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Milch kmttttt schlecht. Der Rahm einer jungen Vogelsberger Kuh butten sich sehr schlecht. Oft vier bis fünfstün diges Buttern (Butterfaß) führt zu keinem Erfolg. Den Rahm haben wir kühl aufbewahrt. An Futter erhält die Kuh Heu, dann Gras oder zeitweise Klee und etwas Roggenschrot und Kleie anaefeuchtet. Zum Trinken Wasser. Wie ist dem Uebel abzuhelfen? A. H. in N. Antwort: Die Eigenschaften der Butter wie Aussehen, Farbe, Gefüge, Geruch und Ge- schmack werden in erster Linie beeinflußt vom Ausgangsmaterial, d. h. von der Vollmilch bzw. dem Rahm, ferner von dem Grad der Rham- säuerung, von der Art und Stärke der Bear beitung und der nachfolgenden Behandlung. Die Gewinnung einer einwandsreien Butter rst demnach von sehr vielen Umständen abhängig. Außer den oben angeführten Umständen können noch andere Ursachen in Frage kommen, z. D. eine bakterielle Erkrankung des Euters oder eine nachträgliche bakterielle Verunreinigung der Milch. Es wird sich daher empfehlen, ein« Probe der Milch, die zum Buttern Ver wendung finden soll, an ein Ticrgesundheitsamt zur bakteriologischen Prüfung einzusenden. Gleichzeitig wird die Beigabe von Bttakalk zum Futter der Kuh empfohlen, wodurch in ähnlich«» Fällen derartige Schwierigkeiten beim Buttern beseitigt werden konnten, vr. Lz. Schwei« haben Durchfall. Schw«ine, welche ich vor ungefähr zwölf Wochen kaufte, litten schon immer etwas an Durchfall, was sich in letzter Zeit zu ver- schlimmer» scheint. Die Fütterung hat bis jetzt aus Magermilch und gekochten Kartoffeln be standen. in letzter Zeit auch etwas gequetschten Hafer, dock der Durchfall blieb. Ich möchte jetzt als Kraftfutter Gersten- und Roggenschrot füttern. Was ist zur Bekämpfung des Durch falls zu tun? O. F. in L. Antwort: Die Magermilch enthält be kanntlich alle Bestandteile der Vollmilch mit Ausnahme des Milchfettes, also vor allen Dingen noch die Gesamtmenge an Milcheiweiß und an organischen Salzen. Sie wird am besten ausgenutzt, wenn man sie gleichzeitig mit kohlehydratreichen Futterstoffen verabfolgt. Als solch« «mm«n hauptsächlich bei der Ernährung noch junger wachsender Schweine Gerste, Hafer und Kartoffelflocken in Bettacht. Beim Auf treten von Durchfall ist möglichst umgehend mit der Verabfolgung von süßer Milch aus- zusetzrn und dafür saure Milch oder Butter milch zu verabfolgen. Gleichzeitig empfiehlt es sich, dem Futter regelmäßig Bramblau hinzu- zusetzen. Der Stall ist in regelmäßigen Ab- ständen gründlich zu reinigen und zu desinfi zieren. Den Tieren ist, soweit «s die Witterung erlaubt, Weidegang zu gewähren. vr. Lz. Haltung von Zwergwyandott«». In einem 700 gm großen Garten möchte ich einen Stamm Zivergwyandotten halten. Win nie! Quadratmeter Auslauf benötigt man je Huhn? Welches Gras jät man als Grüw- futter an? Wie hoch mutz der Zaun sein? Nimmt der Habicht diese Hühner oder nur di« Kücken? W. D. in P. Antwort: Die Haltung der Zwergwyan-' dotten ist im großen und ganzen nicht anders als die von Großhühnern. Je größer Sie den Aus lauf nehmen können, um so mehr Futter finden dieTicre dort und um so billiger gestaltet sich daraufhin die Haltung derselben. Man rechnet je Großhuhn etwa 10 qw. Für Zwerghühner dürften wohl 6 qm genügen. Für die Ein zäunung wählen Sie ein Meter hohen Maschen- draht, der, falls S e auch Kücken darin auf ziehen wollen, nicht zu weitmaschig sein darf. Als Gras empfiehlt sich der Ausläufer treibende Rstschwingel in Rcinsaat, der ein sehr zartes Futter liesert und du- stetige Picken am besten verträgt. Cs kann nsry im September angesät werden, und der Au-tauf ist dann im Frühjahr bereits benutzbar. Ob der Habicht als gefähr licher Räuber in Betracht kommt, läßt sich von hier aus nicht beurteilen, da sich das nach der Lage des Auslaufs zu einem Wald und nach der Größe der Raubzeuggefahr überhaupt richtet. Auch die Farbe des Geflügels spielt eine Rolle. Weiße Tiere fallen im allgemeinen Lein Raub wild am meisten au° Or. Br. Ackerwinde im Gart-.k Eingesandtes Unkr. ut, das wir hier „Winde" nennen, tritt außerordentlich stark im Gatten auf. Zu seiner Bekämpfung wurden Kattoffel» angepflanzt, die in diesem Jahre mehrmals durchgehackt wurden. Ebenso wurde auch bei der Kattoffelernte Las Unkraut kräftig aus- qehackt. Trotzdem befürchte ich, daß dieses Unkraut im nächsten Jahr austreten wird. Wie kann ich es bekämpfen? A. B. in K. Antwort: Aus Klemen Flächen hat man die Ackerwinde dadurch bekämpft, daß man die verunkrauteten Stellen je Quadratmeter mit I bis IV, Liter einer 5- bis lOprozenttgen Lösung chlorsaurcn Natriums (Natriumchlorat) übersprengte. Man beachte hierzu aber: Gar tenfrüchte dürfen auf dem zu behandelnden Stück nicht mehr stehen; auch keine Obstbäume, Beerensträucher, sowie 3iersträuü>er oder Bäume mit weit dahinstreichenden Wurzeln! Bei starker Verunkrautung muß die Behandlung zwei- bis dreimal wiederholt werden. Die behandelten Stellen brauchen drei bis vier Monate von der letzten Behandlung an ge rechnet, um sich wieder zu entgiften. Es emp fiehlt sich daher, die Behandlung jetzt im Herbst vorzunehmen; bis zum Frühjahr ge- sundet der behandelte Boden und kann bann wieder bebaut werden. Ist der Boden trocken, muß er vor der Behandlung reichlich durch feuchtet werden. — Natriumchlorat (technisch) liesert jeder Drogenhändler. vr. E. Gummifluß beim Kirschbaum. Diese Erscheinung zeigt sich seit Frühjahr IS34 bei jungen Bäumen. Was ist dagegen zu tun? W. H. in ll. Antwort: Wenn der Gummifluß schon an jungen Kirschbäumen auftritt und nicht durch Frost hervorgerufcn ist, so ist dies ein Zeichen, daß den Bäumen der Boden nicht zusagt. Um die Krankheit zu heilen, schneiden Sie jetzi die Wunden bis zum gesunden Gewebe mit einem scharfen Messer glatt und pinseln sic dann tägiich mit Essigwasser aus, bis der Fluß aushört. Um die Wunde vor Frost zu schützen, verschmieren Sie dieselbe im No vember mit einem dicken Lehmbrei und um wickeln diesen mit Sackleinen. Im Frühjahr ist nachzusehen, ob die Schnittränder heilen; sollte sich die Rinde gelöst haben oder weich geworden sein, so sind die Ränder nochmals bis zum gesunden Gewebe glaltzuschneiLen und weiter mit Essigwasser zu behandeln. Außerdem geben Sie dem Boden jetzt je Quadratmeter 250 bis 300 g Düngekalk und graben diesen unter. Rz. Anpflanzung eines Weinstocks. Ich möchte an meinem Hause einen Wein stock pflanzen. Wi? soll der Boden sein und welcher Dünger paßt? H. H. in B. Antwort: Eine kräftige ziveijährige Wurzelrcbe (Diamant- oder Weißer Guter«! usw.) gehört ab Ende April in die vorbereitete Grube, die man ausheben kann. Der Boden der Grube ll,50 m lang, 1 m breit und 60 om tief) sei locker, humusreich, kalkig, warm und mir mäßig feucht. Man kann mit Thomasmehl jetzt schon denselben düngen (0,5 bis ! kg auf die Grube) und auch Kalisalz in gleicher Menge,, beide gut mit demselben vermengt, geben. Bei der Pflanzung schneide man die Wurzeln auf weißes Holz zurück, ebenso den Trieb auf zwei bis drei kräftige Augen. Nach der Pflanzung, bei der feuchter Torfmull und Kompost zu empfehlen ist, kann emeEtall- mistdecke, handhoch aufgelegt, sehr nützen. Gro. Efeu aus der Grabstätte. Ich habe ein« im Oktober 1934 mit Efeu bepflanzte Grabstätte. Die Efeupflanzen sind tadellos gesund, auch die Erde, in welche der Efeu gepflanzt ist, ist beste Gartenerde. Der Grabhügel ist während der trockenen Jahreszeit kräftig begossen worden. Trotzdem will der Efeu nicht recht vorwärtskommen. Wie kann man erreichen, daß die frischen Ausschüsse das ganze Grab gut überwuchern? H. I. in D. Antwort: Das schlechte Wachsen des Efeus hat seinen Grund darin, daß derselb« zu spät gepflanzt wurde. Sie hätten ihn «rst im Frühjahr 1935 anpflanzen sollen. Das Grab hätten Sie über Winter dann besser mit Koniferengrlln bedeckt Wir raten Ihnen, den Efeu in diesem Winter mit genanntem Grün zu bedecken, damit die Blätter nicht zu sehr unter Frost leiden. Im Frühjahr entfernen Si« die Erd« von den Wurzeln so weit, daß dieselben teilweise frei liegen. In diese entstan denen kleinen Gräben bringen Si« Torfmull und Komposterde zu gleichen Teilen, dazu ein« gute Eandbeigabe, alles gut vermischt. Halten Sie diesen neuen Erdkianz gleich mäßig feucht. Am besten ist es, wenn Sie immer morgens gieße«, dann werden di« Pflan!- -en, vorausgesetzt, daß die schwache Bewur zelung noch gesund war, bald üppig weiter wachsen. Rz. Hagebuttenwrin. Wie ist das Rezept hierfür? Muß man die Hagebutten zerkleinern oder im ganzen Zu stand verwetten? F. E. in B. Antwort: Hagebutten soll man zur Weinbcreitung erst nach dem ersten Frost pflücken, den Stiel und Kelch entfernen und die Früchte zerkleinern (Fleischmaschine), bevor man sie weiter verarbeitet. Den aromareichsten Wein erhält man durch Zugabe von Zuckcr- wasser, mit welchem man die Masse im Stciid- topf einige Tage gären läßt. Und zwar braucht man für ein Kilogramm Fruchtbrei U/z Liter Wasser, in dem 250 Gramm Zucker gelöst wurden. Reinhese Rossa Malaga wird schon im Steiutopf zngesetzt. Nach drei bis vier Tagen kann man dann abprcssen und nochmals die gleiche Menge Zuckcrwasscr aufgießen, welche wiederum nach drei- bis viertägiger Gärung ab- gepreßt wird. Beide Prcßsäfte, zusammen etwa drei Liter, füllt man in eine Tärflasche von etwa fünf Litern Inhalt, gibt noch 250 ramm Zucker zu und läßt ausgären. Psch Bedingungen fSr die veantwcrtung von Anfragen: Ter glotzte TM rer Fragen wird schriftlich beantwortet, da Abdruck aller Antworten räumlich unmöglich. Jede An,rage muß genaue Anschrift des Fragestellers entgalten. Anonyme Fragen werden nickt beantwortet. Jeder Frage sind als Portorr ah SO Rpf. berzufw eu. Anfragen ohne Porto werden nicht beantwortet. Rnr rein landwirtschaftliche und nnnri War einschlägige Fragen werden bebandel:; in Rechts fragen oder in Angelegenheiten, die sich nicht dem Rahmen dieser Beilage anpassen, wird keine Auslunst erteilt. Alle Ratschläge geschehen ohne jede L-rrUndlichleit. Mle Zusendungen au di« Schttftleitnng, auch Anfragen, find zu richten an de» Berlag I. Reumann, Ncndamm lBez. 5 fo )