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18 Richter. Da» Bildermaterial — 20 Lichtdrucktafeln — wählte Emil Schaeffer aus, und Titel und Einband zeichnete Walter Tiemann. Kartonniert kostet das Werk 12 M, in Halbleder gebunden 16 M., in Ganzleder ge bunden 34 M. —n—. Hans Gerhard Gräf, einer der fruchtbarsten Mit arbeiter desJnselverlags in Leipzig, hat in diesem als reizende Festgabe in einem zierlichen Einbande, den der begabte Emil Rudolf Weiß mit einem wunderhübschen bunten Blumenumschlage versehen hat, Goethes Liebesgedichte herausgegeben, geordnet nach der Zeit, nach der Folge, in der die Mädchen- und Frauengestalten in Goethes Leben eintraten. Der Gedanke mag ja zunächst etwas spielerisch erscheinen; aber bei tieferer Betrachtung hat doch diese Anordnung ihre eminenten Werte: insofern sie erkennen läßt, wie sich der Ausdruck der Liebe bei dem jungen Goetheaegenüber dem abgeklärten, reifen Manne gibt, und daß letzten Endes doch kein Unterschied besteht zwischen dem feurigen Jüngling und dein Greise mit dem feurigen Jünglingsherzen. Nicht vergessen hervorgehoben zu werden darf das Verdienst des Herausgebers, daß er, so weit er dies vermochte, den Texten überall die erste, älteste Fassung gegeben hat, weil, wie Gräf sehr richtig betont, „wir nur in dieser allein die Form vor uns haben, wie das Gedicht auS Goethes Herzen, im Volldrang des Gefühls hervorbrach, als er vom Bilde der Geliebten be seelt war. Bei den späteren Fassungen und Umge staltungen, die in den Ausgaben der „Werke" jedermann zugänglich sind, war das Gefühl längst erkaltet, der Künstler bildete das Vorhandene mit Kunstverstand nach Prinzipien um". Das hübsche und wertvolle Buch lostet 3 M. Tie bekannte Leipziger Verlagsbuchhandlung von L. Staackmann hatte im vorigen Jahr zum ersten Male einen „Deutschen Literaturspiegel", von Rudolf Greiuz, dem trefflichen tirolischen Dichter, verfaßt, er scheinen lassen. Er wurde in einer Auflage von 40 000 Exemplaren gedruckt, die im Handumdrehen vergriffen waren. Dieser „Deutsche Literaturspiegel' ist soeben für die Neuerscheinungen dieses Jahres erschienen, und er wird wieder mit ebenso großem Interesse gelesen werden wie der vorjährige, weil er wiederum in wundervoll zu- sauimeufassender Schilderung einen Überblick über die wichtigsten Erscheinungen dieses Jahres auf dem Gebiete des Schrifttums gibt. Das Buch ist iu folgende Ab schnitte cingeteilt: „Wege zum Publikum", „Der Romau", „Novellen", „Lyrisches und Episches", „Dramen", „Humor und Satire", „Heimatlunst", „Fremde Länder", „Persön lichkeiten", „Die Schatzgräber" (d. h. die Bearbeiter älterer Dichtungen', „Populäre Wissenschaft" und „Notizbuch" iüber Werke für die Jugend). Das interessante Büchlein kostet nur 20 Pf. W. Das. * Almanache. Der „Insel Almanach" (Leipzig, Jnselverlag, Preis 30 Pf.) ist eines von den Büchern, deren Erscheinen all jährlich mit Freude erwartet wird, weil es einen vortreff lichen Überblick über den Stand der Literatur gibt. Der jüngst erschienene Almanach für das Jahr 1913 birgt wieder eine Fülle fesselnden Lesestoffs. Den Auftakt gibt ein ge dankenvolles Gedicht Ricarda Huchs „Leben", an das sich die philosophierende Skizze Emile Berhacrens über „Welt- bewundernng", ein Gedicht Karl Bollmoellers „Nordischer Held", die Novelle von Georg Munk „Das Opfer" und vier Gedichte aus dem Maricnleben von Raiucr Maria Rilke anschließen. Diesen folgt eine Dichtung „Ter Märtyrer" von Stefan Zweig, und hieran schließt sich eine größere Novelle von Willy Seidel „ d)ali und sein weißes Weib". Sehr vernünftig spricht sodann Karl Scheffler unter dem Titel „Tilettantenerlebnis" über dilettierende Kunstbetäti gung. Seine Ausführungen gipfeln in dem Satze: „In hinein Punkte nur hat sich der Dilettant also zu überwinden: er darf nicht, wie üblich, seine Leistung zum Maßstabe des Erstrebenswerten, sondern er muß sie zum Maßstab des Unzulänglichen machen. Tut er dieses, so kann auch der Dilettantismus wahrhaft kulturförderud sein." Zu der neuen Verdeutschung der Odvssee durch R. A. Schröder nimmt in längeren Ausführungen Hugo v. Hofmaunsthal das Wort; und nun folgen auf zwei Gedichte Alfred Walter Heymels Erinnerungen an Weimar, Jena re. aus der Goethe- zeit, die zum Teil Unbekanntes mittcilen. Ten Beschluß des Buches machen Äußerungen von Eugöne Delacroix „Über das Schöne", eine Novelle von Martin Andersen Nexv „Die goldene Uhr" und Gedichtproben von Hans Carossa, Rudolf G. Bindiug, Emile Verharren, Rudolf Kassner, Hugo v. Hofmaunsthal (aus der Oper „Ariadue auf Naxos") und Carl Vollmveller. Auch der diesjährige Almanach enthält wieder eine Anzahl von Bildern, die uenen Verlagserscheinungen des Jnselverlags entstammen. Diese Verlagserscheinnngen werden iu einem 36 Seiten umfassenden Anhang aufgezählt — aus dieser Aufzählung ergibt sich von neuem die Rührigkeit des Jnselverlags, die zu rühmen wir ja schon oftmals bei Besprechung neuer Erscheinuugen Gelegenheit genommen haben. In ähnlicher Form wie der Jnselverlag lassen jetzt auch andere angesehene deutsche Verlagshandlungeu Almanaclw erscheinen. So liegt uns ein „Weihnachtsalmanach 1912" der G. Groteschen Berlagshaudlung in Berlin vor. Die sämtlichen Beitrüge zu diesem Almanach haben die Mit arbeiter des Verlags geliefert; u. a.: Heinrich Federer („Mein Erzähler"), Charitas Bischofs („Tas Auge"), Adam Karrillon („Tie Bahnstation im Urwald"), Ernst Borkowsky („Vorhundert Jahren"), Ernst v. Wildenbruch f '„Tie Weid srau"), Graf Strachwitz („Allf der Heide"), Gustav Frenssen („Im Hamburger Hasen"), Prinzessin Fedora zu Schles wig 1° („Ter Falke"), Joseph Laufs („Tas Erbteil"), Gustav Falke („Sonnenaufgang"), Adolf Hausrath („Paulus") und Werner Weisbach („Whistler"). —s. Im fünften Jahrgange erscheint nunmchr „Bel- Hagen und Klasings Almanach" (Verlag von Vcl- hagen und Klasing in Bielefeld und Leipzig, Preis in künstlerischem Leinenband 4 M., in weichem Ganzleder band 7,50 M.). Es gibt kein zweites Jahrbuch, das sich äußerlich wie seinem Inhalte nach so prachtvoll als Ge schenk für die Frau eignet wie dieser Almanach. Neben erzählenden Beiträgen von Karl Bulcke, Pani Oskar Hücker, Hans Hart, Richard Boß nnd M. E. delle Grazie und Dichtungen von Hermann Hesse, Rudolf PreSber, E. Ehr. v. Hartmann, HanS Bethge, Rudolf Kaspareck, Alfons Paauet, Borries Frhr. v. Münchhausen, Karl Friedrich Wiegand, Carl Frhr. v. Berlepsch, Max Danthen- dey, Anna Ritter, Georg Busse-Palma, Adolf Holst, H. C. Starke», Hugo Salus und Frida Schanz enthält er belehrende Aufsätze von Emmi Lewald („Der Backfisch"), WalterHoof („August der Starke"),ErnstHeilborn(„Literari- sche Teestunden im alten Berlin"), W. Fred („Die Frisur der Dame") und Fritz v. Ostini („Frauenschönheit in der modernen Malerei"). Der Aussatz über August den Starken ist von 19 Bildern begleitet, der über die Frisur der Dame von 27; Fritz v. Ostini hat seine Plauderei mit fünf Jntaglio- und neun mehrfarbigen Einschalt bildern geschmückt. Zu diesen 60 Illustrationen gesellen sich noch farbige Kunstblätter und Jntagliodrucke von Reinhold Max Eichler „Rosen auf Marmor", Amandus Faure „Montmartre-Atelier", Ludwig v. Zumbusch „Kinderbildnis", Sigismund Wernekinck „Briseis" und Jesse Goossens „Holländerin". —g— Deva Almanach 1913. Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart und Berlin. — Zu der hübschen Sitte der Herausgabe literarischer Jahresberichte ist für das kommende Jahr auch die Deutsche Verlagsanstalt in Stuttgart übergegangen. Sinnvoll und vornehin geschmückt ist das Büchlein bereits äußerlich. In seinem Innern bietet eS künstlerisch ein- und mehrfarbige Abbildungen aus illustrierten Büchern des Verlags, weiter eine Anzahl Bildnisse der hervorragendsten Dichter, deren Werke bei der Dentschcu Verlagsanstalt in Stuttgart erscheinen. Das Literarisch-Eigenartige des Almanachs aber sind die Selbstbiographien dieser Schriftsteller, es sind dies Ernst Zahn, Rudolf Presber, Ludwig Finckh, Liesbet Dill, Josef Ponten, August Sperl, Auguste Supper, Richard Voß und Sophie Bonde. Ferner sind zahlreiche, von Künstlerhand entworfene Titelblätter nnd Einbände als Text illustrationen dem Buche beigegcbcu, das den Grundsatz der Verleger erkennen läßt, durch künstlerische, gediegen geschmackvolle Ausstattung ihrer Verlagswerke für die Zortentwicklung des deutschen Buchgewerbes bahnbrechend zu wirken. * »lalenver. Deutscher Juristeu-Kalender. Begründet und herausgegeben von vr. Arthur Kallmanu, Rechts anwalt, Berlin, Verlag von Otto Liebmann, Berlin, Verlag der „Deutschen Juristenzeitung". Preis 3,20 M. (sür Abonnenten der „Deutschen Juristenzeitnng" 2,80 M.). Der Abreißkalender will, wie sein Herausgeber in einem Vorwort u. a. sagt, der Erinnerung au hervorragende Juristen und Nationalökonomeu dienen, in den Daten von gesetz- und - rechtsgcschichtlich erheblichen Ereignissen deu Gang der Entwicklung und den Stand der Gesetz gebung vor Augen führen, durch Darstellungen aus dem licichsrecht unter besonderer Berücksichtigung der Recht sprechung des Reichsgerichts Altes in der Erinnerung be festigen, Entlegenes ans Licht holen, Neues zur Kenntuis bringen nnd versuchen, einen Niederschlag der Ergebnisse der Praxis zu geben. Die Grenzen dieses Programms erscheinen etwas weitgesteckt, wenn man erwartet, daß diese hier skizzierten Absichten des Herausgebers auf 365 Abreißblättern verwirklicht werden sollen. Davon kann aber natürlich nicht die Rede sein. Was der Heraus geber hier plant, kann und soll sich nicht im Laufe eines Jahres zum Gebild gestalten, er hofft und wünscht, daß sein Kalender ein ständiger unentbehrlicher Hausgenosse der deutschen Juristen, aber auch der nichtjuristischeu Ge- richtsbcamten und Anwaltsangestellten werde, und, indem der vorliegende Kalender so in einer längeren Reihe von Jahren seinen Eigentümer treulich durch das Leben be gleitet, soll er allgemach zur Wirklichkeit werden lassen, was seinem Verfasser und Herausgeber heute als Absicht vorschwebt. Zu seinem Teil dient der vorliegende Kalender für 1913 der Verwirklichung dieses Programms, er bringt in bunter Folge Altes und Neues, Theorie und Praxis, daneben Porträts bekannter und berühmter Juristen, Ab bildungen von Hochschulen, Justizgebäuden rc. Wir geben dem Kalender, der auch äußerlich gefällig ausgestattet ist, daher gern ein empfehlendes Geleitwort mit auf den Weg, der ihn hoffentlich auf viele Weihnachtstische unserer Juristen führt. Fr. * Erziehun-sfchrtften. In deu vier vorliegenden Heften von E. v. Seydlitz: Geographie für sächsische höhere Mädchenschulen, herausgegeben von Or. A. Rohrmann und Oberlehrer Or. P. Gedan, Berlag (Hirt u. Sohn, Leipzig) wird Ge wicht gelegt auf anschauliches Erfassen und ursächliches Ver stehen der geographischen Begriffe. Daher die zahlreichen charakteristischen, auch bunten Bilder von ländlicher Gegend, Städten, Berufstätigkeit, die den Text lebendig machen; daher die Einteilung in Landschaften, die als organische Einzelheiten gedacht sind und in ihrer Entstehung erklärt und durch ihre Geschichte in den Zusammenhang der Kultur gesetzt werden. Eingestrente Prüsungsfragen sprechen den Schüler unmittelbar an. Ten oben gekennzeichneten Grundsätzen gemäß wird schon im ersten Jahrgang ein Über blick über Gebirgsbildungen, Höhenlagen, Flußläufe und Mündungsformen durch anschauliche Bilder und verglei chende Kartenstudien gewonnen. Die Einzelschilderungen sind plastisch und frei von nebensächlichen Einzelheiten. Der Stoff ist auf sieben Jahrgänge verteilt und entspricht den Vorschriften der Lehrordnung des Gesetzes von 1910. Der Preis, 1 M. der Band, ist für die gediegene Ausstattung und die guten Bilder gering. Schneeglöckchen, Fibel von Karl Hessel, Aus gabe mit Lateinschrift, 5. Auflage. A. Marcus u. E. Webers Verlag. Bonn 1911. Von den neu erschienenen Fibeln ist eine immer hübscher als die andre. Man kann sich nicht genug tun, deu Kindern ergötzliche Unterhaltung, wert vollen Stoff und eine leicht faßliche Methode in geschmack voller Ausstattung zu bieten. Tas vorliegende Buch ver einigt alle diese Vorzüge und zeigt außerdem den kleinen Abc Schützen den vielleicht kürzesten Weg zur Beherrschung ihres Handwerks. Ausgehend von dein Einfachen, Charak teristischen — wie das ein längst anerkannter Grundsatz der Pädagogik ist, der auch auf dem Gebiet des Spielzeugs einen Umschwung hervorgerufen hat, werden die „Ver salien", die großen lateinischen Druckbuchstaben, wie sie unserer Schrift zi gründe liegen, benutzt, z. B. Tas sind für Hand und Auge die leichtesten, natürlichsten, prägnantesten Zeichen. Ter Fortschritt von ihnen zu den geruudeteu, verbuudeuen Buchstaben, zur Schreibschrift, bis zuletzt zur deutschen Druckschrift, ergibt sich ohne Schwie rigkeit. Auch iu der Entführung an Lehrer und Eltern werden wertvolle Anregungen für den Beginn des Unter richts gegeben, wie sie psychologisch begründet sind und wie sie Helene Klostermann, die Direktorin des Comenius- seminars in Boun, erprobt hat. Ter Verfasser und die ver schiedenen Mitarbeiter haben in der Auswahl des Lesestoffes, in der Ausschmückung mit bunten Bildern und klaren, schönen Typen das getroffen, was den Kindern das Herz erwärmt und den Kopf erhellt. Lebenskunde von Martha Herz, Dresden, Alwin Huhle. Geb. M. 1,50. Das Buch ist für die Fortbildungs schule der Mädchen geschrieben und aus reicher Erfahrung in dieser Arbeit entstanden. Der zweite Teil: Lehrstoff ist die Anwendung und Ausgestaltung des ersten, der eine typische Erzählung, ein Lebensbild, gibt, woran die Theorie anlnüpst. Besonders wertvoll ist die klare Darlegung der Grundlagen einer bürgerlichen und hauswirtschaftüchen Existenz, die Zusammenstellung der Berufsarten, Anleitung zur Buchführung, Erschließung des Geschäftsverkehrs, Auf klärung über das Versicherungswesen, kurz die weitgehende und sichere Einführung ins praktische Leben. Dieses Lehr buch ist ein ausgezeichneter und berufener, weil erprobter Führer, um das Ziel der Fortbildungsschule zu erreichen. In der Form, in der er mitsamt der einfachen, gemütvollen Mustererzählung auftritt, kann e» den jungen Mädchen, die die Frauen und Mütter unsres Volkes werden sollen, ein Wegweiser sein, der an manchen Ubelständen des sozialen und häuslichen Lebens, die auf Unwissenheit und mangeln der Anweisung beruhen, wie an Klippen vorüberleitet. O- R. * Verschiedenes. Bubi. Eine Kindergeschichte für große Leute von Luise Koppen. Berlin, Trowitzsch u. Sohn 1912, geh. M. 2,20, geb. M. 3,—. Bubi ist ein Held, er würde selbst über diesen Titel nicht erstaunt sein; denn mit männlicher Sicherheit ergreift er von der Welt, sobald er darin erscheint, Besitz. Er wird aber auch von allen Anverwandten gebührend respektiert. Doch schwer muß er sich seine Steckling als jüngerer Bruder den großen Jungens gegenüber erkämpfen- Taß es dabei nicht ohne Niederlagen abgeht, nimmt Bubi in seinem ungebrochenen Selbstgefühl nicht übel. Ans seiner possierlichen Männlichkeit und naiven Würde entsteht sür den liebevoll beobachtenden Erwachsenen das herzlichste Vergnügen, natürlich ohne daß Bubi es ahnt. Er begeht keine Streiche, er ist eigentlich ein gut erzogener Junge aus angesehener Familie, aber sein festes Auftreten auf dem blumeugeschmück en Wiesengruud der Kindheit ist so drollig ernsthaft, daß man nicht lallt darüber lacht, aber in: Herzen fröhlich ist. Je ernster und unbewußter der kleine Hosen- maun auftritt, desto listiger muß ihn sein Bewunderer anschauen. Wer Kinder und Kindesart zu genießen versteht, wird sich an Bubi erfreuen. Das Titelbild voll Arthur Kampf ist so Prächtig und charaktervoll, daß man meinen könnte, das Buch wäre für dieses Porträt geschrieben. O. R. Neue Bücher und Zeitschriften. — Durch Amerika zum Südpol. (Bon Pol zu Pol, letzte Folge.) Leipzig, Verlag von F. A. Brockhaus. Was der Forscher in diesem Bucke auch schildern mag, Abenteuer, Natur und Volks leben, geschichtliche Erinnerung und geographische Probleme, gran diose Landschaften und Helden der Menschheit — alles bekommt unter seiner Zauberhand neues, frisches, plastisches Leben, und der sprudelnde Reichtum deS Stoffes wie die hinreißende Wärme der Schilderung machen die Lektüre anch dieses Werkes von Hedin jedem Leser, besonders dem jugendlichen, zu einer unvergänglichen Erinnerung. In seiner hübschen Ausstattung, mit seinem reichen Schmuck an bunten und schwarzen Bildern und Karten und bei seinem geringen Preise ist auch diese letzte Folge des Hedinschen Volksbuches „Von Pol zu Pol" gleich den beiden früheren Bänden („Rund um Asien" und „Vom Nordpol zum Äquator") ein Weih nachtsbuch, das bei jung und alt Begeisterung erwecken wird. — Tie Befreiungskriege im Jahre 1813/16. Von Karl Tanera. Neubearbeitet von Oberstleutnant Frhrn. v. Lupin, München. Verlag von C. H. Beck. 3,50 M. Unter den zahl reichen Erscheinungen, die zur Jahrhundertfeier der deutschen Be freiungskriege beitragen wollen, wird diese Darstellung ohne Zweifel einen hervorragenden Platz beanspruchen dürfen. Sie gibt geschichtliche Belehrung, bietet fesselnde Unterhaltung und verbreitet echt vaterländische Gesinnung, — es ist also ein rechtes Jugendbuch, ein echtes Volksbuch, das für einen sehr billigen Preis hier geboten wird. Ganz besonders ist Taneras Buch als vortreffliches Weihnachtsgeschenk für die Heranwachsende Jugend zu empfehlen. * Das Dezemberheftchen von Velhagen L Klasings Monatsheften (Herausgeber: Hanns v. Zobeltitz und Paul Oskar Höcker) wird mit einem spannenden Roman von Bernhard Keller« mann eröffnet. Es heißt „Der Tunnel" und behandelt die kühne Idee eines amerikanischen Ingenieurs, die alte und die neue Welt unterirdisch zu verbinden. Neben dem Anfang dieses Romans liegen abgeschlossen vor die Novellen „Das Engerl" von Georg Frhrn. v. Ompteda und „Im Schnee" von Emil Ertl sowie die Skizze „Alter Kram" von Walter v. Molo. Drei Aussätze klingen an das Christfest an: Der Essay „Vom deutschen Weihuachtsliedc" von Or. Ernst Decsey, der mit farbigen Bildern geschmückte Aussatz über das „Marionettentheater Münchner Künstler" von Willy Rath und die „Illustrierte Rundschau", die neue Spielsachen in bunter Wiedergabe zeigt. Aktuellen Charakter trägt die Abhandlung von Prof. vr. Ed. Heyck über „Ausbau und Verfall des Osmanenreichs". An den Gedenktag des 30. Dezember knüpft Hanns v. Zobeltitz mit „Tauroggen" an. Reich illustriert sind die Artikel „Tunis" von Prof. Or. Georg Wegener und „Das Kind in der modernen Malerei" von Wilhelm Michel. Besonders erwähnenswert ist ein Aussatz von Willy Norbert über Antoine Pesne, den Maler und Freund Friedrichs des Großen. Unter den Kunstbeilagen finden wir u. a. Werke von Georg Schuster-Woldau, Uhde, Kampf, Heile- mann, Hertel wiedergegeben. guter Vkidnsektedüeder statt: 7.50 Oosvbonlllitor., Romano, > llolllli« ckluUIU„Ur: 3.50,3.90. X'assillor.Roisebo obreibg. uav. öuoKkaalUg. L > > » Antiquariat Drosckoo. "