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HOCHSCHULSPIEGEL ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE KARL-MARX-STADT Nr.13 Juli 1970 Preis 10 Pfennig In dieser Ausgabe: Seite 2: Programmiertes Lehrmaterial Seite 4: Leichtathletik- Studenten meisterschaften Empfang zum Tag des Lehrers Anläßlich des Lehrertages empfing der Rektor unserer Technischen Hochschule, Genosse Prof. Dr. Weißmantel, am 12. Juni dieses Jahres verdienstvolle Pädagogen unserer Bildungsstätte. Es nahmen teil der stellvertretende Sekretär der Parteileitung der Hochschule, Genosse Ille, und der Vorsit zende der Hochschulgewerkschaftsleitung, Genosse Dr. Otto. Der 1. Prorektor, Genosse Prof. Beckert, würdigte in seinen Ausfühungen die Verdienste der Lehrausbilder unserer Bildungseinrichtung bei der Realisierung der 3. Hochschulreform und in Auswertung des VII. Pädagogi schen Kongresses. Gleichzeitig wurden in diesem Rahmen drei verdienstvolle Lehrer für ihre Leistungen geehrt. Zum Studienrat sind Oberlehrer Erich Grimmer, Lehrer im Hochschuldienst aus der Sektion Erziehungs wissenschaften und Fremdsprachen; zum Oberlehrer — Dipl.-rer. pol. Ingeborg Ebert, Lehrer im Hochschuldienst, Sektion Marxismus-Leninismus, und Gerhard Liebold, Lehrer im Hochschuldienst, aus der Sektion Mathematik ernannt worden. f Wir berichten von der Vertrauensleutevollversammlung am 16. Juni 1970 Schwerpunkt dieser wichtigen Be ratung, an der als Gäste Kollege Schulz vom Zentralvorstand der. Ger Werkschaft Wissenschaft und Ge nosse Hunger, stellvertretender Se kretär der Parteileitung, unserer Hochschule, teilnahmen, wär die Beratung des Entwurfs über die Weiterführung des sozialistischen Wettbewerbs an der TH Karl-Marx- Stadt In seinem Referat legte der 1. Prorektor, Genosse Prof. Beckert, die enge Verbindung zwischen der Erfüllung des Volkswirtschaftspla- nes, der Diskussion über. die per spektivische Entwicklung un erer Bildungsstätte und den ■ Aufgaben des sozialistischen Wettbewerbs dar. Es geht darum, auf der Grundlage der Beschlüsse, der 13. Tagung des Zentralkomitees der SED allen Hochschulangehörigen die Aufgaben der weiteren Entwicklung der TH zu erläutern, .die Beschlüsse zur Hochschul- und Akademiereform weiter durchzusetzen und die Dis kussion über die neuen Wettbe werbsaufgaben im Zusammenhang mit den Aussprachen über die per spektivische Entwicklung der Hoch schule zu führen. Nach wie vor’ zählen zu unseren Hauptaufgaben die Entwicklung einer eigenen Wissenschaftsstrategie und die permanente Arbeit an den Prognosen der einzelnen Wissen schaftsgebiete. Von besonderer Bedeutung ist das Erreichen einer neuen Qualität der Ausbildung und Erziehung; die Grund- und Fachstudienpläne sind in einer hohen Qualität zu erarbei ten, ständig zu präzisieren und zu realisieren. Verstärkte Anstrengun gen sind notwendig, um die inhalt lichen Probleme zu lösen, insbeson dere die marxistisch-leninistische Durchdringung der naturwissen schaftlich-technischen Ausbildung sowie, die weitere Durchsetzung des .wissenschaftlich-produktiven Stu diums. Als ..eine wichtige Aufgabe, die von den' Gewerkschaftsleitungen in Verbindung mit der FDJ und den staatlichen Leitern gelöst werden muß, nannte der Redner die wei- tere, sozialistische Kollektivent- Wicklung. Ausgehend von den er reichten Fortschritten . auf. diesem Gebiet, muß vor allem darauf orien tiert werden, daß die Kollektive , der sozialistischen Arbeit die. Bildung sozialistischer Studentenkollektive fördern und erg 'mit ihnen zusam menarbeiten. Genosse Prof. Beckert ging u. a. darauf ein, daß der weitere Ausbau der Hochschule, in den kommenden Jahren' eine - Reihe von Problemen •mit sich bringt. (z. B. im Hinblick auf verfügbare Raumkapazitäten), die nur dann ' überwunden werden, wenn, jeder .durch . seine. Vorschläge und Hinweise dazu beiträgt, jeweils die besten Lösungen zu finden. Da zu gehören auch . eine, stärkere inter disziplinäre Zusammenarbeit und das Aufwenden von mehr Zeit und Sorgfalt, um wichtige Leitungsent scheidungen noch sachkundiger zu treffen. Vor uns steht die Aufgabe, gleich ob in Erziehung, Ausbildung und Forschung oder bei der Verbesse rung der Arbeits- und Lebensbedin gungen und der Entwicklung eines vielfältigen und niveauvollen gei stig-kulturellen Lebens, den Wett bewerb noch mehr zur Methode der Leitungstätigkeit zu machen. Zur Diskussion sprachen Ver trauensleute aus verschiedenen Be reichen der Hochschule z. B. zur Kollektivbildung, zum wissen- schaftlich-produktiven Studium, zur Entwicklung des geistig-kulturellen Lebens und zur Notwendigkeit der Abrechnung der Wettbewerbsergeb nisse auch in den Bereichen der Di rektorate. So konnte Kollege John aus dem Lehrbereich Polytechnik 'auf beachtliche Erfolge bei der Durchsetzung des wissenschaftlich- produktiven Studiums verweisen; Kollege 1 Dr. Schmidt aus der Sek tion Verarbeitungstechnik berichtete über die Notwendigkeit, eigene-Auf gabenstellungen eng mit den durch ■die sozialistische Industrie gestell ten Anforderungen zu verknüpfen, und Kollegin Dr. John, Vorsitzende der Kulturkommission, der. Hoch schulgewerkschaftsleitung, wies be sonders darauf hin, daß der laien- .künstlerischen • ■ Selbstbetätigung .mehr . Aufmerksamkeit gewidmet werden muß. Um, besonders in den Gewerkschaftsgruppen ein stärkeres geistig-kulturelles Leben zu ent wickeln, ist die Gemeinschaftsarbeit aller für kulturelle Belange an der ■ Hochschule verantwortlichen Ein richtungen notwendig. Genosse Hunger betonte, daß die Diskussion der. Wettbewerbsaufga ben eng mit einer gründlichen Aus wertung des 13. Plenums zu verbin den- ist; unsere Planaufgaben, der Wettbewerb und die perspektivische Entwicklung der Hochschule bilden eine Einheit, und um die vor uns stehenden Aufgaben in hoher Qua lität lösen zu können, ist auch durch die Gewerkschaftsorganisa tion eine -intensive politisch-ideolo gische Arbeit unter allen Hoch schulangehörigen zu leisten. Nach eingehender Beratung und Diskussion wurde der Beschlußent wurf zur Weiterführung des sozia listischen Wettbewerbs (veröffent licht im „Hochschulspiegel“ Nr. 12/1970) einstimmig bestätigt. Mit der Rechenschaftslegung der Vorsitzenden der Konfliktkommis sionen und der Bestätigung des Wahlführungsplanes zur Neuwahl dieser Kommissionen fand die Ver anstaltung ihren Abschluß. Hohe Auszeichnung für FDJ-Gruppe 68/24 Zu den 60 jungen Kollek tiven, die am Vorabend der Woche der Jugend und Sport ler auf einer gemeinsamen Festveranstaltung des Mini sterrates, des FDJ-Zentralrates und des FDGB-Bundesvorstan- des für hervorragende Leistun gen im Leninaufgebot der FDJ durch den Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates, Dr. Titel, mit dem Ehrentitel „Hervorragendes Jugendkol lektiv der DDR“ geehrt wur den, gehörte auch die FDJ- Gruppe 68/24 aus der Sektion Sozialistische Leitungs- und Organisationswissenschaften unserer Hochschule. Für ihre ausgezeichneten Leistungen war diese Gruppe erst im Dezember des vergan genen Jahres mit dem Titel .Sozialistisches Studentenkol lektiv“ ausgezeichnet worden. Von den 25 Freunden gehö- ren 17 unserer Sozialistischen Einheitspartei an, und der ziel gerichteten und vorbildlichen Arbeit der Genossen Studenten sind vor allem die ausgezeich neten Leistungen dieses Kol lektivs zu danken. Durch eine vorbildliche Stu diendisziplin, gute Lernergeb nisse, ein hohes Maß an ge sellschaftlicher Aktivität (erst in unserer Maiausgabe berich teten wir über die auf Initia tive dieser Gruppe neu gebil dete GST-Sektion „Militäri scher Mehrkampf“) und die in tensiven Bemühungen um die Durchsetzung des wissen schaftlich-produktiven Stu diums setzte diese Gruppe Maßstäbe für die Formung so zialistischer Kollektive an un serer Hochschule. Verdiente Ehrung Im Ergebnis des Wettbe werbs zu Ehren des 100. Ge- burtstages W. I. Lenins im Rahmen der Grundorganisa tion der GST unserer Hoch schule wurde für seine lang jährige aktive Tätigkeit in der GST und für seine Verdienste in der sozialistischen Wehr erziehung Dr. Klaus Seim mit der Ernst-Schneller-Medaille in Silber ausgezeichnet. Kame rad Dr. Seim, Sektion Maschi- nen-Bauelemente, war im März dieses Jahres zur Dele giertenkonferenz der GST als neuer Vorsitzender gewählt worden. Nach dem VII. Pädagogischen Kongreß Praxisverbundene Ausbildung mit hoher Effektivität Für unseren Lehrbereich Metho dik. für Lehrgebiete der Maschinen technik gibt der VII. Pädagogische Kongreß bedeutsame Richtlinien und Problemstellungen für die künf tige Arbeit. Die berufsbildenden Pädagogen müssen ihre Arbeit auf die Vorar beit der Lehrer der allgemeinbil denden Schulen prognostisch ein stellen. Wir können also aus den Zielstellungen der. Pädagogen, der allgemeinbildenden Schulen Schwer punkte und Ziele für die Ausbil dung von Diplom-Ingenieur-Pädago- gen für Maschinentechnik ableiten. Drei Fragen waren unmittelbar für uns von großer Bedeutung: Was ist „neue Qualität in der Wechselbeziehung zwischen Theorie und Praxis in der Lehrerausbildung“ und wie ist sie zu erreichen? Welche Schlußfolgerungen er wachsen aus der Rolle des Unter richts und den Problemen seiner wissenschaftlichen Durchdringung im Prozeß der weiteren Durchset zung unserer Bildungs- und Erzie hungskonzeption ? Welche Schlußfolgerungen erge ben sich für die ideologische Vorbe reitung der künftigen Lehrer auf ihren Beruf? Hier soll nur auf einige Teilpro bleme eingegangen werden. So steht zum ersten Komplex als eine Frage: „Was ist Praxis in der Lehrerausbildung und welche Rolle spielt die Schulpraxis?“ Theorie und Praxis bilden eine Einheit. Für uns heißt das, wir müssen die Studenten befähigen, die verschiedenen ' Lehrmethoden, die Lehren des Marxjsmus-Leni- nismus, die Kenntnisse der all gemeinen Pädagogik und der Psy chologie bewußt im Unterricht an zuwenden. Diese Fähigkeiten und Fertigkeiten können sie sich aber nur beim selbständigen Unterrich ten aneignen. Wir haben uns in unserem Lehrbereich Gedanken ge macht, wie wir die Schulpraxis effektiver gestalten können. Die Studenten gehen ab 5. Semester wöchentlich einmal in die Praxis. Es werden zukünftig Gruppen, be stehend aus vier bis fünf Studenten, gebildet, die zusammen mit einem Betreuer ihren schulpraktischen Tag -durchführen. Die Studenten erhalten Aufgaben gestellt und müs- sen diese im Beisein des Betreuers, des Mentors und ihrer Studien freunde lösen. Im Anschluß daran werden ihre Arbeiten und Leistun gen gemeinsam ausgewertet und eingeschätzt. Durch die fachliche Beratung von Betreuern und Men tor lernt nicht nur derjenige, der unmittelbar, mit dem Lösen einer Aufgabe beauftragt war, sondern alle. Auf die Frage: „Was ist pra xisbezogene Lehre?“ kann eine Ant wort gegeben werden, die ebenfalls in enger Beziehung zur Schulpraxis steht. Innerhalb unserer Ausbildung versuchen • wir starke Verbindung zur Praxis herzustellen. Die Stu denten werden in Vorlesungen, Se minaren und Übungen; vor praxis bezogene Aufgaben gestellt, die sie im Kollektiv am Tag der Schul praxis an einer konkreten Situation untersuchen müssen. Die Ergebnisse werden dann wiederum in den Übungen und Seminaren ausgewer tet. Ein solcher Auftrag könnte bei spielsweise lauten: „Stellen Sie einen Ihrer Meinung nach optimalen Klassenleiterplan für eine Klasse im zweiten Schuljahr auf! (Bera ten Sie sich mit Ihrem Mentor!) Ein weiteres Teilproblem ist die Befähigung der zukünftigen Di- plom-Ingenieur-Pädagogen zur selb ständigen schöpferischen Unter richtsarbeit. Diese Fähigkeit wird während der gesamten Ausbildung herausgebildet und entwickelt. Das geschieht dadurch, daß die Studen ten dazu angehalten werden, ständig Fachliteratur auf methodisch-päd agogischem und gesellschaftswissen- schaftlichem. fachspezifischem Ge biet zu studieren und sich dadurch ständig weiterzubilden. Eine selbständige schöpferische Unterrichtsarbeit erreichen wir auch dadurch, daß die Studenten Belege über Teilprobleme der optimalen Gestaltung des Bildungs- und Er ziehungsprozesses im Unterricht an zufertigen haben. Sie müssen z. B. im Fach „Unterrichtsmittel“ selb ständig Modelle, Experimente, Fo lienreihen u. a. bauen, aufstellen und entwickeln. Sie erlangen dabei die Fähigkeit, den Unterricht selb ständig schöpferisch zu gestalten. I. Treptow (Wiss. Ass.) Sektion Fertigungsprozeß und -mittel Ein spannendes Rennen lieferten sich die Läufer über 3000 m Hindernis zu den VH. Deutschen Leichtathletikstudentenmeisterschaften der DDR, über die wir ausführlich auf Seite 4 berichten.