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/,1 C C cec V(c. 7 1 c, c* L. HOCHSCHULSPIEGEL ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE KARL-MARX-STADT Nr. 6 Mörz 1970 Preis 10 Pfennig Ihnen gehört unser Vertrauen Seite 3: Der Leninismus — theoretische Waffe In dieser Ausgabe Seiten 2 und 3: der sozialistischen Wissenschaftsorganisation Hohe Aufgaben bei der umfassenden Einführung Das Hauptreferat zur Tagung des Wissenschaftlichen Rates hielt der Prorektor für Prognose und Wissen schaftsentwicklung, Genosse Prof. Weber, Korreferent war der Rektor unserer Hochschule, Genosse Prof. Weißmantel. Genosse Prof. Weber ging davon aus, daß die Steigerung der Arbeitsproduktivität immer mehr von Spitzenleistungen in Wis senschaft und Technik abhängt, ge mäß der Tatsache, daß die Wissen schaft zur unmittelbaren Produktiv kraft geworden ist. Es geht darum, die wissenschaftlich-technische Ar beit eng mit dem gesellschaftlichen Reproduktionsprozeß zu verbinden und alle Bedingungen für die breite Entfaltung der Initiative beim Kampf um Spitzenleistungen auf allen Gebieten unserer Arbeit zu schaffen. Dabei muß, wie der Rektor aus drücklich betonte, von der auf dem 12. Plenum des ZK der SED for mulierten doppelten Aufgabe des Wissenschaftlers ausgegangen wer den. der einerseits für die Erarbei tung neuer wissenschaftlicher Er kenntnisse, andererseits für die Ver mittlung neuesten Wissens an die junge Generation und ihre Erzie hung zu sozialistischen Persönlich keiten verantwortlich ist. . Die sozialistische Wissenschaftsor ganisation dient dem Erreichen von Pionier- und Spitzenleistungen. Des halb ist es notwendig, Forschungs ergebnisse nicht nur quantitativ ab zurechnen. Die wissenschaftliche Arbeit muß stärker als bisher am Welthöchststand gemessen werden. Dabei geht es darum, unabhängig vom gegenwärtigen Höchststand einen neuen wissenschaftlich-techni schen Höchststand zu bestimmen. Vorbedingung für eine effektive Wissenschaftsorganisation ist eine qualifizierte Prognosetätigkeit. Ge rade auf diesem entscheidenden Ge biet gilt es, einen größeren Vorlauf zu schaffen. Das wird dadurch er reicht, daß Wissenschaftler der Sek tionen künftig noch stärker in den Prognosegruppen der Hauptpraxis partner mitarbeiten, daß Prognosen für die Aus- und Weiterbildung un ter Verwendung von Prognosen der Hauptpraxispartner erarbeitet wer den, daß die Prognose über die Ent wicklung der TH unter Berücksich tigung der Perspektivplanzahlen überarbeitet wird und daß Pro gnosearbeiten als Forschungsleistun gen abgerechnet und anerkannt wer den. Einige Bereiche müssen weit stär ker als bisher eigene Konzeptionen Bedeutsame Tagung des Wissenschaftlichen Rates zu Problemen der Verwirklichung einer hocheffektiven Wissenschaftsorganisation an unserer Hochschule entwickeln. Die Teilprognosen der Sektionen müssen mehr inhaltlich neue Gedanken enthalten. Dabei müssen wir über das Jahr 1980 be reits weit hinausgehen. Auf dieser Grundlage einer quali fizierten Prognosearbeit sind ökono misch hocheffektive Spitzenleistun gen auf strukturbestimmenden Ge bieten zu erreichen und Forschungs objekte so zu konzipieren, daß als Ergebnis voll automatisierte Produk tionsprozesse erreicht werden. Dazu sind Wissenschaft und Technik or ganisch in den einheitlichen Repro duktionsprozeß der Hochschule durch die Anwendung der Opera tionsforschung in der Planung ein zuordnen; die Arbeitsabläufe, begin nend bei der Grundlagenforschung und endend bei der Überleitung in die Produktion, sind optimal zu ge stalten; die Produktivität der gei stig-schöpferischen Arbeit ist mit Hilfe moderner Geräte und Einrich tungen zu erhöhen; die schöpferi schen Fähigkeiten der Wissenschaft ler sind durch die Anwendung neuester Erkenntnisse. Erfahrungen und Arbeitsmethoden im Rahmen einer systematischen Weiterbildung zu erhöhen. Um zu garantieren, daß diese Auf gaben mit einem hohen Nutzeffekt gelöst werden, müssen die For schungsverträge ökonomische Ziele ausweisen, Termine und Zielstel lungen unter eine straffe Kontrolle genommen werden, Netzpläne zur reibungslosen Durchführung erar beitet und der Einsatz der EDV ga rantiert werden. Auf die Proportio nalität des Forschungspotentials und die optimale Zusammensetzung der Forschungs- und Entwicklungs kollektive ist die Operationsfor schung umfassend anzuwenden; zur Optimierung des zeitlichen Ablaufs ist die Netzwerktechnik einzusetzen. Die Lösung der unserer Hoch schule gestellten gesellschaftlichen Aufgaben setzt, wie Prof. Weißman tel ausführte, im Zusammenhang mit der Gesamtprognose unserer Entwicklung, mit der Prognose der einzelnen Wissenschaftsgebiete und der Prognose der Hauptpraxispart ner eine eigene Wissenschaftsstra tegie voraus. Das wissenschaftliche Profil der Hochschule setzt sich aus der Gesamtheit von Lehre und For schung zusammen, in das die Ver bindungen zu den Praxispartnern organisch eingefügt sein müssen. Im Rahmen der sozialistischen Großfor schung ist die Hochschulforschung vor allem für die Vorlaufforschung (Fortsetzung auf Seite 2) Frauenförderung - eine wichtige Aufgabe Seiten die Bereitschaft, die besten Wege zur Frauenförderung zu fin den. Die Frauen selbst verlangten, daß fördern das Fordern nicht aus schließen darf. Dabei sollten die Älteres bemühi sein, die jüngeren Kolleginnen bei der Qualifizierung tatkräftig zu unterstützen. Der Rek tor der TH, Genosse Prof. Dr. Weiß Fast ein Drittel aller Hochschul angehörigen sind Frauen — Mitar beiterinnen und Studentinnen. Die Delegiertenkonferenz zur Wahl des Frauenausschusses ist also ein be deutendes Ereignis. Sachlich und konstruktiv waren Rechenschaftsbe richt und Diskussion. . Die Vorsitzende des Frauenaus schusses, Genossin Dipl. rer. pol. Inge Ebert, wies in ihrem Rechenschafts bericht nach, daß viel erreicht wor den ist, aber ebensoviel noch zu tun bleibt. So wird der Anteil der weib lichen Studenten der Matrikel 1970/71 bereits 25 Prozent betragen, in einigen Fachrichtungen liegt er bereits jetzt über 50 Prozent. Dip bisherigen Erfahrungen zeigen, daß Mädchen in den naturwissenschaft ¬ lich-technischen Disziplinen den männlichen Studenten in keiner Weise naclistehen. Noch nicht befriedigend ist der Anteil der Forschungsstudentinnen. Die Fordjerung der FDJ-Leitung. den Mädche stärker als bisher die Mög lichkeit/ zu bieten, sich auf wissen- schaf tljchem Gebiet zu bewähren, wird , der Frauenausschuß, nach drücklich unterstützen. Ebenso mnot- wendig sind für den wissenschaftli chen/ weiblichen Nachwuchs lang- fristige Perspektivpläne. Mit der weiteren Verbesserung der Arbeits und Lebensbedingungen wird auch den Frauen in der TH ermöglicht, i die erste und zweite Leitüngs- e/bene aufzurücken. Die Diskussion zeigte von allen m--- mantel, konnte darauf verweisen, daß die Zusammenarbeit zwischen Hochschulleitung und Frauenaus schuß ein gute s Stück Vorangekom men ist und auch weiterhin Früchte tragen wird. Abschließend betonte der bishe rige 1. Vorsitzende der Hochschul gewerkschaftsleitung, Genosse Dr. Fischer, daß die ökonomischen Be dingungen beim Aufbau des Sozia lismus die uneingeschränkte Mitar beit der Frau verlangen. Das Schaf fen der entsprechenden Arbeits- und Lebensbedingungen charakterisierte er als besonders wichtig, weil erst dadurch die Frau in die Lage ver setzt wird, ihre Aufgaben voll wahr zunehmen. Strobach, Frauenausschuß Günther Neef, FD J-Gruppe 66/55 Wilhelm-Pieck-Stipendiaten vorgestellt Günther ist seit September 1969 Forschungsstudent an der Sektion Sozialistische Leitung/- und Organisationswissenschaften. Er hat überall sehr gute Leistungen, die besonders hoch einzuschätzen sind, da er sehr viel Zeit für die Betreuung leistungsschwacher Studenten aufwendet. Er / gehört zu den aktivsten Studenten der Sektion. Er leitet zum Beispiel einen Zirkel und eine Forschungsgruppe im Rahmen des wissi/nschaftlich-produktiven Studiums. Außerdem gibt er fachliche Unterstützung im VE Rechenbetrieb Binnenhandel Karl-Marx-Stadt bei der Vorbereitung zum Fachschulstudium bzw. bei der Berufsausbildung. Als FDJ-Sekretär war er ständig bemüht, seine Gruppe zu einem guten Kol- lektiv zu entwickeln. Im vergangenen Jahr wurde er als Matrikel-Betreuer in die FI/J-Organisationsleitung gewählt. Außerdem ist er Zirkelleiter im FDJ-Studien- jhr. Das Beispiel von Günter Neef zeigt, wie man durch eine zielstrebige Ar beit auf fachlichem und gesellschaftlichem Gebiet hervorragende Leistungen voll- -bringen kann. Solchen Jugendfreunden gilt es nachzueifern. Wl wir stimmen W für die Kandidaten —lA der Nationalen Front Am 22. März 1970 werden wir, Helmut Felber, / Steffen Lediner, Klaus Wolf, Reinhard Hecker und Franz Richter, Mitglieder der Ju gendbrigade „Elan“, zum ersten Mal an die Wahlunmne treten, um unsere Stimme abzugeben. Daß die Jugendlichen in unserer Republik mit 18 Jahren wählen und selbst als Abgeordnete gewählt Wer den können, zeigt, welches Ver trauen unser sozialistischer Staat in uns setzt. In Westdeutschland dagegen ha ben die / Jugendlichen erst mit 21 Jahre» die Möglichkeit, an Bun destagswahlen teilzunehmen und können erst mit 24 Jahren selbst Abgeordnete werden. Aber bereits mit 18 Jahren sind sie „reif“ genug, zur Bundeswehr eingezogen zu wer den und sich als Werkzeug der Mo nopole für deren aggressive Ziele mißbrauchen zu lassen. Dieser .Wi derspruch zeigt deutlich den Unter schied in der Jugendpolitik der bei den deutschen Staaten. Vom Vertrauen gegenüber der jungen Generation in unserem Staat zeugt auch das Jugendgesetz, das im Februar 1950 als eines der ersten Gesetze der jungen Republik auf Vorschlag der SED verabschiedet wurde. Die Deutsche Demokratische Republik ist ein Staat, der der Ju gend alle Entwicklungsmöglichkei ten bietet, ihr Vertrauen entgegen bringt und Verantwortung über trägt. Wir werden durch gute Lern- und Arbeitsergebnisse unseren Staat allseitig stärken und so das in uns gesetzte Vertrauen rechtfertigen. Wir sind aber auch bereit, unser Va. terland gegen seine Feinde zu ver teidigen. sollten sie versuchen, die Grenzen des ersten sozialistischen Staates auf deutschem Boden anzu tasten. Zu den Wahlen am 22. März wer den wir die Verbundenheit mit unserem Staat und das Einverständ nis mit der Politik von Partei- und Staatsführung zum Ausdruck brin gen, indem wir als Jungwähler unsere Stimme den Kandidaten der Nationalen Front geben. Hochschulleitung und Reservisten berieten gemeinsam Im Auftrag des Rektors leitete der ’. Prorektor, Genosse Prof. Dr. Bek- kert, am 26. Februar den Erfah rungsaustausch mit der Leitung des Reservistenkollektivs der Hoch schule anläßlich des Tages der Na tionalen Volksarmee. Als Gäste konnten u. a. der Chef des Wehr bezirkskommandos, Oberst Raupach, und Major Fritz vom Wehrkreis kommando. der Leiter der Militäri schen Abteilung, Oberstleutnant Mertens, und der Leiter der Abtei lung Zivilverteidigung, Major Krät zer, begrüßt werden. Außerdem wa ren der Sekretär der Hochschulpar teileitung, Genosse Hunger, der Se kretär der’ FDJ-Hochschulleitung, Ju gendfreund Walther, sowie der am tierende Prorektor für Gesellschafts wissenschaften, Genosse Dr. Jobst, zugegen. Im Mittelpunkt des Erfahrungs austausches standen Probleme der sozialistischen Wehrerziehung an unserer Bildungsstätte. Trotz der Fortschritte bei der Zu sammenarbeit zwischen der staat lichen Leitung und dem Reservisten kollektiv geht es. wie Genosse Prof. Beckert hervorhob. vor allem um eine größere Kontinuität auf diesem Gebiet. Die sozialistische Wehrerzie hung muß noch mehr zu einem fe sten Bestandteil der Erziehung und Ausbildung in allen Bereichen der Hochschule werden. Die Verantwor tung dafür muß in vollem Umfang durch die staatlichen Leitungen wahrgenommen werden. Darauf wies besonders Genosse. Hunger hin, der nachdrücklich betonte, daß für die Wehrerziehung voll und ganz die staatlichen Leiter verantwortlich sind. Der Chef des Wehrbezirkskom mandos, Oberst Raupach, nannte u. a. folgende Hauptaufgaben des Reservistenkollektivs: 1. Alle gedienten Reservisten sind so- zu erziehen, daß sie bereit sind, ihren Fahneneid täglich neu zu rea lisieren: 2. Die militärpolitischen und mi litärtechnischen Kenntnisse der ge dienten Reservisten sind zu erhalten und zu erweitern; 3. Die staatlichen Leitungen und die gesellschaftlichen Organisatio nen sind bei der Durchführung der sozialistischen Wehrerziehung aktiv zu unterstützen. Es muß zur Ehre aller Reservisten gehören, hohe Leistungen auf den Gebieten der Lehre. Forschung. Er ziehung und des Studiums zu brin gen. Über die Aufgaben des Reservi stenkollektivs und den derzeitigen Stand in der „Operation 70“ ent wickelte sich eine lebhafte Aus sprache. Bemerkenswert waren z. B. die Vorschläge, ähnliche Erfah rungsaustausche auf Sektionsebene zu veranstalten, die militärische Ausbildung zum durchgängigen Be standteil der Grundstudienpläne zu machen und die Wirksamkeit auf dem Gebiet der sozialistischen Wehrerziehung zu einem Kriterium für die Auszeichnung mit dem Titel „Kollektiv der sozialistischen Ar beit“ und „Sozialistisches Studenten kollektiv“ zu erheben. Der Erfahrungsaustausch brachte wertvolle Anregungen für die wei tere Arbeit auf diesem wichtigen Gebiet an unserer Hochschule und wird zweifellos zu einem weiteren Fortschritt bei der Herausbildung sozialistischer Persönlichkeiten füh ren. die jederzeit bereit sind, mit der Waffe in der Hand unseren Ar beiter-und-Bauern-Staat zu vertei- digen. Redaktion Anläßlich des Empfangs wurden verdiente Mitglieder des Reservistenkollektivs mit wertvollen Buchpreisen ge ehrt. Im Bild gratuliert Genosse Leutnant zur See d. R. Dr- Leonhardt dem Genossen Hauptmann d. R. Riesz zu seiner Auszeichnung 214