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UZ 35 Jahre marxistisch-leninistisches Grundlagenstudium 1955, 1. Oktober Das neugegründete Institut für Gesellschaftswissenschaften, das die bisherigen Abteilungen Grund lagen des FMI und der Wirtschafts wissenschaftlichen Fakultät in sich vereint, nimmt seine Arbeit auf. Das ZK der SED setzt Dr. Hans Beyer als Direktor ein. An den Fakultäten werden Abteilungen gebildet. 1955, 2. und 3. Dezember Die II. Hochschulkonferenz des ZK der SED leitet eine neue Etappe der sozialistischen Umgestaltung der Universität ein. Vom gesell schaftswissenschaftlichen Grund studium wird eine Verbesserung der Lehre und Erziehung, Überwindung von Erscheinungen des Dogmatis mus, eine engere Verbindung zum Fachstudium und zur Praxis gefor dert. 1956, 9. Mai Brief Walter Ulbrichts, Erster Se kretär des ZK der SED und stellver tretender Vorsitzender des Minister- rates, an den Dekan der Landwirt- schaftlichen Fakultät, in dem die Konzentration der wissenschaftli chen Kapazität der Universität auf dre sozialistische Praxis und speziell auf die im Entstehen begriffene so zialistische Landwirtschaft gefordert wurde. 1956, Frühjahr und Sommer Im Zusammenhang mit der Ver schärfung der Aktivität konterrevolu tionärer und revisionistischer Kräfte in den sozialistischen Ländern, be sonders der Ungarischen VR und der VR Polen, spitzten sich auch in der DDR die Auseinandersetzungen zu. Sie mußten an den Universitä ten gegen Forderungen geführt wer den, das Grundstudium und den Russischunterricht in fakultative Lehrveranstaltungen umzuwandeln und eine besondere selbständige Studentenorganisation zu bilden. 1956, September Mit Beginn des Herbstsemesters wurde eine umfassende von der FDJ initiierte Bewegung zur ökono mischen Stärkung der Republik or ganisiert. Viele Mitarbeiter des Grundstudiums begleiteten die Stu denten als Funktionäre in die Be triebe und Einrichtungen der soziali stischen Praxis. 1957, September An der KMU werden weitrei chende Festlegungen der weiterfüh renden marxistisch-leninistischen Ausbildung wirksam, dazu zählt die generelle Weiterbildung der Dokto randen in Zirkeln und die Einfüh rung des „Marxistischen Kollo quiums“ für Hochschullehrer. 1957, Oktober Auf der Grundlage einer vom Staatssekretariat für das Hochschul wesen erlassenen Direktive wird auch an der Leipziger Universität eine Neustrukturierung der Lehre vorgenommen. Das Fach Grundla gen des Marxismus-Leninismus wird in die Fächer Dialektischer und hi storischer Materialismus und Wis senschaftlicher Sozialismus aufge gliedert. Es wird eine dement sprechende Spezialisierung der Ka der vorgenommen. Damit wird die Ausbildung überall in drei Stu dienjahren durchgeführt. Die Fakul tätsabteilungen werden auf drei Fachgruppen erweitert. 1958, Juli Auf der Institutsleitungssitzung wird mitgeteilt, daß zehn neue Mit arbeiter die Arbeit aufnehmen kön nen. Damit erhöht sich der Kader bestand auf 58 Mitarbeiter, davon sind sechs promoviert. Nach wie vor werden die meisten Seminare von Hilfsassistenten gehalten. 1959, 23. März Nach einem längeren Klärungs prozeß über den weiteren Weg der Qualifizierung (als Lehrqualifizie rung oder als wissenschaftliche Gra duierung) wird mit einer zielgerich teten wissenschaftlichen Qualifizie rung, besonders der führenden Ge nossen, begonnen. 1959, Frühjahr Genossen des Grundlagenstu diums unterstützen aktiv die Bewe gung „Sozialistisch arbeiten, ler nen, leben“ der Studenten, der Kol lektive in den Betrieben und in nerhalb der Gewerkschaftsgruppen an den Fakultäten. 1960, Januar Auf der Konferenz des ZK der SED wird die Einführung des sowje tischen Lehrbuches Grundlagen des Marxismus-Leninismus als Hoch schullehrbuch beschlossen. Es ist das erste Lehrbuch für alle drei Be standteile. 1960 Das ganze Jahr 1960 ist mit einem Ringen um die Erhöhung des Tempos bei Dissertationen und Ha bilitationen angefüllt. Am Institut entstehen die ersten Arbeitsgemein schaften. An vorderster Front im Kampf um sozialistische Umgestaltung Das 1955 neugegründete Institut für Gesellschaftswissenschaften bestand viele Bewährungsproben / Erste Forschungsgruppen wurden Ende der 50er Jahre gebildet Als im Jahre 1955 das neugegrün dete Institut für Gesellschaftswis senschaften die Verantwortung für das gesellschaftswissenschaftliche Grundstudium an der Karl-Marx- Universität übernimmt, ist es mit einem Bündel komplizierter Pro bleme konfrontiert. Erstens muß der auch in diesem Zeitraum noch ständig wachsende Lehrumfang mit einem viel zu ge ringen Kaderbestand abgedeckt wer den. 1955 stehen für rund 5000 Stu denten in den ersten beiden Stu dienjahren 46 Mitarbeiter zur Ver fügung. Bis 1961 nehmen die Stu dentenzahlen weiter zu. Ab 1958 wird die Ausbildung obligatorisch auf drei Studienjahre und in drei Bestandteilen (Das Fach Grundla gen des Marxismus-Leninismus wird in die beiden Fächer Dialekti scher und historischer Materialis mus und Wissenschaftlicher Sozia lismus aufgegliedert) ausge dehnt. Doktorandenseminare wer den zum verbindlichen Teil der Nachwuchsweiterbildung, und schließlich führt die Karl-Marx- Universität beispielgebend für das Hochschulwesen der DDR das Mar xistische Kolloquium ein. Hilfsassistenten erwarben sich besondere Verdienste Wenn noch das beträchtlich zu nehmende Fern- und Sonderstu dium eingerechnet wird, dann läßt sich in etwa ermessen, wie groß und vor allem wie vielgestaltig die Lehr aufgaben sind. Der Kaderbestand wächst nur langsam (1961 sind es 87 Mitarbeiter). Besonderen V erdienst erwerben sich in jenen Jahren die Hilfsassi stenten. Das sind die besten FDJler aller Fakultäten, Studenten der hö heren Studienjahre oder junge Ab solventen. Sie halten die meisten Se minare und bedürfen selbst einer in tensiven Anleitung. Doch können sie die bestehende Lücke nicht in vollem Umfang schließen. Zweitens sind die Mitarbeiter des Grundstudiums politisch an den Fa kultäten organisiert. Sie sind Par tei-, FDJ-, GST- und/oder Gewerk schaftsfunktionäre. Erich Schade z. B. ist Prodekan der Landwirt schaftlich-Gärtnerischen Fakultät — und das in einer schwierigen Situa tion. An den Fakultäten stehen sie an vorderster Front im Kampf um die sozialistische Umgestaltung. Da sich diese Umgestaltung im Kampf gegen alte Traditionen, bürgerlich akademische Denk- und Verhaltens weisen und auch gegen gezielte Feindtätigkeit vollzieht, sind Kämp- fertum, Prinzipienfestigkeit und Ein satzbereitschaft die am meisten ge forderten Eigenschaften. Viele der damals geführten Ge spräche und Auseinandersetzungen führen bei der Mehrheit der Uni versitätsangehörigen zur Entschei dung für den Sozialismus. Manche jedoch entscheiden sich gegen uns und verraten die Republik. Es ist die Zeit des „Geteilten Himmels“ und dieser geht als Entscheidungs feld durch die Köpfe vieler Adres saten der Überzeugungsarbeit. 1956, zur Zeit der konterrevolutio- 35 Jahre marxistisch-leninisti sches Grundlagenstudium sind für die Universitätszeitung Anlaß, über Anfang, Werdegang, Anforderun gen und Aufgaben, kurz gesagt Ge schichte und Gegenwart, dieses un trennbaren Bestandteiles der Aus bildung eines jeden Studenten zu berichten. Ganz im Sinne des Be schlusses der SED-Kreisleitung KMU zur Aneignung und Pflege des historischen und kulturellen Erbes der KMU in den 80er und 90er Jah ren wird damit auch ein Beitrag zur Darstellung der Geschichte der Sek tion Marxismus-Leninismus gelei stet. Die Beiträge sollen ebenfalls eine Anregung sein, daß Angehö rige der KMU über ihre „Begeg nung mit dem MLG" berichten — auch in episodenhafter Form. Im letzten Beitrag (vgl. UZ/03 vom 23. Januar) hatten wir darge stellt, welche Probleme mit der Ein führung des Marxismus-Leninismus als obligatorisches Lehrfach, ais theoretisches Fundament der Wis senschaften und als herrschende Ideologie unter den Wissenschaft lern der Universität verbunden wa ren. Heute geht es um drei Aufga bengebiete, die das 1955 neuge gründete Institut für Gesellschafes- Wissenschaften zu lösen hatte. Weitere Beiträge, die in größeren Zeitabständen folgen, spannen den Bogen bis zur heutigen Gestaltung des MLG und zur Auswertung der II. Wissenschaftlich-methodischen Konferenz des marxistisch-leninisti schen Grundlagenstudiums am 24. und 25. Oktober 1986. nären Attacken in Ungarn und in der VR Polen, sollen auch in der DDR im Zuge der „Roll-back- Strategie“ der NATO die Intelligenz und die Jugend einen besonderen Platz einnehmen. Ins Zentrum der Forderungen jener Kräfte, die diese beiden Bevölkerungsgruppen von der Partei und von der Arbeiter klasse isolieren wollen, rücken u. a. auch Forderungen nach Abschaf fung des obligatorischen gesell schaftswissenschaftlichen Grund studiums. So wird zum Beispiel an der Medizinischen Fakultät ein Hörerstreik organisiert. Die dort tä tigen Genossen führen gegen diese Aktionen, unterstützt von den Par tei- und Staatsorganen, einen ent- schie --'n Kampf. Auch dieser trägt, ebenso wie der an anderen Fa kultäten, dazu bei, daß das Grund lagenstudium in der DDR unangeta- tet b’eibt, sein Einf‘ " d sein An sehen zunehmen. Drittens vollzogen sich gerade in jenen Jahren auf politischem Gebiet beträchtliche Veränderungen, die natürlich ihrerseits zu Verände rungen in den theoretischen Posi tionen führten. Nach dem heran reifenden Sieg der sozialistischen Produktionsverhältnisse in den so zialistischen Ländern, der sich ent wickelnden und vertiefenden Krise des Kolonialsystems sowie der sich ändernden Klassenkampfsituation in den kapitalistischen Ländern - verallgemeinert auf dem XX. Par teitag der KPdSU und in der Mos kauer Erklärung von 1959 — wurde von seiten der sozialistischen Län der die Politik der friedlichen Ko existenz ausgearbeitet und von der SED Schritt für Schritt auf die Be- Weiterbildung am Franz-Mehring-Institut Das Franz-Mehring-Institut der Karl-Marx-Universität ist seit 1961 verantwortlich für die Weiterbildung der Lehrkräfte des marxistisch-leninistischen Grundlagen studiums in der DDR. Unser Foto entstand während der Eröffnung des 22. Wei terbildungslehrganges im Frühjahr 1984. Foto: UZ-Archiv Ziehungen zwischen der DDR und der BRD angewandt. Die Konsequenz war, daß Pro zesse des Umdentxens erforderlica wurden. Oder nehmen wir ein ande res Problem: Etwa seit 1958 entwik- kelten sich auch an der Universität, initiiert durch die Partei, Formen der Gemeinschaftsarbeit unter Stu denten und Wissenschaftlern zu einer Massenbewegung. Alle diese Pro zesse spiegelten sich im Denken der Studenten wider und verlangten nach vielen Richtungen hin umfas sende Antworten — darunter im wachsenden Maße auch weltanschau liche und mit empirischen Methoden gewonnene wissenschaftliche Er kenntnisse. Qualifizierung wurde zu einer Schlüsselfrage Aus allen diesen Gründen for derte die Partei vom gesellschafts wissenschaftlichen Grundstudium immer wieder eine Erhöhung des theoretischen Niveaus, die Über windung des Dogmatismus und eine Hinwendung zur Praxis. Nach 1957 wurde deswegen die wissenschaftliche Qualifizierung der Mitarbeiter des Grundstudiums zu einer Schlüsselfrage. 1956 waren erst zwei Genossen überhaupt pro moviert (Hans Beyer und Gerhard Müller), 1966 waren es vier. Die Be dingungen, unter denen diese Auf gabe in Angriff genommen wurde, waren im höchsten Maße kompli ziert. Nehmen wir nur ein Beispiel: Als die ersten für die Promotion vor gesehenen Genossen ihre Pläne im Institutsrat einreichten, hatten sie vorgesehen, innerhalb eines halben Jahres nicht nur die Dissertation, sondern auch noch einen wissen schaftlichen Artikel zu schreiben. Dies zeigt zumindest, daß zwischen dem Wollen, dieser Forderung nach zukommen, und der Erfahrung in der wissenschaftlichen Arbeit eine beträchtliche Lücke klaffte. Das führte zu einer Reihe von Termin verlängerungen. Natürlich gab es für diese eine Vielzahl von Ursachen im subjekti ven Bereich. Ein Teil der Kader fühlte sich ausschließlich als Par teiarbeiter, Lehrer und Propagan dist — und er war es ja auch. Auf diesem Gebiet waren sie Speziali sten im besten Sinne des Wortes und anerkannt. Eine Dissertation schien ihnen für diese Tätigkeit nicht erforderlich zu sein, und so rückten die Qualifizierungsaufga ben im Ensemble der oben genann ten Aufgaben aq die letzte oder vor letzte Stelle, Ein anderer Teil brachte schon von seinem Wer degang her und aus Altersgründen nicht ausreichende Voraussetzungen mit. (Immerhin mußten einige aus der Praxis kommende Kader noch das Diplom nachholen.) Vorläufer der ersten Forschungsgruppen bildeten sich heraus Zu allen solchen und anderen per sönlichen Problemen kam noch die fehlende Betreuerkapazität. Da die wissenschaftliche Führung der Ka der bei anderen Sektionen gesucht werden mußte, diese aber aus Grün den der unterschiedlichen Bela stung Vertreter des Grundstudiums nicht in ihre laufenden Forschun gen einbinden konnten, entstand eine zunehmende Kluft zu den ge sellschaftswissenschaftlichen Fach instituten. Aus eigenem Erleben kann der Autor noch darauf ver weisen, wie sehr wir damals die Hin wendung zur Gemeinschaftsarbeit begrüßten, weil wir darin eine Mög lichkeit sahen, diesen Mangel zu pa ralysieren. Es schloß sich eine Gruppe von Doktoranden zusam men. die alle zur Promotion wollten — in Gemeinschaftsarbeit und zugleich auf dem Wege einer pra xisverbundenen empirischen For schung. Nicht ausbleiben konnte, daß es bei diesen Versuchen auch Mißerfolge gab. Dennoch bildeten sich gerade am Ende der 50er Jahre die Vorläufer der ersten Forschungsgruppen her aus, entwickelten sich Kader, ohne die die heute anerkannten For schungsleistungen der Sektion Mar xismus-Leninismus nicht zu denken wären. Doz. Dr. PETER KRANEPUHL S ie war ein Arbeiterkind mit acht Jahren Grundschule da mals — für länger hatte der Verdienst der Familie nicht ge reicht. Aber die geschichtsinteres sierte Eva hatte als FDJ- Zentralratsmitg’ied in früher Ju gend an der Jugendhochschule „Wilhelm Pieck“ eine nachhaltig wirkende Vorlesung des ersten Präsidenten der DDR gehört und aus ihrer Begeisterung heraus, nach harter Vorarbeit, begann sie ein Geschichtsstudium an der Humboldt-Universität. Noch während dieser Zeit wurde sie als Hilfsassistent im Grundstu dium des Marxismus-Leninismus eingesetzt und hielt Seminare zu Themen, von denen sie kaum selbst etwas wußte. Aber sie fühlte sich nicht als Lückenbü ßer für fehlende Lehrkräfte. Sie hat es halt probiert, hat mit den anderen Assistenten nächtelang zusammengesessen, hat Klarheit geschaffen. Einige dogmatische Ansichten mußten später wieder überwun den werden. „Aber wir waren da von überzeugt, daß es gut und richtig ist, was wir tun. Und das brauchten wir“, sagt sie mir heute und fügt stolz hinzu: „Müssen wir mutig gewesen sein! “ Ziel hieß: politische Arbeit lei sten — parteiliche Haltungen er zeugen bei Lehrkräften und Stu denten — auch über ihre Lehr tätigkeit hinaus. Und als wichtige Frage stand damals auch die sozialistische Umgestaltung der Landwirt schaft. Wie oft wurde da mit er fahrenen Professoren um die richtige Entscheidung gestritten, welcher Weg der sozialistischen Umgestaltung der richtige ist. Ge meinsam mit anderen jungen Wissenschaftlern wurde auch Eva zur Agitation aufs Land ge schickt. Mit welchem Gefühl sie diese Verantwortung wahr genommen haben, möchte ich „Müssen wir mutig gewesen sein I“ Genossin Doz. Dr. Eva Georgi, Sektion ML, lehrt seit 28 Jahren im marxistisch- leninistischen Grundlagenstudium Genn. Doz. Dr. Eva Georgi Als junge Genossin und Ver treterin der neuen, sozialisti schen Intelligenz wechselte sie 1956 ans Franz-Mehring-Institut in Leipzig über. Von Anfang an ein fest gefügtes Parteikollektiv, ein gutes Verhältnis der Studen ten zu den Lehrkräften, ein her- • vorragendes FDJ-Leben. Lernei fer und Studienbereitschaft der Lernenden — das war ein guter Nährboden dafür, daß die Wis sensaneignung, gedeihen und Eva Georgis Klassenstandpunkt sich festigen konnte. Aber die Entwicklung verlief nicht problemlos: „Mitte der 50er Jahre entbrannte eine harte Auseinandersetzung um die Wei terentwicklung unserer Theorie. Da brauchten wir auch die Hilfe aus Freundesländern für unser noch nicht immer sicheres wis senschaftliches Verständnis. Zum Beispiel die Professoren Jansen aus der Sowjetunion und Polikarow aus Bulgarien kamen und haben uns zum neuen Durch denken angeregt. Das war ein gu ter Lernprozeß“, resümiert sie heute diesen Abschnitt. „Ich bin dadurch selbstkritischer gewor den und habe von da ab ange fangen, Klassiker zum tieferen Be greifen immer noch einmal zu le sen.“ ihr Ziel war, politische Arbeit zu leisten Mit dem Diplom in der Tasche trat Eva Georgi 1959 ihren Dienst an der damaligen Land wirtschaftlich-Gärtnerischen Fa kultät an der KMU als Lehrer für das marxistisch-leninistische Grundstudium an. Daß ein Ge sellschaftswissenschaftler wie Doktor Schade Prodekan war, ge hörte damals zu den Novitäten dieser naturwissenschaftlichen Einrichtung. Es gab nur wenige Genossen an der Fakultät. Eva Georgi arbeitete in der Parteileitung der Fakultät. Sie war nicht vorrangig auf For schungsarbeit eingestellt Ihr heute von ihr wissen. „Tja, wir waren eben in Bewährungssitua tionen drin, ohne daß wir es ge merkt 1 haben. Alles hat uns un heimlich geformt.“ UmdenkungS- und Entschei dungssituationen prägten die Ge schichtsauffassung und somit die Theorieentwicklung. Stichwort 13. August 1961. „In heftigen Dis- kussionen bildeten wir uns an der Fakultät einen einheitlichen standpunkt. Die Genossen des marxistisch-leninistischen Grund studiums mußten in der offensiv geführten politisch-ideologischen Arbeit vorangehen.“ In diesem Zusammenhang erin nert sie sich, daß sie unmittelbar nach diesem Ereignis zum Abtei lungsleiter für Marxismus- Leninismus und als einzige Frau in den Rat der Fakultät berufen wurde. Als weiblicher Wissen schaftler wurde sie geachtet, doch mehr als ihre männlichen Kollegen auch „getestet“. Verant wortung zu tragen und klug zu entscheiden war ihre Pflicht. Und sie liebte die direkte feste Verbindung der Abteilung zur Fakultätsleitung. Ab 1962 wid mete sie sich für drei Jahre spe ziell der Forschung in einer Aspi rantur am FMI. Ein wehmütiger Zug legt sich auf ihr Gesicht. Wie all die ar beitsreichen Jahre vergangen sind. 28 Jahre lehrt sie jetzt im '■> Ge ¬ genwärtig ist sie von der Sektion Marxismus-Leni-ismus beauf tragt, die Erziehungs- und Bil dungsarbeit gemeinsam mit der Leitung der Sektion Afrika- und Nahostwissenschaften zu koordi nieren. Ein Dankeschön bleibt nicht aus 16 Jahre bereits beschäftigt sich Eva Georgi in einer For schungsgruppe an der Sektion Wissenschaftlicher Kommunis mus mit der Kritik bürgerlicher politischer Theorien, und natür lich hält sie Vorlesungen, Semi nare. .. Ja, sie dachte auch daran, sich weiter zu qualifizieren über eine Gemeinschaftsdissertation B. Eine monatelang' andauernde ern ste Erkrankung brachte ihre gro ßen Träume zu Fall. Sie mußte es verkraften, und sie hat es auch verkraftet. Nicht zuletzt durch den Beistand ihres Man nes Willi Georgi, der sie, obwohl selbst jahrzehntelang in verant wortungsvollen Positionen in der Universitätsleitung, stets und ständig „vorwärtsgestoßen“ .hat, wie Genossin Georgi es mit Augenzwinkern ausdrückt. Nach unserem Gespräch steht Eva Georgi auf dem Flur mit Ab solventen zusammen und scherzt mit ihnen. Ein Dankeschön der ehemaligen Studenten für all das, was sie bei ihr begriffen ha ben, bleibt nicht aus. KATHRIN LORENZ D sein ihre sind gebi der dies« sich gun stall sich 200 In- reicl Pole und n< mas Lebe brau sehe: wese einfl den häng Di« lern Meth Weis« Krist lern Schw gram infor Wurd Reihi Wisst Vorge che wisse streit Üb. • Auflö: ö 1 Be-1 mehr sitzt “arm Sonde lyse extrel der V ten S die U Kolle; Kal bl i Zusta her 1 fier 2 Von bindu »Sei daß 1 gung das ■ bej d Von F | Sehätz Raufle lerenz i Krista lilede Im ’ lscher L Mlar Phie d Qen J; Ren Ke len, k B10n m (red A Ifi So 5gDgsbj EPH naen Ben,, D: Vo r x UIII Pande Vetfas: Ben E Asophi Efhafts Sbut ragen DSophi Aelie, Gbhan Pezial Ilogie Vor al S w S’nkti Beter F En FSrsön bme Eychis rs un Srung