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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1987
- Erscheinungsdatum
- 1987
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198700009
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19870000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19870000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1987
-
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Band 1987
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/38 !^38 23, Oktober 1987 —- WISSENSCHAFT 5 ichaf enb arad eftek "t a UPPosium der Karl-Marx- "Me- hersität am 27. und 28. Oktober, M ." deacan Dal 1, in- pönl dessen Rahmen auch seine Büste ildud ve" . ne 1 ’ Z-Versuch und die Isotopentren- i hinausgehende der im Ste ¬ ll eine Dissertation zur we- an, in W. Müller das Mikroskop ent- le. So kam es, daß sich G. $ Sen für den weiteren Ausbau Bti Dmte, auch gab er selbst eine Stadt am Eingang ins Rosental ersten klinischen Vorlesungen wurden, lehrte man Chir- r irns ied- grll 0 le^ zt, der keine Operationen an len durchführte. Diese Pro- r ert Reib' » n Rahmen auch seine Büste ttruo MSer Sektion Physik aufgestellt „ aü r u, ’ e ’ner Ausstellung und einem ’ de B der Wisenchaftlichen Zeit- teheo Hi 1 der KMU soll Gustav Hertz schat ‘emessen gewürdigt werden. zur Physik einzuprägen ver- Franck- ne bis 1812 lief, im Rahmen e Leipziger Universitätsreform. 4 eine Reformierung der medizi- Al” : ZV örp ließ* kt Kuhl verband bei seiner Be- 18 auf den Lehrstuhl 1824 in sei- erstmals den Posten des onstrators mit dem des Wund- «. am St. Jacob und des Lehrers eF Universität. 38 durch Diffusionskaskaden. 55 knüpfte aber in meiner Prü- r auf doppelte Art. Einmal 6" einen Professor für Anatomie Chirurgie einen, klassischen 4oI gab es bereits seit 1549 an der teiger Universität. Zum anderen ,den chirurgischen Demonstrr tgeh gab es keine Narkose, keine ESePtik. Noch war die Chirurgie 1t durch Schmerzen und Ho- htnfektionen. Biedermann- 1ner setzte erste Verbesserun- te m St. Jacob durch, baute die ■ h-uftbude", einen Brettersa- h w, Freilufttherapie bei eitern- Oeh "unden zur Pyämieverhütung. wüteten im St. Jacob Pyämie, und. Kospitalbrand und dezi- «Eunion kommend, als Direktor suer Einrichtung nach Leipzig be- * wurde. Noom Wienerschen Gebäude stand G3 doch ein Teil der Ruine, und f^ue Institut wurde unter Pro- 6605 Ilberg aufgebaut. Prof. Hertz C? zunächst ein Zimmer im er- Bl Bauabschnitt, dem Hörsaalflü- I batnai s wurde die gesamte Di- Aendhauptprüfung nach Abgabe der eit durchgeführt — möglichst an 6‘n Tag — und so kam es. daß ich 3Ptof. Hertz im Wahlfach Grund- der Atomphysik geprüft Rode, Es war wohl die erste Prü- 38 die er seit langem wieder ab- ‘*n durfte, war ihm doch 1934 an T TH Berlin-Charlottenburg die kungserlaubnis von den braunen j^thabern entzogen worden. aSh hatte mir — mangels An- mt e st rort2 Alt, en 0 56651799 im St. Jacobs-Hospital - Ifor0 4" Irren- und Siechenlazarett tus di8tadt am Kinoano ins Rnsental Re- »ah u erosteriebtes berichten diud Sc Er hatte zu einem Gedenk- 21 J Sur 2 n„wissenschaft und fortschritt“ wieb kürzlich Prof G. Richter, über das Leben und das wis- Reschaftliche Werk von Gustav ez schon so viel geschrieben wor- ,. »t. daß eine wesentliche Ergän- , 238 kaum möglich erscheint und . er daher mehr über Persönli- 85 und Selbsterlebtes berichten A + , den chirurgischen Demonstra- eP 4 ohann Gottlieb Eckoldt (1746 mis" 0 -809) als neugeschaffene Funk- s Eckoldt war kein studierter > 62 sondern hatte das Barbier- 1i Werk gelernt. nseb” wM «öden Fakultät. Sie wurde in H8 Bei ordentliche Lehrstühle auf- SNP 437t unter anderem wurden B6hmie und Chirurgie dabei ge- 67 Die Chirurgie trat als Lehr- IAn.ach aus dem Schatten der mie hervor. Erster Professor Chirurgie wurde Dr. Kühn, in den folgenden 12 Jahren be- noch Buchchirurg und chir- her Demonstrator nebenein- , kil. Er hatte zu einem Gedenk- Böf/°quium 1977 G. Hertz eindrucks- 48ewürdigt (Leipziger Universi- ^den, Heft 49). Wenn auch TTdie B5ne persönlichen Kontakte kür- «5 EEWaren, möchte ich doch in ähn- n er huu Weise einige Episoden her- • 3hl en, die den einen oder ande- fher 50 Zug dieses hervorragenden und J , c. geehrten Wissenschaftlers be ichten, Mit dem Gustav-Hertz- belpreisträger? MBun, ich hatte gerade meine Di- V Bemarbeit am Physikalischen Insti- n k der KMU fertiggestellt, als Prof. 1to F.Phil. Gustav Hertz, aus der So- ceud II? hatte mir ~ mangels An- 1 'ei "punkten von anderen Geprüf- ter 4, - besonders seine Hauptbei- 1 zur Phycik einzunrägen ver- t , den ‛ berühmten -TO r« SEZ-Veren.L ,inA Aie Ten Bib) ig o r 68 ’n die Diplomarbeit an, in der I» ein Feldelektronenmikroskop o BeKSbaut und auf Adsorbate ange- N edet hatte, und fragte über den " bgbuchstoff prüft wohl ein » sNobelnreistrNne, We n.die Operierten. Als Gün- M Ne kn an der Cholera starb, war f A", Untveonstellation an der Leipziger nuf i % csität , zum großen Aufbruch / Sehrrurgie herangereift. Der säch- 4 ‘Ortagstaat zentralisierte die hez- Kendsten Kräfte der Wissen- p 8V 1,088, Verlangte ein anwendungs- z12 k8es Wissen. Es war Gustav tlir V, selbst gewesen. 081 e Felabor II eine Dissertation im8 e"emission veranlaßt hatte — ... av banDurchschlägen an einer Hoch- n V sehnungskaskade für kernphysika- 1.0 A- Zwecke - in derem Verfolg gekaW Müller das Mikroskon ent- ie auch in Leipzig für solche Ar- na Sehr interessierte und Vor- nS Agen fiiv on 1ygiterem Auchan „Dumme Fragen“ des Professor Hertz Erinnerungen von Dr, Christian Kleint aus Anlaß der 100. Wiederkehr des Geburtstages von Gustav Hertz Professor Gustav Hertz (Mitte) sprach an der Sektion Physik der KMU am 4. De zember 1973 über die Anfangsjahre der Quantenphysik. Foto: UZ/Archiv Diplomarbeit zur Spitzenherstellung mittels Gasntladung — einer ande ren Hertzschen Thematik — heraus. A. Meister erinnert sich, daß die schnel len ersten Erfolge ein ständiges In teresse von Prof. Hertz bewirkten, der ihn wegen des Standes oder einer neuen Idee — zum Mißver gnügen der Sekretärin — zu sich be stellte oder unerwartet im Labor auftauchte. Sparsam und großzügig Auf die Ausgestaltung seines Amtszimmers im 3. Bauabschnitt nahm Prof. Hertz selbst Einfluß: so ließ er eine der üblichen großen La borschalttafeln für eventuelle Expe rimente anbringen. Schon sein Dok torvater, Heinrich Rubens, hatte am Berliner Reichstagsufer noch als In stitutsdirektor experimentiert und Hertz hatte diese Tradition in Char lottenburg fortgesetzt und mit sei nen Glasbläserfertigkeiten manches schließlich aufgespürte Leck seiner Kaskade verschlossen. Als er hier für eine Zimmerleuchte erst die Lichtverteilungscharakteristik se hen wollte, gab es einige Probleme, doch schließlich konnte ihm eine Auswahl vorgelegt werden — ein an gebotener Teppich war absolut ver- pöhnt. Zum eigenen Experimentie ren ist er in Leipzig nicht mehr ge kommen. Er sagte später selbst, daß mit über 67 Jahren die eigentlich schöpferischen Jahre natürlich vor über gewesen wären — und außer dem hatte er zahlreiche Verpflich tungen in wichtigen Gremien und las über „Experimentelle Grundla gen der Atomphysik“. G. Hertz war in der Verwaltung staatlicher Mittel recht sparsam. Vorsichtige Hinweise auf die Mög lichkeiten zur Erhöhung unserer nicht gerade üppigen Assistenten- gehälter waren nicht sehr erfolg reich — aber so erfuhren wir etwas über die Assistentenbesoldung im wilhelminischen Berlin. Bei gelegent lichen Anlässen konnte es vorkom men. daß er — wie er sagte, kein Geld bei sich hatte. Das wird wohl wahr gewesen sein — er meinte spä ter. daß er sich jetzt das Lügen ab gewöhnt habe, da ihm sein Gedächt nis dafür zu schade sei. Anläßlich des 550. Gründungsta ges der Universität im Jahre 1959 aber schenkte Gustav Hertz der Karl-Marx-Universität ein Elektro nenmikroskop KEM 1. Es war uns Anfang 1958 vom damaligen Werk für Fernmeldewesen — jetzt Fern sehelektronik — zum Preise von DM 50 830 angeboten worden — wohl ohne eine Nachfrage. Ich weiß nicht mehr, ob wir zu nächst die Mittel zu beschaffen such ten. aber dank der Großzügigkeit von Prof. Hertz konnten wir es bald in seiner eigenen Abteilung in Be trieb nehmen. G. Hertz hatte — wohl noch frü ¬ her — auch den Musikfreunden des Instituts ein Geschenk gemacht — einen Flügel, der auch die spätere erfolgreiche Entwicklung unserer Kammermusikgruppe gefördert hat. Als Prof. Hertz 1954 nach Leipzig kam, fand er schon eine mit Fest körper- und Oberflächenphysik be faßte Gruppe vor. Es spricht für sein weitgespanntes Interesse und seine Toleranz, daß er keine Um profilierung vornahm, sondern sich im Assistentenseminar in seinem Zimmer auch ihm nicht geläufige Dinge erläutern ließ. Sein schneller Durchblick und das rasche Erken nen verborgener Probleme sind oft beschrieben worden, wie auch die .dummen Fragen’, die manche Un klarheit aufdeckten. In seiner Leipziger Zeit gab Hertz auch sein Lehrbuch der Kernphysik heraus. Er meinte später, daß er „eigentlich streng genommen selber nicht viel davon verstand“, aber „daß er vielleicht die eingegange nen Manuskripte dadurch besser be urteilen konnte — denn wenn er sie verstünde, würden sie vielleicht auch andere verstehen“. Kein Alleinsegler G. Hertz war — als gebürtiger Hamburger — schon seit seiner er sten Berliner Zeit ein begeisterter Segler und blieb diesem Sport bis ins hohe Alter treu. Bei einem Rü genurlaub verlockte uns das Wetter zu einem Faltbootausflug nach Hid densee, wobei bald ein weißes Se gelboot auftauchte, auf dem wir Gu stav Hertz und seine Frau Charlotte ausmachen konnten. Die Überra schung war groß und freudig, hat ten doch beide gute Beziehungen zu den Mitarbeitern und ihren Ange hörigen. Als ich mit meiner Frau kurz darauf der Einladung nach Klo ster folgte, drehte sich das Gespräch lange um die Bücher von Thomas Mann, den beide sehr schätzten und dort lasen. Wie die Begegnung auf hoher See, wurde auch die Spren gung des alten Institutsturmes von Hertz’ Arbeitszimmer aus auf Schmalfilm gebannt und Prof. Hertz erzählte später, daß es ihnen großen Spaß bereitet hätte, die Sprengun gen rückwärts ablaufen zu lassen. Nach Brecht haben die Theologen das Glockenläuten und die Physiker ihr Lachen — aber das kennzeichnet sicher nur einen gewissen Teil von Hertz’ Persönlichkeit. Seine humani stische Gesinnung hat sich nicht nur in der Unterzeichnung der Mainauer Erklärung der Nobel preisträger, sondern auch in weite ren Aufrufen von DDR-Wissen schaftlern schon in den 50er Jahren niedergeschlagen, die vor den ka tastrophalen Auswirkungen eines Nuklearkrieges warnten. Gustav Hertz schließt das Vor wort des dritten Bandes seines Lehr buches mit den Worten: „Die hier vorgelegte Darstellung der ange wandten Kernphysik betrifft aus schließlich Anwendungen für fried liche Zwecke. Möge die Zeit nicht mehr fern sein, in welcher an an dere Möglichkeiten der Anwendung nicht mehr gedacht zu werden braucht. “ --s 7— Aus anderen Hochschulen Zarnutasizuzsasneasscummernbiesssonecernacuvowunnonssenceweosnowunaneeeemnesnwotnounensnonanwaunoasensnnenooenonrsndbvenagnmensanoanonuswonneannncwnw Herzzentrum in Rostock eröffnet Ein neues Herzzentrum, übri gens das dritte seiner Art in un serer Republik, wurde am Be reich Medizin der Wilhelm- Pieck-Universität Rostock feier lich eröffnet. Damit antworteten die Mitarbeiter und Studenten des Bereiches auf die Herausfor derung des XI Parteitages der SED, die medizinische Betreuung der Patienten planmäßig zu ver bessern. Gleichzeitig ist die Bildung von medizinischen Zentren, de nen eine intensive interdiszipli näre Zusammenarbeit verschie dener Fachrichtungen zugrunde liegt, ein Maßstab für kommende Aufgaben. An Jenenser Uni VII. Klassikerseminar Dem Thema „Französische Re volution und deutsche Klassik“ war das VII. Jenaer Klassikerse minar an der Friedrich-Schiller- Universität gewidmet. Dabei ging es vor allem um die Würdi gung und Aufarbeitung des rei chen Erbes der großen Franzö sischen Revolution von 1789. Namhafte Vertreter verschieden ster Wissenschaftsdisziplinen un tersuchten im interdisziplinären Gespräch die von der Franzä- sischen Revolution ausgelösten Wirkungen auf die klassische deutsche Philosophie und Litera tur, auf das geschichts-, staats- und rechtswissenschaftliche Den ken und verfolgten diese bis in die geistigen Auseinandersetzun gen unserer Zeit. „Spezicl-Thescurus"- Programm erarbeitet Neben der durchgängigen In ventarisierung stellt ein Sach katalog die entscheidende Grund lage für eine gezielte Arbeit mit Sammlungsbeständen in natur wissenschaftlichen Museen dar. Zur Rationalisierung dieser nach herkömmlicher Methode sehr zeitaufwendigen Arbeit bietet sich der Einsatz des Personal computers als ideales Hilfsmittel an. Daher wurde an der Friedrich- Schiller-Universität Jena auf der Grundlage eines fünfstufigen hierarchischen Begriffssystems ein Programm zur katalogmäßi gen Aufarbeitung, Erschließung und aktuellen Arbeit mit um fangreichen naturkundlichen Sammlungsbeständen für das Phyletische Museum in Jena ent wickelt. Da dieser Spezial- Thesaurus auf den internationa len Nomenklaturregeln beruht, ist das erarbeitete Programm uni versell für naturwissenschaftli che Sammlungen anwendbar. 8. EURING-Meeting Wissenschaftler aus 18 Län dern Europas trafen sich an der Ernst-Moritz-Amdt-Universität Greifswald zum 8. General Mee ting der „European Union for Bird Ringing“ (EURING). Die Entwicklung und Standardisie rung neuer Methoden der Da tensammlung und -auswertung und die Koordinierung bestimm ter Forschungsprojekte stand auf der Tagesordnung der — in drei jährigem Turnus stattfindenden — Konferenz, auf der Vertreter der ornithologischen Zentralen berieten. INTSEM-NACHTRAG: Interessante Kurse Um das bereits in UZ/34 veröf fentlichte Programm 1987/88 des Interdisziplinären Seminars für wissenschaftlichen Nachwuchs (INTSEM) zu vervollständigen, sei hier über die beiden letzten Kurse informiert. Kurs 4: 20. Juni bis 24. Juni „Molekulare Struktur und Dyna mik biologischer Membranen“ Leitung: Wissenschaftliche Lei tung: Prof. Dr. sc. K. Arnold, KMU, Bereich Medizin (Institut für Biophysik); Prof. Dr. sc. G. Klose, KMU, Sektion Physik; Prof. Dr. sc. F. Müller, KMU, Be reich Medizin (Institut für Pa thologische Biochemie). Kurs 42: 26. Juni bis 29. Juni 1988 Interdisziplinäre Sommerschule: „Philosophie und Geschichte der Wissenschaft“ Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. sc. K.-F. Wessel, Humboldt- Universität zu Berlin, Sektion marxistisch-leninistische Philoso phie. Übrigens haben sich für das INTSEM- das vor eineinhalb Jah ren an der KMU berufen wurde, bisher über 800 Teilnehmer ein geschrieben. Zu ihnen gehören Forschungsstudenten, Diploman den, Assistenten, Dozenten und Professoren. SYMPOSIUM ZU: 175 JAHRE LEHRSTUHL EUR CHIRURGIE Ein gelernter Barbier demonstrierte den künftigen Chirurgen ihr „Handwerk“ Aus dem Einführungsvortrag von Prof. Dr. sc. S. Kiene und Dr. sc. C. F. Schwokowski schäft und die Investitionen an we nigen Stellen, förderte nur eine Uni versität, Leipzig. Der chirurgische Lehrstuhl wurde 1867 mit Carl Thiersch besetzt. Thiersch war schon während seiner Erlanger Zeit bekannt durch seine Lehre von der Entstehung des Epi- thelkrebses. Er hatte 1856 die Über tragbarkeit der Cholera durch den Stuhl der Kranken entdeckt. In der Zeit von 1867 bis 1871 wurde unter seiner und des Internisten Wunder lichs Leitung das ehemalige Waisen haus in der Liebigstraße zu. einem modernen Klinikum für Lehr-, Heil- und Pflegezwecke mit 400 Bet ten Im Barackenstil gebaut. Carl Thiersch entwickelte 1871 eine Schwesternschule auf moderner wis senschaftlicher Basis — die „Al- bertinerinnen". Und schließlich eine weitere Großtat: die bis heute so geübte Spalthauttransplantation. 1876 wurde Thiersch zum Rektor der Leipziger Universität gewählt. Thierschs Nachfolger Friedrich Trendelenburg festigte den weitrei chenden wissenschaftlichen Ruf der Leipziger Chirurgie. Viele Neuerun gen und Entdeckungen gehen auf ihn zurück und sind noch heute mit seinem Namen verbunden. So seine 1882 inaugurierte „Becken hochlagerung“, heute noch Grund lage bei Operationen im kleinen Bek- ken. Unter Trendelenburgs Regie wurde der heute noch funktionie rende Altbau der Chirurgischen Kli nik - Hörsaal mit 165 Plätzen, OP und Poliklinik - 1900 fertiggestellt und eingeweiht. Die Klinik verfügte über 411 Betten. Trendelenburgs Nachfolger wurde 1911 Erwin Payr, Chirurg an der Wende zwischen den ersten großen Pionierleistungen und Entdeckun gen und dem Ausbau des Faches zu vorher nicht gekannten Möglichkei ten. Payr war ein sehr vielseitiger Chir urg, sein spezielles Interesse galt der Gelenkpathologie. Er wurde zum Mitbegründer der modernen Orthopädie. Mit Payrs Emeritierung 1936 brach der wissenschaftliche Glanz der Klinik jäh zusammen. Die Na ziherrschaft, die das wissenschaftli che Leben der Universität lähmte, zerstörte in 12 Jahren den Geist und die Substanz der Klinik. 1943 und 1944 vernichten Bom benangriffe auf Leipzig die Klinik, sie wurde ausgelagert, der Vorle sungsbetrieb eingestellt. Auch die Poliklinik in der Nürnbergerstraße 55 wurde völlig zerbombt. Schwieriger Anfang nach Kriegsende Der Neuaufbau nach Kriegsende, nach Zerschlagung des Hitlerfaschis- mus und der Befreiung des deut schen Volkes, war außerordentlich schwer — war doch die Mehrzahl der weltbekannten medizinischen Ein richtungen zerstört. Nach der Ent nazifizierung 1 der Lehrkräfte und Studierenden wurde die Leipziger Universität am 5. Februar 1946 wie der eröffnet. In der Zeit der antifa schistisch-demokratischen Umgestal- tung ging es zunächst um die Siche rung der Betreuungs- und Lehrauf- gaben, unter schwierigen Bedingun gen. Es entstanden neue Institute für Anatomie, für Physiologie und theoretisch-medizinische Fächer. Die Arbeit der chirurgischen Klinik aber war durch viele Provisorien und Übergangslösungen gekenn zeichnet. 1947 bis 1950 leitete Ernst Heller kommissarisch die Klinik. Der da mals 70jährige war für 700 chirurgi sche Betten im St. Jacob verantwort lich und Chefchirurg am St. Georg, ältester Payr-Schüler, weltbekannt durch die von ihm 1913 inaugurierte Kardiomyotomie bei Kardiaachala- sie, ferner durch seine Jalousie- Plastik zur Therapie der Empyem- Resthöhle (1934). Und, ebenfalls bis heute aktuell — die durch ihn er folgte Einführung der blauen OP- Wäsche und der grauen Kacheln statt des blendenden Weiß im OP. Ihm folgte E. Wachs als kommissa rische! Direktor für 18 Monate. 1952 übernahm der Payr-Schüler Herbert Uebermuth das Direktorat der Klinik, die unter seiner Leitung eine rasche Aufwärtsentwicklung nahm. Besondere Verdienste hat er um die Fortbildung der Chirurgen. Uebermuth setzte eine beispielhafte strukturelle Gliederung und sinn volle Organisation durch. Es entstan den rasch leistungsfähige Spezialab teilungen, aus denen selbständige Kliniken hervorgingen: ab Mai 1954 die Neurochirurgische Klinik, ab 1958 die Kinderchirurgische Klinik und ab 1960 die Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie. Die expe rimentelle Chirurgie nahm einen breiten Raum in der Arbeit ein. So konnte die Klinik den Rückstand aufholen und auf das internationale Leistungsniveau gelangen. 1967 übernahm W. Kothe, Schüler von Kuntzen und Uebermuth, die Leipziger Klinik. In den 18 Jahren seiner Wirksamkeit bis 1985 wurde die Gastroenterochirurgie zur Hauptarbeitsrichtung der Klinik ent faltet, entwickelte sich unter Prof. Arzinger-Jonasch die Traumatolo gie zu einer national renommierten Subdisziplin und erlangte die spe zielle Onkochirurgie unter Prof. Gläser national hochgeschätztes Ni veau. In den letzten 20 Jahren sind elf Bücher von Mitarbeitern der Kli nik publiziert worden. In der Zeit des Direktorates W. Kothes konnte die durch den Krieg verstümmelte Klinik durch Übergabe des Betten hauses im Jahre 1983 in acht mo derne Stationen mit insgesamt 259 Betten umziehen Anbau der Klinik für Chirurgie 1985 Der Anbau der Klinik für Chirur gie wurde am 23. August 1985 seiner Nutzung übergeben. Nunmehr ste hen uns drei neue OP-Säle mit vier Operationstischen für .aseptische Operationen zur Verfügung. Zur Zeit erfolgt der Einbau einer neuen Sterilisationsanlage. Nicht verges sen werden soll auch, daß seit 1979 durch neun Hochschullehrer der Kli nik das Medical Colleg in Gondar/ Äthiopien geleitet und chirurgisch eführt wird sowie äthiopische rzte ausgebildet werden. Im vergangenen Jahr wurden an unserer Klinik 3055 Operationen im stationären Bereich und 2755 Opera tionen ambulant durchgeführt und 4000 Kranke stationär behandelt. Zur Zeit werden Ärzte aus Syrien, Äthiopien, Bolivien und der Mongo lischen Volksrepublik bei uns wei ter- und fortgebildet. Groß sind die Anstrengungen in der Ausbildung der Studenten. Pro Jahr 400 Studenten — insgesamt also über 1200 gleichzeitig in den drei Studienjahren — das ist eine Zahl, die unsere ganze Kraft in der Lehre verlangt. Eine DDR-weite Aktivität ent- v wickelt die Klinik in der Fortbil dung der Chirurgen durch die 1987 wieder begonnenen Fortbildungs wochen, durch monatliche Vortrags nachmittage für die Chirurgen des Bezirkes Leipzig, durch ihre Aktivi tät in der Leipziger Chirurgengesell schaft, durch Hospitationen. Neue Formen der interdisziplinären Zu sammenarbeit mit anderen Kliniken und Instituten des Bereiches Medizin werden entwickelt, so in dem jetzt sich bildenden gastroenterolo gischen Zentrum am Bereich Medi zin. Einer der drei neuen OP-Säle im Anbau der Klinik. Foto: HFBS/Schulz
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