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UNIVERSITATSZEITUNG DER KARL-MARX-UNIVERSITÄT ORGAN DER SED PARTEILEITUNG Preis: 15 Pf Leipzig, den 10. Dezember 1957 1. Jahrgang / Nummer 19 Friaden Malt Von Prof. Ilans Teubner Prodekan der Journalistisdien Fakultät Tie Völker aller Länder hassen den Krieg 4- und wollen den Frieden. Wenige Men schen aber, die zahlenmäßig kaum mehr cis ein Prozent der Erdbevölkerung aus- machen, die Monopolherren und ihre Re gierungen, die Repräsentanten des histo risch überlebten unmenschlichen Systems des Kapitalismus, wollen bor jeder Ver nunft und alle Lehren der Geschichte miß achtend einen dritten Weltkrieg. Unlängst hielt, wie in der Tagespresse zu lesen war, der Nazigeneral Heusinger die bisher blut rünstigste Rede für einen Aggressionskrieg der NATO; er überbot seinen USA-Kollegen, General Schuyler, der schon 1955 erklärte: „Unser Operationsziel wird Mord sein, und die Atomexplosion ist unser Hauptmord- instrument." Die Schreiberlinge der Kriegstreiber, die Bleistifte der Monopolherren, bemühen sich, mit faustdicken Lügen die atomare Auf rüstung der NATO-Staaten als Schutzmaß nahme gegen einen sowjetischen Angriffs krieg zu rechtfertigen und im übrigen wollen sie der Welt weismachen, daß Atom- und Wesserstoffwaffen eine bloße Weiterent wicklung der Artillerie darstellen. Gewissen hafte Wissenschaftler haben aber bewiesen, daß auch eine „kleine" oder „saubere" Atombombe — gar nicht zu reden von einer Wasserstoffbombe — um ein vielfaches ver heerender ist als die vor 12 Jahren von den Amerikanern auf Hiroshima abgeworfene Atombombe. Oekonomisch, militärisch und ideologisch bereiten die Imperialisten den fürchterlichsten aller Kriege vor. 7 Friedensmanifest, das Vertreter von 4 65 kouzmunictiachen rind Arhejiternor- teien anläßlich ihrer Zusammenkunft in Moskau zu Ehren der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution an alle Menschen guten Willens der ganzen Welt richteten, warnt eindeutig die Menschen vor der Gefahr des von den Imperialisten beabsichtigten mör derischen Krieges. Dieser Appell zum Kampf für den Frieden lenkt die Aufmerksamkeit aller guten Menschen auf das wichtigste Problem unserer Zeit: Die Gefahr erkennen, den Kriegstreibern in den Arm fallen, dar auf kommt es an! Hat der Kampf um die Erhaltung und Festigung des Friedens Aussicht auf Erfolg? Oder sind die Völker wehrlos dem mörde rischen Treiben der Handvoll Kriegstreiber ausgeliefert? Auf diese Frage gibt das Frie densmanifest auf Grund einer sorgfältigen Analyse der Weltlage eine eindeutige Ant wort, die die Menschheit mit Zuversicht er füllt: „Der Krieg ist nicht unvermeidlich, der Krieg kann verhindert, der Frieden verteidigt und gefestigt werden . . . Wir sagen dies mit voller Ueberzeugung, da in der Welt heute eine andere Lage, ein anderes Kräfteverhält- nis besteht.“ n as Manifest legt dar, daß im Ergebnis 4- der Großen Sozialistischen Oktoberrevo lution, die im Kampf um den Frieden siegte, eine mächtige Welt des Sozialismus entstand den ist, und daß das sozialistische Welt- leger, frei von antagonistischen Widersprü chen, die Produktivkräfte ungestüm entfaltet und das wirkliche Menschsein der Menschen begründete. Die Ideologie des Sozialismus ist die humanste Weltanschauung der Welt. Das sozialistische Lager ist der Hort des Friedens und von ihm gehen die Impulse aus, die die kolonialen Völker im Befrei ungskampf beflügeln und auch die Völker der kapitalistischen Länder zum Kampf gegen die imperialistischen Kriegspolitiker mobilisieren. Die Grundsätze des Manifests bestimmen auch das Denken von immer mehr Ange hörigen unserer Universität. Viele ziehen Folgerungen für die ideologische, politische und wissenschaftliche oder praktische Arbeit auf ihrem Gebiet. Die Wachsamkeit gegen über jenen, die die im Friedensmanifest dar gelegte Perspektive des Friedens bekämpfen, wächst. Aber es fehlt noch die große, alle Wissenschaftler, Studenten, Arbeiter und Angestellten erfassende Aussprache über das große Neue, das durch die Führer der kommunistischen und Arbeiterparteien 40 Jahre nach dem Sieg der Großen Sozia listischen Oktoberrevolution der Welt ver kündet werden konnte, es fehlt noch der Ein satz aller Gruppen einer jeden Organisa tion dafür, daß auch der letzte an der Karl- Marx-Universität Tätige begreift, daß Frie den in der Welt von heute Sozialismus heißl und daß seine eigene Sache nur die des Sozialismus sein kann. Fortsetzung Seite 2 Friedensmanifest im Mittelpunkt Bis 18. Dezember überall Versammlangen zu Moskauer Dokumenten Am Donnerstag, dem 5. Dezember, tagte im Geschwister-Scholl-Haus das Parteiaktiv unserer Karl-Marx-Univer sität. Das Aktiv beriet die Auswertung des Moskauer Friedensmanifestes, der Erklärung der kommunistischen und Ar beiterparteien der sozialistischen Länder und des 34. Plenums des ZK der SED. Im Mittelpunkt der Ausführungen aller Redner stand die Verbesserung der Mas senarbeit. Genosse Heinke, Erster Sekretär der Universitäts-Parteileitung, bemängelte in seinem Referat, daß das Friedens manifest zahlreichen Universitätsange hörigen noch nicht in seiner ganzen Be deutung bekannt sei. Die Grundorgani sationen der Partei hätten bisher noch nicht richtig verstanden, die Moskauer Dokumente für die Massenarbeit auszu nutzen. Dabei, stellte Genosse Heinke weiter fest, ließe sich die Aussprache über die Dokumente mit den Diskussio nen um die sozialistische Universität gut verbinden. Es käme jetzt darauf an, mit jedem einzelnen eine offene, kame radschaftliche Aussprache über die wei tere Entwicklung der Universität zu führen. In seinen Ausführungen sprach der Referent auch über die Versammlungen der Parteiorganisationen, die nach dem 33. Plenum statt fanden. Besonders die Diskussionen über die Entwicklung der Landwirtschaft haben gezeigt, daß die Genossen nicht nur bereit sind, als Ar beitskräfte zu helfen, sondern daß sie sich auch Gedanken machen, wie die idcolqeische , Arbeit, auf dem Lande un terstützt werden kann. In der letzten Zeit sind an den mei sten Instituten ideologische Auseinan- Versetzungen begonnen worden, so z. B. am Institut für Pädagogik und an den Historischen Instituten. Geführt von der Partei gingen Genossen und Parteilose dazu über, mit der Gleichgültigkeit auf diesem Gebiete Schluß zu machen. Auch bei den Chemikern zeigen sich Anfänge einer seit langem notwendigen Ausein andersetzung mit der kleinbürgerlichen Atmosphäre, in der einige Genossen Wissenschaftler und Studenten arbeiten und leben. Die Partei kann es nicht dul den, daß Genossen immer wieder ihre fachlichen Interessen über die der Par tei stellen. Die Genossen Slawisten, Romanisten und Zahnmediziner, bei denen sich Gleichgültigkeit und poli tische Sorglosigkeit breitmachen konn- Delegiertenkonferenz © Nach dem Beschluß der 16. Tagung des Zentralrats der FDJ, die unsere Organi sation zum sozialist.sehen Jugendverband erklärte, und der 17. Tagung, die dieses Programm für die Studenten konkreti sierte, kommt unserer Hochschuldelegier- tenkonferenz am 14. und 15. Dezember be sondere Bedeutung zu. Die im Hochschul programm geforderte Umgestaltung der Universität ist auch Inhalt der Beschlüsse von Partei und Regierung. Deshalb kann sich die Hochschuldelegiertenkonferenz nur mit der einen Frage befassen: „Wel chen Beitrag muß die FDJ an der Karl- Marx-Universität bei der sozialistischen Umgestaltung leisten?“ Das 3. Hochschulprogramm ist der Kom paß unserer Studenten während der ge samten Uebergangsperiode. Deshalb muß die Hochschuldelegiertenkonferenz eine klare Einschätzung geben, wieweit das Programm bereits heule das Denken und Handeln der Studenten beeinflußt, ob es u iem -- üsde o.. •ine Antwort darauf wollen wir besonders von den Pharmazeuten, Zahnmedizinern und Romanisten. Umgestaltung zur sozialistischen Univer sität heißt, daß sich jede Grundeinheit ein klares Aktionsprogramm der sozialisti schen Erziehung der Studenten, der Durch dringung der Wissenschaft mit sozialisti- tcn. haben in der nächsten Zeil umfang- reiche Aufgaben zu lösen. Die Entschließung, die das Partei aktiv nach lebhafter Diskussion an nahm. stellt den Parteiorganisationen u, a. die Aufgabe, bis zum 18. Dezember an jeder Fakultät gemeinsam mit Ge werkschaft und FDJ eine große Aus sprache über die Moskauer Erklärungen zu organisieren. Die Universitätszeitung wurde beauftragt, im Februar eine Leserkonferenz im Klinikum durchzu führen. sorgfältig 7 vorbereiten sehen Ideen, der kulturellen Erziehung । und sozialen Betreuung der Studenten er- I arbeitet. Ueber ihee Programme erwarten | wir besonders von den Veterinären, den | Medizinern, den Germanisten, Landwirten I und Wirtschaftswissenschaftlern eine Ant wort. Sozialistische Universität heißt, das Stu dium so zu gestalten, daß es der sozia listischen Praxis dient, daß sozialistische Ideen die Wissenschaft bestimmen, daß , der Marxismus-Leninismus die Grund- ! lagen des Denkens aller Studenten wird. Darüber sollten die Delegierten der Che miker und Physiker berichten. Sozialistisches Leben an der Universität heißt aber auch, sozialistische Beziehun gen zwischen den Studenten herzustellen, heißt die gebotenen kulturellen Möglich keiten auszunutzen und neue dem Sozia lismus entsprechende zu schaffen. Dar über sollten die Journalisten und Juristen berichten. Umfangreich sind die Fragen. Ner ’> eire hber wi: rmosarariden - Will die Hochschuldelegiertenkonferenz richtig antworten können, dann muß jeder Delegierte die Probleme durchdenken, muß jedes Mitglied der FDJ an der Uni versität den Delegierten seine Vorschläge mitteilen, wie wir unsere Universität zur sozialistischen umgestalten. FDJ-Hochschulgruppenleitung UZ-Leser diskutierten mit Redakteuren Durch bessere Mitarbeit zur besseren Zeitung ratungen in den einzelnen Fakultäten einzuladen. Solche Aussprachen - das ist Am 3. Dezember fand im Großen Saal des Hauses der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft die erste Leserkonferenz der „Universitätszeitung“ statt. Zu den AUS DEM INHALT 33. Plenum: Roslock soll Hochsee hafen werden. Die Studenten der Seminargruppe 12 der Fakultät für Journalistik überlegten sich, wie sic dieses Vorhaben unterstützen kön nen. Diese und andere Lesermei nungen. lesen Sic auf Seite 2 Böhlen — ein Schwerpunkt der Braunkohlenindustrie. Anfang des Jahres versuchte ein Agent, durch hetzerische Reden Ruhe und Ord nung zu stören. Es wurde die letzte Provokation seiner langjährigen feindlichen Tätigkeit. Mit, dem seamurzler-, rozeb gelassen cich un sere Beiträge aut Seite 3 Gästen der Konferenz gehörten neben Arbeitern, Angestellten, Assistenten und Studenten auch die Herren Professoren Dr. Basil Spiru und Dr. Paul Willert. In der zweistündigen Diskussion erhielt das Kollegium unserer Zeitung zahl reiche nützliche Hinweise. Die erste Leserkonferenz war der Auftakt zu einer ständigen Aussprache der Zeitung mit ihren Lesern und allen Universitäts angehörigen. In der Vergan genheit wurde die „Universitätszei- tung“ des öfteren kritisiert, weil in ihren Spalten die Probleme der Ar beiter und Ange stellten unserer Universität zuwe nig Beachtung fan den. Gerhard Schu ster, 1. Sekretär der Universitäts-Gewerkschaftsleitung, si cherte der Zeitung für die Zukunft eine bessere Unterstützung durch die Gewerk schaft zu. Um die Zusammenarbeit ging es auch Dozenten Hans Ivens vom Dolmetscher- Institut. Er begrüßte, daß es in der letz ten Zeit verstanden worden ist, den Par teiorganisationen durch kritische Hin weise recht konkreter Natur zu helfen. Hans Ivens regte an. darüber zu schrei ben, wie eine gute Agit-Prop-Gruppe aufgebaut werden kann und arbeiten soll. Unsere Kulturredaktion wird im nächsten Jahre diesem Wunsch entspre- chen und dabei gleich einmal nachsehen, was aus all. den Gruppen geworden ist, die vor den Kommunalwahlen vorzüg liche Arbeit leisteten. Auf die Leserkonferenz selbst ein gehend, stellte Hans Ivens fest, daß es sicher günstiger sei, zu derartigen Be- Etn Vorschlag unserer Leser: Leserkonfe renzen in Fakultäten organisieren auch die Meinung der Redaktion — wer den fruchtbarer sein und zu besseren Ergebnissen führen. Professor Dr. Spiru (Fakultät für Journalistik) sieht eine der wichtigsten Aufgaben der Zeitung darin, die öffent liche Meinung der Universität zu bilden. Er nannte die Debatte „Was wird aus Dr. Schneider?“ einen guten Anfang, betonte aber, daß das noch lange nicht genüge. Pflicht der Zeitung sei es, sagte Professor Dr. Spiru weiter, die öffent liche Meinung so zu gestalten, daß es künftig keinem Angehörigen un serer Universität möglich sein kann, gegen die Prinzi pien einer soziali- stischenHoch schule zu verstoßen. Als weiterer Ver- Horst Pennert treter „vom Fach“ sprach der Student der Fakultät für Journalistik und Leiter des Studenten kabaretts unserer Universität, Horst Pehnert. Er unterstützte die Forderung Professor Dr. Spirus. daß sich die „Uni versitätszeitung“ mehr mit den zahlrei chen Wandzeitungen in den Instituten und Fakultäten beschäftigen möge. Horst Pehnert sagte dem Kollegium bei ■ Leserversammlungen in den Fakultäten die Unterstützung des Kabaretts zu. Die Aussprache auf der 1. Leserkonfe- ’ renz bewies, daß die „Universitäts- , zcitung“ zahlreiche aufmerksame Leser I besitzt. Damit allein kann sie aber ihre Aufgaben bei der sozialistischen Um gestaltung unserer Universität noch nicht erfüllen Das ist nur möglich, wenn die, Mehrzahl der Universitätsangehörigen aktiv Anteil an der Gestaltung tung nimmt. Darin waren sich Kollegium und Gäste der ersten Leserkonferenz der ..Universitätszeitung“ einig. Helm ab zum Gebet: Militärgottes dienst in Köln. Die Kirchenleitung hat vom letztenmal nichts gelernt. Mit dem verhängnisvollen Bündnis zwischen NATO-Politik und Kirche setzt sich Dr. Krüger auseinander. Seite 4 Der Mikroskopiersaal unserer Medi zinischen Fakultät sucht seines glei chen in Europa. Jährlich gibt unser Staat Millionenbeträge für die Aus bildung junger Mediziner aus. Er füllt fachliche Meisterschaft alle An forderungen der sozialistischen Ge sellschaft? Dazu Seite 5 Fotos: Konrad 9°4suAoVeed * 1Q!8 "Aun €99 ge