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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1.1957
- Erscheinungsdatum
- 1957
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-195700006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19570000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19570000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Heft Nr. 1 fehlt. Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Bemerkung
- S. 3-4 in falscher Reihenfolge eingebunden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1.1957
-
- Ausgabe Nr. 2, 16. April 1
- Ausgabe Nr. 3, 1. Mai 1
- Ausgabe Nr. 4, 15. Mai 1
- Ausgabe Nr. 5, 29. Mai 1
- Ausgabe Nr. 6, 12. Juni 1
- Ausgabe Nr. 7, 26. Juni 1
- Ausgabe Nr. 8, 9. Juli 1
- Ausgabe Nr. 9, 23. Juli 1
- Ausgabe Nr. 10, 6. August 1
- Ausgabe Nr. 11, 21. August 1
- Ausgabe Nr. 12/13, 17. September 1
- Ausgabe Nr. 14, 1. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 15, 15. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 16, 29. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 17, 12. November 1
- Ausgabe Nr. 18, 26. November 1
- Ausgabe Nr. 19, 10. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 20, 31. Dezember 1
-
Band
Band 1.1957
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- Titel
- Universitätszeitung
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Gegen revisionistische Tendenzen in der Pädagogik on Reisen eine Gruppe wenden, Dipl.-Met. Peter Hupfer Erfolgreiche Konferenz des FMI-Studentenzirkels Aus- Kupz Mti^t Universitätszeitung, 26. 11, 1957, Seite 4 der Zirkel eine Reihe Einladungen aus Betrieben, der FDJ und der Gewerkschaft ab die Sie das Lage spre- einbarung sehen den nalkomitees die Durchführung des IGJ der So wjetunion und der DDR ist es ermög licht worden, daß an jeder der drei zWi- Natio- für missen zu eigen zu machen, deren Ergeb nis der Kommunismus selbst ist“. Bei Hans Herbert Becker wird jedoch die klare marxistische Forderung nach all seitig gebildeten Persönlichkeiten durch die weit verschwommenere und dehn barere nach allseitig aufgeschlossenen und entwicklungsfähigen ersetzt, die mit einer Senkung des Wissensniveaus in den allgemeinbildenden Schulen weit besser zu vereinbaren ist. jeweils 65 Tage auf See bleiben, ohne, seine Treibstoff-, Wasser- oder Lebens mittelvorräte in einem Hafen ergänzen zu müssen. sechs Jahre zu beschränken und Klasse 7 die Oberschule neben Grund- und Mittelschule zu stellen, stützen sich dabei vor allem auf Stellung des Studentenzirkels zu sehen, die im Original der Universität Kiew als Ge schenk während des Moskauer Festivals überreicht wurde. Von dieser Ausstellung werden noch verschiedene Duplikate an gefertigt. da sich bereits Interessenten bei uns meldeten. Vom 15. Dezember 1957 bis zum 31. Januar 1958 wird sie in der Deut schen Bücherei in erweitertem Umfange gezeigt. Die Eintragung unseres Studentenzirkels in das Ehrenbuch der FDJ-Bezirksleitung verpflichtet uns, noch sorgfältiger unsere Arbeit weiterzuführen. Gerhard Schmiedel S N g Dr. Hajek, Fachassistent am Katheder für Anorganische Chemie an der Karls- Universität, Prag, weilte Anfang Novem ber für zwei Tage am Institut für An organische Chemie unserer Universität. Dr. Vahalla und Dr. Horecky, CSR, wer den im November an der Journalistischen Fakultät einen achttägigen Studienaufent halt verbringen. Frau Prof. Dr. Irmgard Höß sprach am 8. 11. im Hörsaal 40 der Alten Universität über „Handel und Wirtschaft des Byzan tinischen Reiches als Phänomen einer alten Hochkultur an der Schwelle des Mittel alters“. und Wünsche der Jugend voll erfüllt wer den können. In der am anderen Tag durchgeführten Diskussion wurden wertvolle Ergänzungen zum Referat gebracht. So legte z. B. Ge nosse Petschek vom Deutschen Wirtschafts institut neues Material zur ökonomischen Lage der Lehrlinge und Jungarbeiter vor. Genosse Büchner vom Zentralrat der FDJ setzte sich besonders mit der Rolle des Antikommunismus als gegenwärtige „amt liche Staatsreligion" auseinander, dessen Behandlung im Referat nicht genügend gewürdigt wurde. Herzlich begrüßten die Konferenzteilnehmer die Worte des Arbei terveteranen Genossen Woogk und der Vertreter der Arbeiterjugend Leipziger Betriebe, die d’e enge Verbundenheit der Arbeiterklasse mit den Studenten zum Ausdruck brachten. Insgesamt gesehen, hat sich die Diskus sion nur zaghaft mit den Einschätzungen, die im Referat vorgenommen wurden, aus einandergesetzt. Wir Zirkelteilnehmer hät ten uns noch viel mehr Meinungsstreit ge wünscht als nur kritische Hinweise. Künf tige Konferenzen müssen sich nun — nachdem die Gesamtproblematik aufgewor fen ist — bestimmten Einzelfragen zuwen den. So sollte sich de Zirkelarbeit mehr auf die Lage der Jugend 'n den Großbe trieben konzentrieren und bei Unter suchungen über den Rahmen der organi sierten Arbeiterjugend, die nur etwa 12 bis 13 Prozent ausmacht, hinausgehen. Der Erfolg der Konferenz liegt, nach den Worten des Genossen Rudolph vom Staats sekretariat darin, daß der Rahmen allge meiner programmatischer Forderungen durchbrochen und eine wirkliche Tat im Sinne des FDJ-Hochschulprogramms und der gesamtdeutschen Arbeit geleistet wurde. Die Ergebnisse der Konferenz wer den nicht brachliegen, sondern für die Vor bereitung der Gesamtdeutschen Arbeiter jugendkonferenz Ostern 1958 und der Welt arbeiterjugendkonferenz dienen. Zu diesem Zweck bereiten wir uns schon heute im Zirkel auf die Ueberarbeitung unseres Ma terials vor, damit es als Broschüre ver öffentlicht werden kann. Gleichzeitig hat Dozent Dr. Nadolski aus Lods sprach am 13. November im Institut für Vor- und Frühgeschichte zum Thema „Neue archäo logische Forschungen über das frühe Mit telalter in Zentralpolen“. Herr Dr. Walter Langhammer hielt am 22. November, 19,30 Uhr. im Hörsaal 40 der Alten Universität einen Vortrag 'über die Frühgeschichte' des Geldes, Wenn man die Notwendigkeit bezwei felt, allen Kindern des Volkes ein im wesentlichen gleiches und sehr hohes Maß an Allgemeinbildung zu vermitteln und statt dessen das Augenmerk auf die Ausbildung der individuellen Persönlich keit richtet, kommt man leicht zu der Schlußfolgerung, die achtjährige oder gar zehnjährige gemeinsame Grund- schule sei unzweckmäßig. So unterbrei ten denn auch die Gen. Tebbe und Prof. Becker sowie Kurtfritz Bergleiter (Heft 7/1957) in der „Pädagogik“ den Vor schlag, die gemeinsame Grundschule auf Wir sind der Meinung, daß die er wähnten Artikel aus der Zeitschrift „Pädagogik“ objektiv gesehen unser päd agogisches Denken und unsere Schul- Wirklichkeit auf den bürgerlich-reformi stischen Standpunkt abzudrängen suchen, wenn das auch nicht die Absicht ihrer Verfasser sein mag. Wir können sie daher nicht anders als revisionistisch bezeichnen, so sehr sich- einzelne Ver fasser im voraus dagegen verwahren. Die Grundorganisation des Instituts für Pädagogik steht vor der Aufgabe, alle ihre Mitglieder und darüber hin aus die parteilosen Wissenschaftler des Instituts gegen das Eindringen des Re visionismus in die pädagogische Wissen schaft mobil zu machen. Ihre nächste Mitgliederversammlung bietet hierzu die beste Gelegenheit. Argument, daß durch eine solche Tren nung die befähigteren Schüler rascher voranschreiten könnten und das Bil dungsniveau der Oberschule beträchtlich gehoben würde, während gleichzeitig die Erziehungsarbeit an dieser Schulgattung zeitlich verlängert und dadurch intensi viert werde. Das mag alles stimmen. Aber mit welchem Recht wollen sie für die Klassen 7 bis 10 eine Allgemein bildung ersten Grades für Befähigte und und eine andere zweiten Grades für weniger Befähigte einführen und da durch in unserem Schulwesen eine Schicht Privilegierter und eine Masse Nicht-Privilegierter schaffen? Mit wel chem Recht wollen sie die wissenschaft liche Grundlage für die Weltanschauung bei den einen geringer bemessen als bei den anderen? Mit welchem Recht wollen sie durch die Verkürzung der gemein samen Schule denen, die nicht die Ober schule besuchen, den späteren Ueber- gang zur Hochschule erschweren? Wel che politische Rechtfertigung können sie anführen, wenn sie in einem Moment gegen die achtjährige Grundschule auf treten, in dem die fortschrittlichen Kräfte der Bundesrepublik in einem schweren Kampf mit den Kräften der Reaktion stehen, die eine generelle Ver kürzung der gemeinsamen Grundschule auf vier Jahre durchzusetzen versucht? Die zwölf Genossen und Genossinnen des Wissenschaftlichen Studentenzirkels am Franz-Mehring-Institut legten am 1. und 2. November eine Prüfung besonderer Art ab. Das Ergebnis der Arbeit eines reichlichen Jahres wurde in einer wissen schaftlichen Studentenkonferenz den vie len Gästen und Studenten des Instituts unterbreitet, die nun über die Tätigkeit des Studentenzirkels urteilen sollten. Um es vorwegzunehmen: Diese erste Studenten konferenz wurde ein Erfolg für alle Be teiligte. Das vierstündige Referat „Die ideologi sche und ökonomische Lage der westdeut schen Arbeiterjugend und ihr Kampf ge gen Militarismus und Atomkriegsgefahr“ umfaßte eine Analyse der Lage der west- deutschen Arbeiterjugend. Es wurde nach gewiesen, wie die westdeutsche Jugend un ter der Herrschaft der Monopole politisch mißbraucht wird, wie man versucht, ihr durch die bürgerliche Propagandamaschine das Klassengefühl zu rauben. Nach der Un tersuchung der ökonomischen Lage der Arbeiterjugend und ihrer gesellschaftlichen Stellung wurde eine Einschätzung der Ar- beiterjugendorganisationen vorgenommen. Die FDJ als konsequenteste Verfechte rin der Interessen der Jugend ist verfas sungswidrig verboten. In den legalen Or ganisationen ist zwar noch ein großer Ein fluß der rechten SPD-Führer vorhanden, aber neue Kräfte wachsen heran, beson ders bei den „Naturfreunden“ und „Fal ken“, die mit dem reformistischen Gedan ken brechen wollen und dies im prakti schen täglichen Kampf, wie in der Vorbe reitung der diesjährigen Bundestagswah len, beweisen. Am Schluß des Referats wurden die Möglichkeiten für die Herstellung der Ak tionseinheit der Arbeiterjugend unter sucht und dabei die „Antimilitaristische Aktion 1957“, der verschiedene Arbeiter jugendorganisationen angehören, als eine höhere Form der Aktionsgemeinschaft ein geschätzt. Das Referat legte eindeutig dar, daß die Perspektive der ganzen deutschen Jugend nur der Sozialismus sein kann, weil nur hier die wirklichen Interessen Umtangreiches Forschungsprogramm Auf den Expeditionen steht die Lösung meereskundlicher Probleme im Vordergrund. Die physikalischen Eigen schaften der Wassermassen werden bis in die größten Tiefen durch genaue Tem peraturmessungen und Entnahme von Wasserproben für die chemischen Be stimmungen an einer großen Zahl von Meßpunkten im Nordatlantik erfaßt. Messungen der Meeresströmungen an der Oberfläche und in der Tiefe werden ebenfalls nach einem international ab gestimmten Programm durchgeführt. Ferner seien noch die geologischen Untersuchungen des Meeresbodens, die mit Hilfe von Spezialgeräten möglich sind, und die umfangreichen meeresbio logischen Forschungen erwähnt. Auch die Meteorologie ist mit einem speziellen Forschungsprogramm auf diesen Expedi tionen vertreten. Werner Gerbeth Dr. Stratis Tsiradsidis Dr. Gottfried Uhlig ber 1918 und die folgende Entwicklung der Sowjetschule, auf die sich die deut schen Kommunisten immer wieder be zogen. eindeutig demonstriert wird — eine gleiche grundlegende Allgemeinbil dung für alle Kinder des Volkes in ge meinsamen Schulen, bevor eine Aufspal tung in verschiedene Einrichtungen der Berufsausbildung bzw. berufsbezogene Allgemeinbildung erfolgt. Damit be inhaltet sie zugleich nach einem Aus spruch Clara Zetkins das Bestreben, „das Durchschnittsniveau der Kinder des Volkes auf eine weit höhere Stufe des Erblühens und der Leistungstüchtigkeit zu heben“. 1 2 3 ) An diesen beiden Grundgedanken des proletarischen Schulprogramms aus der Zeit vor 1933 hat unsere Partei seit Be ginn der demokratischen Schulreform festgehalten. Anders die bürgerlich-reformistische Einheitsschulbewegung. Ihre Losung lautete nicht: allseitige Bildung aller, sondern: „Freie Bahn dem Tüchtigen, d. h. dem, der intellektuell, sittlich, nach der Seite des Gefühls oder der Technik etwas Über durchschnittliches zu leisten vermag!") Ihr im Gegensatz zur marxistischen Auffassung individualistischer und bloß formal demokratischer Standpunkt wird aus den folgenden Worten deutlich: „Im Volke herrscht vielfach die Ansicht, daß die Einheitsschule für alle Kinder das Recht auf gleiche Bildung bringen soll. Das ist aber keineswegs die Ansicht der einsichtsvollen Vertreter der Einheits schule. Sie fordern nur .gleiches Recht auf Bildung für alle’, oder mit anderen Worten: Jeder soll das Recht auf gleiche Möglichkeit zur Bildung, nicht auf gleiche Bildung haben. Es wäre... verderblich, wenn des Gleichheitsprinzips wegen die einen, die Begabten, künstlich zurückge halten und die anderen, die Unbefähig ten, künstlich auf eine gewisse Bildungs höhe heraufgetrieben werden sollten.“3) 1) „Das proletarische Kind“, 2. Jg. (1922), Nr. 2, S. 2. 2) A. Buchenau: Die Einheitsschule. Leipzig- Berlin 1919, S. 9. 3) E. Fock: Die Einheitsschul - Bewegung. Berlin 1919, S. 18. Auigaben der deutschen Gruppe Die deutsche Gruppe auf der „Lomo nossow“ hat ein eigenes Programm, das Forschungen auf dem Gebiet der Mee reskunde und der Meteorologie umfaßt. Bei der Meereskunde ist das Haupt augenmerk auf die Erforschung der obersten 500 Meter des Nordatlantik mit Hilfe einiger neuentwickelter ozeanolo gischer Geräte gerichtet. Ferner werden Wellenmessungen aurdgekünrt, —1 Meteorologen werden sich in erster Linie mit luftelektrischen Forschungen, Strahlenmessungen und anderen befas sen. Für uns als Angehörige der Karl- Marx-Universität ist die Teilnahme an einer derartigen Expedition für die wei tere Lehr- und Forschungstätigkeit ganz besonders wichtig. Ist uns damit doch die einmalige Gelegenheit geboten, mit füh renden sowjetischen Fachwissenschaft lern direkt zusammenzuarbeiten und da bei die neuesten Geräte und Arbeits methoden für die meereskundliche For- schung kennenzulernen und selbst anzu- S eit längerer Zeit wird in der pädago- • gischen Fachpresse unserer Republik eine Diskussion geführt, bei der es im Grunde um eine wissenschaftlich rich tige und umfassende Beantwortung der Frage geht, wie die Erziehung und Bil dung der jungen Generation besser als bisher den politischen und ökonomischen Erfordernissen unseres Kampfes um den Sieg des Sozialismus in Deutschland ge recht werden kann. In dieser im ganzen nützlichen und wertvollen Diskussion zeichnen sich immer deutlicher einige Tendenzen ab, die darauf hinauslaufen, die schulpolitische Grundlinie unserer Partei zu revidieren. In einer ganzen Reihe von Artikeln, die die Zeitschrift „Pädagogik“ ver öffentlichte. werden offene oder ver steckte Angriffe gegen zwei Haupterrun genschaften unserer demokratischen Schulreform unternommen: gegen die umfassende und wissenschaftliche All gemeinbildung für alle Kinder und ge gen die Einheitlichkeit unseres Schul- aufbaus. erhalten, um in Vorträgen über die der westdeutschen Arbeiterjugend zu chen. Auf der Konferenz war auch eine deutscher Wissenschaftler teilnehmen kann. Besonders erfreulich ist, daß zu den Teilnehmern der jetzt beginnenden Expedition auch zwei Wissenschaftler des Geophysikalischen Instituts unserer Uni versität gehören, nämlich Herr Dr. habil. E. Bruns, Dozent für Meereskunde, und der Verfasser als wissenschaftlicher Assistent. Das größte seiner Art Man geht wohl nicht fehl, wenn man die in der volkseigenen Neptunwerft Rostock erbaute „Michail Lomonossow“ als das gegenwärtig größte Spezialschiff dieser Art der Welt bezeichnet. Für 66 Wissenschaftler und Techniker stehen sechzehn Labors zur Verfügung, in denen ozeanologische, geologische, biolo gische, meteorologische und andere Mes sungen und Untersuchungen durchge führt werden können. Für den Fach- mann besonders sehenswürdig ist die große l’iefseeankerwinde, die dem Schiff gestattet, in beliebig großen Tiefen (bis 10 000 Meter) vor Anker zu gehen. Das Schiff, das im beladenen Zustand eine ■Wasserverdrängung von 5960 Tonnen hat, besitzt einen Aktionsradius von 11 000 Seemeilen und kann einschließ lich einer Gesamtmeßzeit von 30 Tagen Eine der Hauptaufgaben bei der Durch führung des Internationalen Geophysi kalischen Jahres 1957/58 ist die systema tische Erforschung der Meere, insbeson dere der großen Ozeane. In diesem Pro gramm führt das sowjetische For schungsschiff „Michail Lomonossow“ in der Zeit von Ende Oktober bis Mitte Dezember dieses Jahres seine erste Nordatlantik-Expedition durch, der sich im nächsten Jahr zwei weitere Fahr ten von je vier Mo naten Dauer an schließen werden. Durch eine Ver Individualbildung statt Allgemeinbildung? Diese Angriffe beginnen mit verschie denartigen Einwänden gegen die bisher in unserer Republik als richtig geltende Auffassung von den grundsätzlichen Aufgaben der Allgemeinbildung. Ge nosse Tebbe (Heft 3/57) geht beispiels weise aus von der bekannten Ueber- lastung unserer Lehrpläne mit Wissens stoff, von ihrem teilweise unpsychologi- sehen Aufbau sowie von der einseitigen Beanspruchung des Gedächtnisses der Schüler im Unterricht der allgemeinbil denden Schulen und folgert aus diesen Mängeln, an deren Beseitigung bekannt lich bereits mit Erfolg gearbeitet wird, wir hätten mit unserer Allgemeinbildung offenbar „zu hoch hinaus“ gewollt. Nach seiner Meinung beschränkt sich das. was jeder Grundschulabgänger „unbedingt mitbringen" muß, auf drei Fertigkeiten: Sicherheit im Gebrauch der Mutterspra che, Vertrautheit im Umgang mit Zahlen und Zuverlässigkeit in der Arbeit. Was darüber hinausgeht, betrachtet er als willkommene Zugabe; den obligatori schen Russischunterricht in der Grund schule lehnt er jedoch ganz ausdrücklich ab. Genosse Mader (Heft 5/57) vertritt die Auffassung, es komme in der sozialisti schen Gesellschaft nicht darauf an. allen jugendlichen das gleiche Wissen zu ver mitteln, sondern dem einzelnen Persön lichkeiten eine optimale Ausbildung zu garantieren. Demgemäß bestehe die Auf gabe der allgemeinbildenden Schulen „nicht darin, einen Menschentyp mit .uni formiertem’ Wissen und anderen verein heitlichten Qualitäten hervorzubringen, sondern Menschen herauszubilden, die wohl über einige wichtige, allen gemein same elementare Qualitäten verfügen, sich im übrigen aber durch eine optimale Entwicklung ihrer speziellen Anlagen und Fähigkeiten auszeichnen“. Halten wir gegen diese Aeußerung des Genossen Mader den Standpunkt der klein bürgerlich-scheinradikalen Indivi dualpädagogin Ellen Key aus dem Jahre 1900: „Nur das Unentbehrliche soll die obliga torische Grundlage der weiteren Bildung sein... Ist diese Grundlage einmal vor handen, dann wird die Schule der Zu kunft, die die Schule für alle ist, die all gemeine Bildung fortsetzen, aber nach einem jedem Individuum angepaßten Plan.“ Es ergibt sich, daß sich Genosse Mader mit seinen Vorschlägen zur Verbesse rung unseres sozialistischen Bildungs wesens — wenn auch ganz unbeabsich tigt — in bedenklicher Uebereinstim mung mit jener Strömung der bürger lichen Reformpädagogik befindet, die die Allgemeinbildung durch Individualbil- düng ersetzen will. Undemokratische Konsequenzen Aehnlich wie Mader geht auch Gen. Prof. Becker (Hefte 9 und 10/57) einsei tig vom Standpunkt der Persönlichkeits entfaltung an das Problem der Allge meinbildung heran. Er fordert unter an derem, „die materiale Seite (das heißt das Bildungsgut) nach den Forderungen der formalen Seite (das heißt der Per sönlichkeitsformung)“ zu bemessen. So richtig es gegenüber gewissen schäd lichen Praktiken der jüngsten Vergan genheit ist, die erzieherischem, persön- lichkeitsformenden Aufgaben des Bil dungsprozesses hervorzuheben, so ab wegig muß es doch bleiben, die Aufgabe der allgemeinbildenden Schule nur in der Persönlichkeitsentfaltung zu suchen. Um den Anforderungen unseres soziali- stischen Aufbaus gewachsen zu sein und sich eine wissenschaftliche sozialistische Weltanschauung zu erwerben, müssen unsere Schulabgänger nicht nur be stimmte persönliche Qualitäten, sondern auch umfassende und gründliche Kennt nisse aufweisen, die nicht nur Mittel, sondern auch Zweck der Bildung sind. Nicht umsonst forderte Lenin die Dele gierten des III. Komsomolkongresses 1920 nicht nur auf, gewisse Fähigkeiten und Eigenschaften zu erwerben, son dern auch, „sich jene Summe von Kennt- Kein Begabungsunterschied a priori Gen. Prof. Becker macht noch einen zweiten Gesichtspunkt geltend. Durch die „gleichartigen Anforderungen“ der „völlig undifferenzierten achtjährigen Grundschule“ seien viele Schüler über fordert worden, so daß sie die Klassen ziele nicht erreichten. Mit dieser Be hauptung können wir uns nicht einver standen erklären. In den vergangenen Jahren mangelte es vielen unserer Leh- rer an dem nötigen didaktisch-methodi schen Können und an soliden psycholo- gischen Kenntnissen; die Lehrpläne ver langten eine Fülle komplizierter und häufig überflüssiger Einzeltatsachen, durch die das Gedächtnis der Kinder übermäßig beansprucht wurde. Das alles trug maßgeblich zum Zurückbleiben mancher Schüler bei. Außerdem ver raten wir kein Geheimnis, wenn wir darauf hinweisen, daß auch in unserer Republik trotz der großzügigen Förde rung der Arbeiter- und Bauernkinder noch immer genügend soziale Ursachen für mangelhafte Schülerleistungen vor handen sind, so zum Beispiel zerrüttete Familienverhältnisse oder Wohnraum schwierigkeiten. All diese Ursachen für das Sitzenbleiben sind zeitweiliger Na tur und erfordern ganz andere Gegen maßnahmen als eine Aufspaltung der Grundschule. Trennen müßten wir die befähigten Schüler von den weniger be fähigten doch nur dann, wenn wir einen a priori gegebenen und nicht wesentlich beeinflußbarem Begabungsunterschied annehmen wollten, der allen Anstren gungen zur Förderung zurückbleibender und schwerfälliger Kinder enge Grenzen setzt. In der Weimarer Republik standen sich zwei grundsätzlich verschiedene Auffas sungen von der Einheitsschule g gen- über: die proletarische und die bürger- lidi-reformistische. Die proletarische kam zum Ausdruck in der kommunisti schen Forderung nach der weltlichen Einheits- und Produktionsschule. Sie be deutete — wie durch den historischen Erlaß der Sowjetregierung vom 16. Okto Auf „Michail Lomonossow in den Nordatlantik
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