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DEBATTE Die Hochschulgruppenleitung der FDJ begrüßt die Initiative der „Universitäts zeitung“, eine Diskussion über das Thema Studentenklub zu führen. Wir sind der Meinung, daß eine solche Dis kussion dringend erforderlich war und werden bemüht sein, alle Anregungen, die in den Diskussionsbeiträgen unter breitet wurden, sorgfältig auszuwerten. Dabei stimmen wir voll mit den Freun Durch Meinungsstreit zur Klarheit Genosse Karl Schirdewan erläuterte vor der Parteiorganisation die nächsten Aufgaben Von Prof. Dr. Uebermuth sozialistischen Universitäten. Wir müssen dabei prüfen, sagte der Redner, wie die Weltanschauung des historischen und dialektischen Materialismus von den Studenten an geeignet wird und welche Erfolge daraus resultieren. An erkennend stellte Genosse Schirdewan fest, daß bereits eine Anzahl Auseinandersetzungen, so über die revisionistischen Anschauungen Behrens und Benarys und die unmarxisti sche Auffassung Prof. Blochs, an der Universität zu Klärun gen geführt haben. Den wissenschaftlichen Meinungsstreit gelte es zu fördern, jedoch jeden Mißbrauch zu verhindern. Bis auf den letzten Platz gefüllt war das weite Rund des Zirkus Aeros, als am 23. September die Gesamtmitglieder versammlung der Parteiorganisation der Karl-Marx-Uni versität eröffnet wurde. Herzlicher Beifall begrüßte den Genossen Karl Schirdewan, Mitglied des Politbüros und Sekretär des Zentralkomitees der SED, den 2. Sekretär der Bezirksleitung Leipzig, Genossen Otto Heckert, und weitere führende Genossen, die in das Präsidium gewählt worden waren. Der Dekan der Medizinischen Fakul tät, Professor Dr. Velhagen, feierte am 22. September 1957 seinen 60. Geburts tag. Er kann gewiß sein, daß sich ihm an diesem Tage alle guten Wünsche sei ner jetzigen und früheren Hörer zuwen- deten. Prof. Dr. Velhagen 60 Jahre den überein, die sich dagegen gewendet haben, daß die unteren Klubräume fast ausschließlich zum Skatspielen benutzt worden sind. Wir werden uns bemühen, schnellstens eine Wende in der Klubarbeit herbeizu führen. Wir planen, für die bereits bes FDJ-Hodisdiulgruppenleitung: Der Studentenklub ist nicht gestorben stehende Bücherei in den unteren Räu men ständig eine Reihe der interessan testen Neuerscheinungen auf dem Ge biete der schöngeistigen Literatur anzu schaffen, die dann dort tagsüber gelesen werden können. Ebenso denken wir dar an, die Anzahl der ausliegenden bzw. auszuleihenden Zeitschriften zu erhöhen. Wir wollen auch dafür sorgen, daß stän dig die verschiedenartigsten Ausstellun- gen in den unteren Klubräumen veran staltet werden. So könnten hier die Briefmarken- und Fotofreunde der Uni versität ihre Kostbarkeiten ausstellen. Wir könnten beispielsweise einen Wett bewerb um das schönste Urlaubsfoto aus den befreundeten Ländern veranstalten. Es müßte auch möglich sein, dort die Arbeiten junger bildender Künstler aus zustellen. Wir haben uns vorgenommen, für die Abendstunden die vielfältigsten Veran staltungen in den unteren Klubräumen zu organisieren. Dabei benötigen wir aber die tatkräftige Unterstützung aller Leitungen der Grundeibe iten. Dies be trifft sowohl die A- ;ung für be stimmte Veranstalt gen als auch die Unterstützung duc einen regen Be such. Es ist ein beschämendes Zeichen, daß zu einer Berichterstattung der Festi- valteilnehme unserer Universität, die in der vergangenen Woche organi siert hatten, nur vier Freunde erschie- nen waren. Dieser Zustand bedarf einer dringenden Aenderung. Wir sind uns im klaren, daß die gegen wärtige Ausgestaltung der Klubräume nicht die idealste ist. Es muß allerdings berücksichtigt werden, daß wir das Klubhaus nicht ganzjährig benutzen können, da es in der Zeit von Anfang Februar bis Anfang April und von An fang August bis Mitte September vom Messeamt benötigt wird. Trotzdem muß es uns gelingen, mit möglichst wenig Mitteln die Ausgestaltung des Klub hauses so zu verbessern, daß sich alle Freunde darin wohl fühlen. Wenn alle Studenten das Klubhaus als ihr eigenes ansehen, dann werden wir alle diese Pläne leicht in die Wirklichkeit um setzen. In seinem Referat sprach Genosse Schirdewan über die Bedeutung unserer traditionsreichen Universität bei der Um gestaltung der höchsten Bildungsstätten der Republik zu Unsere Hörsäle seien dazu da, die objektive Wahrheit zu erkennen und dem Aufbau der sozialistischen Gesellschafts ordnung zu helfen. Organisationen in Angriff nehmen wer den. Genosse Richter forderte alle Genossen auf, die FDJ tatkräftig bei der Durchfüh rung des von der 17. Zentralratstagung der FDJ beschlossenen neuen Hochschul programms zu unterstützen. Das Hoch schulprogramm sei für die FDJdie Grund lage, von der aus die politisch-ideologi schen Auseinandersetzungen im kom menden Studienjahr geführt werden müssen, um die Mehrheit der Studenten um die FDJ zu scharen. Einen begeisternden Abschluß der Ver sammlung bildete das Schlußwort des Gemessen Karl Schirdewan. Er appel lierte eindringlich an alle Genossen, nie im Kampf für die Ziele der Partei zu ermüden. Bei der großen Aufgabe der Umwandlung der Universität dürfe we der in Sektierertum verfallen, noch die notwendigen prinzipiellen Auseinander setzungen gescheut werden. Die Politik der Arbeiterklasse leite heute mehr und mehr das gesellschaft liche Leben. Alle gegnerischen Hoffnun gen auf eine Restaurierung der alten ka pitalistischen Verhältnisse in unserem Staate hätten sich bisher als Fehlspeku lation erwiesen und würden es zweifellos auch künftig sein. Daran ändere auch der Wahlschwindel Bonns vom 15. September nichts. Heute könne man mit Gewißheit erklären, daß der deutsche Imperialismus durch die deutsche Arbeiterklasse besiegt wird. Der von der Geschichte vorgeschrie bene Weg führe zum Sozialismus. Genosse Schirdewan schloß seine Rede mit der Aufforderung an alle Angehörigen der Universität, gemeinsam mit den Arbei tern und Bauern die neue Gesellschafts ordnung aufzubauen. In der sich anschließenden Diskussion forderte Genosse Dr. Schleifstein alle Ge sellschaftswissenschaftler auf, gemeinsam mit den Naturwissenschaftlern die bei der Vorbereitung der Volkswahlen am 23. Juni begonnene politische Aussprache fortzusetzen. Er regte an, philosophische Zirkel zu bilden, in denen über die An wendung der marxistischen Philosophie auf die Fachgebiete beraten werden soll, und Aussprachen über Probleme des hi storischen Materialismus, insbesondere aber über Fragen der deutschen Ge schichte und der Arbeiterbewegung zu führen. Er erklärte, daß sich die Wissen schaftler des FMI zu solchen Ausspra chen gern bereit fänden, und rief alle Gesellschaftswissenschaftler auf, diesem Beispiel zu folgen. Genosse Heinke brachte in seinem Dis kussionsbeitrag wertvolle Hinweise und Beispiele, wie die Parteiorganisation be ginnen muß, die Universität umzugestal ten, und skizzierte dabei die nächsten wichtigen Schwerpunkte, die die Partei- Universität rüstet zur Feier des Roten Oktober In vielen Fakultäten und Institutionen der Karl-Marx-Universität begannen schon in den ersten Tagen des neuen Stu dienjahres die Vorbereitungen auf’ den 40. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution. An den Historischen Instituten laufen eine Sondervorlesung und ein Spezial seminar zu Problemen der Oktoberrevo lution. Darüber hinaus wird eine zentrale Historikerkonferenz vorbereitet, deren eines Thema sich mit den Auswirkungen der Oktoberrevolution auf Deutschland befaßt. Zur gleichen Thematik bereiten Aspiranten und Studenten eine Ausstel lung im Ringmessehaus vor, die in den nächsten Tagen ihre Tore öffnen wird. Schließlich übernehmen die Genossen FMI erfüllt Verpflichtung 17 Wissenschaftler und Studenten des Franz-Mehring-Instituts, unter ihnen der Institutsdirektor, Genosse Mosler, leisteten am 21. September als Auftakt für die Fünf-Stunden-Bewegung auf dem Bauplatz Gustav-Freytag-Straße einen Aufbaueinsatz. Die Genossen konnten insgesamt 85 Aufbaustunden buchen. Wir bitten um Verständnis Technische Schwierigkeiten verhindern zur Zeit ein sechsseitiges Erscheinen. Die Redaktion wird jedoch nichts unversucht lassen, die Zeitung mit erweitertem Um fang herauszugeben. und Kollegen dieser Fachrichtung zahl reiche Vorträge, die den Werktätigen un serer Stadt und des Bezirkes die histo rische Bedeutung des Roten Oktobers er läutern. An der Wifa sind vier Sondervorlesun gen vorgesehen. Prof. H. Wolf wird bei spielsweise über die Ergebnisse der so ¬ wjetischen Diskussion über das Wert gesetz sprechen. Die Pädagogen beabsichtigen, zu einer Festveranstaltung einen Referenten zu gewinnen, der als Student oder Aspirant in der Sowjetunion weilte und über die Erfolge und Perspektiven der sowjeti schen Volksbildung berichten soll. In Basel weilte Prof. Dr. Erich Strack mit fünf Mitarbeitern vom 25. bis 29. September. Prof. Dr. Maximilian Lambertz nimmt bis 5. Oktober an einer Tagung in Prien (Chiemsee) teil. Zu einer Studienreise in die Volks republik Polen ist Prof. Dr. Budzi- slawski am 20. September abgereist. Der japanische Professor Dr. Seijiro Usami wird für vier Monate am Institut für Allgemeine Geschichte der Neuzeit arbeiten. Prof. Lesnikow, Sowjetunion, und Prof. Malowic, Polen, werden im Okto ber Vorträge am Institut für Allgemeine Geschichte des Mittelalters halten. Gast des Instituts für Organische Chemie ist bis 6. Oktober Prof. Dr. Ku- czinski aus der Volksrepublik Polen. Prof. Dr. Morczeck, Bulgarien, stat tete Prof. Dr. Bauereisen Ende Septem ber einen Besuch ab. Dr. Werner Leistner wurde zum Pro fessor mit Lehrauftrag für das Fach Tierärztliche Lebensmittelhygiene und zum Direktor dieses Instituts an der Veterinär-Medizinischen Fakultät er nannt. Prof. Dr. Erich Kolb wurde zum Pro fessor mit Lehrauftrag für das Fach Veterinär-Physiologische Chemie be rufen. Kreistierarzt Dr. Julius Schulz wurde zum Professor mit Lehrauftrag für Innere Tiermedizin und Gerichtliche Tierheilkunde ernannt. Dr. Wolfgang Wünsch wurde mit der Wahrung einer Professur mit vollem Lehrauftrag für das Fach Hirnforschung an der Medizinischen Fakultät beauf tragt. Prof. Dr. Josef Nöcker erhielt die Ernennung zum Professor m. v. L. für das Fach Innere Medizin. Prof. Dr. Erich Heeger wurde zum Professor m. v. L. für Sonderkulturen an der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät ernannt. Müssen wir schlechter bleiben? / antwortet auf unsere kritische Betrachtung der HSG Der in der Nr. 10 unserer „Uni versitätszeitung“ erschienene Artikel ,,Schlechter als Halle und Dresden“, for dert eine Diskussion über die Verbes serung der Jugendarbeit in unserer HSG. Harte Worte über „einen Zustand, der den Aufgaben im Sport nicht ent spricht und unserer HSG nicht würdig ist“, und ein etwas unpassender Ver gleich der Jugendarbeit des SC Wissen schaft Halle und der TH Dresden zeig ten, daß der Autor weder in der Ver gangenheit noch jetzt mit unserer HSG enge Verbindung hat. Es ist vielleicht interessant zu wissen, daß der in dem Artikel erwähnte erfolgreichste Jugend- teilnehmer des Tum- und Sportfestes, Klaus Teubert, in unserer HSG be gonnen hat mit Kugel, Diskus und Hammer zu werfen. Er war Mitglied der HSG bis 1954 und wurde zum SC DHfK delegiert. Warum ging der HSG, besonders der Sektion Leichtathletik, die Verbindung mit der Herder-Oberschule verloren und was hemmt die Leistungsverbesserung unserer sporttreibenden Studenten? Der erste Teil der Frage ist schnell zu be antworten. Durch den Anschluß des Instituts für Körpererziehung (Sportpädagogen) an die DHfK verlor die Karl-Marx-Uni versität das Zentrum des aktiven Lei stungssports und auch wertvolle Trai ner und Ausbilder. Durch die Verlegung des gesamten Sportes auf unseren eige nen Sportplatz an der Wettinbrücke verloren wir noch die letzte Verbin dung zu den Schulen in Connewitz und damit die Jugendarbeit überhaupt. Was hemmt die Leistungsverbesse rung unserer sporttreibenden Studen ten? Universitätszeitung, 1, 10. 1957, Seite 2 1. Nur durch ein intensives und vor allem ganzjähriges Training ist es mög lich, die Leistung zu verbessern. Ge wöhnlich beginnt ein neues Studienjahr nach der Herbstmesse, also Ende Sep tember. Zu diesem Zeitpunkt beenden die letzten Wettkämpfe der Sektion Leichtathletik die Saison. Man beginnt mit dem Hallentraining. Im Winter werden durch die Weihnachtsferien drei Wochen und während der Frühjahrs messe zwei Wochen verloren. Man trai niert also einen Winter lang, um in der Wettkampfperiode an den Start gehen zu können. Aber Ende Mai be ginnen die Prüfungen, man bereitet sich intensiv darauf vor, und somit entfällt das Training. Dann kommt die Haupt saison, die Meisterschaften im Kreis, Be zirk und die Deutschen Meisterschaften. Leider sind dann Sommerferien, und die Studentensportler sind in ihren Hei matorten. So wird Ende Mai bis Ende September pausiert, denn es sind ja „Ferien“. 2. Die Leistungsstärke und -dichte in unserer Stadt und im Bezirk ermöglicht manchem Anfänger nicht einmal an den Kreismeisterschaften teilzunehmen. Die ausgeschriebenen Abendwettkämpfe für Leistungsschwächere liegen in der „Ferienzeit“. So starten unsere Leicht athleten nur bei eigenen Wettkämpfen (Fakultäts-, U niversitäts-Meisterschaf- ten). 3. Leipzig ist eine Hochburg des Lei stungssports. In unseren Stadtmauern bestehen drei der stärksten Sportclubs unserer Republik. Wo trainieren unsere besten Studentensportler? Beim SC DHfK, beim SC Rotation. 4. Bei den Mannschaftssportarten kommt noch eine Schwierigkeit, daß die Spieler nach Beendigung ihres Studiums Leipzig verlassen, hinzu. Dadurch wer den mühevoll aufgebaute Mannschaften immer zum Spielbeginn der Pokal- oder Punktserie geschwächt. 5. Die Leistungsverbesserung der Sportler unserer Universität ist auch dadurch behindert, daß die Sektionen für ihre Ausbildung und für das Training nicht immer die geeigneten Schulturn hallen erhalten. Leider besitzt die Karl- Marx-Universität ja noch keine eigene Turnhalle. Trotz der aufgeführten Schwierigkei ten sind die Trainer und Sportlehrer unserer Universität bemüht, auch den sportbegeisterten Studenten die Übungs stunde interessant und begeisternd zu gestalten. Unser Ziel sei es deshalb, auch im neuen Studienjahr möglichst viele Studenten und Jugendliche in un serem HSG-Sport zu erfassen, denn nur aus einem breiten umfassenden Studen tensport können Spitzenleistungen ent wickelt werden, die nationalen und in ternationalen Charakter tragen. UZ-Fußballpokal vorgeschlagen Am Institut für Ausländerstudium wird seit langem mit Erfolg versucht, alle Kol leginnen und Kollegen des Lehrpersonals sowie die technischen Angestellten an den Sport heranzuziehen. Es finden regel mäßig gymnastische Uebungsstunden für die Frauen statt, die Kollegen gehen schwimmen und turnen. Wenn die Teil nahme auch manchmal noch etwas zu wünschen übrigläßt, sind wir doch jetzt so weit, daß im Herbst mit der Abnahme der Uebungen für das Sportleistungsab zeichen begonnen werden kann. Besonders gut entwickelt hat sich die ..Sektion" Fußball. Das hat sie beim LVZ-Tumier und in vielen Spielen, die gegen Studentenmannschaften und Mannschaften anderer Kollegien ausge tragen wurden, bewiesen. Dabei ist die Elf gar nicht mehr so ganz ..jugendfrisch", denn das Durchschnittsalter beträgt 33 Jahre, während der „Senior“ sogar schon 43 Lenze zählt. Eines aber ist allen Spielern gemeinsam: Sie lieben ihren Sport und kämpfen mit Energie und sportlichem Ehrgeiz —> wenn auch die Puste oft gerade für 90 Minuten aus reicht. Leider gibt es für die Mannschaft keine Spielklasse, in der Punkt- oder Turnier spiele ausgetragen werden können. So fehlt der natürliche Anreiz, der beim Fußballspiel oft über Sieg oder Nieder lage entscheidet. Wie wäre es, liebe ..Universitätszei tung“, wenn du dich zum Organisator eines Turniers oder einer Punktspiel runde machen würdest, an der alle Ar beiter, Angestellten und die Herren des Lehrkörpers unserer Alma mater teilneh men könnten? Denn sicher gibt es außer den Enthusiasten an unserem kleinen In stitut noch mehr Fußballbegeisterte. „Mei ster der Senioren im Fußball der Karl- Marx-Universität 1957/58“, wie stolz das klingt — und wie anspornend für viele diese Worte sein können, wenn sie gar als Inschrift auf einem Pokal stehen! Ich bin gern bereit, die Organisation der Spiele zu übernehmen. Gerhard Hartung Da Prof. Velhagen als Arzt wie als Lehrer zu den wahrhaft Berufenen ge hört, fühlt jeder seiner Studenten, daß er in Prof. Velhagen seinen besten Freund und aufgeschlossensten Helfer in allen Nöten hat. Er fühlt es wohl, doch kann er nicht wissen, wie Prof. Velhagen als Dekan manche Stunde sei nes arbeitsbelasteten Tages willig opferte, um vermittelnd Schwierigkei ten junger Menschen zu beheben, in die sie bisweilen in Unüberlegtheit und überschäumender Lebenskraft leicht ge raten können. Prof. Velhagen gehört zu den großen Lehrern, die ihre Lehre nicht mit der trockenen Weitergabe von Wis sensstoff, sondern gleichzeitig mit Ver- ständis und Liebe für die J ugend erfüllen, Prof. Velhagen sieht auf ein unge- wohnlich arbeitsreiches Leben zurück. Und wenn er mit vielen Ehrungen aus gezeichnet wurde. — er ist Verdienter Arzt des Volkes, Träger des Vaterländi schen Verdienstordens, Mitglied vieler hoher staatlicher und fachlicher Kom missionen —, so steht hinter diesen An erkennungen, welche Prof. Velhagen und damit auch die Leipziger Fakultät und darüber hinaus die deutsche Wissen schaft ehren, unermüdliche Forschungs tätigkeit, immer einsatzbereites hohes sittliches Arzttum und verläßliche Mit- arbeit an den oft schwierigen hochschul+ politischen Problemen unserer Zeit. Der Weg Prof. Velhagens führte nach seiner Habilitation in Halle über die Universitäten Köln und Greifswald und über Karl-Marx-Stadt 1950 nach Leipzig, wo er die Leitung der Augenklinik über nahm. Trotz der übermäßigen Arbeits last hat Prof. Velhagen fast 180 wissen schaftliche Arbeiten verfaßt, die weitrei chende Beachtung und Anerkennung fanden, so daß er 1948 Ehrenmitglied des panamerikanischen Ophtalmologenkon- gresses wurde. Wer die Jugendfrische und völlige Un- verbrauchtheit Prof. Velhagens kennt, weiß, daß er noch mitten in seinen Auf gaben steht, daß noch viele fruchtbare Arbeitsleistungen zu erwarten sind, wenn ihm ein glückliches Geschick seine Gesundheit erhält. Das ist der Wunsch aller, die den trotz der Größe seiner Geltung als Wissenschaftler und For scher im Grund so bescheidenen und für sich so anspruchslosen Hochschullehrer schätzen und verehren. Das sind an erster Stelle seine Studenten! Kurz CjaknaLdat - sekkiall galesen Die Heizer der Universität, die am 20. September zu einer Beratung zusam- menkamen, beschlossen, sich am Heizer wettbewerb zur Einsparung fester Brenn stoffe zu beteiligen. Kollege Jentzsch, Heimverwalter im Studenteninternat „Wilhelm Wolff“, er hielt vor kurzem eine Prämie von 50 DM. Er reparierte Kunststoff-Tischlampen, de ren Lampenschirme häufig am Bogenhal ter brachen, indem er den Bogen mit dem Schirm durch Einstecken und Vernieten eines Rohres verband und den beweg lichen Teil durch Aufsetzen einer Gummi muffe verstärkte. Das Redaktionskollegium Redaktion: Leipzig C 1, Ritterstraße 26/11, Ruf 6 43 56, App. 264 — Druckgenehmigung Lp G 699'57 des Rates der Stadt Leipzig — Druck: LVZ — Erscheinungsweise: vier zehntäglich. Nachdruck nur nach Genehmi gung gestattet.