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Das Spiel mit dem Lode. Gewaltige Kräfte fesselte der Mensch in tausend Maschinen, um sie seinem Willen untertan zu machen. Die Erdoberfläche genügt uns nicht als Lebensraum. Bergwerke wühlen sich ins Innere, wir scheuen nicht den Grund des Meeres noch die Höhe des Himmels. Unser ganzes Sinnen und Trachten geht danach, die Gewalt der Elemente in unzähligen Apparaten für unsere Zwecke gefangen zu halten. Diese Kräfte aber rütteln an ihren Fesseln und neben dem Segen der Maschine wandert gleich einem düsteren Schatten der Unfall, der blühendes Leben zum Krüppel macht oder gar dem Tode in die Arme treibt. Sorglosigkeit und Leichtsinn lassen oftmals die Gefahren der Maschine vergessen, sonst könnten niemals die UnfaNzifsern eine derartig ernste Sprache reden wie In der Gegenwart. Darum ist es nicht nutzlos, wenn man im ganzen Reiche diese Woche der Unfallverhütung widmet, wenn man aufklärt und ermahnt. Mehr Selbst- disziplin tut not, denn die große Mehrzahl aller Un fälle beruhen auf eigenem Verschulden. Nur wenige Zahlen sollen sprechen: 175 000 Men schen beziehen von der Unfallversicherung Hinterblie- benenrente. 1910 tötete jedes 155. Auto; 1926 be reits redes 100. Auto. . Heute ereignet sich etwa alle 10 Minuten ein Reiche, und täglich fordert das Auto 13 Tote. Dabei steht die Serienfabrikation der Automobile erst rm Anfang. Diese Zahlen gehen jeden etwas an, denn jeder ist diesem furchtbaren Spiel mit dem Tode ausgesetzt. Auf dem Wege zur Arbeit, an der Arbeitsstätte, selbst im trauten Heim umlauern ihn die gefesselten Gewalten, die unbedacht benutzt, statt Hilfe Unheil und Tränen ins Haus bringen können. Die Unfallvcrhütungswoche soll uns ermahnen und erinnern, daß unser Tun und Handeln, wenn es der Vorsicht entbehrt, nicht nur uns, sondern auch unseren Mitmenschen Verderben bringen kann Der beste Ausweg. „Als ich nach Loudon kam, hatte ich noch einen einzigen Schilling in meiner Tasche; das war mein ganzes Anfangskapital," er- tlärte ein Mann, der es zu etwas gebracht hatte, einem Freunde. „Und was hast du mit dem Schilling ge macht?" fragte dieser neugierig. „Ich habe ihn ge braucht, um nach Hause um Geld zu telegraphieren." Kutterglocken für »ie hungernden Bögel sind während der kalten Winterszeit im Berliner Tier garten angebracht worden. Die Behälter enthalten rund 15 Pfund Körnerfutter, das automatisch auf dM Futtertisch gestreut wird. Menschen? rz. Menschenherz, du bist ein Abgrund, BrückenloS und une zründlich! Weitaus klassen hier die User. Nähme ich auch alle Lüste, Alle Schätze dieser Erde, Schleuderte sie in den Abgrund, Immer eines zu dem andern, Nimmer würde seinen Boden Ich auch nur bedecken können. Nähm' ich aller Quellen Rieseln, Aller Stürme jauchzend Schwingen. ' Aller Blumen lichte Farben, ' Auch des Meeres brausend Wogen, Nähm' ich Sonne, Mond und Sterne, In den Abgrund sie zu stürzen — ! Weit noch auseinanderklafsen ! Würden immer seine Ufer. ! Eins nur ist, das unsres Herzens Oede Leere ganz kann füllen: ' Gott mit seiner ew'gen Liebe. Franz Hermann Laven. Welter' Up MvrMlu Nocdüruck oerdoten- Anhalten des winterlichen Melters. Molkig. Vereinzelte Schneefälle. Nachts mäßiger Frost, aufklarend örtlich auch - unter —10 o. Tagsüber Frost mäßig bis schwach. Schwache Winde vorwiegend aus östlichen Richtungen. Letzte Nachrichten. Wieder Großfeuer in Berlnr. - Berlin, 25. Februar. In der Köpenicker Lino- - leumfabrik in der Marienstraße entstand ein Feuer, das f in den Vorräten gute Nahrung fand und erst bemerkt - wurde, als die Flammen aus dem Dach schlugen. Da ; das Feuer auf andere Gebäude überzuspringen drohte, ' ging die Feuerwehr sofort mit sieben starken Rohren und fünf Motorspritzen an die Bekämpfung. 24 000 Meter Linoleum sind verbrannt. Papstbcsnch in Wien und Speyer? — Wien, 25. Februar. Wie eine Korrespondenz meldet, trägt man sich in österreichischen katholischen Kreisen mit der Absicht, den Papst Pius XI. nach Wien einzuladen. Man hofft, daß anläßlich der Fahrt j des Papstes zur Iahrtausendfeier der Stadt Speyer ; 1930 dieser Besuch Wiens durch den Papst möglich > sein werde. Haftbeschwcrde Mitz abgelehui — Kattowitz, 25. Februar. Die durch den Rechts- beistand des verhafteten Abgeordneten Ulitz eingereichte Haftbeschwerde ist durch den zuständigen Untersuchungs- - richter vorläufig abgelehnt worden. - Rteocrlegnng eines Kranzes der preußische» Staats- ! regierung am Grabe Eberts. i 25. Februar. Wie der Amtliche Preu- ßtsche Pressedienst mitteilt, ist der Oberbürgermeister ! von Heidelberg telegraphisch gebeten worden, am 28. , Februar, dem Todestage des Reichspräsidenten Ebert, am Grabe wie im Vorjahre einen Kranz mit Schleife in den preußischen Farben und der Aufschrift -Die preußische StaatSregierung" niederzulegen. Schwerer Unfall in einer Filmfabrik. " ^-Bitterfeld, 25. Februar. In der Filmfabrik der I. G. Farbenindustrie A.-G. in Wolffcn bei Bitterfeld gerieten infolge unvorsichtiger Handhabung Benzol- ; fässer in Brand. Durch die entstehenden Dämpfe er- ! litten zwei Arbeiter den Erstickungstod. Drei Arbeiter ! erlitten Brandwunden, die aber nicht lebensgefährlich - sind. Herabstürzende Eisbrocken töten ei» Kind. - — Leipzig, 25. Februar. Ein schwerer Unglücks ¬ fall hat sich in der verkehrsreichen Petersstraße ereig net, wo ein schwerer Eisklumpen, der infolge des Tau wette« von einem Dach fiel, eine acht Jahre oUe Schülerin auf den Kopf traf. Das Kind wurde schwer verletzt dem Krankenhaus z»geführt, wo es nach kurzer < Zett starb. Eissprengungen durch die Reichswehr in »er Leine. ! — Hannover, 25. Februar. Durch das gewaltige i Anschwellen der Eismassen der Leine schienen He, Wasserkraftwerke und die Wehranlagen nner Fabrik ! gefährdet. Durch einen Pionierzug des SkeiterreG- j 13 der Reichswehr wurden daher umfangreiche ! Etssprengungen vorgenommen. Die fast einen halben ! Atter starke Eisdecke wurde ln der vollen Breite des j Flusses durch zahllose Svrenaschüsse zerstört und da- i mit der Fluß auf eine Strecke von 1'50 Meter offen - - gelegt. , Biele Wasservögel erfroren. — Amsterdam, 25. Februar. In Holland trat , am Sonnabend Tauwctter ein. Die in der letzten Zeit ' über das Eis gebahnten Flußübergänge mußten zum größten Teil aufgehoben werden. In Amsterdam ist das Eis infolge Zufuhr von Seewasser rasch ge- i schmolzen. Auf der Insel Texel sind große Menge» ! von Möven durch den Frost umgekommen. Am Strand ' fand man viele tote Tiere und viele, die ganz erschüM ; hcrumhüpften. Auf einem Brutplatz auf Texel fürs i ebenfalls viele hundert Vögel erfroren. ? Artilleriekämpfo in China. ! — London, 25. Februar. In Tschifu wurde hes- ; tiger Kanonendonner vernommen. Etwa 15 Meilen ; von der Stadt ist ein Kampf zwischen den Truppen des - Generals Tschang Tschung Tschang in Stärke von l 26 000 Mann und denen der Nankinger Regierung ; im Gange. Die Anhänger Tschang Tschung Tschanas ! beherrschen bereits einige wichtige Städte. Neue Kältewelle in Bulgarien. - Sofia, 25. Februar. In Bulgarien ist nun die ' vierte Kältewelle in diesem Winter zu verzeichnen, i Temperaturen zwischen 24 und 32 Grad unter Null ! werden gemeldet, und schwere Nordoststürme herrschen im ganzen Lande. Die Häfen von Varna und Bur- > gas sind erneut zugefroren. An der Küste des Schwar- : zen Meeres bei Emine Burnu ist ein Eisblock von acht ! Kilometer Länge, drei Kilometer Breite aus Nord« j kommend angetrieben worden. Allgemeiner Hochwasserdienst am Rhein. Köln, 24. Februar. Nachdem im Rheinland die T«>m- > peraturen auf Rull und bis 6 und 8 Grad Celsius über Rust i gestiegen sind und seit Sonnabend leichter Regen niedergehk, ! ist am Rhein Hochmasserdienst eingerichtet worden, da mit ' dem Eisgang jederzeit gerechnet werden muß. Am Nieder rhein hat sich eine größere Eisversetzung in Bewegung ge- setzt, mährend am Mittelrhein die Lage unverändert ist. i Zehn Grad Wärme in der Schweiz. , Basel, 25. 2. Seit dem Sonnabend herrscht in der Schweiz und in Südbasel eine fönartige Erwärmung, die am Sonntag weitere Fortschritte machte. 3n den Niederungen der Nord- und Westschweiz betrug am gestrigen Sonntag die Temperatur 10 und mehr Grad über Null. Auch die Höhen lagen verzeichnen ein starkes Ansteigen der Temperaturen. Das Eis fällt. Auf dem Züricher See mußte am Sonntag nachmittag wegen der Erhöhung der Temperatur und wegen des großen Zustromes von Besuchern zeitweilig gesperrt wer den. Das Auftauen der Eisdecke auf dem Oberrhein macht ebenfalls rasche Fortschritte, so daß der Rhein stellenweise schon wieder offen liegt. L- Sächsisches. Sachsens Widerstand gegen die Stenerplänc des Reiches. Die sächsische Regierung trägt, wie ein Dresdner Blatt mitteilt, schwere Bedenken gegen die vom 1° Uistnsn — — Spisi Kreisjugendtag in Frauenstein. Langläufe und Sprungläufe um die Meisterschaft der Dresdner höheren Schulen. Mieder hat der Kreis Osterzgebiroe unter zahlreicher Betei ligung seinen öugendtag abgehalten. Die Oberleitung lag in den Sinden des AugendwarteS Beckendorf und des Frauensteiner SKWlubs. Am Sonnabend vormittag wurden die Lanoläufe in allen Klassen auSgekraaen. Die Strecken führten über 5 Kilo meter, S Kilometer, 2 und 1 Kilometer, je nach dem Atter. An Gemeinschaft mit dem Juaendtag wurden die Meisterschaftsläufe der Dresdner höheren Schüler auSgetrogen. Auch dieser Lauf, der über 5 Kilometer führte, war sehr stark beseht. Den Lauf über die 5-Kilometer-Strecke bestritt als Bester der Freiberger Matter Heinz in der Zelt von 29 : 37. Max Kl lernt, Geifing, wurde Zweiter. Die Klasse 18- bis 15 jährig« Knaben fanden ihren Sieger in den auch durch sein gutes Abspringen be nannten Geisinger Arno Tippmann. Sieger der kleinsten Knaben- kloffe (9—12 Jahr«) wurde Alfred Schöne, Frauenstein. Die Schüler der Dresdner höhere« Schule« trugen ihre Meisterschaft auf der S-Kilometer-Str«cke aus und liefen sehr gut« Zetten. Die Ännenschuie belegte den ersten Platz durch Gäbler und die Flelschersche Ausbauschule den zweiten durch Steinmüller. Geländelauf. Die Bestzeit lief der Geisinger Arno Dippmann mit 1:41 und wurde Sieger dadurch in der Knabenklasse 15 biS 18 Jahre. In der Klaffe der 17-biS 18sährlgen behauptete sich Sommer schuh aus Altenberg mit der vierlbesten Zeit von 2:92. Am Sonntagmorgen wurde an der Frauensteiner Jugend- schanze der Sprunglauf auSgeführt. Der weiteste Sprung d«S Tages war 16 Meter und wurde von zwei Gebirglern erreicht; mit nur geringen Maßen logen die übrigen zurück. Sehr gut war der Frauensteiner Fischer. Der beste dem KreiS Osterzgebirge angehörige kombinierte Läufer wurde der Geisinger Tippmann mit der Note 3WF. Dresdner Fußball. Jie Mn SOK — die Mn MmMWtii! 05 Eoprtz leistet dem Dresdner Sportklub stärksten Wider stand. — Spielverelnigung schlägt Guts Muts 2:0. Die für gestern vorgesehenen Spiele wurden bis aut das Mi schen DreSdensia und Fuhballring sämtlich durchgesührt. Das Treffen war bereits am Spätnachmittag «des Sonnabend abgesagt worden. DSG. gegen 05-DreSden-Lopitz 5:3 (4:0). Das Spiel fand im Ostragehege vor etwa 2S0V Zuschauern statt. Nachdem die Lopitzer vor 14 Tagen gegen Guts MutS glatt 0:6 verloren hatten, rechnete man auch in diesem Treffen mit einem sicheren Sieg« deS Meisters. In der ersten Halbzeit schien eS auch ganz so, als sollten die Lopitzer «Ine glatt« Nieder lage einstecken, deren Höhe ganz und gar von dem Sportklub zu bestimmen sei. ES kam aber anders, denn di« Lopitzer waren nach der Pause trotz vier Berlustloren noch nicht entmutigt und schaff ten unermüdlich, und zwar erfolgreich. Sie zeigten ihr bekanntes Lauf- und Stohspiel, durch dos sie vor allem in den zweiten 45 Minuten beträchtlich an Boden gewonnen und ihnen auch drei Tor« «inbrachte. Dem Sportklub gelang es nur mit größter Müh«, sein« Torzobl auf fünf zu «rhöhen. ' Spielver«inigung g«g«n Gul» Mui» 2 :0 (0 :0). Das an der Pfotenhauerstratze durchgeftlbrte Spiel hatte gegen 3600 Zuschauer angelockt, die einen recht adwechselungS- reichen Kampf erlebten, der erst in den letzten Mlnutent entschie den wurde. Bei ausgeglichenem Spielverläufe mit größeren Torgeleoeu- heilensür Spielvereinigung'verlies die erste Spielzelt torlos. Noch dem Wechsel Hatte Guts MutS verschiedentlich mehr vom Spiele, während die Angriffe der Spielvereiniguna gefährlicher «raren. Man rechnet« bereit» mit einem unentschiedenen Ausgang«, aber in d«n l«tzt«n Minuten setzte sich Spielvereinigung durch Bl«- wufch und Dittrich Meimal durch, nachdem der kleine Giersch recht gute Borarbeit sür diese Erfo^e^^eistet hatte. — In der gab eS der Popierform -er Mannschaften noch drei Leber- raschunaen. Strehlener BC. gegen Nadebeuler BL. 6 :3. Guts Muts Meißen gegen Sportfreunde Freiberg 5:2. Rasensport gegen Sportlust 2 :2 (1:1). Handball-Entscheidung um den zweiten Platz. Guts Muts schlägt Dresdenfia 3:2 (2:1). DaS schon seit vielen Wochen ongesehte Spiel zwischen DreS densia und Guts dNutS, das immer wieder den Witterungsverhält nissen zum Opfer gefallen war, konnte gestern endlich unter Dach und Fach gebracht werden. Guts Muts erzielte «inen Knappen Sieg von 3:2, der jedoch ebensogut von Dresdenfia hätte er rungen werden können. Sport-Spiegel. Berlin von Wien i« «Whacketz geschlagen. — Lettin, 25. Februar. In dem zur EtSareiia umgebauten Berliner Sportpalast stieg am Sonnabend abend das erste Eishockeysptel. Vor ausverckaustem Hause standen sich der Wiener Eislaufverein «nd der ' Berliner Schlittschuh-Club gegenüber. Nach eine« teilweise recht matten Kampfverlauf siegten die Wiener knapp aber verdient mit 3:2. - Die Eiskunstlauf-Bvr- kührungen des Weltmeisterpaares Scholz-Kaiser wur den mit großem Beifall ausgenommen. rr Da» B«»be».«oral^udfi>iel de» reatsche« Sufi» baU»v««ves »wische« Norddeutschland und Berlin-Branden burg findet am 28. April in Berlin statt. rr Bei« «»schneUan». LLnv-rtamtzf Sitz-W*»-«"- Wege« starten Ballangrud und Svenstn nicht fwr No»» wegen, so daß das erwartet« neuerliche. Lusammeutves»« -wischen Ballangrud und Lhuaderg nicht zustandekomm». rr Noma« Raja», der bekannt« tu DeuLchland lebend« Kchechisch« Beruf-tennisspieler, ward« vo« MnAngo, d«, Führer oer italienischen Davismannsthafi, -um Trauw« ist« di« itatt«nisch«n Davt«spieler au«ersch«n.