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Universitätszeitung ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT KARL-MARX-STADT Nr. 15/16 August 1988 20 Pfennig Herzlich willkommen, liebe Studenten der Matrikel '88! Von Prof. Dr.-Ing. habil. Manfred Krauß, Rektor der TU Karl-Marx-Stadt Ich beglückwünsche Sie zu Ihrem Entschluß, ein Studium an der Tech nischen Universität Karl-Marx- Stadt aufzunehmen. Sie haben sich damit für eine akademische Ausbil dung an der zweitgrößten tech nischen Bildungseinrichtung unse res Landes entschieden, die sich un ter Führung der Sozialistischen Ein heitspartei Deutschlands zu einer lei stungsfähigen sowohl national und auch international anerkannten Bil- dungs- und Forschungsstätte ent wickeln konnte. Mit Ihrer Immatrikulation ah un serer Universität beginnt für Sie ein neuer bedeutsamer Lebensabschnitt. Nach einer intensiven Vorbereitung auf das Studium in der Abituraus bildung, in der gesellschaftlichen Praxis oder in den bewaffneten Or ganen wollen Sie sich in den näch sten Jahren die theoretischen und Praktischen Voraussetzungen an eignen, um in den verschiedenen Be reichen des gesellschaftlichen Le bens in unserem sozialistischen Staat verantwortungsvolle Aufga ben übernehmen zu können. Für unsere Hochschullehrer und wissenschaftlichen Mitarbeiter er gibt sich hieraus die verpflichtende Aufgabe, Sie so auszubilden, daß Sie den ungleich höheren Anforderun gen unserer Gesellschaft in den 90er Jahren und darüber hinaus gerecht Werden können. Bei der inhaltli chen Gestaltung Ihres Studiums las sen wir uns von den Entwicklungs tendenzen der Wissenschaft und Technik der nächsten Jahre leiten. Als Studenten und Angehörige der Intelligenz werden Sie sich je derzeit den Herausforderungen der wissenschaftlich-technischen Revo lution stellen müssen und ihre Er rungenschaften zum Wohle der ent wickelten sozialistischen Gesell schaft nutzen. Als wesensbestimmende qualita tive Merkmale der wissenschaft lich-technischen Revolution haben sich nach unseren Einschätzungen deutlich herauskristallisiert die Automatisierung - der Produktion, die Erschließung neuer Energiequel len, die Entwicklung nichtmechani scher Technologien, die Schaffung neuer Werkstoffe und Werkstoff- kombinationen, die Erweiterung des Einsatzfeldes der Technik, die prak tische Nutzung der Mikro- und Ma krowelt, die Veränderungen im Cha rakter und Inhalt der Arbeit und die Verwandlung der Wissenschaft in eine unmittelbare Produktiv kraft. Ständig neue Fortschritte lassen erkennen, daß sich die Entwicklung von Wissenschaft und Technik mit hoher Dynamik vollzieht und sich bis zum Jahre 2000 neue Horizonte er öffnen werden. Gleichzeitig werden dafür auch Voraussetzungen ge schaffen, die für die entwickelte so zialistische Gesellschaft, für das Vor anschreiten zum Kommunismus un erläßlich sind. Für uns erwächst dar aus die Verpflichtung, alles in die Waagschale za werfen, um dabei in ternationale Spitzenpositionen zu er ringen und diese in ökonomischen und sozialen Fortschritt umzumün zen. Dafür tragen die Gesellschafts-, Natur- und Technikwissenschaftler in Zusammenarbeit mit allen ande ren Werktätigen eine große Ver antwortung. Unser wichtigstes Vor haben bei der weiteren Ausgestal tung von Erziehung und Ausbildung ist die schrittweise Umgestaltung der Aus- und Weiterbildung der In genieure und Ökonomen. Mit diesen tiefgreifenden Veränderungen ent sprechen wir objektiven bildungs politischen Erfordernissen und tra gen entscheidend zur grundsätzli chen Erhöhung des Niveaus der Aus bildung bei. Für die Studenten der Fachrich tungen des Elektroingenieurwesens wird schon in diesem Studienjahr die Ausbildung auf der Basis neuer und äußerst anspruchsvoller, auf die Anforderungen der Zukunft aus gerichteter Studiendokumente er folgen. Im Studienjahr 1989/90 wer den die Fachrichtungen des Maschi neningenieurwesens und der Wirt schaftswissenschaften solche neuen Studiendokumente erhalten. Ele mente der neuen Ausbildungskon zeption werden aber bereits heute schon in diesen Fachrichtungen realisiert. Die vor Ihnen stehenden Ziele ver langen von Ihnen eine hohe Lei stungsbereitschaft, politische Stand haftigkeit und ausgeprägte gesell schaftliche Aktivität. Sie sind Stu denten einer sozialistischen Bil dungseinrichtung unseres Landes und tragen damit eine hohe Ver antwortung für die Lösung der Auf gaben bei der weiteren Festigung der entwickelten sozialistischen Ge sellschaft. Das schließt neben her vorragenden Studienergebnissen vor allem das Bekenntnis zur Politik von Partei und Regierung und die Bereitschaft zur Verteidigung unse res Vaterlandes ein. Das Studium wird von Ihnen ein hohes Maß an Studiendisziplin ver langen, weil nur derjenige die An forderungen, die die Gesellschaft an ihn stellt, erfüllen kann, der ständig nach hohen theoretischen und prak tischen Fähigkeiten strebt. Studieren — daß heißt doch „sich bemühen“. Wir verstehen das so, daß jeder Student selbst nach im mer neuen Kenntnissen suchen muß, daß er jederzeit bemüht sein muß, Probleme aufzuspüren und sie zu lösen. Dieser Drang nach neue stem anwendungsbereitem Wissen und seine initiativreiche, schöpferi sche Umsetzung im Knobeln um die beste. Lösung — all das ist für viele von Ihnen neu. Wenn Sie die Biographien hervor ragender Gelehrter und Forscher le sen, so werden Sie immer wieder er kennen, daß ihre wissenschaftlichen Spitzenleistungen nicht allein durch Talent und Begabung erreicht wur den. Fleiß, Ausdauer, Zähigkeit und außerordentliche Disziplin in der Ar beit kennzeichnen durchweg diese Persönlichkeiten. Karl Marx formu lierte die Arbeit mit und an der Wis senschaft recht treffend mit folgen den Worten: „Es gibt keine Landstraße für die Wissenschaft, und nur diejenigen ha ben Aussicht, ihre lichten Höhen zu erreichen, die die Mühe nicht scheuen, ihre steilen Pfade zu er klimmen.“ Ich empfehle Ihnen, sich diesen Gedanken zum Leitmotiv Ihres Han delns im Studium und danach zu machen Die Hochschullehrer und wissen schaftlichen Mitarbeiter unserer Universität werden Sie bei Ihrem Bemühen nach besten Kräften un terstützen. Bewältigen müssen Sie jedoch ihre Aufgaben selbst in den FDJ-Kollektiven Ihrer Seminargrup pen. Sie werden aber auch sehr bald merken, daß das selbständige Fin den von Lösungen auch das Selbst bewußtsein stärkt, die Persönlich keit formt und eine tiefe innere Be friedigung hervorruft., (Fortsetzung auf Seite 7) Studentenbrigaden an volkswirtschaftlichen Brenn punkten und zum VIII. Pioniertreffen im Einsatz Einsatz beim ITVK. Axel Dietrich und Frank Ahnert (Sektion IT) helfen bei der Fertigstellung des Neubaukomplexes an der Karl-Liebknecht-Stra ße mit. Einsatz polnischer Teilnehmer am Zentralen Studentenlager „Fritz Hek kert“ im VEB Barkas-Werke Karl-Marx-Stadt. Miroslaw Sulej arbeitet in der Montage von Einspritzpumpen. Über 2200 FDJ-Studenten aus den Bezirken Gera, Dresden, Karl-Marx- Stadt und 240 polnische Freunde leiteten ihr „drittes“ Semester im Zen tralen Studentenlager „Fritz Heckert" der TU Karl-Marx-Stadt. Neben den traditionellen Einsätzen in ca. 40 Betrieben der Stadt und im Wissenschaft lichen Gerätebau waren 1950 FDJ-Studenten zur Betreuung und Sicher stellung des VIII. Pioniertreffens eingesetzt. Unter dem Motto „Jeder jeden Tag mit guter Bilanz“ rangen alle Studen ten gemeinsam mit ihren Partnern in den Betrieben um die Erfüllung der gestellten Aufgaben. In Umsetzung des „FDJ-Aufgebotes DDR 40“ verpflichteten sich alle FDJ-Studentenbrigaden zur Durchsetzung von Höchstleistungsschichten und Subbotniks. Wir waren gute Gastgeber zum VIII. Pioniertreffen Am 19. August 1988 wurden für die Teilnehmer des Pioniertreffens auch an unserer Universität zahlreiche Exkursionen durchgeführt. Unser Foto zeigt Pioniere in der Sektion CWT, wo ihnen Prof. Wicht Fragen der Werk- stoffchemie erläuterte und anschaulich demonstrierte. Im Zentrum „Wissenschaft und Technik“ in den Ausstellungshallen am Schloßteich erklärte Prof. Pestel, Sektion TLT, Pionieren aus Jena das Ex ponat „Mikrorechnergesteuerte Nähgutführung“, das sie selbst ausprobie ren konnten (siehe auch Seite 8). Arbeitsbesuch an der TU Der Staatssekretär im Ministerium für Elektrotechnik und Elektronik, Genosse Nendel, bei seinem Arbeitsbesuch an unserer TU. Während seines Aufenthaltes in der Sektion IF sprach er auch mit deren Sek tionsdirektor, Genossen Prof. Dr. Mätzel. Am 3. August 1988 besuchte der Staatssekretär im Ministe rium für Elektrotechnik und Elektronik, Genosse Karl Nen del, die Technische Universität Karl-Marx-Stadt. Er wurde von Magnifizenz Prof. Dr.-Ing Krauß herzlich begrüßt und mit der Geschichte sowie Leistungen unserer Universität vertraut ge macht. Im Rahmen einer Kon- trollberatung zum Stand der Ar beit in ausgewählten Forschungs themen zu Schlüsseltechnologien weilte er dazu in mehreren Sek tionen, wo er Gespräche mit Wis senschaftlern und Studierenden zu konkreten Arbeitsergebnissen und -richtungen führte. Sein be sonderes Interesse galt der wis senschaftlichen Arbeit auf den Gebieten Oberflächen Veredlung. Informatik, neue Werkstoffe, Ent wurf und Technologie der Mi kroelektronik, Mikromechanik, Sensortechnik, Medizintechnik sowie Antriebs- und Steuerungs technik. Genosse Staatssekretär Nendel brachte dabei seine Anerken nung für die in der Ausbildung, Weiterbildung, Grundlagenfor schung • und Wissenschaftskoope- ration mit den Kombinaten sei nes Industriebereiches von den Angehörigen der TU erzielten Er gebnisse zum Ausdruck. Insgesamt diente der Besuch der weiteren inhaltlichen Ausge staltung der Zusammenarbeit der Technischen Universität mit dem Industriebereich Elektro technik und Elektronik. "Dazu wurden gemeinsam konkrete Schlußfolgerungen herausgear beitet, die insbesondere auf eine Tempoerhöhung in der For schung, auf eine ökonomisch er giebigere Umsetzung von For schungsergebnissen zu Hoch technologien und eine höhere Verantwortungsnahme der Kom binate zur Sicherstellung der ma teriell-technischen Basis für Lehre und Forschung abzielen. Es wurde vereinbart, die mit dem Ministerium bestehende und für die Leitung der Wis senschaftskooperation bewährte Rahmenvereinbarung auf der Ebene Minister und Rektor so wie die untersetzenden Ko ordinierungsverträge gemäß den neuen Anforderungen' zu präzi sieren. Dr. Hans-Peter Fehr, Wissenschaftlicher Sekretär des Prorektors für Natur wissenschaften und Technik Gratulation zum 60. Geburtstag Herzliche Gratulation von Genossen Wolfgang Enders, Sekretär der Bezirksleitung Karl-Marx-Stadt der SED, an Prof. Dr. Dr.-Ing. Har ry Trumpold zu seinem 60. Geburtstag. Prof. Dr. Dr.-Ing. Harry Trümpöld. empfing am 23, Juli 1988 herzliche Glückwünsche zu seinem 60. Geburtstag. Genosse Wolfgang Enders, Sekretär der Bezirksleitung Karl-Marx-Stadt der SED, ■ überbrachte eine von, Erich Honecker, Generalsekretär des ZK der SED und Vorsitzen der des Staatsrätes der DDR, un terzeichnete' Grußadresse.' In ihr heißt es: Ihr .Ehrentag ist uns Anlaß, Ih nen für Ihr langjähriges erfolg reiches Wirken als Wissen schaftler und Hochschullehrer beim Aufbau und der' Entwick lung f der Technischen Universi tät'Karl-Marx-Stadt zu einer na tional und international angese- henen Bildungs- und Forschungs stätte besonderen Dank auszu sprechen. Durch Ihre wissenschaftliche Tätigkeit in der Einheit von Lehre und Forschung auf den Ge bieten des Austauschbaus, der Fertigungsmeßtechnik und der Qualitätssicherung haben Sie an erkannte Beiträge zur Heranbil düng hochqualifizierter Fach leute für Wissenschaft und Pra xis sowie zur Grundlagen- und angewandten Forschung gelei stet, wovon auch über 150 Pu blikationen zeugen. Als Institutsdirektor, Dekan und Prorektor sowie als Beauf tragter des Ministers für Hoch- und Fachschulwesen für die ' Hauptforschungsrichtung „Qua litätssicherung, Zuverlässigkeit und Standardisierung“ und in weiteren Funktionen haben Sie stets Ihr Wissen und Können für die erfolgreiche Entwicklung un seres sozialistischen Hochschul wesens eingesetzt. Glückwünsche übermittelten ebenfalls der Ministerrat, die Volkskammer, der Minister für Hoch- und Fachschulwesen und die Bezirksleitung Karl-Marx- Stadt der SED. Es gratulierten außerdem Ver treter staatlicher Organe und ge sellschaftlicher Organisationen, Kombinate und Betriebe, die ZPL, der Rektor und Sektionsdi rektoren.