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MASSENPOLITISCHE ARBEIT UNIVERSITÄTSZEITUNG 1/88, SEITE 3 Sozialistischer Wettbewerb im Jahr 1988 mit dem Ziel... (Fortsetzung von Seite 1) zu nutzen. Die TU muß für die Kom binate unseres Territoriums vor lauforientierte Leistungsbeiträge er bringen. Wir müssen uns weiter hin mit ganzer Kraft den Aufgaben stellen, die sich aus den Beschlüs sen der Bezirksleitung der SED zur „Intensivierung der Textil- und Be kleidungsindustrie“ sowie „Automati sierung in den Betrieben der metall verarbeitenden Industrie“ ergeben. Zur Erhöhung der Leistungen auf dem Gebiet der Forschung drängen wir auch auf eine reale Analyse der leistungsfördernden Faktoren und die konsequente Umsetzung der sich daraus ergebenden Schlußfolgerun gen. Weitere Aufgaben sind die Fort setzung des gemeinsam mit den Partnerkombinaten begonnenen Auf- und Ausbaus der materiell- technischen Basis für Lehre und Forschung, die Erhöhung von Niveau und Effektivität der Erfin dertätigkeit, der Schutzrechts- und Lizenzarbeit, die Sicherung einer multivalenten Nachnutzung unserer Forschungsergebnisse und nicht zu letzt die aus dem zentralen For- schungsplän der marxistisch- leninistischen Gesellschaftswissen schaften und des Planes der ge seilschaftswissenschaftlichen For schung des MHF resultierenden Auf gaben. Besondere Aufgaben resultieren für den wissenschaftlichen Geräte bau aus dem Forschungsprofil unse rer Technischen Universität. Die Herstellung der Geräte muß auch weiterhin dort erfolgen, wo sie ent wickelt werden, das heißt in den zentralisierten Bereichen Technik der Sektionen mit experimenteller Forschung. Im kommenden Jahr gilt es, die Prozesse in Lehre und Forschung so wie alle die Betriebsfähigkeit si chernden Prozesse so zu gestalten, daß das Verhältnis von Aufwand und Ergebnis weiter verbessert wird. Dazu sind die personellen, ma teriellen und finanziellen Fonds noch effektiver zu nutzen und ein zusetzen. Besonderes Augenmerk ist zukünftig der normativ vorge schriebenen Auslastung unserer mo dernen Rechentechnik zu widmen. Der 1. Prorektor informierte wei ¬ terhin über eine „Gemeinsame Richtlinie des MHF und des Zen tralvorstandes der Gewerkschaft Wissenschaft zur Bildung und zum leistungsorientierten Einsatz der Mittel des Prämienfonds im Bereich des MHF". Diese ab Januar 1988 gül tige Richtlinie sieht vor, daß für Be schäftigte im MHF-Bereich, denen keine jährliche zusätzliche Vergü tung, Treuezulage und so weiter ge währt wird, als Hauptform der Stimulierung eine Jahresleistungs prämie unter Beachtung der zeitli chen Zugehörigkeit zur Universität beziehungsweise Hochschule ge währt wird, wenn die im BKV ver einbarten Leistungskriterien die Vergabe rechtfertigen. In Vorberei tung des BKV für 1988 werden ge genwärtig diese Kriterien und eine neue Prämienordnung ausgearbei tet. Auf der Anfang diesen Jahres zur Beschlußfassung über den BKV 1988 stattfindenden Vertrauensleu tevollversammlung werden weitere detaillierte Informationen gegeben. Abschließend verwies der 1. Pro rektor darauf, daß es im weiteren darauf ankommt, die im Beschluß entwurf zur Weiterführung des so zialistischen Wettbewerbes 1988 ent haltenen Verpflichtungen in den Kollektiven weiter zu untersetzen, damit jeder einzelne seinen Beitrag zur Verwirklichung der gesteckten Leistungsziele kennt und sich mit ih nen identifiziert. Für die vor uns ste henden Aufgaben, die mit neuem Leistungswillen und hoher Einsatz bereitschaft anzugehen sind, wünschte er allen Gesundheit, Schaffenskraft und Erfolg. Im Anschluß daran zeichnete Dr. Roland Lange den Genossen Dr. Ar min Reif, Sektion Tmvl, als Akti vist der sozialistischen Arbeit aus In der nachfolgenden Diskussion zum Beschlußentwurf zur Weiter führung des sozialistischen Wett bewerbes im Jahre 1988 ergriff als erste Genossin Dr. Gorzel, Vertrau ensfrau der Sektion FPM, das Wort. Sie sprach zur Entwicklung der selb ständigen wissenschaftlichen Arbeit der Studenten. Als besonders ge eignete Form dafür charakterisierte sie Jugendobjekte und Jugendfor scherkollektive, wo die richtige Mo tivation als Voraussetzung für die selbständige wissenschaftliche Ar ¬ beit der Studenten entstehen kann. Kollege Dr. Jürgen Küchen meister, BGL-Vorsitzender Sektion IT, widmete sich in seinem Diskus sionsbeitrag der weiteren Qualifi zierung der Lehrkräfte. Er betonte vor allem die besondere Verantwor tung der Hochschullehrer, die zum Beispiel darin besteht, die Studenten nicht nur methodisch zur selbstän digen wissenschaftlichen Arbeit zu befähigen, sondern sie auch dafür begeistern. Genosse Dr. Peter, Ver trauensmann in der Sektion VT, sprach zur Verbindung von Gewerk schaftsarbeit und DSF-Arbeit. Er unterstrich, daß die Gewerkschafts gruppen eine besondere Verantwor tung für die DSF-Arbeit in den Se minargruppen tragen. Es ist in die sem Zusammenhang besonders wich tig, sich über den Inhalt einer guten DSF-Arbeit zu verständigen. Kollege Ketz, Vertrauensmann im Direktorat für Technik, verwies auf die Leistungen seines Kollektivs im Wettbewerbsjahr 1987. An erster Stelle steht der Fernwärmeanschluß des Universitätsteils Erfenschlager Straße. Er versprach im Namen sei ner Kollegen, auch im Jahr 1988 sein Bestes für die geplanten Bau- und Rekonstruktionsmaßnahmen zu geben. Genosse Florian Sket, BGL- Vorsitzender des Direktorates für Wirtschafts- und Sozialeinrichtun gen, nahm Stellung zur Verpflegung der Mitarbeiter durch die Mensen und die Pausenversorgung. Das neue Essenmarkensystem brachte einen starken Anstieg der Essenteil nehmer, was zu nicht vorhersehba ren Problemen führte, an deren Lö sung gearbeitet wird. Die Versor gung der Mitarbeiter . im Universi tätsteil Reichenhainer Straße hat sich in den Nachmittags- und Abendstunden verbessert. Eine Lö sung dieses Problems für den Uni versitätsteil Straße der Nationen steht für das II. Quartal in Aus sicht. Kollege Dr. Unger, Sektion AT, fragte nach einer Reinigungs- arbeiten betreffenden Formulierung im Beschlußentwurf. Kollegin Dr. Jacobi, BGL-Vorsitzende der Sektion IF, sprach abschließend zu den For schungsaufgaben ihrer Sektion, die das Engagement aller daran Beteilig ten erfordern. Abschließend beantwortete Dr. Roland Lange die gestellten Fragen zum Beschlußentwurf, um danach die Abstimmung vorzunehmen. Der Beschlußentwurf wurde einstimmig angenommen. Einmütige Zustimmung zum Beschlußentwurf zur Weiterführung des so zialistischen Wettbewerbs im Jahre 1988. Genossen unterstützen aktiv die FDJ-Arbeit Anzustrebendes Ziel eines jeden Studentenkollektivs an unserer Bil dungseinrichtung ist die Erringung der Titel „Sozialistisches Stu dentenkollektiv“ und „Kollektiv der DSF“. Als unsere Seminargruppe 01 WBM 85 das Studium der Sozialisti schen Betriebswirtschaft 1985 be gann, nahmen auch wir den Ti telkampf in unser Kampfprogramm auf. Vor uns standen besonders hohe Anforderungen, da wir an un serer Sektion die erste Seminar gruppe waren, in der Betriebswirt schaft in Verbindung mit einer ver tieften Informatikausbildung ASU-4a gelehrt wurde. Die Bildung Unserer Seminargruppe erfolgte nach strengen Leistungskriterien, es entstand damit eine Gruppe von lei stungsmäßig starken Einzelpersön lichkeiten. Die Unterschiede im indi viduellen Können und teilweise gra vierend auseinandergehenden Vor stellungen von einem Seminargrup penkollektiv erschwerten die Kol- lektivbildung. Es stand vor der FDJ-Leitung und den vier Genossen unserer FDJ-Gruppe die Aufgabe, mit der Verteilung von Aufträgen, die den Interessen und Neigungen der einzelnen Studenten entspre chen, dazu beizutragen, ein Kollek tiv zu formen. Im 1. Studienjahr ge lang es auf Grund einer nicht opti malen Zusammensetzung der FDJ- Leitung noch nicht, eine positive Ent wicklung des Kollektivs zu sichern. Obwohl wir uns als Parteigruppe, die aus den Genossen von zwei Se minargruppen besteht, auch erst for mieren mußten, bemühten wir uns doch, der FDJ-Leitung Rückhalt zu geben und sie bei ihrer Arbeit zu un terstützen. Mit Beginn des 2. Studienjahres wählte die FDJ-Gruppe eine Ge nossin zum FDJ-Sekretär, gleichzei tig wurde der Anteil der Genossen in der FDJ-Leitung erhöht, wo durch der Kontakt zwischen FDJ- Leitung und Partei weiter verbes sert werden konnte. Der ständige konstruktive Meinungsaustausch zwischen Genossen und FDJ- Leitung diente vor allem dazu, die Effektivität und Leistungsfähigkeit zu verbessern. Gleichzeitig wurden dadurch weitere Mitglieder der FDJ-Gruppe bewegt, aktiver zur Kollektivbildung beizutragen. Seit Beginn des Studiums hatten wir mit dem Problem der Grüppchenbil dung in der Seminargruppe zu kämpfen, die wir mit Beginn des 2. Studienjahres' überwinden woll ten. Die Genossen unterstützten die FDJ-Leitung bei der Erarbeitung und der Diskussion der höheren Auf gaben für das Kampfprogramm, um auf dem Weg der Festigung des Kol lektivs weiter voranzukommen. Im zweiten Studienjahr standen vor uns die Fragen: Sind wir in der Lage, uns eine Verteidi gung des Titels SSK vorzunehmen? Wie sind unsere Möglichkeiten? Was müßte geschehen, um dieses Ziel zu erreichen? Es erfolgte eine Leistungsanalyse der einzelnen Se minargruppenmitglieder, und der Stand der Kollektivbildung der Se minargruppe wurde durch die FDJ- Leitung eingeschätzt. Auch die Par teigruppe machte sieh Gedanken, wie die Parteimitglieder in der FDJ-Gruppe noch besser zur Festi gung des Kollektivs beitragen kön nen, wobei die Genossen der ande ren Seminargruppe uns ihre Er kenntnisse mitteilten. Die übergeord nete Leitung stand uns mit Rat und Tat zur Seite. Auf APO-Versamm lungen fand ständig ein Erfahrungs austausch mit Studenten verschiede ner Seminargruppen und Genossen Mitarbeitern statt. Die APO- Leitung hatte stets ein offenes Ohr für unsere Probleme. Auch von Sei ten der staatlichen Leitung, ins besondere von unserer Seminar gruppenberaterin, hatten wir volle Unterstützung. Die vielen individuel len Gespräche und Diskussionen in den Mitgliederversammlungen zeig ten uns, daß Ansätze zum gemein samen Handeln im Sinne der Festi gung des Kollektives bei jedem Stu denten existieren und jeder einzelne einen spezifischen Beitrag dazu lei sten kann. Mit zunehmender Dauer des Stu diums prägte sich die Differenziert heit in den Studienleistungen der Studenten aus: zwei Studentinnen arbeiten nach individuellen Studien plänen, andere wiederum werden durch Unterstützung der Studenten untereinander gefördert. Für viele Studenten ergab sich in zunehmen dem Maße die Forderung, Studium, Haushalt und Hobbys durch Fa miliengründung in Übereinstim mung zu bringen. Nicht zuletzt wirkt sich die zunehmende Anzahl von Muttis erschwerdend auf die Fe stigung des Kollektivs aus. Dieses Mosaik aus verschiedenen Inter essen und Neigungen galt es zu sammenzufügen und zu koordinie ren. Wir Genossen bemühten uns, durch vorbildliche Leistungen im Studium und in der gesellschaft lichen Arbeit in diesem Prozeß vor anzugehen. Mit Beginn des 3. Studienjahres nahm die FDJ-Leitung die Vertei digung des Titels SSK endgültig in Angriff. Nicht alle Mitglieder der Seminargruppe unterstützten dieses Vorhaben. Das zeigt sich besonders bei unserer geplanten Bergfestfahrt als Bewährungspunkt für ein Kol lektiv, wo doch ein noch näheres Kennenlernen, individuelle Gesprä che und Verstehen möglich gewesen wären. Doch hier gab es schon Pro bleme bei der Vorbereitung der Fahrt, und die Beteiligung ließ sehr zu wünschen übrig. Das war ein Rückschlag für die FDJ-Leitung. Der Erfolg des bereits geglaubten Standes der Kollektivbildung stand in Frage. In dieser Situation beka men wir besonders von der Leitung der APO und von unserer Semi nargruppenberaterin Unterstützung. In der APO-Leitung wurde der Be schluß über eine gemeinsame Bera tung von Partei und FD J-Leitungen aller Seminargruppen der Matrikel gefaßt. Im Ergebnis dieses Erfah rungsaustausches erkannten wir, daß unser Kollektiv durch die Aus einandersetzungen mit diesen Pro blemen letztlich gefestigt wurde und sich stärker um den aktiven Kern zusammenschloß. Eine Vertei digung des Titel „Sozialistisches Stu dentenkollektiv“ ist mit seiner ganzen Vorbereitung und Durch führung in unserem Kollektiv ver tretbar, denn schließlich ist mit der Titel Verleihung die Entwicklung eines Kollektivs noch nicht beendet, sondern sie stellt neue, höhere Anfor derungen an uns alle. Das gilt be sonders für die Arbeit mit den Se minargruppenmitgliedern, die immer noch nicht ihre Passivität im Kol lektiv abgelegt haben. Wir Genossen haben uns für die weitere Arbeit vorgenommen, das erreichte Niveau zu halten und wei terhin die FDJ-Gruppe und die FDJ-Leitung bei der Arbeit zu un terstützen. Auch das Kampfpro gramm unserer Parteigruppe sichert uns die volle Unterstützung dieser beim Kampf um den Titel „Soziali stisches Studentenkollektiv“ zu. Wir haben gelernt, daß man sich von scheinbar unüberwindbaren Hin dernissen nicht abschrecken lassen soll. Nur wer Fehler und Schwä chen erkennt, kann diese auch be kämpfen. Wir rufen deshalb jede Se minargruppe auf, den Kampf um den Titel „Sozialistisches Stu dentenkollektiv“ in Angriff zu neh men, denn diese Bewährungsprobe führt zum beträchtlichen Qualitäts sprung auf dem Wege der Kollektiv bildung. PG 1 APO I, Sektion Wiwi 15 Jahre GST-Organisation der Sektion Technologie der metallverarbeitenden Industrie Am 15. Dezember 1987 jährte sich zum 15. Male der Tag der Grün dung der GST-Organisation Tmvl. die in Auswertung der Beschlüsse des V. GST-Kongresses 1972 er folgte. Ihr erster Vorsitzender war Professor Dr. phil. habil. H. Kulka. In den Jahren des Bestehens der Grundorganisation wurden später Dr. G. Ciesielski und schließlich Dr. J. Weidauer in diese Funktion ge wählt. Dem Anliegen dienend, mit der so zialistischen Wehrerziehung die Stu dierenden zu motivieren und die Wehrbereitschaft und -fähigkeit der Reservisten aufrechterhalten zu hel fen, hat sich das Kollektiv der GST- Organisation Tmvl Jahr für Jahr in seinen Kampfprogrammen an spruchsvolle Ziele gestellt und um deren Erreichung gerungen. Dabei hat es nicht immer Höhen gegeben, sondern es waren auch Tiefen zu überwinden. Insgesamt gesehen hat die Grundorganisation eine gute Ent wicklung genommen. Aus ihrer Tätigkeit auf wehrpoli tischem und wehrsportlichem Ge biet sollen insbesondere die sich wie derholenden Aktivitäten hervorge hoben werden. Dazu gehören Wett bewerbsaufrufe einzelner Seminar gruppen, konkrete Maßnahmen im Rahmen der Veranstaltungspläne zur Woche der Waffenbrüderschaft und zu den FD J-Studententagen, die auf aktuelle Schwerpunkte orientierte Wandzeitungsarbeit (Waf fenbrüderschaft, ROA-Gewinnung, Sektions-, GO- und Kreismeister schaften) Und die wiederholte Durch führung von Exkursionen in das Ar meemuseum Dresden. Auf wehrsportlichem Gebiet ha ben sich in der Grundorganisation Tmv - nachdem am 28. 1. 1974 die Sektion Militärischer Mehr kampf, am 25. 2. 1974 die Sektion Sportschießen und am 19. 12. 1978 die Sektion Wehrkampfsport gegrün det wurden — der alljährliche „Tag des Wehrsports“, Sektionsmeister schaften in allen drei Disziplinen, die Wettkämpfe um den „Pokal des Sektionsdirektors“ und um den „Po kal des Vorsitzenden der Kommis sion sozialistische Wehrerziehung“ und das Preisschießen am Jah resende zu einer guten Tradition entwickelt. Kontinuierlich wurde um gute Ergebnisse im Fernwett kampf „Goldene Fahrkarte“ ge kämpft, und mit einer stets hohen Beteiligung und sehenswerten wehr sportlichen Leistungen konnten die Reservistendreikämpfe abgerechnet werden. In der nun fünfzehnjährigen Ge schichte konnte die Grundorgani sation Tmvl wie auch deren Wehr sportsektionen wiederholt für die erbrachten Leistungen vom Kreis vorstand Auszeichnungen entgegen nehmen. In guter Erinnerung sind noch die wehrsportlichen Spitzen leistungen der Kameraden Schlen- stedt und Badeke und der Ka meradinnen Wieprich und Conrad. Zweimal konnte die Grundorgani sation in den Besitz je eines Wan derpokals der FD J-Kreisleitung ge langen. Der Dank für die bisher erzielten Erfolge gilt allen aktiven Mitgliedern und Funktionären der Grundorganisation wie auch dem Kreisvorstand für die jederzeit ge währte Unterstützung unserer Vor haben. Diese Rückschau anläßlich des 15jährigen Jubiläums soll An sporn sein, in den bevorstehenden Etappen des Ausbildungs- und Wett kampfjahres mit Initiative und Ak tivität erneut hohe Leistungen an zustreben und auch das gegenwär tige, wiederum anspruchsvolle Kampfprogram in allen Positio nen zu erfüllen. Dr. Ciesielski, Vorstandsmitglied Die Verantwortung der Gewerkschaft Wissenschaft bei der Bewertung und Stimulierung technikwissenschaftlicher Leistungen Mit dem Beschluß der Ver trauensleutevollversammlung zur Weiterführung des sozialistischen Wettbewerbes im Jahre 1988 ha ben wir unseren Beitrag der schöpferischen Arbeit zur weiteren erfolgreichen Verwirklichung der Beschlüsse des XI. Parteitages der SED und des 11. FDGB-Kongres- ses fixiert. Jetzt kommt es darauf an, in allen Gewerkschaftsgrup pen konkrete persönliche und kol lektive Verpflichtungen zur all- seitigen Erfüllung und gezielten Überbietung der Planaufgaben 1988 zu übernehmen. Durch eine qualifizierte Leitungstätigkeit sind alle Voraussetzungen zu schaffen, damit jeder Universitäts- angehörige sein Bestes entspre chend dem Leitmotiv „Mein Ar beitsplatz — mein Kampfplatz für den Frieden!“ leisten kann. Da bei spielen Probleme der Lei- stungsentwicklung, der Lei stungsbewertung und die Stimulie rung eine wichtige Rolle. Mit den nachfolgenden Beiträgen sollen Erfahrungen, die in den Sektio nen Verarbeitungstechnik und Technologie der metallverarbei tenden Industrie gesammelt wurden, verallgemeinert und zur Anwendung für alle Bereiche empfohlen werden. Dr. Henry Knorr, Vorsitzender der Universi tätsgewerkschaftsleitung Quantitative und qualitative Bewertungs kriterien als Grundlage für eine wirkungsvolle Leistungsbewertung Es steht wohl außer Frage, daß die stürmische Entwicklung der Produktivkräfte im Prozeß der wissenschaftlich-technischen Re volution höhere Maßstäbe an die Bewertung der wissenschaftli chen Tätigkeit der Technikwis- sensehaftler und ihrer Ergeb nisse setzt. Die Forschung nach technikwissenschaftlichen Lei stungen, die den Weltstand be stimmen und mitbestimmen, schließt eine wirkungsvolle Be wertung und Stimulierung der selben ein. Voraussetzung ist dabei, quantitative und qualita tive Kriterien für die Bewertung technikwissenschaftlicher Lei stungen zu bestimmen. Unter Beachtung der Kompliziertheit und der Spezifik der Bewertung solcher Leistungen und auf der Grundlage von Untersuchungs ergebnissen möchte ich folgende objektive Bewertungskriterien vorstellen, die jedoch nicht den Anspruch auf Vollständigkeit er heben. Solche objektive Kriterien kön nen sein: quantitativer Maßstab e Anzahl der Dissertationen # Anzahl der Patente e Anzahl der Nutzungen • ökonomischer Nutzen qualitativer Maßstab Q Erkenntniszuwachs ® Niveau der Patente, Welt standsvergleich • Wirksamkeit der Nutzung 9 gesellschaftliche Effekte In diesem Zusammenhang steht die Frage, wer soll bewer ten? Das heißt, über den Wert einer technikwissenschaftlichen Leistung befinden. Bezug neh mend auf Untersuchungsergeb nisse und Erfahrungen in For scherkollektiven, rücken zwei Möglichkeiten in den Mittel punkt der näheren Betrachtung. Es handelt sich um die „in terne“ und zum anderen um die „externe“ Bewertung, die me thodisch voneinander zu trennen sind. Bei der „internen“ Bewer tung urteilt der Leiter des For schungskollektives, das Kollek tivmitglied persönlich und damit indirekt die Gewerkschafts gruppe. Dabei ist der Leiter eines Forschungskollektives die kompetente Person bei der Ur teilsfindung über den Wert einer technikwissenschaftlichen Lei stung. Ersichtlich wird, daß in der Regel im Prozeß der Leistungsbewer tung mehrere Personen, Kollek tive, Leitungsorgane bis hin zu Praxiskollektiven beteiligt sind und über den Wert einer tech nikwissenschaftlichen Leistung mit befinden. Diese Aspekte zie len stark auf die „externe“ Be wertung hin. Hier geht es haupt sächlich darum, außenstehende Experten, -gruppen, Praxispart ner, wissenschaftliche Räte so wie Universitäts-, Hochschul und Betriebsgewerkschaftslei tungen in die Bewertung ein zubeziehen. Untersuchungen und Erfahrungen zeigen, daß sich der „externen“ Bewertung aus Grün den der Objektivität und zur Feststellung der gesellschaftli chen Bedeutsamkeit eines Er gebnisses verstärkt zugewendet wird. Die Ursachen sind darin zu sehen, daß die Bewertung einer technikwissenschaftlichen Lei stung nicht immer vom Beginn an und während des Ablaufes, sondern verstärkt auch nach dem Abschluß erfolgen muß. In sofern stellt die „externe“ Be wertungsmethode ein wichtiges Instrument der beteiligten Part ner an einer Forschungsauf gabe dar. Sicherlich ist es richtig, daß daran erinnert wird, daß Leistung im allgemeinen Ar beit innerhalb einer bestimmten Zeit beziehungsweise gegebener Bedingungen ist. Sehr verall gemeinert findet dieser Lei stungsbegriff auch in der Tech nik im Sinne einer Wertung der Arbeit Verwendung. Im Gegen satz zur wissenschaftlichen Tätig keit gilt für die Leistung in der materiellen Produktion die aus gewählte Leistungskennziffer Stück pro Zeit, und es kann im Ergebnis der Messung der er brachten Leistung die Arbeits produktivität ermittelt werden. Diese Leistungskennziffer spie gelt sich jedoch auf keinen Fall im Wesen einer technikwissen schaftlichen Leistung adäquat wi der. Was verbirgt sich hinter einer technikwissenschaftlichen Leistung? a) sie vereint in der Regel Er gebnisse von Grundlagen- und angewandter Forschung, haupt sächlich der Mikroelektronik, Robotertechnik, CAD/CAM-Sy- steme und der Rechentechnik. Durch die Überführung in die in dustrielle Praxis ermöglicht sie eine höhere Produktivität und Effektivität der Volkswirtschaft. Sie ist Mittler für die Befriedi gung individueller und gesell schaftlicher Bedürfnisse; b) sie ist zumeist eine patent würdige Erfindung, die auf Er kenntnissen der Naturwissen schaften basiert, in der Regel in technikwissenschaftlichen Theo rien ihren Niederschlag findet; c) sie trägt von der Ideenfin dung bis zur Anwendung in der Produktion stets einen ziel- und zweckbestimmenden Charakter. Sie ist ein ausschlaggebender Faktor bei der Entwicklung der Produktivkräfte und d) Bedingung ist die Veraus gabung psychischer und physi scher Kräfte der Wissenschaft ler. Sie wird in enger Koopera tion mit Praxispartnern hervor gebracht und findet im Ergebnis in Form neuer Wirkprinzipien, Verfahren, Gebilde, Technolo gien und Erzeugnisse ihren Aus druck. Beurteilt wird sie mit den Prädikaten BES 1 - BES SPEZ. Ich möchte auf den wichtigen Zusammenhang zwischen dem Leistungsgespräch und der Lei stungseinschätzung im Prozeß der Leistungsbewertung aufmerk sam machen. Das individuelle Leistungsgespräch, geführt durch den Leiter mit dem Kol lektivmitglied, ist ein unerläßli cher Bestandteil und eine Vor aussetzung für eine Leistungs einschätzung, die wiederum eine sach- und fachgemäße Leistungs bewertung gewährleistet. Ergeb nisse belegen, daß individuelle Leistungsgespräche eine größere Wirkung zeigen als jene Lei stungsgespräche, wo das gesamte Kollektiv einbezogen ist. Dienen die individuellen Leistungsge spräche hauptsächlich der Ent wicklung der Leistungsmotiva tion, so weicht der Charakter der Leistungseinschätzung davon ab. Bei der Leistungseinschätzung handelt es sich um einen gesetz lich fixierten Vorgang, wo sich der Leiter einen Überblick über die Erfüllung der Aufgaben ver schafft unter Berücksichtigung des Leistungsvermögens, -ver haltens und der -bereitschaft. Bei der Erarbeitung von Lei stungseinschätzungen sollte zum Beispiel das gewerkschaftliche Mitwirkungsrecht besonders dar auf gerichtet sein: Bei Beratungen nimmt ein Ver treter der zuständigen gewerk- schaftlichen Leitung teil und ver tritt seine Auffassung, sie muß mit den Betreffenden beraten und inhaltliche Fragen geklärt werden, sie muß ein adäquates Bild der Wissenschaftlerpersön lichkeit liefern und auf der Grundlage einer gründlichen Lei stungsbewertung die Einheit und Wechselwirkung von materieller und ideeller Stimulierung wah ren. In der nächsten Veröffentli chung wird eine Leistungskarte vorgestellt. Dr. Christine Warmke