Volltext Seite (XML)
nniiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiifiiiii!iiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiHiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiii!iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!iniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiminiimiiimHiiiiinim!iimiiiiimiiiiiiti!iim Vorgestellt: Christian-Moritz-Rühlmann-Preisträger, Stufe 1 niiiiiiiniiniiiiHniiiiiiiiiiniiiiniiiiiiiiiiiniiiiiiinifiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiHiimiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiihiiiiimiHnnnmiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiin Grundlagen von CAD/CAM-Systemen für prismatische Teile Dem Kollektiv gehören an: Dr. sc. techn. Holger Dürr (Sektion FPM), Prof. Dr. sc. techn. Friedmar Erfurt (Prorektor für Naturwissenschaften und Technik), Doz. Dr. sc. techn. Jür gen Erkmann (Sektion TmvI), Dr. sc. techn. Werner Grahl (FZW im WMK „Fritz Heckert"), Doz. Dr.- Ing. Rudi Mauroschat (Sektion MB), Prof. Dr. sc. nat. Herbert Schreiter (Sektion IF), Prof. Dr. sc. techn. Dieter Tischendorf (Sektion FPM) und Prof. Dr. sc. techn. Man fred Vogel (Sektion MB). dardisierungsfähiges technisches Modell für Einzelteile auf der Grundlage funktionell-technischer Elemente als primäre Datenbasis für CAD/CAM-Systeme entwickelt. Damit wurde ein neuartiger Zugang zur Realisierung von CAD/CAM- Systemen geschaffen, bei dem der Konstrukteur statt mit geometri schen Primitiven seiner Denkweise entsprechend mit technischen Ele menten arbeiten kann. Die Über gabe der Konstruktionsdaten an an dere Systeme wird dadurch wesent- Wir trafen bei einer Arbeltsbcratung zur Weiterführung der Forschungs arbeiten die Rühlmann-Preisträger Prof. Friedmar Erfurt (1.), Doz. Dr. Jür gen Erkmann (2. v. 1.), Dr. Holger Dürr (3. v. 1.), Doz. Dr. Rudi Mauroschat (3. v. r.) und Prof. Herbert Schreiter (2. v. r.). Die Redaktion der „Universitäts zeitung“ führte mit einigen Mitglie dern des Forschungskollektivs fol gendes Gespräch: „UZ": Was verbirgt sich hinter „Grundlagen von CAD/CAM- Systemen für prismatische Teile“? Genosse Prof. Erfurt: Wir haben mit vorliegender Leistung ein stan- lich erleichtert und der Speicher platzbedarf der Langzeitspeiche- rung von Konstruktionsdaten erheb lich reduziert. Außerdem wurden Voraussetzungen für die automa tisierte Datenübergabe zur Finite- Element-Berechnung und zur tech nologischen Fertigungsvorbereitung geschaffen. Aufbauend auf lang jährigen Erfahrungen, wurde das Fi- nite-Element-Programmsystem GI- TRA 3 entwickelt. Ein weiteres Er gebnis ist der Technologenarbeits platz PRO 15/PRO 16. „UZ“: Wann und wie kam es zur Aufgabenstellung? Genosse Doz. Dr.-Ing. Mauro schat: CAD/CAM-Systeme sind zur Zeit als Insellösungen zahlreich vor handen. Wir wollen mit unserer For schung einen Beitrag dazu leisten, eine gewisse Anwendungsbreite zu erreichen. Prismatischen Teilen ha ben wir uns zugewandt, weil es die schwierigste Teileklasse ist. Unsere Ergebnisse lassen sich nun auch auf einfache Teile beziehen. ' Ergänzen will ich noch, daß das Problem auch international wenig gelöst ist. Im Jahre 1984 begannen wir mir Arbeiten zum genannten Forschungsthema. Basis für die Be arbeitung des Themas waren lang jährige getrennt durchgeführte Forschungen der beteiligten Fach disziplinen. So reichen beispiels weise die Anfänge des benötigten spezifischen Wissens der Informatik bis in die Mitte der 60er Jahre zu rück. als das erste NC-Program- miersystem entstand. Der For schungsvorlauf der einzelnen Dis ziplinen war eine notwendige Vor aussetzung für die Lösung des Ge samtproblems. „UZ“: An der Forschungsleistung war ein interdisziplinäres For- scherkollektiv beteiligt. Wie viele Wissenschaftler und Studenten wa ren dabei? Genosse Prof. Erfurt: Aus der Sek tion IF arbeiteten 20, aus der Sek tion MB 17, aus der Sektion FPM 15 und aus der Sektion TmvI drei Wis senschaftler an der Forschungsauf gabe. Außerdem waren zirka 100 Studenten der Sektionen FPM und MB daran beteiligt. Sie leisteten ih ren Beitrag durch die Bearbeitung von Diplomthemen. „UZ“: Welche Erfahrungen konn ten die Wissenschaftler bei der in terdisziplinären Zusammenarbeit ge winnen? Genosse Doz. Dr. Erkmann: Ge ¬ rade diese Seite der Bearbeitung des Forschungsthemas ist von besonde rer Bedeutung. Es gibt doch zwi schen den einzelnen Fachgebieten viel mehr Berührungspunkte als an genommen. Der Ideenaustausch der Spezialisten untereinander war ein stimulierendes Moment bei der Problemlösung und gleichzeitig ein Gewinn für die Wissenschaftler selbst, die viel dazugelernt haben. „UZ“: Worin besteht der Nutzen der Forschungsleistung? Genosse Prof. Schreiter: Die Er gebnisse sind Grundlage für die ver tragliche Weiterführung der Arbei ten bis 1990 zur Entwicklung, von CAD/CAM-Systemen einer neuen Generation, die für die zweite Aus baustufe des Stammbetriebes im VEB Werkzeugmaschinenkombinat „Fritz Heckert“ zum CIM-Betrieb bereitzustellen sind. Alle Teilleistun gen wurden so konzipiert, daß sie unabhängig nutzbar sind. So kann darauf verwiesen werden, daß das Finite-Element-Programm- system GITRA 3 bereits im Rah men der Industrieerprobung in fünf Betrieben genutzt wird. Das Proj ekt „ Technologenarbeitsplatz PRO 15/PRO 16“ wird sogar in mehr als 300 Betrieben angewandt und bewirkt dort eine nachweisbare Einsparung von 700 Vollbeschäftig teneinheiten Technologenkapazität. Der volkswirtschaftliche Nutzen wird auf zirka 40 Millionen Mark geschätzt. „UZ“: Vor welchen Aufgaben steht das interdisziplinäre For scherkollektiv in Zukunft? Genosse Prof. Erfurt: Wie bereits angedeutet, besteht die Aufgabe nun darin, diese Ergebnisse der Grundlagenforschungen bei der Ent wicklung des Stammbetriebes des Werkzeugmaschinenkombinates „Fritz Heckert“ zum CIM-Betrieb anzuwenden. Es sind also überfüh rungsfähige Leistungen dafür bereit zustellen. „UZ": Wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen weiterhin große Erfolge! Philosophische, ethische und soziale Probleme des wissenschaftlich- technischen Fortschritts und der Herausbildung sozialistischer Persönlichkeiten Dem Kollektiv gehören an: Prof. Dr. sc. phil. Eberhard Jobst, Doz. Dr. sc. phil. Michael Nier, Prof. Dr. sc. techn. Christian Posthoff, Prof. Dr. sc. phil. Peter Schuttpelz, Dr. phil. Dagmar Ziener, Doz. Dr. sc. phil. Volker Zimmermann. Die Redaktion der „Universitäts zeitung“ stellte dem Mitglied des Forschungskollektivs Genossen Doz. Dr. sc. phil. Michael Nier fol gende Fragen: „UZ“: Philosophen und Ethiker der Sektion Marxismus-Leninismus wurden für ihre Forschungsleistung mit dem Christian-Morltz-Rühl- mann-Preis, Stufe 1, ausgezeichnet. Was zeichnet Ihr Kollektiv aus? Genosse Doz. Dr. Nier; Es ist, so glaube ich, die Anerkennung des sen, daß bestimmte gesellschafts wissenschaftliche Forschungen so wie eine bestimmte Art des Ein gehens von Philosophen und Ethi- kern auf die Entwicklungsprobleme der Technikwissenschaften mit das Profil unserer Technischen Universi tät prägen. Wir haben in den letzten Jahren zwei neue Schritte voran ge tan. Erstens sind Philosophen und Ethiker, die weiter in selbständigen Forschungsgruppen existieren, nä her aneinandergerückt und haben sich zu gemeinsamen Projekten so ernsthaft entschlossen, daß sie sogar obengenanntes Thema im Zentralen Plan der gesellschaftswissenschaft lichen Forschung als Pflicht über nahmen. Zweitens haben wir die tra ditionellen Arbeitsbeziehungen zu den Technikwissenschaftlern unse rer TU in Richtung der Informati ker erweitert und haben gemeinsam publiziert. Im Rahmen der DDR sind wir das zahlenmäßig größte Kollektiv von Philosophen und Ethi- kern, die sich Problemen des wis senschaftlich-technischen Fort- schritts und insbesondere der Tech- nikwissenschaften zugewandt ha ben. Wir meinen, daß solide philoso phische und ethische Aussagen zum wissenschaftlich-technischen Fort schritt nur zu gewinnen sind, wenn die Technikwissenschaften partner schaftlich akzeptiert und mit ihren spezifischen Leistungen zur Kennt nis genommen werden. Mit der kürz lich erschienenen Monographie „Mikroelektronik und künstliche Intelligenz“ (Akademie-Verlag Ber lin) haben wir dieses Herangehen er neut demonstriert. In zwei Heften der wissenschaftlichen Schriften reihe der TU Karl-Marx-Stadt, 8/1986 und 9/1987, sind wir auf Bil- dungs- und Erziehungserfordernisse beim Ingenieurnachwuchs eingegan gen und haben uns weltanschauli chen Problemen beim Vorantreiben der flexiblen Automatisierung zuge wandt. Es sei noch ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit ge nannt. In Zusammenarbeit mit Pots damer Kollegen ist beim Verlag Volk und Wissen 1987 eine Mono graphie zu „Sozialistische Moral erziehung in philosophischer Sicht“ (Autoren: G. Junghänel, P. Schutt pelz, S. Tuckmann) erschienen. Für den VEB Feilenfabrik Sangerhausen im Rahmen einer Vertragsforschung haben unsere Ethiker das Leistungs verhalten des Werktätigen unter sucht und eine Studie mit der an wendungsorientierten Nutzung von Erkenntnissen der Ethik zur Ver teidigung vorgelegt. „UZ“: Wieso ist im Kollektiv der Philosophen und Ethiker auch ein Informatiker zu finden? Genosse Doz. Dr. Nier: Als wir für uns das Problem „künstliche In telligenz" entdeckten, es war 1984, und erste Positionen dazu aufarbei teten bzw. unsere eigenen dazu for mulierten. trieb es uns zu den In formatikern. Daraus entstanden ganz intensive Beziehungen, in de nen wohl beide Seiten viel gelernt haben. Was wir wußten und was wir dazugelernt haben, ist in der Monographie „Mikroelektronik und künstliche Intelligenz" nachzulesen. Besonders großen Anteil am Gelin gen dieser Publikation als Mitautor und Berater der Philosophen in Fra gen der Informatik hat Prof. Post hoff. Mitgewirkt an dieser Publika tion haben aber auch Prof. Erfurt und Dr. Lipp sowie weitere auswär tige Kollegen. „UZ“: Fällt von der Forschung auch etwas für die Lehre ab? Genosse Doz. Dr. Nier: Viele Dinge, die wir in den Spezialkursen „Ethik“ und „Weltanschaulich- philosophische Aspekte der Technik und Technikwissenschaften" oder den Doktorandenseminaren mal pro beweise in die Diskussion gebracht haben, sind in der Forschung tiefer durchdacht worden. Schon über zehn Jahre lehren wir zu dem, was wir forschen. Im vergangenen Jahr haben wir uns aufgemacht, die Vor- Aus den Händen des Rektors unserer TU nahmen die Wissenschaftler den Rühlmann-Preis, Stufe 1, entgegen. Unser Bild: Dr. Dagmar Ziener, Prof. Eberhard Jobst, Prof. Christian Posthof, Doz. Dr. Michael Nier, Doz. Dr. Volker Zimmermann (v. 1. n. r.). lesungskonzeptionen zum Spezial kurs „ Weltanschaulich-philosophi sche Aspekte der Technik und der Technikwissenschaften“ in eine aus führliche Form zu bringen und noch dieses Jahr republikweit zur Dis kussion zu stellen. Das druckfertige Manuskript von 82 Seiten liegt vor. „UZ“: Welche Aufgaben haben sich die Philosophen und Ethiker als nächste vorgenommen? Genosse Doz. Dr. Nier: Am 24. und 25. März 1988 führten wir eine Konferenz aus der Reihe „Gesell schaftswissenschaftliche Probleme der automatisierten bedienarmen Produktion“ durch. Diesmal trug sie den Titel „Automatisierung — Wis senschaftsprognose — Gesellschafts strategie“. Die interessantesten Ge meinschaftsbeiträge von Technik- und Gesellschaftswissenschaftlern wollen wir in einem Sammelband herausgeben. Die Redaktion ist jetzt im Gange. Dieses Jahr muß im Rah men des Zentralen Planes der gesell schaftswissenschaftlichen For schung eine Studie zum Thema „In formation - Kommunikation - Per sönlichkeit“ fertiggestellt werden. Ein Jahr später ist eine Monogra phie zum gleichen Thema beim Ver lag abzuliefern. Was uns interes siert, sind neue weltanschauliche, ethische und soziale Probleme, die am Prozeß der ständigen tech nischen Vermittlung von Kom munikationen abhebbar sind. Ge meinsam mit Technikwissenschaft lern und Informatikern wollen wir die sich abzeichnenden realen Ver änderungen in der Informationstech nik, der durch Informatik geprägten Informationsaufbereitung und den realen Kommunikationen vor allem im Bereich der Wissenschaften auf decken. Im Mittelpunkt der Unter suchungen steht aber die kom munizierende Persönlichkeit. Sie muß sich unter' den Bedingungen technisch vermittelter Kommunika tionen ja als solche bewähren und entwickeln. Wir hoffen, mit der Mo nographie wieder einen interessan ten interdisziplinären Beitrag zur nationalen und internationalen Dis kussion zu stellen. „UZ“: Wir danken für die Beant wortung der Fragen und wünschen Ihnen und dem Kollektiv bei der weiteren Tätigkeit viel Erfolg! Auf der 25. Plenartagung des Wissenschaftlichen Rates nahmen den Rühl mann-Preis, Stufe 1, entgegen: Doz. Dr. Peter Kurze, Maria Berger, Dr. Waldemar Krysmann, Dr. Klaus Rabending und Dr. Joachim Schrecken bach. Anodische Oxydation unter Funkenentladung (AHOF) Dem Kollektiv gehören an: Doz. Dr. sc. nat. Peter Kurze, Chemie-Ing. Ma ria Berger, Dr. rer. nat. Waldemar Krysmann, Dr. rer. nat. Klaus Ra bending, Dr. rer. nat. Joachim Schreckenbach, Dr.-Ing. Thomas Schwarz. Die Redaktion der „UZ“ stellte dem Leiter des Forschungskollekti ves. Genossen Doz. Dr. sc. nat. Peter Kurze, folgende Fragen: „UZ“: Genosse Dr. Kurze, was war die Zielstellung der Forschungs arbeiten zu ANOF? Genosse Doz. Dr. Kurze: Die Be schichtung von Metalloberflächen ist internationaler Trend zur Vered lung von Werkstoffen. Durch das an der TU Karl-Marx-Stadt entwik- kelte Verfahren der anodischen Oxidation unter Funkenentladung (ANOF) ist die Beschichtung von Metallen mit einer Keramikschicht möglich. Dieser neuartige, haftfeste Metall-Keramik-Verbund läßt mul tivalente Applikationen auf den Ge bieten der Mikroelektronik, Optik, Chemie, Medizintechnik und ande ren zu. „UZ“: Was ist das Neue an ANOF? Genosse Doz. Dr. Kurze: ANOF ist Ergebnis einer 10jährigen Grund lagenforschung wie Aufklärung des schnell ablaufenden, auf che mischen, elektrochemischen und plasmachemischen Gesetzen beru henden Prozesses der Entwicklung von Elektrolyten und Optimierung der Verfahrensparameter, einer um fassenden Charakterisierung der ge bildeten oxidischen Schichten auf den Metallen wie chemische Zu sammensetzung, Korrosionsverhal- ten, elektrisches Verhalten, chemi sche. biologische, medizinische, opti sche, akustische Eigenschaften u. a. und der Prüfung der ANOF-Schich- ten für Applikationen. ANOF hat gegenüber anderen Technologien folgende Vorteile: Es folgt eine allseitige gleichmäßige Be schichtung des Metalls im Einstu fungsprozeß (zum Beispiel Innenbe schichtung von Rohren), die Ver wendung unkomplizierter Technik (Galvanikanlagen der DDR sind ein setzbar), als'Rohstoffe werden ein heimische Chemikalien verwendet, und es entstehen bei der Reaktion keine giftigen oder toxisch wirken den Abprodukte. Durch Variation der Verfahrensparameter lassen sich die Schichten für die ent sprechende Verwendung optimieren und im Einstufungsprozeß auch ein färben. „UZ“: Können Sie einige aus gewählte Ergebnisse darlegen? Genosse Doz. Dr. Kurze: Das Er neuern wissenschaftlicher Erkennt nisse und der Vergleich mit dem fortgeschrittenen internationalen Niveau ist ein ständiger Prozeß. Das ANOF-Kollektiv hat diese Fragen immer berücksichtigt und kann da her auf folgende Ergebnisse ver weisen : • Ein Paket von etwa 100 DDR- Patenten, dazu auch EPÜ-, USA- und Japan-Anmeldungen. 6 Ein Paket von wissenschaft lichen Publikationen in renommier ten Fachzeitschriften auch der UdSSR, BRD in deutscher, russischer oder englischer Sprache. • Vorträge auf internationalen Tagungen des In- und Auslandes wie unter anderem in Wien. Cler mont-Ferrand, Berlin (West), Leip zig. Hannover u. a. • Pünktlicher, auf hohem Niveau stehender Abschluß von Graduierungsarbeiten. • Präsenz auf internationalen Messen wie Leipziger Messe. Han- nover-Messe Industrie. • Intensive Marktarbeit insbeson dere auf dem Markt der BRD. „UZ“: Welche Anwendungen se hen Sie für ANOF, und wie ist der Stand der Überleitung in der DDR? Genosse Doz. Dr. Kurze: Der durch das ANOF'-Verfahren erhöhte Grad der Veredlung des Substratmate ¬ rials erlaubt gezielte funktionelle und dekorative Anwendung bei spielsweise für die Medizintechnik — Auf Den talimplantaten, Resektionsplatten und künstlichen Gelenken wird durch die Wirkung eingelagerter Wachstumsstimulatoren eine hohe Bioverträglichkeit, Asteogenese und damit eine lange Liegedauer des Im plantatbettes erreicht, die Elektronik — Auf Schaltkreis substraten und Sensoren wird durch Strukturierung der Oberfläche und gezielte Dotierung eine halbe Stabi lität und Empfindlichkeit bewirkt, die Elektrotechnik — Auf Kühlkör pern, Verdampfern, Frontplatten wird durch gezielte Dotierung, Spinellbildung, Einfärbung, me chanische Nachbehandlung ein ho hes Wärmeleitungs- und Wär meemissionsvermögen bei optima lem Masse-Leistungs-Verhältnis, eine hohe Stabilität und geringe Le gierungsneigung erzielt, die Feinmechanik/Optik — Auf Son nenkollektoren und optischen Gerä ten wird durch Dotierung, Schwarz färbung, Oberflächenstrukturie rung, Kompositschichtbildung eine strahlungsabsorbierende Schicht und Verschleißschutzschicht gebildet, die auch unter extremen Bedingun gen (Druck. Temperatur, Licht einstrahlung) ihre Eigenschaften be hält. und auch für die Chemie. „UZ“: Die dialektische Einheit von Lehre und Forschung wird heute mehr denn je gefordert. Kön nen Sie anhand einiger Beispiele nachweisen, wie sich die Lösung solch einer anspruchsvollen For schungsaufgabe auf den Lehrprozeß auswirkt? Genosse Doz. Dr. Kurze: Zunächst können 31 Beleg- und Diplomarbei ten genannt werden, deren Themen unmittelbar aus der Forschungs aufgabe abgeleitet wurden. Weiter wurden auf dem Gebiet „ANOF“ eine Dissertation (B) und vier Dis sertationen (A) erfolgreich abge schlossen. Vor kurzem promovierten die beiden Kollektivmitglieder Dr. Schreckenbach und Dr. Schwarz mit sehr gutem Ergebnis. ANOF ist fester Bestandteil in den Ausbil dungsplänen der Chemiker, Werkstofftechniker, Medizintechni ker und Polytechniklehrer, Da das Kollektiv immer • die Einheit von Lehre und Forschung betrachtet hat, kann es auf gute Erfahrungen und Ergebnisse in der Erbringung erfinderischer Leistungen im Rah men der selbständigen wissenschaft lichen Arbeit verweisen. Auf der Zen tralen Leistungsschau der Studen ten und jungen Wissenschaftler in Leipzig waren wir mehrfach prä sent, unter anderem auch durch ein interdisziplinäres Exponat mit Me dizinstudenten der KMU Leipzig. „UZ“: Welche Arbeiten haben Sie sich mit Ihrem Kollektiv in Zu kunft weiter vorgenommen? Genosse Doz. Dr. Kurze: In Zu kunft wird eine Applikationsgruppe unter Leitung der TU Karl-Marx- Stadt die Arbeiten zur ANOF- Forschung koordinieren. Darunter sind unter anderem auch gemein same Forschungen mit Betrieben un seres Bezirkes wie auch dem Kom binat VEB Haushaltgeräte Karl- Marx-Stadt vorgesehen. Alle Kraft ist darauf zu richten, daß in der DDR die Überleitung der ANOF-Technologie mit einem höheren Tempo erfolgt. In der Grundlagenforschung konzentrieren wir uns künftig auf die Entwick lung neuer Elektrolyte, die Ermitt lung von Struktur und Eigenschafts beziehungen von ANOF-Schichten und die Realisierung neuer wissen schaftlicher Konzepte wie in der Sensorik, Supraleitung, Mikroelek tronik. „UZ“: Wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen und Ihrem Kollektiv weiterhin große Er folge!