Volltext Seite (XML)
ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT KARL-MARX-STADT Nummer 4 Februar 1987 10 Pfennig Kurz notiert: Sektion MB • Der Lehrstuhl Maschinen elemente erarbeitete ein Lei- stungsangebot für die Leichtin dustrie. Aus den erbrachten For schungsleistungen wurden expe rimentelle Ergebnisse und Be rechnungsprogramme — vorzugs weise bezogen auf Welle-Nabe- Verbindungen — vorgestellt, die der Leichtindustrie insbesondere bei dem Einsatz von CAD/ CAM-Arbeitsstationen von Nut zen sind. • Im Thema „CAD/CAM- Kurvengetriebe" fanden eine Nut zerschulung für das Kombinat Textima sowie die Programm übergabe an 10 Betriebe des Kombinates ■ statt. Es, wurden auch Programm-Module für räumliche Kurvengetriebe gete stet und zum Teil schon nachge nutzt. Die Prozeßüberwachung ist eine entscheidende Voraussetzung für den be dienarmen Betrieb flexibler automatischer Produktionseinrichtungen. Im gemeinsamen Lehr- und Forschungslabor „Fräsen“ der Sektion Fertigungs prozeß und Fertigungsmittel und des Stammbetriebes des Werkzeugmaschi nenkombinates „Fritz Heckert“ wurden Lösungen zur Werkzeugbruch- überwachung und zur automatischen Verschleißkompensation an Ausbohr werkzeugen entwickelt. Hohen Anteil hat daran das Jugendforscherkollek tiv „Prozeßüberwachung in Bearbeitungszentren“. Mit der Lösung werden Einsparungen an Fertigungskosten realisiert und die Fertigungssicherheit und -Qualität entscheidend erhöht. (Unser Bild: Prof. Dr.-Ing. habil. Weber, Leiter des Wissenschaftsbereiches „Theorie der Fertigung und Abtrenn- technik", Dipl.-Ing. Bernd Funk, Leiter des Jugendforscherkollektives, und Prof. Dr. sc. techn. Lutze, betreuender Hochschullehrer.) Im Neuen Senatssaal des Adolf-Ferdinand-Weinhold-Baues findet zur Zeit eine Ausstellung statt, auf der die Forschungskollektive der Sektionen un serer Universität ihre besten Leistungen des Jahres 1986 vorstellen. Mit ihren Ergebnissen bewerben sich die Kollektive um die höchste Auszeich nung, die der Rektor der Technischen Universität alljährlich auf Empfeh lung des Senates des Wissenschaftlichen Rates für hervorragende Leistun gen auf naturwissenschaftlich-technischem und gesellschaftswissenschaft lichem Gebiet verleiht. Diese Ehrung ist der Christian-Moritz-Rühlmann- Preis. Im Mittelpunkt stehen, wie auch im vergangenen Jahn Exponate zu Schlüsseltechnologien wie CAD/CAM, Mikroelektronik und Rechentechnik. So wird beispielsweise auch ein modulares mikrorechnergesteuertes Über flurtransportsystem für flexible Fertigungssysteme vorgestellt — eine ge meinsame Forschungsleistung der Sektionen Tmvl und AT. Staatstitel „Kollektiv der sozialistischen Arbeit" verteidigt Die Bilanz ist gut: Jetzt alle Kräfte für den weiteren Leistungs zuwachs in Lehre und Forschung einsetzen Am 28. Januar 1987 verteidigte die Gewerkschaftsgruppe des Wis- senschaftsbereiches Verarbeitungs maschinen. Sektion VT, den Staats titel „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“. Herzlich begrüßten die Kollegen zu dieser Veranstaltung die Genos sen Prof. Dr. Horst Aurich, Vor sitzender des Bezirksvorstandes der Gewerkschaft Wissenschaft und Di- retor der Sektion VT. Dr. Henry Knorr. Vorsitzender der UGL, Doz. Dr. Werner Broy, Vorsitzender der BGL, und Dr. Jürgen Schumann, Se kretär der SED-Grundorganisation. Den Rechenschaftsbericht über die Erfüllung der Wettbewerbs vor haben im Jahre 1986 erstattete der Wissenschaftsbereichsleiter, Ge nosse Doz. Dr. Siegfried Böhme. Einleitend konnte er feststellen, daß die politisch-ideologische Ar beit als Kernstück gewerkschaft licher Tätigkeit dazu beigetragen hat, die Kollegen noch besser für die Erfüllung der anspruchsvollen Aufgaben, wie sie der XL Parteitag der SED gestellt hat. zu motivieren. Regelmäßig wird in den Kollektiven und mit den Studenten das politi sche Gespräch geführt, werden aktu elle innen- und außenpolitische Auf gaben und Probleme diskutiert und daraus konkrete Schlußfolgerungen, Aktivitäten und Initiativen für die weitere Verbesserung der Arbeit ab geleitet. Im. folgenden wandte sich Dr. Böhme Problemen der Erziehung und Ausbildung zu. Erfreulich ist. stellte er fest, daß hinsichtlich der Zulassungen bzw. Immatrikulatio ¬ nen ein gutes Ergebnis erzielt wer den konnte. Was allerdings die An zahl vorzeitiger Exmatrikulationen betrifft, kann der gegenwärtige Stand leider noch nicht befriedigen. Hier sind gezielte Maßnahmen vor gesehen, um die Exmatrikulations rate weiter zu senken. Er führte weiter aus, daß ein gro ßer Teil der Studenten im wissen schaftlich-produktiven Studium in tegriert ist. Die erbrachten Leistun gen in den SRKB, Jugendobjekten und Jugendforscherkollektiven fan den bei den Praxispartnern hohe Wertschätzung, die von der. Fähig keit und dem Willen der Studenten senschaftsbereichen der Sektion VT erarbeitet. An der erfolgreichen Eröffnung des Kleincomputerkabinettes der Sektion hat das Kollektiv Verrbei- tungsmaschinen einen wesentlichen Anteil. Es wurde das Ausrüstungs- und Einrichtungsprojekt erstellt, ein Computer-Klub gegründet, eine Programmbibliothek aufgebaut so wie aktiv an der Erweiterung der Ausrüstung gearbeitet. In der Lehr veranstaltung Antriebe wurde für die statische Dimensionierung von Hydraulikkreisläufen eine BC- . Demonstrationsübung eingeführt. Für die Vertiefungsrichtung Holz- Am 28. Januar 1987 verteidigte die Gewerkschaftsgruppe des Wissenschafts bereiches Verarbeitungsmaschinen, Sektion VT, erfolgreich den Staatstitel „Kollektiv der sozialistischen Arbeit zeugt, sich den hohen, anspruchs vollen Aufgaben zu stellen. Ein guter Stand wurde auch auf dem Gebiet des gezielten Hochschul wechsels bzw. des Teilstudiums er reicht, Bewährt hat sich dabei ein vertraglich fixierter Austausch von Diplomanden zwischen der TU Dres den und der TU Karl-Marx-Stadt. Ein wesentlicher Punkt der Wett bewerbsführung ist die weitere Qua lifizierung der Lehre bzw. die Neu gestaltung von Lehrveranstaltun gen. So wurde u. a. für die ASU-IVa-Ausbildung die Vorlesung zur Bürocomputer- und Mikrorech nerprogrammierung ausgearbeitet. Die Vorlesung zur Prozeß“ und Mi krorechneranwendung wird gegen wärtig erarbeitet. Unter Leitung des Wissenschaftsbereiches wurde ein Praktikum mit den Schwerpunkten Sensoren. Steuerungen, Stellglieder gemeinsam mit zwei anderen Wis- Verarbeitungstechnik werden zur Zeit die Studiendokumente gemäß der Führungskonzeption des Rek tors erarbeitet. Mit Beginn des Herbstsemesters 1986/87 begann die erste F achlehrveranstaltung Holz- Werkstoffe. In der Vertiefungsrich- tung Medizintechnik wurden die neue Lehrveranstaltung „Konstruk tion medizinischer Geräte und Anla gen der Biomedizintechnik“ sowie das Praktikum „Technische Grund lagen der Biomedizintechnik“ wei terentwickelt. Auch für die Forschung und das wissenschaftliche Leben im WB konnte Dr. Böhme eine positive Bi lanz ziehen. Stolz berichtete er, daß die anläßlich des XI. Parteitages der SED abgegebenen Verpflichtun gen mit hohem Engagement aller Kollegen erfüllt wurden. Vor allem die Zentralen Partei tagsobjekte Nähroboter und Bohr roboter für Massivholzteile erfuh ren eine hohe Wertschätzung. Der wissenschaftliche Gerätebau zum Aspirus wurde zielstrebig fort geführt. Gegenwärtig wird das Ge rät in die Produktion übergeleitet, Des weiteren wurden unikale Ge räte bzw. Instrumente für die Ultra schall-Nierensteinzertrümmerung und Infusionstechnik entwickelt. Auf dem Gebiet des rechnerge stützten Konstruierens konnte die erste Ausbaustufe des Programmsy stems „INKO-Prisma“ dem Auftrag geber VEB Werkzeugmaschinen kombinat „Fritz Heckert“ zu Ehren des XI. Parteitages übergeben und in die Praxis übergeführt werden. Die derzeitigen Arbeiten an der 2. Ausbaustufe verlaufen planmäßig. Probleme der rechnergestützten Pro jektierung wurden für den VEB WEMA Plauen bearbeitet und er folgreich abgeschlossen. Durchgän gige CAD-Lösungen zur Projektie rung von Hydraulik-Anlagen liegen vor. Der wissenschaftliche Gehalt und die Praxisrelevanz der Forschungs ergebnisse zeigen sich auch in 21 Nachnutzungsverträgen, woran alle Forschungskollektive beteiligt sind. Im Berichtszeitraum wurden 12 Pa tente angemeldet. Zeitschriften, Ta gungen, Lehrgänge. Problemsemi nare, aber auch die 1. Software messe unserer Einrichtung wurden genützt, um die Forschungsergeb- nisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Anschließend steckte Genosse Dr. Böhme Schwerpunkte für die Wett bewerbsführurig . im Planjahr 1987 ab und betonte, daß . es vor allem darauf ankomme, die eingegange nen Verpflichtungen termingemäß und in hoher Qualität zu erfüllen. Besonderes Augenmerk in Vorberei tung des 11. FDGB-Kongresses gilt der Erstellung der technischen Un terlagen für die Laboranlage eines modular aufgebauten Großteilnäh roboters, der Erarbeitung bzw. Fer tigstellung der Ausbildungsdoku mente der Vertiefungsrichtung Holz verarbeitungstechnik und der Erar beitung einer Konzeption zum Auf bau des Lehr- und Forschungslabors Medizintechnik. In der anschließenden lebhaften Diskussion nahmen die Kollegen zu dep einzelnen Aufgaben Stellung und berieten über Wege und Me thoden zur effektiven Erfüllung al ler Wettbewerbsziele. In seinem Schlußwort würdigte Genosse Dr. Knorr die vom Kollek tiv erbrachten Leistungen und be stärkte-die Ko"egen in ihrem Vor haben, alle Kräfte für weiteren Lei stungszuwachs einzusetzen. Vörden Parteiwahlen Durch hohe Leistungen unseren Beitrag für die Stärkung des sozialistischen Vaterlandes und die Sicherung des Friedens erbringen Interview mit Genossen Prof. Dr. Klaus Müller, Sekretär der SED-Grundorganisation Wirtschaftswissenschaften „UZ“: Wovon läßt sich die Lei tung der SED-Grundorganisation Wiwi bei der Führung der poli tisch-ideologischen Arbeit in Vor bereitung auf die diesjährigen Parteiwahlen leiten? Genosse Müller: Ausgehend von der gründlichen Auswertung der Dokumente des XL Partei tages und der 3. Tagung des ZK der SED, lassen wir uns stets von der Erkenntnis leiten, daß die Qualität unserer Ausstrahlung vom Niveau der Kampfkraft der Parteigruppen und von der Hal tung eines jeden Genossen ab hängt. Wir sind um einen Ar beitsstil bemüht, der von Ach tung vor der Meinung des ande ren getragen ist. Wir sind bestrebt, das Gespräch mit allen Kollegen und Jugend freunden zu führen, ihre Mei nung zu hören und sie über das, was wir wollen, zu informieren. Je schwieriger die Probleme dabei sind, desto gründlicher müssen diese Aussprachen sein, um wirklich etwas erreichen zu können. Wir wissen, daß die Wirksamkeit der politischen Ar beit abhängt von der innerpar teilichen Klarheit und Geschlos senheit, von der Befähigung der Genossen, die Beschlüsse der Par tei überzeugend erläutern und umsetzen zu können. Im Be mühen, diese Befähigung weiter auszuprägen, sind wir ohne Zwei fel vorangekommen. In Studen ten- und Mitarbeiterkollektiven geht es heute kritischer zu, die Scheu vor Auseinandersetzungen ist, wenn auch keinesfalls über wunden, doch spürbar geringer geworden. Allerdings gibt es auch hier noch viele Reserven, zum Beispiel was die kämpferi sche Atmosphäre in den Mitglie derversammlungen betrifft. Die Parteiwahlen sollen auch dazu dienen, diese Reserven weiter zu erschließen und somit die Kampf kraft der einzelnen Parteikollek tive wie auch der Grundorgani sation insgesamt zu erhöhen. „UZ“: Welche Probleme ste hen im Mittelpunkt der Diskus sion in den Parteikollektiven? Genosse Müller: Neben den Fragen der Leistungssteigerung in Lehre, Studium und For- chung sind es vor allem die Fra gen der Sicherung des Friedens, die unsere Genosen, aber auch die Kollegen und Jugendfreunde stark bewegen. Das Bekenntnis unserer Mitarbeiter zur Friedens politik der sozialistischen Län der, an ihrer Spitze die UdSSR, ist einmütig. Und immer wieder spielt auch eine Rolle, was jeder kann. Mit der Losung „Mein Ar- beits- und Studienplatz — mein Kampfplatz für den Frieden“ identifiziert sich nicht jeder von vornherein, gewissermaßen auto matisch. Doch verstehen immer mehr; Was der Sozialismus in die weltpolitische Klassenausein andersetzung einzubringen ver mag, ist eine Resultante seiner Kraft. Und weil das Ganze aus Teilen besteht, hat die Kraft des Ganzen eben etwas mit der sei ner Teile zu tun. Der zwingen den Logik kann sich niemand entziehen: Beiträge im Frie denskampf sind identisch mit ho hen Leistungen für unsere Gesell schaft, weil Sozialismus und Frie den zusammengehören. Das ver stehen unsere Mitarbeiter und Studenten immer besser. Die noch überzeugendere Vermitt lung dieses Zusammenhanges stärkt die politische Motivierung unseres Handelns. Motiviert zu sein ist eine große Triebkraft für Mitarbeiter und Studenten glei chermaßen, sie nicht erschlossen zu haben, eine Reserve und zugleich eine Herausforderung an unsere Grundorganisation. „UZ“: Welche Aufgaben hat die Leitung der Grundorgani sation in Vorbereitung der Par teiwahlen unter Parteikontrolle genommen? Genosse Müller: Wir setzen uns insbesondere dafür ein, daß das Niveau der wirtschaftswis senschaftlichen Ausbildung so wohl bei unseren Studenten als auch bei den änderet! Sektionen weiter erhöht wird. Vor allem kommt es auf eine effektivere Nutzung der Lehre an. Es gilt dabei, deutlich zu machen, daß unseren Hochschullehrern nie mand die Verantwortung über Lehrinhalte und deren Moderni sierung abnehmen kann. Und es ist auch klar zu zeigen, daß wir zum Beispiel mit dem Vordrin gen der rechnergestützten Ar beitsweise die Bereitschaft brau chen, die betriebswirtschaftliche Lehre anders und neu durchzu- führen. Erste Schritte sind ge tan: Wir haben mit einer Semi nargruppe der Matrikel 85 die vertiefte Informatikausbildung und mit der Informatik- Grundausbildung bereits ab er stem Studienjahr begonnen. Daß dabei auch ideologische Pro bleme auftraten, kann sich jeder vorstellen. Worauf es jetzt an kommt, ist, die ökopomische Lehre durch verstärkte Nutzung der Computertechnik weiter zu qualifizieren. Die Bereitschaft un serer Mitarbeiter, dies zu tun (das schließt auch die eigene Wei terbildung ein), ist vorhanden. Und die Aufgeschlossenheit der Studenten ist groß. Dieses Enga gement brauchen wir für das ge samte Studium. Von den Parteikollektiven ge hen nachhaltige Impulse für die Erhöhung des Niveaus der For schungsergebnisse und eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit der wissenschaftlichen Arbeit aus. Vor allem betrifft das den Kampf um Erkenntniszuwachs, den Partei und Gesellschaft von uns erwarten. Ein weiterer Aspekt ist, daß das immer engere Zusammen wirken von Wissenschaft und Produktion natürlich um die wirtschaftswissenschaftliche For schung keinen Bogen macht. Von erstrangiger Bedeutung ist dabei die termin- und qualitätsge rechte Überführung von For schungsleistungen, die auf der Grundlage von bereits abge schlossenen Leistungsverträgen mit den Kombinaten Textima und Trikotagen bis 1990 zu erbringen sind. Immerhin — und das unterstreicht die Dimension dieser Aufgabe — ist es uns ge lungen, über die Hälfte der For schungskapazität unserer Sek tion, einschließlich der studen tischen, mit diesen Verträgen zu binden. Dazu gehören übrigens auch zwei Jugendobjekte und ein Jugendforscherkollektiv. Schon heute läßt sich feststellen, daß die Forderung der Partei, praxiswirksame Lösungen zu ent wickeln, in Form zahlreicher Bürocomputer-Projekte zur Lö sung unterschiedlicher ökonomi scher Probleme erste Früchte trägt. Wir orientieren darauf, daß die Verantwortung des For schers nicht mit der Übergabe einer Lösung endet, sondern sich auch stärker auf die praktische Nutzung erstrecken sollte. „UZ“: Wir danken für das Ge spräch, Genosse Müller.