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11. UNIDO-Trainingskurs erfolgreich abgeschlossen Genosse Dr. Beschnitt, Generaldirektor des VEB Kombinat Polygraph „Werner Lamberz“, eröffnete den UNIDO-Lehrgang. 2. von rechts: Genosse Prof. Dr. Erfurt, Prorektor für Naturwissenschaften und Technik. Vom 21. September bis 9. Oktober 1987 wurde in Karl- Marx-Stadt, Dresden und Leip zig der 11. UNIDO-Trainings kurs Druckereiwesen durchge führt. Mit diesen Lehrgängen un terstützt die DDR die polygrafi sche Industrie der Entwicklungs länder. Dieser von der UNIDO- Trainingsabteilung in Wien zum 11. Mal an die DDR vergebene Kurs hat zum Ziel, Erkenntnisse und Erfahrungen an Leitungska der aus polygrafischen Betrieben dieser Länder zu übermitteln. Dazu dienten 17 Fachvorträge sowie 15 Praktika und Exkursio nen in verschiedene Betriebe und Ausbildungseinrichtungen der DDR. In der ersten Woche weilten die Teilnehmer in Karl-Marx- Stadt. Erstmalig im Wilhelm- Pieck-Raum unserer Bibliothek wurde der Lehrgang durch den Generaldirektor des Kombinates Polygrafie „Werner Lamberz“ Leipzig, Genossen Dr.-Ing. Be schnitt. im Auftrage des Mini sters für Werkzeug- und Verar beitungsmaschinenbau der DDR eröffnet. Genosse Prof. Dr. Er ¬ furt, der Prorektor für Natur wissenschaft und Technik der TU Karl-Marx-Stadt, begrüßte im Auftrag des Rektors die Teil nehmer. Neben fachlichen Kenntnissen konnten die Teilnehmer anläß lich einer Stadtrundfahrt, wäh rend einer Ausfahrt ins Erzge birge und bei einem Empfang durch den Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt Land und Men schen kennenlernen sowie Wis senswertes über unseren Bezirk und über die DDR erfahren. Die hohe Einsatzbereitschaft der beteiligten Hochschullehrer und Mitarbeiter der Sektion Ver arbeitstechnik sowie die der Kolleginnen und Kollegen der Tontechnik der Pausenversor gung und der Mensa Straße der Nationen und nicht zuletzt der verantwortlichen Mitarbeiter der Bibliothek trugen wesentlich zum erfolgreichen Verlauf des Lehrganges bei. Ihnen sei an dieser Stelle viel mals gedankt. Prof. Dr. sc. techn. R. Ruder, Sektion VT Bild links: Doz. Dr. Rausendorff unterweist Lehrgangsteilnehmer, Diplomandenaustausch mit Leningrader Institut für Textil- und Leichtindustrie Tatjana Drjomina fertigte ihre Diplomarbeit an der Sektion TLT an. Im Rahmen unseres Freund schaftsvertrages mit dem Lenin grader Institut für Textil- und Leichtindustrie wird seit 1981 ein Austausch von Diplomanden durchgeführt. Dabei handelt es sich um die Delegierung von Stu denten mit ausgezeichneten Stu dienleistungen. verbunden mit sehr guten Sprachkenntnissen des jeweiligen Gastlandes. In Vorbereitung auf diese Aufgabe erfolgen eine vertiefte Sprach ausbildung sowie eine intensive Einweisung in die zukünftige Di plomarbeit. Der Inhalt dieser Arbeit ist Be standteil des gemeinsamen wis senschaftlichen Arbeitsplanes und sie wird von einem Vertre ter der gastgebenden Einrich tung betreut. Im Verlauf des vier monatigen Studienaufenthaltes erhält der Diplomand eine wei tere Sprachausbildung, wodurch er schließlich in die Lage ver setzt wird, seine Arbeit in der je weiligen Landessprache abzufas sen und auch am Ende der Di plomphase zu verteidigen. Die Er fahrungen und Ergebnisse aus den zurückliegenden Jahren zei gen, daß diese neue Studienform eine echte Bereicherung des lang jährigen F reundschaftsvertrages mit unserer Leningrader Part nereinrichtung darstellt. Die sich ergebenden Vorteile für unsere weitere wissenschaftliche Zu sammenarbeit sind vielgestaltig. Von besonderer Bedeutung sind zweifellos die entstehenden per sönlichen Kontakte und die Her anführung unserer Nachwuchs wissenschaftler an die Methodik der Wissenschaftskooperation zwischen unseren Ländern. Mit jeder Diplomphase seit 1981 konnte die Qualität dieser Stu dienform verbessert werden. Je der neue Diplomand war auf die bevorstehende, anspruchsvolle Aufgabe besser vorbereitet. Die ser Umstand wirkte sich positiv auf das Niveau der angefertigten Diplomarbeiten aus. War sie in der Sprache des Gastlandes an fangs eine Kurzfassung der Ge samtarbeit. so beschreibt sie heute den gesamten Umfang der Aufgabe. In der Zeit von Fe bruar bis Juni 1987 fertigte die Studentin Tatjana Drjomina vom LTTLP ihre Diplomarbeit in der Sektion Textil- und Le dertechnik an. In dieser Arbeit befaßte sie sich mit der Untersu ¬ chung der Dynamik von Fa denzugkräften in der Vorberei tung für den textilen Flächen bildungsprozeß. Mit einem um fangreichen Literaturstudium be reitete sich die Studentin bereits in Leningrad auf diese Arbeit vor, was im Hinblick auf den volkswirtschaftlichen Nutzen einen erheblichen Gewinn dar stellte. Im Verlauf der Di plomphase erbrachte sie den Nachweis, daß sie trotz bestehen der Sprachprobleme in der Lage ist, wissenschaftlich selbständig und schöpferisch zu arbeiten. Die angefertigte Arbeit wurde am 1. Juni 1987 vor der Prü fungskommission der Sektion er folgreich verteidigt. Die Arbeit entspricht in vollem Umfang nach Form und Inhalt einer Di plomarbeit, wie sie an unserer Universität zur Verleihung des akademischen Grades „ Diplom ingenieur“ erforderlich ist. Auf Grund des hohen wissenschaftli chen Wertes wurde die erbrachte Leistung mit dem Gesamtergeb nis „sehr gut“ bewertet. Ab Sep tember diesen Jahres befindet sich bereits wieder eine Studen tin unserer Sektion zur Anferti gung ihrer Diplomarbeit am LITLP. Für Februar 1988 kün digte uns Leningrad eine weitere Diplomandin an, so daß diese Form des Studienabschlusses nunmehr zum festen Bestandteil der wissenschaftlichen Zusam menarbeit zwischen der TU Karl-Marx-Stadt und dem LITLP gehört. Dr. sc. tech. Simon, Sektion TLT Nutzung des Technikums automatisierte bedienarme Produktion in der Ausbildung MIIEIIIIIIIIEIIIIIIIIIIIIIIIIIIEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Dr. Wolfgang Duniß, Sektion TmvI, mit Studenten im Praktikum „Bedienarme Produktion“. Bild unten: Aus wertung der Praktikumsversuche. Fotos: Hesse Das Technikum automatisierte be dienarme Produktion dient in der vorliegenden Konfiguration der Aus- und Weiterbildung auf dem Gebiet der Schlüsseltechnologien für komplexe Automatisierungs- und CIM-Vorhaben des Maschinen baues der DDR. Die Nutzung des Technikums ist für das Direktstu dium in acht Fachrichtungen, für die Weiterbildung im Rahmen post gradualer Studien, für Problemsemi-, nare und Anwenderschulungen vor gesehen. In einer längerfristig an gelegten Konzeption für die Nut zung des Technikums liegen Ver suchsbausteine vor. An der Vorbe reitung und Durchführung des Prak tikums „Bedienarme Produktion“ (BaP) in der Fachrichtung Betriebs gestaltung der Sektion TmvI soll die Nutzung des Technikums dargelegt werden. Für Matrikel 83 (eine Semi nargruppe ASU IV a und eine Semi nargruppe ASU IV b) fand in der Zeit vom 9. Juli bis 24. Juli 1987 das Praktikum „Bedienarme Pro duktion“ statt. Die motivierende Wirkung dieser Lehrveranstaltung und die Bereitschaft der Studenten, sich dieser Ausgabe zu stellen, wa ren groß. Das Praktikum wurde mit Beginn des Frühjahrssemesters vorbereitet. Es wurden acht Versuche den Stu denten angeboten, dabei waren zwei Wahlversuche. Nach der Erläute rung der Zielstellung des Prakti kums hatten die Studenten die Mög lichkeit, ihre Versuche festzulegen und sich zu Versuchsgruppen zu for mieren. Auf dieser Basis können acht Versuchsgruppen mit je vier bis fünf Studenten gebildet werden. Die gesamte Disposition dieses Praktikums wurde per 15. Mai ver öffentlicht. Für die Versuche, die Datenerfassung, die dispositive Steuerung, die Montagesysteme und die Maschinen- und Ausrüstungs- Steuerung umfaßten, lagen rechtzei tig jeweils Versuchsanleitungen vor. Die Verantwortung für die Durch führung hatten die Versuchsleiter, die eine spezifische Arbeitsschutz belehrung durchführten, die Vorbe reitung testierten, bei den Versuchs durchführungen die Studenten an leiteten sowie die Versuche aus und bewerteten. Die intersektionelle Zu sammenarbeit mit der Sektion FPM wurde auch hierbei realisiert und hat sich bewährt. Konkrete Inhalte über alle Versuche hinweg waren Zeitmessungen, Messungen von Po sitionierabweichungen, Berech nungen sowie rechnergestützte Ar beitsweisen, Nutzung der Software, Simulation im realen Betrieb, Pro grammierübungen und Softwareent wicklung und -testung von abge grenzten Problemen. Neben dem Er- kenntniszuwachs auf dem Gebiet der flexiblen Automatisierung im Maschinenbau erfolgten durch das Praktikum eine praxisorientierte Fe stigung des Wissens, methodische Ergänzungen (zum Beispiel Darstel lung und Auswertung von Ver suchs- und Testergebnissen) und kol lektives Arbeiten. Mit Beginn dös neuen Semesters wird dieses Prak tikum mit den Studenten gemein sam ausgewertet, um weitere Ver besserungen vornehmen zu können. Es kann aber an dieser Stelle schon unter Berücksichtigung von Stu dentenmeinungen eingeschätzt wer den, daß sich das erstmalige Nutzen des Technikums für die’Ausbildung sehr bewährt hat. Die Ausbildungs- und Erziehungsziele wurden durch Vertrautmachen der Studenten mit neuen Fertigungskonzepten er reicht. Dr.-Ing. H. Wiebach, Sektion TmvI Fachstudium für Verfahrenstechniker an unserer TU Im Februar 1986 begann an der Technischen Universität Karl- Marx-Stadt erstmalig die Ausbil dung von Verfahrenschemikern im Fachstudium. Studenten von drei verschiedenen Hochschuleinrich tungen unserer Republik, der TU Dresden, der BA Freiberg und der TH „Carl Schorlemmer“ Leuna- Merseburg, kamen hier zusammen, um sich vor allem mit der Chemie der Werkstoffe näher zu beschäfti gen. Im Rahmen unseres Studienab laufplanes war ein zwölfwöchiges Praktikum in der chemischen Indu strie vorgesehen, welches vom 23. Februar 1987 bis zum 16. Mai 1987 im VEB Chemiekombinat Bit terfeld stattfand. In Vorbereitung dieser Zeit führten wir schon an der Universität ein technisch-chemi sches Praktikum durch, welches uns mit Grundoperationen der che mischen Technk (wie zum Beispiel Destillation, Extraktion und Wär meaustausch) vertraut machte. Wir arbeiteten in Bitterfeld in drei Grup pen. Eine Gruppe beschäftigte sich mit Problemen der Biotechnologie, eine andere mit dem Prozeß der Hochveredlung und dem Recycling der Phosphorschlacke aus analyti scher und werkstofftechnischer Sicht, und die dritte Gruppe erar beitete eine rechnergestützte Da tensammlung für den Produktions bereich Methanchlorierung. Der Kontakt zu den Kollektiven war schnell hergestellt, und wir wurden während dieser Zeit voll in das Ar beitsgruppenleben integriert. In nerhalb unseres Betriebspraktikums erhielten wir die Möglichkeit, ein zelne Produktionsbetriebe, wie die Herstellung der Agrochemikalie Tra- kephon und die Phosphorveredlungs anlage, zu besichtigen. Es war ein besonderes Erlebnis, die chemische Großindustrie vor Ort zu erleben. Der Kontakt zu den betreuenden Hochschullehrern riß auch während dieser Zeit nicht ab. So informierten sich Prof. Dr. sc. nat. I. Epperlein, Dr. rer. nat. E. Rößner und Dipl.- Chem. B. Blau im Kombinat über den Stand unserer Arbeit. Am Ende des Praktikums konnten alle Arbei ten mit sehr gutem Erfolg verteidigt werden. außerdem wurde ein Neuerervorschlag eingereicht. Die Zeit in Bitterfeld förderte unser Ver ständnis für die „Großchemie“, fe stigte unseren Kollektivgeist und er leichterte die Vorbereitung auf die im Juli 1987 stattgefundenen Haupt prüfungen. Unsere Erfahrungen wurden mit dem Lehrkörper aus gewertet und werden den nachfol genden Chemiestudenten zugute kommen. Seminargruppe 11 CCV 83