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Ballnacht *87 - unter diesem Motto gestaltete sich der diesjährige Universitäts ball zu einem Fest der Lebens freude, des Frohsinns und der niveauvollen Unterhaltung. Zu seiner Eröffnung begrüßte Ge nosse Prof. Dr. Manfred Krauß, Rektor unserer Universität, im Namen der Zentralen Parteilei tung. der Universitätsgewerk schaftsleitung und der Kreislei tung der FDJ die Gäste. Zum Ge lingen der Veranstaltung trugen Gesangs- und Tanzsolisten des Berliner Metropoltheaters, die Tanzformation „Topas“ und wei tere Ensembles bei. Besonderer Dank gebührt dem Gestalterkol lektiv unserer Universität, das die Räume der Mensa Reichen- hainer Straße ausgestaltete und den Mitarbeitern der Mensa, die in bewährter Weise für das leib liche Wohl der Gäste sorgten. niiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiin Wissenschaftlich-technischer Fortschritt und neue Anforderungen an die Kultur Unser Gast und unser Gesprächs partner zum Klubabend war am 13. 10. 1987 Prof. Dr. sc. Wilfried Schubert von der Akademie für Ge sellschaftswissenschaften beim ZK der SED. Er sprach über den Zu sammenhang von wissenschaftlich- technischem Fortschritt und den da mit verbundenen neuen Anforde rungen an sozialistische Kultur. Unter anderem führt er aus, daß es von großer Bedeutung für den Men schen ist, wie es gelingt, die Ergeb nisse des wissenschaftlich-tech nischen Fortschritts in reale Lebens qualität umzumünzen. Die Bedin gungen des einzelnen in der Arbeit, ganz besonders die kollektiven Be ziehungen und die Gestaltung einer kameradschaftlichen Atmosphäre, spielen in der Wertehierarchie eine bedeutende Rolle. Prof. Schubert brachte zum Ausdruck, daß sich in den letzten Jahren eine deutliche Veränderung des kulturellen Ver haltens der Werktätigen feststellen läßt. Dominante Veränderungen an das verhandene territoriale Kul turangebot sind solche, die auf Ak tivität hinzielen, wie Liebe zur Na tur, Zuwendung zur Familie und Be ziehungen zu Volksfesten mit örtli chen Traditionen. Die Hochschul gruppe hat sich weiterhin vorge nommen, in ihren interdisziplinären Gesprächen, den Meinungsaustausch über weltanschauliche, ökonomische und geistig-kulturelle Probleme der wissenschaftlich-technischen Revo lution zu fördern. Dieser Klubabend war dazu ein Anfang. Leonore Preißler, Sekretär der Hochschulgruppe des Kulturbundes der DDR „Der wissenschaftlich-technische Fortschritt und die neuen Ansprüche an das kulturelle Leben“ war das Thema eines interdisziplinären Gesprächs mit Prof. Dr. sc. Wilfried Subert (3. v. I.) von der Akademie für Gesell schaftswissenschaften beim ZK der SED. XVI. FESTIVAL des sowjetischen Films in der DDR vom 29.10. - 5.11.1987in allen Bezirken Zentrale Eröffnung am 29. Oktober in Berlin v „Den Zuschauern die Wahrheit sa gen“ hat Kirill Lawrow ein Inter view überschrieben, das letzt als „Meinung eines Prominenter" im Verlag der Presseagentur Nowosti herauskam. Wir kennen Lawrow seit dem Premierenfilm des I. Fe stivals des sowjetischen Films in „Bändigung des Feuers“ als Raum schiffkonstrukteur Baschkirzew, sa hen ihn erst unlängst in „Drama auf der Jagd“, erinnern uns gern an seinen Besuch vor fünf Jahren mit der Festivaldelegation in unserem Bezirk. Jetzt ist Lawrow seit kur zem Vorsitzender des 1987 gegrün deten Verbandes der Theaterschaf fenden der UdSSR. „Die Kunst dul det keine Eitelkeit“, sagt Lawrow: „Unsere Aufgabe besteht darin, die geistige Welt unserer Zeitgenossen, die jeden von uns bewegenden Kon flikte und Auseinandersetzungen in dieser stürmischen Zeit darzustel len.“ Neu an der Spitze des Verbandes ABSCHIED VON MATJORA schildert nach Rasputins Roman den letzten Frühling jener Insel in der Angara, die einem Energiebau weichen soll. der sowjetischen Filmschaffenden steht seit dem jüngsten Kongreß Eiern Klimow, gleichfalls Repräsen tant der aktiven Künstlergenera tion. bekannt geworden etwa durch „Agonie“ (1975). durch „Und den noch glaube ich“, auch durch den Porträtfilm über seine tödlich ver unglückte Frau Larissa Schepitko. deren Regiearbeit „Der Aufstieg“ 1977 den Goldenen Bären der West berliner Filmfestspiele errang. „Ab schied von Matjora“ nach Rasputin sollte ihr nächstes Thema sein, nun hat Klimow den Film geschaffen. Larissas Name steht für ihren litera rischen Anteil im Vorspann des Fe stivalbeitrages. — Klimow, der 1933 in Stalingrad Geborene, hat Kampf erfahrung beim Durchsetzen seines erschütternden Filmes „Geh und sieh“ gesammelt, den wir voriges Jahr im Festival zeigten — allemal sind Spitzenfilme mit persönlichem Schicksal verbunden, scheint es. mit Zäsuren des Lebens. In seinem Grußwort an die Gäste der diesjäh rigen Internationalen Filmfestspiele in Moskau verspricht Klimow „schöpferische Arbeit vor allem“; denn er weiß um Filme, „die mitun ter nicht vor Klischees, groben und primitiven Gags zurückschreckten. Die hervorragenden revolutionären Traditionen des sowjetischen Films wurden nicht weiterentwickelt, be kannte Meister wurden von jünge ren vielfach konformistischen Fil memachern abgelöst“, sagt er rück schauend. („Sowjetfilm“ 5.87) Wer in letzter Zeit „Kunst und Li teratur“ oder „Sputnik“, den „Di gest der sowjetischen Presse“ in Sa chen Kinofilm verfolgte, weiß um das Spektrum der Vorgänge und die wichtigsten Studioneuheiten. Gut also, daß Pjotr Todorowskis „Durch die Hauptstraße mit Orchester“ („Sputnik“ 8/87) bereits für unser Kinoprogramm erworben werden konnte, daß „Briefe eines toten Man nes" („Sputnik“ 2/87 - „Großer Preis und Fipresci-Preis 1986 in Mann heim) bereits seinen Platz in unse rem Festivalprogramm 1987 ein nehmen kann. Alle Filme des Festivals im Jahr des 70. Oktoberjubiläums sind an den Anforderungen der Gegenwart zu messen, auf die sie gerichtet sind, die Mehrzahl spielt gar jetzt und dort (also auch hier), reflektiert Alltag in Geschichten, die nicht all täglich sind: Beim „Durchbruch“, wenn Metrobauer Leningrads dicht an der Newa gegen Wassergewälten durchhalten, bei „Wie jung wir wa ren“ mit dem Blick auf Lebensver ständnis und Bewährung in Zeiten, wo das Erreichbare Vision bleibt und nur zuweilen deutlicher Kontur zeigt, wenn Schicksalsfragen ver handelt werden. Wichtig erscheint mir der Gedanke, in die Umgebung des Festivals auch Filme aus den zu rückliegenden Jahrgängen zu stel len. jeder steht für ein Jahr! Der weiße Vogel mit dem schwarzen Fleck; Das süße Wort Freiheit: Iwan Wassiljewitsch wechselt den Beruf; Töchter und Mütter; Dersu Usala; Aufstieg; Mimino: Einige In terviews zu persönlichen Fragen; Que viva Mexiko; Eines Tages nach zwanzig Jahren; Der Baum von Dshamal: Bahnhof für zwei; Front romanze: Kindergarten: Winter kirschen. Vor allem aber Michail Romms „Neun Tage eines Jahres“ aus der Schatzkammer sowjetischer Filmklassik mit Menschenbildern höchster Moralansprüche, wie sie zum Kapitel II der Weltgeschichte seit 1917 zählen. Addi Jacobi BRIEFE EINES TOTEN MANNES über das Jenseits, das im Diesseits be ginnt — ein humaner Film mit Rolan Bykow über eine Zeit ohne Menschen, Lenas Spottname VOGELSCHEUCHE ist ein Gleichnis: Recht und Unrecht in ihrer Schulklasse weisen auf Gefühllosigkeit und Konsumdenken. WIE JUNG WIR WAREN erinnert an Schwie rigkeiten und Unbekümmertheiten Saschkas und Julkas. DER DURCHBRUCH erzählt von einem Tag fie berhafter Kämpfe gegen entfesselte Naturkräfte beim Metrobau. EIN REGENSCHIRM FÜR VERLIEBTE schützt nur auf Zeit; oft trügt der Schein. Dazu Varian ten zweier Paare. Klubgespräch der Hochschulgruppe des Kulturbundes der DDR Einfluß der modernen Technik in der Medizin Die Hochschulgruppe des Kul turbundes der DDR hatte am 30. 9. 1987 zur Fortsetzung der thematischen Gesprächsabende „Einfluß der modernen Technik in der Medizin“ in den Klub der Intelligenz „Pablo Neruda“ ein geladen. Gesprächspartner für die über 50 Teilnehmer waren OMR Prof. Dr. sc. med. Wehner, stv. Ärztlicher Direktor und Chefarzt der 1. Klinik für Chir urgie, sowie OA Dr. med. Hoh rein, Abt. Neurochirurgie (Be zirkskrankenhaus „Friedrich Wolf“ Karl-Marx-Stadt), und Doz. Dr. sc. techn. Müller und Dr.-Ing. Fritzsch von der Vertie- fungsrichtüng Medizintechnik der Sektion VT unserer TU. Die Gesprächsleitung hatte Kolln. Preißler, Sekretär der Hochschul- gruppe des Kulturbundes der DDR. Es ging um die neuen techni schen und medizinischen Möglich keiten zur chirurgischen Tu morentfernung mittels Ultraschall ¬ energie. Prof. Wehner stellte ein leitend die historischen Etappen der Entwicklung der Chirurgie vor, die bisher vielfältige me dizintechnische Entwicklungen forderte und förderte. Eine ope rativ-chirurgische Behandlung von Krebserkrankungen gehört heute zu den. wirksamsten The rapiemaßnahmen. Moderne tech nische und auch pharmazeuti sche Innovationen eröffnen hier für neuartige Möglichkeiten. Mit der langjährigen und bewährten Forschungskooperation zwischen dem Bezirkskrankenhaus „Fried rich Wolf“ Karl-Marx-Stadt und unserer Universität konnten be sonders auf dem Gebiet der Chir urgietechnik verschiedene pra xiswirksame Beiträge in Form der Entwicklung und Einführung der Ultraschallchirurgietechnik erbracht werden. Doz. Dr. Müller informierte über den Stellenwert der Biome dizintechnik als einen wesentli chen Bestandteil des wissen schaftlich-technischen Fort schrittsprozesses in der Medizin. Gegenwärtig wird von der Chir urgie fast das gesamte Me thodenspektrum technischer Ent wicklungen, besonders aber der Schlüssel- und Hochtechnolo gien, auf eine vorteilhafte An wendung in der Medizin mit dem Ziel der Verbesserung der gesundheitlichen Betreuung von Patienten überprüft. Moderne bildgebende Verfahren, wie zum Beispiel die Röntgen-Computer tomografie, NMR-Tomografie oder Szintigrafie sowie die energieapplizierenden Chir urgieverfahren unter Nutzung von Ultraschall-, Laser-, Kryo-, Mikrowellen- oder Elektroener gie an der Wirkstelle bestimmen den internationalen Fortschritt in der Medizintechnik. Dr. Hoh rein erläuterte anhand eines Vi deofilms die Anwendung des im wissenschaftlichen Gerätebau der TU Karl-Marx-Stadt, Sek tion VT, gefertigten Ultraschall- aspirators ASPIRUS während einer Hirntumoroperation. Über 150 erfolgreiche Operationen in der Neurochirurgie konnten bis her mit dieser technikgestützten Operationsmethode, die ein ho hes ärztliches Können voraus setzt, durchgeführt werden. Dr. Fritzsch erläuterte die tech nischen Aspekte des Ultraschall aspirators und die Wirkme chanismen der ultraschallerreg- ten Handinstrumente. Eine jah relange interdisziplinäre For schungskooperation von Ärzten und Technikern, gemeinsames Arbeiten im Entwicklungslabor und im Operationssaal sowie fachübergreifende Weiterbil dung, waren notwendige Voraus setzungen für diese guten Er gebnisse. In der anschließenden Diskus sion wurden weitere interessante Probleme erörtert. Doz, Dr. Müller, Sektion VT