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April 1884. „STAHL U solche von 106,90 % des durchschnittlichen .Jahresverdienstes eingetreten. Es wird ausdrücklich bemerkt, dafs Ueber- schichten in diesen Lohnangaben nicht enthalten sind. Auch in diesem Jahre constatiren wir aus drücklich, dafs die Werke, von denen diese spe- ciellen Angaben herrühren, in den verschiedensten Theilen von Rheinland, Westfalen und Nassau liegen und von äufserst verschiedenem Umfange sind; es befanden sich darunter 10 Weike, welche bis 100, 35» » zwischen 100 14 „ „ ,500 6 » , , 1000 5 » » über 2000 beschäftigten. Bezüglich des Verkehrswesens enthalten die uns vorliegenden Berichte eine Reihe von Wünschen, Klagen, die wir bereits in unserm vorjährigen Berichte eingehend dargelegt, und für welche wir die angeführten Gründe ausführlich wiedergegeben haben, die aber bisher noch keine Erfüllung oder Abhülfe erfahren haben. Die dringende Nothwendigkeit der Gewährung billigerer Frachten für Eisenerze und Kalksteine, diese wichtigen Rohmaterialien für unsere Hoch ofenindustrie, haben wir bereits an anderer Stelle dargelegt. Daran schliefst, sich das immer lebhafter her vortretende Verlangen der Siegerländer Werke, einmal nach billigeren Frachten für den Bezug ihrer Kohlen und Koks aus dem Ruhrbecken, dann nach ermäfsigten Tarifen für den Export ihres Roheisens und ihrer sonstigen Fabricate. Wir haben, wie bereits bemerkt, schon im vorjährigen Berichte diese Forderungen ausführ lich begründet, wir wollen jedoch nicht unter lassen, eine der meistens ziemlich gleichlautenden Aeufserungen aus der Reihe der Siegerländer Producenten hier wiederzugeben. Der Bericht erstatter schreibt: „Wir im Siegerlande haben ganz besondere Veranlassung zu klagen über die Benachtheiligung bezüglich der Koks- und Kohlenfrachten im Ver gleich zu unserer Luxemburg-Lothringer Con- currenz. Wenn bezüglich des auf Bleche und Roheisen entfallenden Frachtbetrags an Material der westfälische Bezirk gegenüber dem hiesigen schon einen Vorsprung- voraus hat, so sind aber die nach Luxemburg und Lothringen bestehenden Tarife in Koks und Kohlen bei der empfindlichen Concurrenz des Thomaseisens geradezu eine Un gerechtigkeit gegen die hiesige Industrie, welche uns zu lebhaften Klagen wohl die Berechtigung giebt sowie die Hoffnung ausdrücken läfst, dafs die Staatsregierung für die schwer bedrohte Hochofen- und Walzwerksindustrie des hiesigen Bezirks die gleichen Ausnahmetarife für Koks und Kohlen nach hier bewilligen möge, wie sie ND EISEN.“ Nr. 4. 197 der Luxemburg-Lothringer Industrie thatsächlich gewährt sind, denn es ist Thatsache, dafs Koks und Kohlen nach jenem Bezirke zu 2,43 Pfennig, nach hier aber zu 3,12 Pfennig pro Tonnen kilometer gefahren werden, d. h. dafs die dortigen Hochöfen durch diesen Frachtvorsprung ihr Roh eisen um 1 cl6 pr. Tonne billiger herstellen können.“ „Dafs der Fabricationsvortheil bezüglich der Feinbleche auf Seite der rheinisch-westfälischen Walzwerke liegt, geht schon aus der Thatsache hervor, dafs per Tonne fertig beschnittenes Blech an ,Roheisen etwa 1,8 t, an Kohlen aber 4 t und mehr gebraucht wird. Wenn demnach ein west fälisches Feinblechwalzwerk ausschliefslich Sie gener Roheisen beziehen würde — eine Annahme zu Gunsten der hiesigen Verhältnisse, welche thatsächlich unrichtig ist, denn die westfälischen Feinblechwalzwerke beziehen nur einen Theil Siegener Roheisen zur Blechfabrication — so geniefst dasselbe allein in den Frachten gegen die hiesigen Walzwerke einen Vortheil von 6 M per Tonne Feinblech.“ Im Anschlufs an diejenigen Wünsche, welche auf Erleichterungen für den Export mit dem Siegerlande, namentlich mit Rücksicht auf das in so bedeutenden Quantitäten producirte vor zügliche Spiegeleisen gerichtet sind, wird auch darauf hingewiesen, dafs verbesserte Ladevorrich tungen auf der Station Deutz oder Urbach, na mentlich die Aufstellung von Dampfkrahnen, aufserordentlich wünschenswerth sei. Endlich wird vom Siegerlande und von den Nassauischen Werken vielfach und wohl mit voller Berechtigung über die mangelhaften Abfuhr wege aus den Erzdistricten geklagt, ein Umstand, durch welchen die Verwerthung der deutschen Erzlager wesentlich behindert und verkümmert wird. Es kann nicht fehlen, dafs die Höbe der Ab- holungs-, Zustellungs- und Rangirgebühren wie derholt zu vielfachen Klagen Veranlassung giebt. Dafs die Höbe dieser Gebühren meistens im Widerspruch zu dem, von der Verwaltung der Staatsbahnen anerkannten Prinzipe steht, nach welchem diese Gebühren die Selbstkosten der Staatsbahnen nicht überschreiten sollen, wird von keiner Seite bestritten. Wir geben uns der Hoff nung hin, dafs die Erhebungen, welche der Herr Minister der öffentlichen Arbeiten über das Ver- hältnifs, in welchem die erwähnten Gebühren zu den Selbstkosten der Bahnen stehen, veranstaltet hat, recht bald zu einem befriedigenden Resultate gelangen möchten. Nur die Nachricht, dafs solche Erhebungen bereits im Gange seien, konnten s. Z. die verschiedenen, an der Frage lebhaft inter- essirten Vereine und Handelscorporationen veran lassen, ihre ernsten Bemühungen, eine Aenderung zum Besseren in dieser Sache herbeizuführen, vorläufig einzustellen. Von den Werken in Eschweiler und Stolberg und 500, „ 1000, „ 2000, Arbeiter