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April 1884. .STAHL UND EISEN.“ Nr. 4. 189 Summa 104 261 57 132 49 895 2 766 Der Vorrath betrug daher in unserm Be zirke Ende 1883 von der Gesammtproduction des Jahres 7,27 % gegen 4,47 % von der Ge sammtproduction des Jahres 1882. Die Roheisenvorräthe in England Schottland betrugen Ende 1883 Ende 1882 Tonnen Tonnen 1 658 120 1 698 976 1883 Tonnen in % mehr weniger 40 856 — 2,46 Ende 1883 betrug demgemäfs der Vorrath 20 % von der Jahresproduction gegen 19,52 % am Ende des Jahres 1882. In den Vereinigten Staaten stellten sich die Roheisenvorräthe wie folgt: Ende 1883 Ende 1882 1883 Tonnen Tonnen Tonnen in % mehr weniger 533 800 429 694 104 106 — 24,25 Ende 1883 betrug demgemäfs der Vorrath 10,41 % von der Jahresproduction gegen 8,29 % am Ende des Jahres 1882. Aus den vorstehenden Angaben über die in dem Bezirke unserer Gruppe an den Hochöfen angesammelten Vorräthe geht hervor, dafs, bei einer Minderproduction von 54 890 Tonnen, sich der Vorrath an Qualitäts-Puddeleisen fast ver doppelt hat. Bei der eingeschränkten Thätigkeit unserer Walzwerke im 111., namentlich aber im IV. Quartal des vorigen Jahres, wird diese That- sache Befremden kaum erregen. Gleichfalls nicht befremdend, jedoch sehr charakteristisch für die Lage unserer Hochofen- Industrie ist aber der Umstand, dafs, bei einer Mehrproduction von 40 366 Tonnen oder 35,53 %, der Vorrath an Giefsereieisen im Laufe des vorigen Jahres von 2 911 Tonnen auf 22 696 Tonnen angewachsen ist, sich also fast um das Achtfache vermehrt hat. Diese Vorräthe sammelten sich an trotz der angestrengten Thätigkeit im Ma schinenbau und der damit verbundenen guten Beschäftigung der Eisengiefsereien, denen es auch für Röhrengufs an Arbeit nicht fehlte. Dafs unsere Producenten von Giefsereiroh- eisen angesichts dieser Thatsachen ihre Produc Die Production an Roheisen betrug in den Vereinigten Staaten: 1883 1882 1883 Tonnen Tonnen Tonnen in % mehr weniger 5 146 972 5 178 122 — 31 150 0,60 In dem vorbezeichneten Bezirke unserer Gruppe betrug der Vorrath an den Hochöfen: Ende 1883 Ende 1882 Tonnen Qual.-Puddeleisen 43 936 Ord. Puddeleisen 16 438 Spiegeleisen 7 169 Bessemereisen 14 022 Giefsereieisen 22 696 Tonnen mehr weniger 23 257 20 679 — 8 145 8 293 — o 9 935 — 2 766 12 884 1 138 — 2 911 19 785 — tion vermehrten, um sich in den Stand zu setzen, den gesteigerten Gonsum mit deutschem Pro duct versorgen zu können, mufs als eine voll berechtigte geschäftliche Mafsregel anerkannt werden; der Umstand aber, dafs fast die Hälfte dieser Mehrproduction unverkauft blieb, giebt wiederum einen Beweis dafür, dafs unsere Hoch ofenindustrie trotz des Zolles, gegen die englische Goncurrenz, namentlich in Giefsereiroheisen nicht aufkommen kann. Nach dem Decemberheft pro 1883 der Sta tistik des Deutschen Reichs werden an Roheisen 1883 1882 1883 Tonnen Tonnen Tonnen mehr weniger eingeführt 274 820 283 009 — 8 189 ausgeführt 259 014 186 938 72 076 — Einfuhr mehr als Ausfuhr 15 806 96 071 — Die deutsche Ausfuhr besieht, abgesehen von dem grofsen Export in Luxemburger Eisen nach Belgien und Frankreich, in der Hauptsache aus Spiegeleisen und anderen hochmanganhal tigen Eisensorten, während die fast ausschliels- lieh von England stammende Einfuhr, einer gewöhnlichen Schätzung nach zu 2/7 aus Bessemer eisen, zu 5/7 aus Giefsereiroheisen besteht. Mag nun auch in diesem Jahre, infolge des lebhaften Ganges der Fabrication von Eisenbahn material im I. Semester des vorigen Jahres, verhältnifs- mäfsig etwas mehr Bessemereisen eingeführt worden sein, so verbleibt doch noch immer eine sehr bedeutende Einfuhr von englischem Giefserei- roheisen. Als Grund für die augenscheinliche Bevor zugung des englischen Giefsereirobeisens seitens der deutschen Fabricanten kann nicht angeführt werden, dafs das deutsche Product in der Qualität zurücksteht. Die im Jahre 1877 auf Veranlassung des König!. Preufsischen Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten angestellten vergleichenden Qualitätsuntersuchungen des rhei nisch-westfälischen und des ausländischen, speciell schottischen und englischen Giefsereirobeisens haben dargelegt, dafs das deutsche Eisen die besten schottischen Marken zu ersetzen vermag, dafs es denselben sogar in manchen Beziehungen überlegen ist. Für die umfangreiche Verwendung des ausländischen Giefsereiröheisens in Deutsch land kann daher nur der billigere Preis mafs- gebend sein. Bereits in unseren beiden letzten Jahresbe richten haben wir eingehend dargelegt, dafs die Preisdifferenz zu Gunsten des englischen und schottischen Eisens lediglich aus den geringeren Frachtbeträgen resultirt, um welche sich die Selbstkosten unserer begünstigteren Concurrenten vermindern. Wir haben die Verhältnisse erörtert, welche den Mehraufwand an Frachten in Deutsch land verursachen, und gezeigt, dafs eine Ermäfsigung