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„STAHL UND EISEN.“ Juni 1889 abwechselnd über dieselben geleitet und davon abgeleitet. Dies wird durch eine Kolbensteuerung e bewirkt, welche durch f das Druckwasser erhält und bei g h mit dem Abflufs in Verbindung steht. Auf die Bewegung dieser Steuerkolben wirken 2 Kräfte ein, und zwar 1. die Zahnstange i, welche durch ein Zahnstangengetriebe k von dem Kolben b aus getrieben, und 2. die Wasserdruck maschine l, deren Kolbensteuerung m von auf dem linken Gestänge d befestigten Knaggen n o durch den Steuerhebel p beeinflufst wird. Leider gestattet es der Raum nicht, auf den Arbeitsgang der Maschine, welcher infolge der doppelten Be wegung der Hauptsteuerung e etwas verwickelt ist, näher einzugehen. Die Maschine ist für den Da v id - Schacht der Himmelfahrtgrube zu Freiberg i. S. mit einer Teufe von 570 m entworfen und wird zur Zeit von der Maschinen fabrik Paschke & Kaestner in Freiberg gebaut. Das Gefälle des Betriebswassers beträgt 42 m. Auch die Bremsberg- und Streckenförderung sowie die Förderung über Tage ist durch zahl reiche Modelle vor Augen geführt. Sie betreffen meistens Fangvorrichtungen und Bremsbergver- Schlüsse. Die Königl. Bergwerks-Direction in Saar brücken stellt eine ansteigendende Förderung mit Seil ohne Ende, sowie einen Kettenbremsberg (auf der fiscalischen Grube König im Saarrevier in Betrieb) in Modellen aus. bei welchen Fang- arme mit Gegengewichten durch Knaggenhebel in der Ebene des Geleises gehalten werden. Die Knaggenhebel stehen mit einem der Strecke ent lang laufenden gespannten Zugdraht in Verbin dung und werden beim Schlaffwerden desselben (Bruch des Förderseils), bei Berührung durch den Wagen oder beim Ziehen von Hand ausgelöst, so dafs sich die Fangarme senkrecht stellen und den Wagen festhalten. Bei der geneigten Ketten förderung der Grube Vereinigte Marie Louise bei Neindorf schleppen am Wagenboden be festigte Sperrklinken in 2 innerhalb des Geleises angeordneten Sperrzahnstangen, welche den Wagen beim Bruch des Seiles sofort anhalten. Streckenförderungen stellen ferner aus: Die Königl. Berginspection in Stafsfurt (unter irdische Kettenförderung), die Königl. Berg werks-Direction zu Saarbrücken (Ketten förderungs-Bahnhof) die Mansfeldsche Kupfer schiefer bauende Gewerkschaft zu Eis leben (Einrichtungen zum Umladen bei der Bergwerksbahn auf Bahnhof Mansfeld) und Orenslein& Koppel in Berlin (Kettenbahn mit Kippwagen u. s. w.). Unter den Bremsbergverschlüssen, u. a. der Bergwerksgesellschaft Hibernia bei Herne (3 Modelle) fällt eine eigenthümliche Construction (System Tomson) der Zeche Gneisen au auf. Dieser .Verseh!ufs (Fig. 11), in Zeichnungen und i Modell dargestellt besteht aus den Pendelarmen a, ( welche durch die Arme b und ein Kniegelenk c | einem Druck von rechts nach links widerstehen, | also den in dieser Richtung kommenden Wagen e anhalten. Wird aber vermittelst des Daumen hebels i das Kniegelenk c durchgedrückt, so lassen die Pendelarme a den Wagen nach unten laufen. Dem von links nach rechts laufenden Wagen setzen die Pendelarme a ein Hindernifs nicht entgegen. Um den Schlepper beim Aufkippen des Wagens gegen Zerquetschung der Hände zu schützen, bringt die Grube Friedrich Christian zu Aschersleben am oberen Rande der Kopf seite des Wagens, (Fig. 12) einen dreischenkeligen starken Bügel a an. Fig. 11. Fig. 12. Auch sei der von der Königl. Bergwerks- Direction in Saarbrücken ausgestellten Hal- m ay sehen Radsätze (D.R.-P. Nr.25 006) für Förder wagen Erwähnung gethan, welche Entgleisungen derselben bei nicht in gleicher Höhe liegenden Schienen verhüten sollen. Bei diesen Radsätzen haben die am Wagen befestigten Lager unten Spielraum, so dafs sich die Achsen zu einander etwas windschief stellen können. Als Staubver- schlufs dient ein die Achse genau umschliefsen- der und in Trapeznuthen des Lagers geführter Schieber. Eine sehr sinnreiche Vorrichtung zum Trans port von Grubenholz vermittelst Drahtseilbahnen rührt von der Firma Fried. Krupp her. Dieselbe (D. R.-P. Nr. 42 663 ist auf dem Eisenstein bergwerk Weidenstamm bei Braunfels (Kreis Wetzlar) in Betrieb. Auf der Endstation der Drahtseilbahn bei Burgsolms (an der Lahn-Bahn) werden die leer zur Grube zurückgehenden Wagen zum Mitnehmen des Grubenholzes in der Weise benutzt, dafs letzteres auf 2 am Gehänge des Wagenkastens befestigte Ketten gelegt wird, wo nach die freien Kettenenden am Gehänge fest gehakt werden. Das Holz wird dann in den Kettenschleifen hängend mitgenommen. Stöfst auf der Grube das Gehänge des Wagens gegen einen Anschlag, so drehen sich die die freien Ketten enden haltenden Haken nach unten, lassen die Ketten los und das Holz in einen untergestellten Korb fallen. Der Bochumer Verein für Bergbau und Gufsstahlfabrication in Bochum« stellt eine Noth-