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588 Nr. 7. „STAHL UND EISEN.“ Juli 1889. Der Druck wirkt auf beiden Seiten des oberen Cylinders und bewerkstelligt den Zweck des oben erwähnten zweiten und dritten Cylinders. Der erste Cylinder A ist mit dem Hebecylinder ver bunden und bildet mit ihm ein geschlossenes System, in dem immer dasselbe Wasser verbleibt. Das Kopfende B des oberen Cylinders ist mit dem Druckwasser verbunden, während sein unteres Ende C mit einer Steuerung versehen ist, welche durch den Förderkorbaufseher bedient wird, um entweder mit dem Druck- oder Abwasser ver bunden zu werden. Nach der Skizze ist der Förderkorb jetzt unten befindlich und Cylinder A und C sind mit Wasser gefüllt. Wird jetzt um gesteuert, dafs C mit dem Abwasser in Ver bindung ist, so wird jetzt der Plunger durch den Druck in B fallen und das Wasser im Cylinder A wird auf den hinreichenden Druck steigen, der vermehrten Fläche von B entsprechend, um den Förderkorb heben zu können. Ist der Cylinder C wieder mit dem Druckrohr verbunden, so wird ein Theil des Druckes in B ausgeglichen, und das Wasser vom Hebecylinder fliefst nach A zurück. Fig. 3 zeigt eine Einrichtung von Ausgleiche- cylindern, zum Gebrauch für Hochdruckwasser. Wie vorher, ist A mit dem Hebecylinder ver bunden, B direct mit dem Druckwasser und C wird vom Aufseher mittels einer Steuerung regulirt. Steigt der Förderkorb, so hat C Abwasser, fällt derselbe, so hat C Druckwasser. Fig. 4 zeigt eine geringe Abänderung von den ersteren Anordnungen. Der Querschnitt von B genügt nicht, um in A genügenden Druck zum Heben des Förderkorbes herzustellen, es mufs deshalb noch Druckwasser in C eingeleitet werden, damit der Korb steigt. Ist C mit dem Abwasser verbunden, so fällt der Korb. Fig. 6 endlich zeigt eine Ausgleichevorrichtung, welche um Einiges verschieden von den bisher beschriebenen ist; einer der Cylinder ist durch Gewichte ersetzt. Die letzteren sind ungefähr so schwer, wie das Gewicht des Plungers mit dem Förderkorb, und wenn sie fallen, läuft das Wasser von Cylinder A nach dem Hebecylinder. Aber ehe das stattfinden kann, mufs Wasser in das Innere des Plungers durch ein in der Mitte be festigtes Rohr eingeführt werden, und wirkt das selbe dann auf eine Fläche am Boden des Plungers gleich dem Querschnitt des Rohres. Es wird dann die gemeinsame Wirkung der Gewichte und des hydraulischen Druckes den Förderkorb heben. Ist das Rohr mit dem Abwasser verbunden, so werden die Gewichte durch den niedergehenden Korb gehoben. Fig. 5 zeigt die vollständige Anordnung einer hydraul. Hebevorrichtung. Der Hub des Förder korbes betrug 21 m 280; der letztere liegt auf einem Stahltauchkolben, welcher einem Drucke von 32 Atm. auf seiner Bodenfläche unterworfen ist. In diesem Beispiel hat das Druckwasser einen höheren Druck als das im Hebecylinder; der Cylinder B hat deshalb einen kleineren Durch messer als derCylinder A. Ersterer mifst 298 mm, letzterer 402 mm. Der Cylinder B bildet den Plunger für Cylinder A, während sein oberes Ende C sich über eine befestigte Kolbenstange bewegt. Die Arbeitsweise ist dieselbe, wie schon beschrieben: B ist immer mit dem Druckwasser verbunden, C dagegen nur, wenn der Korb niedergeht. — n.