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568 Nr. 7. .STAHL UND EISEN.“ Juli 1889. Fig. 7. Bezug auf den Fortschritt der Montage vordere mit U, der hintere mit V bezeichnet. Die beiden Gerüsttheile U und V tragen auf ihrem oberen Plateau je einen kleinen auf Schienen rollenden Krahn, welche für die Montage der Wandriegel und der Rinnen, und zum Hochziehen der Pfetten und Sparren dienen. Der Vordertheil V hat, weil er gleichzeitig auch bei der Montage der Bindertheile mitwirken mufs, eine gröfsere Höhe und aufserdem noch einen Aufbau erhalten. Seine Länge ist dieselbe, wie die des mittleren Theiles. Ebenso wie die Mittelrüstung ruht jede Seiten rüstung auf Rollen. Soll dieselbe nach Voll endung eines Binderfeldes in ein anderes vor geschoben werden, so hat sie drei verschiedene Bewegungen auszuführen. Die erste derselben ist eine Bewegung um etwa 17 m normal zur Hallenachse auf den Hallenscheitel zu. Dieselbe hat nur den Zweck, den mittleren und hinteren Gerüsttheil von den montirten Theilen frei zu machen und die folgende Bewegung parallel zur Längsachse der Halle zu ermöglichen. Der Vorder theil U, welcher auch den Obergurt des Binders überragt, ist dieser Längsbewegung nicht hinder lich, weil er sich stets vor dem zu montirenden Binder befindet. Nachdem die Längsbewegung in der Länge eines Feldes ausgeführt ist, wird die Rüstung in der, der ersten Bewegung ent gegengesetzten Richtung bewegt und steht als dann für die Montage eines neuen Binders und Binderfeldes fertig. Für die drei Bewegungen sind drei in gleicher Höhe liegende Schienennetze erforderlich. Die Lager der Laufrollen sind im verticalen Sinne verschiebbar; bei jeder Bewegung der Rüstung werden die aufser Thätigkeit befindlichen Rollen, damit sie der Bewegung nicht hinderlich sind, hochgehoben. Das Anheben der Rüstungen zu diesem Zweck wird durch hydraulische Pressen bewirkt. Für die Verschiebung der drei Rüstungen X, Y und Z von einem Felde in das andere wurden im Durchschnitt fast 2 Tage gebraucht, wobei indessen berücksichtigt werden mufs, dafs zwischen der zweiten und dritten Bewegung der Seitenrüstungen andere Montagearbeiten auszu führen waren. Nachdem die Eisentheile auf dem Verbindungs geleise mit dem Marsfeld-Bahnhofe angefahren und mittels des Bockkrahnes x vom Waggon auf kleine Transporlwagen geladen und auf den Bauplatz abgelagert waren, begann man damit, die einzelnen Wandglieder eines Binders mit Hülfe eines Bockkrahnes auf dem Boden zu 4 ge trennten Stücken, 2 Fufs- und 2 Mittelstücken, zusammenzubauen und zu vernieten. Nach Ausführung der zweiten Bewegung der Seitenrüstungen lagen diese Stücke zur Montage