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‘esultaten, wie sie mit diesem Ofen auf dem Eisenwerke zu Völklingen a. d. Saar erzielt wurden. Bekanntlich besteht das Wesen des Springer- Ofens darin, dafs in einem Ofen mit Siemens- Regenerativ-Feuerung zwei Puddlings-Doppelherde unmittelbar aneinanderliegend angeordnel sind. Die beiden Herde sind nur durch eine Fuchs brücke getrennt und bestreicht die Gasflamme die beiden hintereinanderliegenden Herde der Länge nach, um dann aus dem zweiten Herde in die Wärmespeicher abzuziehen. Die Vorzüge dieses . Systems haben ihren besonderen Ausdruck gefunden in den günstigen Resultaten, wie sie dieser Ofen unter den ver schiedensten Verhältnissen ergeben hat. Auf dem Völklinger Eisenwerke wurde damals Roheisen, aus Minetteerzen mit Schweifsschlacke erblasen, verarbeitet. Der Einsatz pro Charge betrug 300 kg und wurden durchschnittlich pro Schicht 13,8 Chargen verpuddelt. Die Production ergab sich mit 3960 kg und waren auf 100 kg Luppeneisen 104,1 kg Roheisen und 56,9 kg Kohlen erforderlich. Die Kohle war von ganz unter geordneter Qualität. Dafs diese Resultate, namentlich der geringe Kohlenverbrauch geeignet waren , diesem Ofen eine weite Verbreitung zuzusichern, ist sehr begreiflich. Dieser Ofen hat dann auch in der That eine ausgedehnte Anwendung gefunden, und ist es von grofsem Interesse, zu verfolgen, welche Resultate unter verschiedenen Betriebsverhältnissen erzielt wurden. Eine der ersten gröfseren Werksanlagen, welche ihr Puddelwerk auf dieses System umgebaut hat, war die Maxhütte in Bayern. Die schon im ersten Betriebsjahre erzielten Resultate bei der Verarbeitung von Chargen im Gewichte von 450 kg waren die folgenden: Production pro Schicht bei 12 bis 13 Chargen 5300 bis 5730 kg. Abbrand 2 Procent. Kohlenverbrauch 58 kg westböhmische Braun kohle. Als Ersatz für den, bei den allen Puddelöfen durch die Ueberhitze erzeugten Dampf, entfallen auf 100 kg Eisen 15 kg Kesselkohle zur Dampf erzeugung in den Separatkesseln. Auf der Hermannshütte in Böhmen gelangt eine Roheisengattung zur Verarbeitung mit einem durchschnittlichen Gehalt an Phosphor von 1,7 Procent. Die Production beträgt bei 10 bis 12 Chargen zu 525 kg Gewicht und 4 bis 5 Procent Abbrand 5500 bis 5600 kg in der Schicht. Der Kohlen verbrauch stellt sich auf 75 bis 80 kg Schieferkohle von hohem Aschengehalt. Dieser Brennstoff ist ein bituminöser Schiefer mit Kohlen schmilzen durchsetzt, mit welchem nur im Wege des Gasfeuerung hohe pyrometrische Wärme effecte erreicht werden können. In den Hüttenwerken der Alpenländer, welche vermöge der daselbst vorkommenden Lignite und Braunkohlen für die Anwendung der Gasfeuerung geradezu prädestinirt sind, hat der Puddlingsofen nach dem System Springer ausgebreitete An wendung gefunden und haben die bisher erreichten Erfolge mit diesem Ofen gezeigt, dafs die Resultate weitaus günstiger sind als an anderen Orten. Es läfst sich auch hier die erfreuliche Thatsache constatiren, dafs die Betriebsergebnisse, wie sie mit dem Springerofen in den steirischen Hütten werken erzielt wurden, die an anderen Orten gewonnenen Resultate in eben derselben Weise überragen, wie dies früher bei Erörterung der Leistungsfähigkeit der alten einfachen Oefen mit directer Feuerung hervorgehoben wurde. Die Production, welche je nach der Qualität, die man zu erzeugen beabsichtigt, schwankt, beträgt 6200, 6700 und 7000 kg in der Ofenschicht; der Einsatz bewegt sich von 450 bis 520 kg und werden pro Schicht 13 bis 15 Chargen verarbeitet. Wenn es sich um die Erzeugung eines Fabricates handelt, an dessen Qualität minder strenge An forderungen gestellt werden, dann werden in einzelnen Schichten bei besonders gutem Ofen gange auch 16 bis 18 Chargen verpuddelt und stehen mir Betriebsausweise zu Gebote, in welchen die Production bis 8676 kg in der Schicht betragen hat und die durchschnittliche Erzeugung mit Schliffs der Woche sich auf 7656 kg in 12 Stunden stellt. Der Abbrand bewegt sich bei gutem Betriebe zwischen 1,5 und 2 °/o, wird der Betrieb forcirt, so steigt derselbe bis auf 5 °/o. Was nun den Aufwand an Brennstoff betrifft, so ist derselbe einmal abhängig von der Qualität der Kohle und dann wohl auch von der Höhe der Production der Ofenschicht. Bei dem geringen Wirkungsgrad, welchen bekanntlich alle Flammöfen haben und der für den Springerofen mit etwa 12 bis 15 °/o angesetzt werden kann, ist es ganz begreiflich, dafs man durch Erhöhung des Einsatzes die Production heben kann, ohne deshalb in 12 Std. mehr Kohlen verbrennen zu müssen. Mit Rücksicht auf diese Verhältnisse ist es nun erklärlich, warum bei Verwendung einer und derselben Kohlensorte der specifische Kohlen verbrauch sich nahezu im Verhältnifs der Zu nahme der Production verringert. Beim Betriebe der Generatoren mit Stückkohle entfallen auf 100 kg Puddeleisen 45, 47 bis 50 kg. Werden die Generatoren mit Feingries be schickt, dann stellt sich der Verbrauch für 100 kg Eisen auf 57, 60 bis 65 kg. Jene Eisenwerke, welche mit Köflacher Lignit arbeiten, benöthigen zur Erzeugung von 100 kg Luppen etwa 60, 65 bis 70 kg Lignit. Auf einem Eisenwerke Steiermarks gelangt in den Generatoren eine Mischung von 1/3 Köflacher