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IV. Die Kunst im neunzehnten Jahrhundert. 641 >on PhA r Werd«' i AnkW as MuD Neben ds uisgcsühch iftskünD s geeigi^ ile hintü^ asterhaP „Nirges! ilmgebB treten so^ ^talieni^ sttccten, hinkelhV und M inische A romanis^ Friedh^' >. A. itrcben Zewegw^ Burgen ange du^ Seni^' i) Thc-""' »es vorig^ sruhe, hrhunderl' . im AaE" ledcutcn^ ag gelegt ung uni, d mehrc^ i bekund^ Alex. >ie denl!^ Lhr. und I. Egle an der königlichen Villa und in mehreren öffentlichen Gebäuden Polytechnikum; Baugewerbschule und stattlichen Privathäusern theils die ita lienische Hochrenaissance, theils den französischen Louvrcstil angewendet. In Frankreich herrschte im Anfang des Jahrhunderts, wie in den andern A.»m-,ur Künsten so auch in der Baukunst, der klassische Geschmack, besonders die prunk-unt vollen Formen der römischen Architektur, welche dem modernen Cäsarenthum zum entsprechenden Ausdruck dienten. Dieser Richtung huldigten Perrier, Chal- grin, der Erbauer des Triumphbogens de I'Etoile, und Vinchon, der die stolze Magdalenenkirche anfführte. Während der Restauration erlangte die Romantik in der Baukunst wie in der Literatur und in den religiösen Anschauungen durch Lassus und Viollet-le-duc die Herrschaft, bis in neuerer Zeit eine Verbindung und Versöhnung beider Stile durch Hittorf (Kirche St. Vincent de Paul) an gestrebt ward, woneben auch (im Ausbau des Stadthauses und des Louvre) der decorativc Stil der Renaissance zur Anwendung kam. Dieser Stil der späteren Renaissance fand in dem neueren Frankreich die größte Verbreitung und Ausbil- gung, während die Gothik, in welcher die Clotilden- und Eugcnienkirche ausgcführt wurden, wenig Glück machte. In England blieb in den Kirchen und öffentlichen Gebäuden (wie in dem großartigen Parlamentsgcbäude von Parry, in Wyatt's Ausbau des Windsorschlosscs und in den meisten Landsitzen des hohen Adels) der spätgothische Stil mit üppiger Prunkcntfaltung vorherrschend. Die verein zelten Versuche früherer Zeit, den Renaissancestil einzubürgcrn, blieben ohne durchschlagenden Erfolg. Hat doch selbst der berühmteste Baumeister Christopher Wren, welcher am Ende des siebcnzehnten Jahrhunderts die großartige Pauls kirche in London in michclangelcskcr Architektur aufführte, zugleich den gothi- schen Ausbau der Westminster-Abtei in den beiden Thürmen besorgt. Einen bedeutenden Einfluß auf die Belebung und Verbreitung des Kunst- sinnes übte die große Regsamkeit im Gebiete der vervielfältigenden Kunstthätig- keit, wodurch die Theilnahme an den Erzeugnissen der Kunst immer allgemeiner ward. Nicht blos der Kupferstich und Stahlstich, worin der Italiener Ras. Morghen und der Dresdener Fr. Müller Ausgezeichnetes geleistet haben, Morgh-n^ wird noch immer durch tüchtige Meister ausgeübt; auch der lange vernachlässigte Müller,^ Holzschnitt (Xylographie) ist wie erwähnt wieder zu Ehren gekommen, und die Lithographie und Photographie hat in unseren Tagen eine wunderbare Ausbil dung und Bedeutung erlangt und die Kunsterkenutniß nach allen Seiten geför dert, und wie sehr in Frankreich und in Deutschland das Kunstgewerbe den Geschmack und Formsinn gebildet und veredelt hat, beweisen alle Kunstausstel lungen. „Alles dieses deutet darauf", so schließen wir mit Wilh. Lübke, „daß ein reger Sinn, eine frische Bethciligung an künstlerischen Werken immer weitere Kreise ergreift. Je mehr aber ein wahrhaft gesundes Gedeihen der Kunst auf ihrer Bolksthümlichkeit beruht, desto mehr hat diese selbst ihre Ideale treu und rein zu hüten. Die Abwege ins Aeußerliche, Naturalistische und Leere liegen Wkblr, W-Ngischichtt. XV. 41