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Sonnabend, den 14. Januar 1V3S Nr. 12 U4. Jahrgang Der SSchlWe LrzHler Tageöüiü MNWOwerda Aleukirch und Zlmqeaend Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Der Sächsische Erzähler ist das zur Beröfsentlichung der amtlichen Bekannt machungen de« Landrates zu Bautzen und der Bürgermeister zu Bischos«werdau.Neukirch(L)behördlicherseitsbektimmteBlaUu.enthättfemer die Bekanntmachungen de« Finanzamts zu Bischofswerda u. and. Behörden. -rschewaagemeiser Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feier- tag«. Lemgepr«w für die Heil eine» halben Monate: Frei in» hau, halbmonatlich NM. 1L0, beim Abholen in der Seschi stelle wöchentlich Aa,elg«uprei,: Die 46 mm breite einspaltige Millimeterzeil« 8 Npf. Im Textteil die vv mm breite MillimeterzeU« 2S Npf. Nachlaß nach den gesetzlich vorgeschrtebenen Sätzen. Für da. Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt / Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Zum Sonntag / Landwirtschaftliche Beilage — Druck und Bering von Friedrich May in Bischofswerda — Postscheck-Konto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeoerbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 384 - Aemsprecher Am, »ischosswerda Nr. <44 und 44, ' Aazelgeupr,,,- sich 'RM.1.Ä, beim' Äbholen tn der Äeschästs- B^Srd«rungseM?ichtung«n ^ur^^höher°,^ Gewalt" ««' n^ch^den^gelekNchOvöra« 4V Npf. Einzelnummer 10 Npf. (Sonnabend- ziehe» keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der nummer IS Npf.)Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreisen daß mit der Anerkennung deS italienischen Imperiums und mit den Münchener Abmachungen, die die nationale Einheit Großdeutschlands besiegelten, wesentliche Ergebnisse erzielt worden seien. Diese beiden Ereignisse hätten das alte System von Versailles von Grund auf revidiert. Sie seien auch eine Bestätigung für die gewaltigen Energien gewesen, die die deutsch-italienische Achse darstellen. Nach dem Abschluß der römischen Zusammenkunft bekräftigen Italien und England ihren gemeinsamen Willen, ihre Beziehungen nach den Richt linien der erreichten Abmachungen zum Zwecke des Frieden weiter zu entwickeln. Der „ Corriere della Scra ", der sich zu den Er gebnissen der römischen Aussprache noch nicht äußert, lenkt das Hauptaugenmerk auf eines der dringlichsten Probleme der gegenwärtigen Lage, nämlich auf SPanien. Das große diplomatische Ereignis von Rom, so schreibt das Blatt, ba den politischen Horizont Europas beherrsche, dürfe nicht ver hindern, mit großer Aufmerksamkeit nach Spanien zu blicken. Es sei klar, daß sich die spanische Lage für den europäischen Frieden immer zugespitztcr und entscheidender gestaltet. Man versuche, dem französischen Volk glauben zu machen, daß die Siege der Nationalen Spaniens eine Gefahr für die Sicher heit Frankreichs bedeuteten. Das blutige Kapitel stehe vor dem Abschluß. Vielleicht werde das von einem schweren Be festigungsgürtel umgebene Barcelona noch einige Zeit Wi derstand leisten können, aber nach dem Fall Barcelonas wer de man den Krieg als tatsächlich beendet ansehen können. Die letzte Phase des Bürgerkrieges werde keine poli tische Bedeutung mehr besitzen, weil über dasErgebnis kein Zweifel mehr bestehen könne, es sei denn, - daß Frankreich seine Hilfeleistungen für Barce- - Iona und Valencia in mehr oder weniger offenen Weise v er- - stärke. Deshalb werde einer der kritischen Augen- i blicke der gegenwärtigen europäischen Lage eintreten, wenn die Streitkräfte Francos auf allen Punkten die Pyrenäen- grenze erreicht haben, was in einigen Monaten oder Wochen der Fall sein könne. Daladier werde, wenn er sich von der tunesisch-korsischen Trunkenheit erholt haben werde, über die ungeheure Verant wortung nachdenken müssen, die er trage, wenn er den wahn sinnigen Absichten der französischen Kommunisten, 22000 Freiwillige nach Spanien zu senden, nachgeben würde. Eine solche Aktion müßte eine unverzügliche energische und ent schlossene Antwort auslösen. Rom, 14. Januar. (Eig Funkm.) Als bedeutsamstes Er gebnis der italienisch-englischen Zusammenkunft verzeichnet die römische Presse in ihren Schlagzeilen die beiderseitig ge äußerte und in der amtlichen Verlautbarung bestätigte Ab sicht, die Entwicklung der Beziehungen derbes- den Imperien zu fördern und weiterhin eine a u f den Frieden gerichtete Politik zu verfolgen. „Messaggero" erklärt, dieses Ergebnis würde den Erwartungen aller derer entsprechen, die im Interesse des einzelnen wie in dem des europäischen Gleichgewichtes und des Friedens den Beginn einer aktiven Zusammenarbeit zwi schen den beiden Ländern wünschen. Außerdem seien die wichtigsten Fragen auf der Grundlage der imperialen Gleich berechtigung und im Geiste des Osterabkommens geprüft worden. Dies sei der richtige Dienst für die Erhaltung des Friedens und der Schaffung eines neuen Gleichgewichts im Mittelmeer. England habe mit dem Abschluß des neuen ita lienisch-englischen Abkommens eine Richtung eingeschlagen, die alle werden befolgen müssen, die aufrichtig zur Verwirk lichung eines neuen Gleichgewichtes im Mittelmeerraum bei tragen wollen. „Popolo diRoma" betont, daß, obwohl die amtliche Verlautbarung nicht besagt, zu welchen Ergebnissen die bei den Staatsmänner bei der Prüfung der wichtigsten TageS- fragen gelangt seien, man doch annehmen könne, daß die rö mischen Besprechungen zu einer Klärung der Atmosphäre beigetragen hätten. Der Schlußteil der Verlautbarung, in dem der Friedenswille der beiden Mächte erneut bekräftigt werde, könne zweifelsohne seine beruhigen de Wirkung nicht verfehlen. Es sei zwar noch zu früh, um Voraussagen zu wollen, wie sich die römischen Besprechungen auf die allgemeine europäische Lage und die einzelnen offen stehenden Probleme auswirken werden, doch könne man be reits mit einer Klärung der allgemeinen Atmosphäre rechnen. „Ein besondere- Klima vorbereitet" Das Ergebnis von Rom im Spiegel der französischen Presse Pari-, 14. Januar. (Eig. Funkm.) Die voreiligen Be hauptungen der französischen Presse über den Verlauf der römischen Besprechungen machen heute einer etwa» sach licheren Beurteilung Platz. Die Zeitungen kommen -u der Einsicht, daß auf Grund der freien Aussprache in Rom eine gewisse Entspannung eingetreten ist. Die Blätter weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, daß Mussolini förmliche Versicherungen über die Erhaltung des Frieden- gegeben habe. Berlin, 14. Januar. Der ungarische Außenminister Graf Lsaky empfing am Freitag um 18.20 Uhr -en deutschen, ita- ltentfchen und japanischen Gesandten, die im Namen ihrer Regierungen mitteilten, baß die drei Großmächte Kenntnis davon genommen hätten, daß die ungarische Regierung bereit fei, dem Antikominternabkommen beizutrete» und daß sie ve- auftragt feie«, der ungarischen Regierung die in dem Pakt vorgesehene Aufforderung zum Beitritt zu übermitteln. Außenminister Graf Lsakh teilte mit, daß Re «ngarische Regierung mit Zustimmung de» ReichSverweserS beschlossen habe, der Einladung Folge zu leisten und dem Antikomin- ternpakt beizutrete«. Als Deutschland und Japan am 2S. November 1936 zu erst ein Antlkomtntern-Abkommen schlossen, waren beide Staaten pon der klaren Erkenntnis geleitet, daß dem welt revolutionären Bolschewismus, der vor allein das national sozialistische Deutschland, dann aber auch Jrwan bedrohte und der sich bemühte, die Unterwelt in allen Staaten gegen die autoritären Mächte zu organisieren, eine Front der Ordnung entgeaengestellt werden müsse, die Abwehrmaßnahmen gegen diesen Ungeist ergreift und ihn genau überwacht. In Art. III dieses Abkommens waren dritte Staaten, die unter der Zer- setzungsarbeit der Bolschewisten leiden oder die sich gegen den Bolschewismus wehren müssen, eingeladen, sich den deutschen und japanischen AvwehrmaßnahmeN anzuschließen oder direkt diesem Abkommen beizutreten. EinJahk'später, am 6. No vember ,1937, trat Italien diesem Abkommen bei, und jetzt folät Ungarn, während in vielen anderen Ländern, die sich off»iell noch nicht dieser Ordnungsfront anaeschlossen Haven, doch der Kampf gegen den Bolschewismus mir mehr oder min der scharfen Waffen geführt wird. Die Wirksamkeit des welt politischen Dreiecks ist inzwischen hervorragend in Erscheinung getreten, sie äußerte sich nicht nur in der gemeinsamen Be kämpfung des roten Imperialismus und der unterirdischen Tätigkeit der kommunistischen Internationale, sondern auch in der zunehmenden geistigen und kulturellen Aufbauarbeit, welche die großen Ordnungsmächte unter sich geleistet haben. In der Tschecho-Slowakei, in Finnland und den baltischen Staaten, in Polen, in Bulgarien, in Jugoslawien, in Grie chenland, in Rumänien, in der Türkei ist die kommunistische Partei offiziell verboten, ebenso in den meisten südamerikani- schen Staaten. Auch die Weiße Bevölkerung Südafrikas führt einen erfolgreichen Äbwehrkampf gegen die Agenten Moskaus. In Frankreich erheben sich gerade jetzt viele Stimmen, die das Verbot der unter Moskaus Befehl stehenden Kommune verlangen, und während in England die Bolschewisten nur im geheimen wühlen, während die Oeffentlichkeit sie ablehnt, sind in den USA. unter jüdischem Protektorat und dem Regiment Weltfront -er Ordnung WM WM W WstMlWli Roosevelts diese Wühlratten um so eifriger dabei, die Funda mente des Staates emsturzreif zu machen. Der Nationalsozialismus und der Faschismus waren im Kampf gegen die zersetzenden internationalen Mächte erstarkt, sie hatten, wie auch Japan, nur einen Feind: den Vaterlands-, glaubens- und sittenlosen Bolschewismus, der durch Klaffen kampf, Haß und Hetze, durch blutgieriges Wüten und durch die Entfesselung der niedrigsten Instinkte die Menschheit in ein Chaos führen will, während Älljuda mit satanischem Grinsen im Hintergrund steht. Der Lebenswille des italieni schen Volkes hatte sich in den Tagen der roten Pöbelherrschaft nach dem Krieg um Mussolini geschart, wie in Deutschland um Wolf Hitler, m Polen um Pilsudski, rn Ungarn um Admiral Horthy, in Japan um den Tenno. Deutschland, Ungarn und Italien schienen damals reif für den Bolschewismus, dem alle zersetzenden Mächte wie Marxismus, Freimaurerei, Pazifis mus, internationaler Kapitalismus und politischer Katholi zismus als Vorfrucht dienten. Da standen die Männer auf, die Geschichte machen. Italien wurde eine geschlossene Na tion, es erhob sich aus einem Mündelstaatswesen der En tentedemokratien zur Macht der faschistischen Idee. Dann wurde Deutschland durch Adolf Hitler vom Abgrund des Bol schewismus zurückgerissen, erneuert und gestärkt, während der Unfriedensvertrag zerriß und ein Großdeutschland entstand. Ungarn hätte die furchtbaren Tage der Räterepublik unter Bem Kuhn (Kohst) durch den nationalen Schwung seiner von Admiral Horthy geführten Bevölkerung überwunden. Das waren Niederlagen für den Bolschewismus, die Mos kau nun wieder wettmachen wollte. Die Kominternpropa ganda setzte verstärkt ein: In China, in Amerika, in Afrika, in Europa, überall, wo sich die Völker gefunden hatten und ihre National- und Staatsform friedlich gegeneinander abzu grenzen versuchten. Das arme Spanien wurde Moskaus nächstes Ziel. Die Ermordung von Hunderttaussnden von Männern, Frauen und Kindern, das Hinschlachten von Geist lichen, Mönchen und Nonnen, die Zerstörung der einzigartigen spanischen Kultur geschah auf Geheiß Moskaus. China und Spanien waren der äußere Anlaß für die Bildung einer anti kommunistischen Front der Staaten, die Autorität, Zucht, Ordnung und Wohlfahrt aller Volksgenossen gegen die Bom ben der Anarchie, des Klassenhaffes und des jüdischen Ver brechertums zu schützen bereit sind. Nun tritt auch Ungarn in die Reihe der Mächte, denen es als antibolschewistischer Staat auf Grund seiner eigenen schmerzlichen Erfahrungen schon längst zugehörte. Sein nun mehr vollzogenerEintritt in die Weltfront derOrdnung ist der Beweis dafür, daß aus dem Kampf eines Landes gegen die Un taten desBolschewismus u. desJudentums sich nacheinigerZeit von selbst die Einreihung in die Front der großen Ordnungs mächte ergibt. Wir begrüßen den neuen Bundesgenossen im Kampf um die Neugestaltung der Welt. Auf die Frage, ob Graf Ciano bald in London einen Gegenbesuch machen werde, erwiderte der Außenminister: „Ich kann im Augenblick noch nicht viel darüber sagen, aber ich hoffe, London bald zu besuchen." - „Ein Zyklus großer politischer Revisionen schließt sich" Die ersten italienischen Pressestimmen zu -em Ergebnis in Rom Spanien und -er europäische Frieden Mailand, 14. Januar. (Eig. Funkm.) Die im Abschluß- kommuniquS über die römischen Besprechungen bekräftigte Absicht, die gegenseitige Freundschaft »wischen Italien und England weiter zu entwickeln und eine Politik zu verfolgen, die auf die Erhaltung des Friedens hinzielt, wird von der italienischen Presse in den Kommentaren — soweit solche bis jetzt vorliegen — in den Vordergrund gestellt. Der „Popolo d'Jtalia" versichert, daß die Aus sprache in Rom nicht mit den üblichen Besuchen und norma len Zusammenkünften zwischen Staatsmännern verglichen werden könne. Die Reise Chamberlains und Lord Halifax' sei nach dem historisch bedeutungsvollen Ereignis der Grün dung deS italienischen Imperiums erfolgt. ES schließe sich ein Zyklus großer politischer Revisionen. England erkenne die Loyalität des Realismus deS neuen Jmpe- riums, und der Realismus Chamberlains habe das Ver dienst gehabt, den italienischen Sieg nicht als ein Element der Störung zu betrachten, sondern als einen Beitrag des Ausgleichs unter den europäischen Mächten. Mittel- und Westeuropa bleiben um die beiden großen Stellungen deS englisch-französischen Bündnisses und der Achse Rom—Ber« jlin aufgerichtet. Aber man könne nicht daran Vorbeigehen, NMWGlMlWMMMsMlIIW „Entwicklung -er bestehenden Beziehungen im Geiste -er Freundschaft -es Paktes vom 1«. April" DNB. Rom, 14. Januar. Das Schlußkommunigus über die englisch-italienischen Besprechungen hat folgenden Wort laut: - „In den Besprechungen, die in diesen Tagen zwischen dem Duce und dem englischen Premierminister im Beisein der Außenminister beider Länder Graf Ciano und Lord Halifax stattgefunden haben, sind die wichtigsten aktuellen Fragen und die Beziehungen der beiden Imperien einer Prüfung unterzogen worden. Diese Besprechungen waren von größter Herzlichkeit getragen und haben zu einem frei mütigen und ausgiebigen Meinungsaustausch geführt. Uebereinstimmend ist die Absicht von neuem bestätigt worden, die zwischen den beiden Landern bestehenden Beziehungen im Geiste der Freundschaft des Paktes vom 16. April zu ent wickeln. Ferner ist vereinbart worden, die in diesem Pakt vorge sehenen Sonderabmachungen baldmöglichst abzuschließen. Bei den Besprechungen ist noch einmal ber Wille JtalienS und Englands zu Tage getreten, eine Politik zu betreiben, die in wirksamer Weise auf die Erhaltung deS Frie- benS abzielt, eine Politik, auf die die Anstrengungen ber beiden Regierungen gerichtet gewesen sind und weiter gerich- tet bleiben." Gegenbesuch Cianos in Lon-on? London 14. Januar. Außenminister Graf Ciano gewährte dem römischen Korrespondenten der „Daily Mail" am Freitag ein Interview, in dem er u. a. von der Möglichkeit eines baldi gen Besuches tn London sprach. Graf Ciano erklärte zunächst, er sei über den Verlauf der enalisck-italienrschen Unterredun gen sehr befriedigt, und könne nur versichern, daß sie äußerst freundschaftlich gewesen seien. Man habe alle offenen Probleme Europa- erörtert.