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Der sächsische Erzähler : 14.01.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193901149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19390114
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19390114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-01
- Tag 1939-01-14
-
Monat
1939-01
-
Jahr
1939
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 14.01.1939
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„Murmeltal*, da» sich entlang der Reichsbahn strecke bi» nach Großschönau zum Schützenplatze zieht. Die Mündung in die Mandau (die wieder in die Neiße fließt) erfolgt unterhalb der Großschönauer Kirche, vor der sich die alten Sandsteindenk mäler der Herren von Nostiz und Leimar befinden, die ehe dem in WarnSdorf die Meierhöfe besaßen Das Murmeltal wird nunmehr nach Verfügung der sächsischen Landesbehörden unter Naturschutz gestellt und mnß bis zum Schützenplatze erhalten bleiben. „Das Murmettal" unter Naturschutz ESaruSbarf, 14. Jan. Der Lausurbach, der die Wässer aus den großen Teichen de» Landkreises WarnSdorf (Neudörse- ler, Lichtenberger Teich, Schulteich) sammelt und das Schö- ber-Tannenberggebiet entwässert, war bei Hochwasser oder zur Schneeschmelze ein gefährlicher Wildbach. In zweijähriger Arbeit ist nun die Lausur von der ReichSgrenze Großschönau (Sa.) bis zur Kirche in Nieber-Obergrund mit einem Kosten aufwand von fast zwei Millionen Kronen reguliert und teil weise verlegt worden. Der Anschluß auf sächsischem Gebiet soll teilweise später reguliert welchen. Der Bach besitzt auf Waltersdorfer Flur die berühmte alte „Lausurkrücke", ein« der seltsamsten Brücken der Umgebung, die absolut nicht in die Landschaft paßt, jedoch aufzeigt, wie ehedem die alte Salzstraße von Meißen nach Gabel über den Wachepaß ge laufen sein muß. In Neuschönau und Großschönau bildet die Lausur sodann eines der lieblichsten Täler, das bekannte Aus( dem Gerichtssaal Nachspiel zu einem tragischen Unfall Das Dresdner Schöffengericht beschäftigte sich am Mitt woch mit einem tödlichen Verkehrsnnfall, der sich am 4. Ja nuar 1S3S, also erst vor Wochenfrist, in Dresden ereignete. Wegen bcrufsfahrlässiger Tötung stand der 1900 geborene Hans Felix L. unter Anklage. Der Angeklagte hatte am ge nannten Tage einen Lastkraftwagen die Wiener Straße land wärts gefahren und den Wagen an einer OmnibuShaltcstelle anaebalten. Als er dies bemerkte, wollte er den Wagen ein Stuck zurückstoßen, da an der Haltestelle Parkverbot bestand. Gr vergewisserte sich aber nicht, ob hinter dem Wagen die Fahrbahn frei War, was er wegen des Kastenaufbaucs nur hätte tun können, wenn er den Fahrersitz verlassen hätte. Diese Unterlassung kostete dem 12jährigen Schüler Gerhard Hessel aus Chemmtz, der sich in Dresden bei Verwandten zu Besuch aufhielt, das Leben. Der Junge hatte sich dicht hinter dem Wagen mit seinem Fahrrad aufgestellt, wurde von dem plötzlich rückwärtsfahrenoen Fahrzeug erfaßt, überfahren, und so schwer verletzt, daß er noch an der Unfallstelle verstarb. Das Gericht hielt eine erhebliche Fahrlässigkeit für vorliegend und verurteilte den Angeklagten zu vier Monaten Gefängnis. historische» Stück aufbewahrt wird, «egen Wend kam der Kaiser nach Gabel und nahm in der Alten Post Wohnung. Auf die Bitten der Bürgermeister und Pfarrer gewahrte er der Stadt, die schon um 1800 abgebrannt war, Pardon. Er wollte übernachten. Als er aber gegen 22 Uhr eine Nachricht bekam und erkannte, baß er getauscht worden war, gab er Befehl zur Rückkehr nach Zittau, das noch nach Mitternacht erreicht wurde. Die Alte Post hat seit der denkwürdigen Zeit eine Ge denktafel an der Vorderseite beS HauseS. Auch als Poststation Zittau—Prag und Reitvoststation und Pferbewcchselstelle ist das historische Gebäude in die Geschichte eingegangen. Nun mehr wurde es vom Bürgermeister der Kreisstadt Deutsch- Gabel der Partei al» Sitz der Kreisleitung übergeben. Dresdner Getreide-Vrotzmarkt vom 13. Januar «««Ich, Notierungen Welzen: Mühlenhandelspreis LOS, Festpreis W S 19S. W 7 200, W 8 201, W 9 202. Roggen: Mühlendandelsprei» ISS. Fest- preis R 19 18», R 12 188, N 14 190, R IS 191. Wintergerste: G 7 190, G 9 195. Sommergerste zu Brauzwecken 21S. Futter gerste: G 7 179, G 9 175. Futterhafer: H 7 166, H 11 171. Weizenmehl, W 4, 5, 7, 8. 9 29,95. Roggenmehl, R 19 22,29. R 12 22,35, R 14 22,69, R l5 22.79, R 16 22.9» Welzenkleie: W 4 11,25. W 5 11.39, W 7 11,40, W 8 11.SV. W 9 UH». Roa- genklele: R 19 19,20, R 12 19,49, R 14 10,59, R IS 1065. Malz- keime 12,69, Trockenschnitzel 8,74, Zuckerschnitzel 11,»S, Kartoffel- flocken 18,10. Roggenktroh, btndfadengepreßt oder gebunden 3,09. dgl. Wei zenstroh 2,89, dgl. Hafer- und Gerstenstroh 2,79 Roggenstroh, vom Erzeuger drahtgepr 3,29, dgl. Weizenstroh 3,90, dgl Hafer- und Gerstenstroh 2,99, Wielenheu, lose, gesund, trocken 5,00 bi, 5,49, dgl. gutes 6,00 bis 6,40; Acker- und Feldheu (Süßheu) lose, gesund, trocken 6,20 bis 6,60, dgl. gutes 6,80 bis 7,20; Timothyheu, Luzerne. Esparsette lose, gslund, trocken 7,60 bis 8,00. dgl. gutes 8,20 bis 8,60; Kleeheu, lose, gesund, trocken 7,20 bis 7,60, dgl. gutes 7,60 bis 8,00. Bremen, 13. Jan. Baumwolle. Middling universal stan- dard 28 mm loko 9,91 Dollar-Cents (Vortag 9,86). Markkurse an Auslandsbörsen Drag .... ION Reichsmark Amsterdam . 100 Reichsmark Zürich .... 100 Reichsmark Varis .... 100 Reichsmark London ... 1 Pfd. Sterling 13. Januar 1173,0 Kronen 73,85 Gulden 177.37 Franken 1528,5 Franken 11,632 RM. 12. Januar 11 <3,0 Kronen 73,80 Gulden 177,45 Franken 1524,5 Franken 11,642 AM. in Berlin Pfund zusammengeschmoizen - " lens 430 Millionen Pfund bc°! 1 wurde dringend zu kaufen gesucht Auch auf l I war die Umsatztätigkeit infolge größerer 20 I Schweine standen noch nicht so reichlich zur Ve 151,5 89,- 101,25 99/ 99,- 134,- 99,- 12,2 7'/° Dt. Reichsbahn-Dz.- i Aktien ...»»>! 128,6 134,75 99,- 97,- 233,- 136,- >01,- 141,5 111,- 100,- 99,5 99,- 99,- 89,— 159,- 138,50 14160 'Aegypten Argentinien Belgien Brasilien Dänemark Danzig England Estland Finnland Frankreich Griechenlai Holland Thode Papierfabrik « , Thür. Gasgesellschast. , Der. Bautzn. Papierfabr. Wanderer-Werk« . , , 13.1. Geld I Brief I 26,50 12060 113,— 117,25 112,- 1d9,2S 1O4,7S 11,925 0,568 42,06 0,146 3,047 51,91 47,00 11,625 68,13 5,125 6,558 2,353 135,37 14,45 52,10 13,03 0,678 5,694 2,470 48,75 41,94 58,42 47,00 10,555 141,- U2,h, I04>/, 192,50 108,50 157,75 128.— 123,25 100,- 101,5 8,591 1,978 0,919 5.9,85 56,44 100 isl. Kron. 190 Lire 1 Ben 190 Dinar kan. Doll. 100 Lats 100 Litas 100 Kronen 100 Zloty 100 Escudo 100 Lei 100 Kronen 100 Franken 100 Peseten 1 türk. Pfd. 100 Pengö 1 Gold-Peso Ainrriko 1 Dollar 138,- 108,5 178,— 75,- 120,- 102,— 115,- 184,- 144,5 107,— 73,5 66,- 119,25 192,- 69,5 161,25 145,- kurse der tschechischen Banknoten in Berlin um 13. Januar: 8,58 OSeld) 8,62 cBries) Amtlich notierte Devisenkurse Valmler-Benz . . , Deutsche Kabelwerk» , Jlse-Bergbau AN. , , Kall-Chemie AB. , , Kötitzer Leder . , , Lingner-Werk» , , , Rütgerswerke . , , Sachs. M'' kl lg-Fabr. Schneider Hugo. . . Schulthelß-Patzenhofer Siemen« L Halske. . Vereinigst Stahlwerk« Vogel, Droht , . < Zellstasf.Maldhof . . 11,955 0,572 42,14 0,148 3,053 52,01 47,10 11,655 68,27 5,135 6,572 2,357 135,65 14,47 52,20 13,11 0,680 5,706 2,474 48,85 42,02 58,54 47,10 10,575 Adca Berliner Handelsgesellsch Commerz, u. Priv.-Bank Deutsche Bk. u Dt»c.-Gei Dresdner Bank. , , Reichsbank . » , . " -n Cred-Anst ',Vp.-U 100 Belga 1 Milreis 100 Leva 100 Kronen 100 Gulden 1 Pfund 100 estn. Kr. 100 sinn. M. . 100 Francs Griechenland 100 Drachm. Holland 100 Gulden Iran (Teheran) 100 Rial» Island Italien Japan Jugoslawien Kanada Lettland Litauen Norwegen Polen Portugal Rumänien Schweden Schweiz Spanien Tschechoslowakei 100 Kron. Türkei " ' — Ungarn Uruguay V. St » Mimosa Plauener Sardinen . , Radeb. Erportbrauerei Peniger Patent-Papter Sachsenwerk « » » » , Reichelbräu . . » , , Riquet L Co. » » , , Schubert L Salzer, , , Seidel L Naumann , , Siemens Glasindustrie » Brauerei Wald- Milteid. Börse Leipzig Festverzinslich« werte Dt. Relchsanl. Altbesitz Dt. Komm. Sammelablös.- Anl. S. I Dt. Komm. Sammelablös.» Anl. S. II Dresd. Stadtanl.-Altbesitz Dt. Reichsschatzanw. 1935 Dt. Reichsschatzanw. o. 36 II do. o. 36 III . . , > do. v. 37 I . » . , i do. o. 37 II , - . > Dt. Reichsanl. v. 1927 it. Reichsanl. v. 1934 Sachs. Staatsanl. v. 1927 42°/° (8) Laus. Goldpfbr. 42°/° (6) Laus. Goldpfbr. 5°/° Laus. Goldpsdbr. R. 8 Laus. Ausw.-Kredlibriese R. 15 42°7><8) Kred.Anst.Sächs Gcm. Goldpsdbrfe. . > 42°/« (8) dgl. Goldkrbrf. 42°/° <8) Ldw.Goldpfdbr 42°/° (8) Sächs.Bodencrd A::st. Goldpsdbrfe. . 42°/° Leipziger Hyp. Bk.-Goldpf 42»/« Mitteld. Bod.- Cred.-Gpf 42°/° (8) Dresd.Stadtanl. o. 1928 42°/« ,8) Dresd.Goldpsbr. Disch. Schutzgeb.-Anl. , , Aktien Bautznev Brauerei. , , Lartonn Dresden. , ( Thein. Helfenberg . , , Them. von Heyden , > Dresd. Gordin, u. Spitz Drsd. Leipz. Schncllpress Elbew. Herm. Haelblg Erst« Kulmb. Brauerei Felsenkeller Brauerei . Sasversorg. Ostsachsen Gebler-Werk« . . . Gehe L Co. . . . . Leipz. Riebeck-Brauerei . Porzel lan L. Teichert . . Da» stolze England Ist in dt« Zwangslage versetzt worden, sein Pfund zu verteidigen. Zunächst wurden der Terminhandel in Gold und die Bevorschussung von Soldkäufen durch Banken verboten, dann wurde Ende 1938 das Verbot der Kapitalausfuhr erlassen und schließlich wurden 4 Milliarden Reichsmark in Gold von der Wäh rungsbank, der Bank von England, auf den Währungsausgleichs fonds übertragen. Seit September 1931, als das Pfund sich vom Golde löste, erwarb di« Bank von England 190,8 Mill. Pfund in Gold zum alten Goldpreis von 85 Schilling je Unze. Nunmehr infolge des starken Frostwetters stark zurück und dürsten erst mit i Görlitzcr Waggon . weiterem Anhalten der milden Witterung wieder stärker in Er- j Reißn. Oesen 8- P schelnung treten. k- - -- ----- - 59,99 56,68 8,609 1,982 0,921 2,494 Die Schwierigkeiten in der deutschen Kasfeeversorgung kommcy davon, daß einmal mehr Kaffee getrunken wird und anderseits die Zufuhrmögltchkeiten «ine Zeitlang gedrosselt waren, weil unser Hauptlieferant Brasilien aussetzte. Die Meinung, in Deutschland würde prozentual am meisten Kaffee getrunken, ist zwar irrig, denn in der Statistik liegen di« USA., die skandinavischen Länder und Holland vor uns, aber wir trinken immerhin erheblich mehr Kaffee als Frankreich und England. Im letzten Jahr stieg der deutsche Ver brauch infolge des besseren Verdienstes der Massen und des Schwin dens der Arbeitslosigkeit um volle 50 Prozent. Dazu trinken wir nur beste Qualität. Unser Kaffeebedarf betrug im letzten Jahr 174 Millionen Kg., wovon Brasilien rund die Hülste, nämlich 87 Millio nen, deckte. Der zweite Kaffeelieferant Deutschlands ist Kolumbien. Deutschland kaufte im Jahr 1936 rd. 500000 Sack Kassee von Bra- silien, dagegen 1937 bereits 700000 Sack. Im November 1938 ist der deutsche Kaffeebedarf gewaltig gestiegen. Während sonst rd. 200 000 Sack Kasse« im Monat verzollt wurden, waren es im No vember 330 0001 Nun kam während der Krisenmonate des vorigen Jahres die Furcht der Brasilianer vor schweren Ausfuhr-Verlusten im Kriegsfälle. Die Ausfuhr wurde daher abgedrosselt, während wir auf dem Standpunkt stehen, daß wir die Einfuhr nicht unbe dingt lebensnotwendiger Genußmittel nur mit deutschen Waren und nicht mit den sehr knapp anfallenden Devisen bezahlen können. Für Kolumbien gelten die gleichen Voraussetzungen. Erfreulicher weise hat sich Brasilien bereit erNSrt, in Handelsvertragsverhond- lungen mit Deutschland eittzutreten, während bisher immer die Furcht vor dem Augenrollen Uncle Sams, des Judenfreundes, Bra silien abschreckte. Der Verkehr mit Brasilien ist wieder In Gang ge kommen, aber wir werden wohl damit rechnen müßen, daß wir gegenüber dem erhöhten Verbrauch von 1938 gegenüber den Vor fahren etwas weniger Kaffee trinken, statt z. B. vier Tassen nur drei Tassen. Die Kaffeezuteilung ist daher auch auf 75 Prozent des sonstigen Verbrauchs kontingentiert worden. wurden auf den Ausgleichsfonds nach der alten Goldbewertung 200 Mill. Pfund übertragen, nach der neuen — je 140 Schilling je Unze Gold — aber 350 Mill. Pfund. Diese riesenhafte Uebertragung, ; > erwartete man, werde der Baissespekulation gegen das Pfund ein Ende bereiten und das Pfund stabil halten, während alle Weit an ein langsames Abgleiten glaubte und noch z. T. glaubt. Der Wäb- rungsausgleichsfonds verfügte Ende September noch über 152 Mill. Pfund Gold, aber die Angriffe der Baissespekulation zwangen zu verlustreichem Eingreifen, so daß nach einer Angabe des „Econo- mist" der Fonds aus 80 Millionen Pfund zusammengeschmoizen .war. Jetzt dürfte er sich auf mindestens 430 Millionen Pfund be laufen, aber die erwartete Wirkung blieb zunächst aus, bis sich ab Mittwoch eine Befestigung des Pfundes gegenüber dem Dollar durchsetzen konnte. Marktbericht des Reichsnährstandes Sachsen Die Anlieferungen von Brotgetreide wurden im neuen Jahr von Tag zu Tag stärker, so daß der Absatztrotz Abverfügun gen der RsG. nicht immer leicht war; denn die Mühlen waren nur in geringem Maße aufnahmefähig. Braugerste stand in den ge wünschten guten Qualitäten nur wenig zur Verfügung. Industrie gerste und Jndustriehafer fanden wenig Beachtung. Dagegen war der Absatz von Futtergerste und Futterhafer gut. Der Bedarf konnte voll befriedigt werden, zumal auch kleine Mengen nicht ver- mahlungssähiges Brotgetreide zur Versütterung sreigegeben waren. Die Umsätze auf den Mehlmärkten waren gering. Mit den Zutei lungen von Oelkuchenmischsutter war die Versorgung auf denFut - termittelmärkten ziemlich ausgeglichen. An Stelle von Fischmehl stand Eiweißkonzentrat ausreichend zur Verfügung. Eben falls waren Brauereiabfälle und Mühlennachproüukte in jeder Menge zu haben. Der Absatz von Kartoffelflocken und zuckerhalti gen Futtermitteln ging nur langsam oonstatten. Dis Anlieferungen von Stroh blieben gering und wurden glatt abgesetzt. Gutes Heu <. " ->- - 'den Vieh Märkten war die Umsatztätigkeit infolge größerer Auftriebe stärker. Nur . Schweine standen noch nicht so reichlich zur Verfügung. Bei Rindern und Kälbern wurden fast überall Höchstpreise erzielt, während die Hammel- und Schcifmärkte stellenweise Spannen in Höhe von 2—4 RM. ergaben. Die Schweine wurden zu Festpreisen verteilt. Mit den aufgetriebenen Tieren war besonders bei Rindern und Schwei nen eine volle Bedarfsdeckung nicht möglich, doch ist anzunehmen, daß die Auftriebe sich bei sämtlichen Tiergattungsn in der nächste', Woche noch weiter erhöht werden. Eine gleich gute Entwicklung zeigten die Milchanlieferungen an die Molkereien, die auch in dieser Woche wieder um fast 4 Prozent höher lagen. Eben falls stieg der Trinkmilchverbrauch etwas an; trotzdem konnte dis Buttererzeugung erhöht werden. Die Butterzuteilungen erfolgte;, im Rahmen der geltenden Anordnungen, doch konnten die Liefe rungsrückstände der Vorwoche nicht ausgeglichen werden. Die Käse märkte hatten nach vorübergehender Ruhe wieder einen guten Ab satz bei unveränderten Preisen aufzuweisen. Ruhig dagegen waren die Kartoffelmärkte, wenn auch der Bedarf an Speisekar- toffeln, der bisher durch die Vorräte der Versandverteiler gedeckt wurde, immer mehr ansteigen dürfte. Bei Anhalten des milden Wetters sind dann auch die Verlademöglichkeiten gegeben, obgleich die Mieten um diese Jahreszeit von den Erzeugern nur ungern ge öffnet werden. Stärker waren die Zuteilungen anEiern, die fast doppelt so hoch waren wie die der Vorwoche. Vorherrschend kamen ausländische Frischeier zur Verteilung; denn die Zuteilungen an Kühlhauselern dürften allmählich ihrem Ende zugehcn. Die deut sche Erzeugung trat noch nirgends nennenswert in Erscheinung. Unter Berücksichtigung der gebotenen Sparsamkeit dürften die zuge reisten Mengen für die Versorgung einigermaßen ausreichend ge wesen sein. Das konnte man nicht non den zur Verfügung stehen den Ob st men gen behaupten. Da die Aepfel ihrem Ende cnl- gegengehen und außerdem die Beschaffenheit nicht sehr zufrieden- stellens ist, konnte ein entsprechender Ausgleich durch Apfelsinen noch nicht herbeigeführt werden. Auch standen Bananen besonders gegen Ende der Woche nicht überall ausreichend zur Verfügung Der Bedarf an Zitronen wurde gedeckt. Als Ausgleich dafür waren die Gemüsemärkte reichlich versorgt. Im Vordergrund standen sämtliche Kohlarten mit Ausnahme von Blumenkohl, der in gerin gen Mengen von Italien eingesührt wurde. Die vorübergehend etwas knappen Anlieferungen von Rosenkohl und Grünkohl haben sich mit dem Eintritt des Tauwetters und Verschwinden des Schnees wieder verstärkt. Die Kauflust für Möhren, Sellerie und Porree war gut. Alle übrigen Wurzelgemüse standen ausreichend zur Verfügung. Der Verbrauch an Tomaten ging erheblich zurück und konnte durch die nicht sehr großen kanarischen Einfuhren glatt ge deckt werden. Ebenfalls ausreichend beschickt waren die Fisch märkte. Hier stehen im Januar von den Seefischen Kabeljau, Seelachs und Rotbarsch an erster Stelle. Es dürste auch sür die Zu kunst eine ausreichende Versorgung sichergestellt sein, wenn d-'c Fänge nicht durch Stürme oder große Kälteperiodcn stark vermin dert werden. Im großen und ganzen war auch die Versorgung mit Räucherfischs gut; dabei muß berücksichtigt werden, daß, se schneller der Absatz vor sich geht, desto besser die Ware ist. Auch hier wird nach menschlichem Ermessen die Versorgung eine ausreichnde blei ben. Bei den Süßwasserfisckzen stand Karpfen natürlich noch an erster Stelle; der Absatz mährend der Festtage ist recht zufrieden stellend gewesen, doch sind auch sür die Zukunst noch ausreichende Mengen vorhanden. Die Fänge der übrigen Süßwasserfisch gingen Bries 11,96 0,671 42,13 0,148 3653 52,04 47,10 11,66 68,27 5,135 6,582 2657 135,65 14,47 52,18 13,11 0,680 5,706 2,473 48,85 42,02 5867 47,10 10,58 12 I. Geld 11,93 0,567 42,05 0,1 <6 3,047 51,94 47,00 11.63 68.13 5.125 6,568 2653 135,37 14,45 52,08 13,09 0,678 5,694 2,469 48,75 41,94 58,45 47,00 10,56 5967 56,44 8,591 1,978 0619 2,490 99,25 89," Soc. 99,— schlößchen . . . 98,87 Steingut Sörnewitz 88,87 101,5 99,'> 986 . . . 100,- Zeiß Ikon . . , , . Berliner Börse 42»/- Berl.Hyp.-Bk.Gpf. 42«/° Dt, Centralboden- credit Gpf. . . . . 42 »/° Dt. Hyp.-Bk. Gpf. 42 °/° Gothaer Grund- Kredit Gpf. . . . , 42»/« Meininger Gpf. , 59,97 56,56 8,609 1,982 0,921 2,490 I 2,494 Börsen-Kurse vom 13. Januar ISS» Mstgeicm von ver Ctadtsparkasse — Etadtbank Bischofswerda 198,- 136,25 99,25 91,- 99, 90,25 9-6 1236 >Sächi. Bank 118,—I Sackt Bad-; rkmnckksLr« «n«k Wirtschaftliche Wochenschau Erfolg der Reichsanleihe — Die Mrtfchafksachie — Aaffeewlrklichleit — Das Pfund in der Verteidigung Li» Zeichnungen auf die vierte Folge der 42 prozentigen aus lösbaren Schatzanweisunaen des Jahres 1938 sind am 9. Januar ge schloßen, die emeinhalb Milliarden RM. sind voll gezeichnet wor den. Damit hat die deutsche Wirtschaft abermals einen glänzenden Beweis ihres Korpsgefühls gegeben, mit dem sie ihre sonst nicht unterzubringenden Kapitalien dem Reiche zur Beifügung stellt und ihm die Aufgaben erleichtert, die der Neubau des Reiches erfor dert. Während in England zeitweilig sogar Zwangskurse sür Staatspapi«:« im September festgesetzt werden mußten, in Frank reich der Streit um die Fluchtkapitolien immer wieder ausbrach, ist bei uns di« außerordentliche Stabilität und die nüchterne Folge- richckgkM unserer Wiihrungs» und Finanzpolitik nicht einmal durch die Krisemnonate erschüttert worden. Die letzte Anleihezeichnung beweist, daß wir unbekümmert um die Nöte des Auslandes auf dem Weg« fortschreiten, der das brachliegende Kapital zur Konsolidie rung der Reichsfinanzen benutzt. * Die wirtschaftliche Erstarkung der Achsenmächte Deutschland und Italien durch die Arbeit und durch die Kraft des Bodens im Gegensatz zu den Kapitalmächten und dem Kreditwesen der Inter nationale, ist eine Tatsache, der die liberalistischen Mächte ohnmäch tig gegenüberstrhen. Vergeblich ist ihr Unkenruf gewesen, die Autarkie führe tzur Verarmung, vergeblich war das verlegene Ge schrei der interessierten Geldkreise, die Nationalwirtschaften, die sich auf die natürlichen Kräfte ihre» Landes stützten, würden verdorren. Das natürliche System des Wirtschaftsaustausches beginnt über das rein händlerische Prinzip den Sieg daoonzutragen. Italien geht, wie auch Deutschland, mit Recht daran, seine Bodenschätze zu ent wickeln» um sich von der Einfuhr solcher Rohstoffe nach Möglichkeit unabhängig zu machen. Das ist das ganze Geheimnis der Autarkie! Wenn es z. B. 1935 nur 990 000 Tonnen Kohle gewann, 1937 abcr bereits 2024000 Tonnen, und wenn im gleichen Zeitraum die Eisenerzeugung von 561000 Tonnen auf 1016000 Tonnen stieg, dann diente diese Mehrproduktion dem Abbau der gewaltigen Ein fuhrüberschüße des Jahres 1937. Wir haben selten zwei Wirtschafts räume, die sich so glücklich ergänzen wie der deutsche und der italie nische Bereich. Italien gibt uns vor allem Gemüse und Obst, wäh rend wir Kohlen, Maschinen und Apparate, Holz und Zellulose liefern. In der italienischen Ein- und Ausfuhr steht Deutschland weitaus an erster Stelle. Sa betrug in den ersten zehn Monaten des Jahres 1938, für die Ziffern vorliegen, die Einfuhr Italiens aus Deutschland 2515 Millionen Lire, dann kamen die USA. in weitem Abstand mit 1110, England mit 573 und Frankreich gar mit nur 200 Millionen Lire. Bei der Ausfuhr zeigt sich dasselbe Bild. Diese Harmonie der Interessen kam jetzt bei dem Besuch des Reichs- wirtschaftsministers Funk zum Ausdruck, da Mitte Januar die Wlrl- schaftsverhandlungen mit Italien neu ausgenommen werden.
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