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Schneller Vormarsch der Fräneotruppen Wil A Mstklkl M MW »M Saragossa, IS. Januar. Die nationalen Truppen haben am Frettagmittag die bedeutende Stabt Tortosa im Süd« zipfel des noch unter bolschewistischer Herrschaft stehenden katalanischen Gebietes erobert. Nach der Einnahme TortosaS stießen die nationalen Truppen, wie der Frantberichterstatter de- DNB. meldet, in nordöstlicher Richtung vor und standen am Abend bereits L« Kilometer von Tortosa entfernt an der Mittelmeerküste. Die durchschnittliche Bormarschtiefe betrug am Freitag etwa so Kilometer, so« Quadratkilometer wurden von den Noten befreit. Im Abschnitt Montblanch drangen die nationalen Trup pen südlich und östlich der Stabt vor, besetzten im Cogulla- Gebirge mehrere Dörfer und stehen nun schon « Kilometer nördlich der Kreisstadt Balls. Im Nordabschnitt eroberte die Maestrazgo-Armee den Ort Offo an der Straße Artesa—Eervera. Die nördlich da von vorstoßenbe Kolonne des Generals Munoz Grande »am bis in die Nähe des Ortes PonS, an der Hauptstraße Lerida—französische Grenze, ein wichtiger Knotenpunkt am Segre nordöstlich von Artesa. Bisher 32000 Gefangene, 145 Orte besetzt Saragossa, IS. Jauuar. Der große Waffenerfolg des Freitag, der die Einnahme TortosaS und eines Dutzend klei nerer Orte brachte, ergab, wie der nationale Heeresbericht meldet, eine reiche Beute aller Art, darunter S Panzerwagen und die gesamte Ausrüstung einer MG -Kompanie. Die Ro- ten verloren I5«o Tote und zahlreiche Gefangene. Die natio nalen Flieger, die die vorgehenbe Infanterie kräftig unter stützten, bombardierten außerdem militärische Ziele im Hafen von Valencia. Das nationale Hauptquartier gibt folgende Zwischen, bilanz für die Offensive bekannt: Innerhalb der vergangenen s Wochen wurden 145 Ortschaften besetzt, SSW» Gefangene gemacht und los rote Flieger abgeschossen. In Leu Abendstunden des Freitag standen die nationalen Truppen, wie aus einer Meldung des Frontbcrichterstatters des DNB. hcrvorgeht, bereits unmittelbar vor den letzten Befestigungslinicn der Stadt Valls, die im Nordostcn, Nor den und Westen bereits cingeschlosscn ist und deren Fall am heutigen Sonnabend zu erwarten ist. Der Ebro von -er Quelle bis zur Mün- -ung in nationalspanischem Besitz Bilbao, IS. Januar. Der Frantberichterstatter des Deut schen Nachrichtenbüros an der Katalonienfront meldet über die Einnahme Tortosas, das; das Armeekorps der spanischen Marokko-Truppen unter der Führung General Jagues von Norden kommend in Eilmärschen vorstietz und Tortosa dabei von Westen her umging. Die nationalen Truppen besetzten zunächst das rechte Ufer des Ebro und gingen dann nach den Plänen des Generalissimus auch von Osten her vor, wobei sie die Stadt vollkommen cinschlossen. Im Sturmangriff drangen dann die Truppen von allen Seiten in die Stadt ein. Am Stadtrand sowie im Zentrum, wo sich die Roten in zahlreichen Gebäuden verschanzt hatten, entwickelten sich äußerst heftige Kämpfe. Alle Widerstandsnester wurden im Straßenkampf ausgehoben, wobei ausgiebig von Handgrana ten Gebrauch gemacht wurde. In der eroberten Stabt ist kaum ein Einwohner vor handen. Die Roten haben alle Häuser ausgcraubt und auch sämtliche Schränke und Behälter der spanischen Bank er brochen. Tortosa zählte früher über 15 «oo Einwohner « war mit seinen zahlreichen Textilfabriken und seiner bedeutenden Oel- und Obstausfuhr die reichste Stadt Sübkataloniens. Neben einem wichtigen Bahnhof sind auch zahlreiche große Eisenbahnrcparaturwerkstättcn vorhanden. Mit der Eroberung Tortosas befindet sich nunmehr der gesamte Ebrolauf von der Quelle bis zur Mündung in na- tionalspanischem Besitz. Außerdem verfügt setzt General Franco über eine weitere Haupteinfallstraße Kataloniens, die, von Valencia kommend, über Tarragona nach Barcelona parallel der Küste entlangführt. Dar eroberte Dreieck Tor tosa—Hospitalet-Gandesa ist etwa S«o Quadratkilometer groß. Die nationalspanischen Truppen haben bereits umfang, reiche SäuberungSaktionen eingeleitet, um die letzten ver- sprengten roten Truppenteile zu beseitigen. Mrs MMMN lil Wlklm Aushebung der Frauen zur Beiriebsarbeit — „Umsiedlung der roten Machthaber tn Barcelona? Bilbao, IS. Januar. Wie aus Barcelona gemeldet wird, herrscht dort angesichts des Vordringen» der nationalen Truppen ein wildes Durcheinander. Die bolschewistischen Machthaber verschärfen ihre Methoden, mit denen sie ihre immer mehr wankende Stellung möglichst lange -u halten suchen, dis -um äußersten. Ans einer roten permanenten Sit zung wurde beschlossen, mittels eines Flugblattes bekannt- zugeben, daß alle Männer unter iw Jahren samt und so». derS zur Verteidigung Kataloniens elkgesetzt werden sollen, da dort, die Entscheidungsschlacht vor sich gehe. Wer diesem MobilisierungSbefehl nicht nachkomme, werde erschossen. Gleichzeitig solle die Fahndung nach versteckten Frontdienst pflichtige» noch mehr verschärft werden. Außerdem wurden Lifte« fertiggestellt, um alle arbeitsdienstpflichtigen Frauen zwangsweise abzuholen und in die Betriebe einzurrihen. Im Baskenlande herrscht steigende Erbitterung, weil die rote „Zentralregierung" es abgelehnt hat, die Basken von der allgemeinen Mobilisierung auszunehmen. Wie ferner aus Barcelona gemeldet wird, richtet hie rote Presse heftige, haßerfüllte Angriffe gegen Chamberlain wegen seines Besuches in Rom. Nur Frankreich sei Rotspaniens Freund geblieben. Baris, IS. Januar. In Paris sind die ersten Gerüchte aufgktaucht, denen zufolge die roten Machthaber au» Barce lona in die Zone von Valencia „übersiedeln" wollen. AuS Bareelona wird hierzu berichtet, baß die dortigen Machthaber solche Gerüchte heftig in Abrede zu stellen versuchen. „Katalonien geht -er Atem aus" Stärkste Beachtung de» siegreichen Vormarsches des Generat» Franco in pari» Paris, IS. Januar. (Eig. Funkmeldg.) Der siegreiche Bormarsch der nationalspanischen Truppen auf allen Fronten findet in einem großen Teil der Pariser Blätter stärkste Be achtung. „I ourna l" schreibt, die Nationalspanier seien im Norden und Süden nunmehr im Besitz der großen Verkehrs wege Kataloniens, was die Bewegungsfreiheit des Feindes stark beeinträchtigen müsse. Der Spanien-Sonderbericht erstatter des „Jour" betont, daß die Ereignisse an der kata lanischen Front sich überstürzten und überall von einem siegreichen Vordringen der Nationalen gekennzeichnet seien. Aber auch an den anderen Fronten hätten die Trup pen des Generals Franco Fortschritte gemacht. Im rotspani schen Lager herrsche jetzt vollkommene Verwirrung; die Sowictkolonnen zögen sich in völligcr Anflösung auf der ganzen Linie von Tortosa bis Tarragona zurück. Die „Siberts" schreibt, die siegreiche nationalistische Offensive beweise, daß Katalonien der Atem ausgche. Die von den Soldaten Francos in den letzten Tagen eroberten Stel lungen liehen keinen Zweifel über den Ausgang der Opera tionen. Die verzweifelten Maßnahmen Barcelonas, wie die Mobilisierung mehrerer Klassen, die Bildung von Milizen zur Aufrechterhaltung der Ordnung usw., bestätigten nur den Eindruck des bevorstehenden Zusam m e n b ruche s. Die Francotruppcn, so sagt das Blatt weiter, würden in Ka- talonren siegen, wie sie in der baskischen Provinz triumphiert hätten, und bald werde das nationale Spanien-der einzige Nachbar Frankreichs von Jrun bis Port Bau am Mittelmeer sein. Trotzdem sei Frankreich, außer der Sowjet union nüd Finnland, das einzige europäische Land, das' kei nen diplomatischen Vertreter in Burgos besitze. Es sei aber ein Unhaltbarer Zustand, so schließt die „Siberts", daß Frank reich mit einem seiner größten Nachbarn nur schlechte Bezie hungen unterhalte. Um -ie Auflösung -er Kommunisti schen Parter Frankreichs „BersöbnungSversuch" gescheitert — Wetterführung des Prozesses vor dem Zivilgericht -es Seinc-Departements Paris, 13. Januar. Das von der „Vereinigung zur Ver teidigung der Nation" vor dem Zivilgcrichk des Departements Seine angestrengte Verfahren auf Auflösung der Kommuni stischen Partei kam am heutigen Freitagvormittag zur erst maligen Verhandlung, und zwar vor dem Fricdensgcricht des 9. Arrondissements. Dio beiden Rechtsanwälte der antragstellenden Vereini gung, Montigny und Richemond, waren jedoch allein erschie nen. Die kommunistischen Advokaten glänzten durch Abwe senheit. Damit war auch die juristische Vorstufe eines „Ver söhnungsversuches" gescheitert und cs fällt jetzt dem Zivilge richt des Seine-Departements zu, den Prozeß Weiterznsührcn. Me MMe Msevklls Miss« MM Bewilligung von 875 Millionen Dollar für Bundesamt für produktive ArbeitSkosenfürsorge abgelehnt Washington, IS. Januar. Präsident-Roosevelt erlitt am Freitag im Kongreß seine erste Niederlage. Das Plenum des Abgeordnetenhauses lehnte einxn Antrag der Regierungspar tei auf Bewilligung von 875 Millionen Dollar, die nach Roosevelts Vorschlag in seiner Jahresbotschaft zur Fortfüh rung des Bundesamtes für produktive Arbeitsloscnfttrsorgc bis zum 30. Juni dienen sollten, mit 226 gegen 137 Stim men ab. Zahlreiche Demokraten stimmten zusammen mit den Re publikanern gegen den Antrag. Die Gegner des Antrages machten geltend, daß sich auf den Lohnlisten des Bundesamtes für produktive Arbeltslosenfürsorgc viele Faulenzer befän den, die arbeitsfähig seien. Die Regierung Roosevelts habe selbst eine Geschäftserholung zugegeben. Daher falle nun der Privatindustrie die Aufgabe zu, einen Teil der bisher vom Bundesamt Beschäftigten zu übernehmen. Es wird jedoch angenommen, das; der Kongreß einen Be trag von 725 Millionen Dollar bewilligen wird, wie dies be reits in einem Unterausschuß beschlossen worden ist. Aus-em gelobten Land „Durchsuchungen", FeuerüberfSlle, Zusammenstöße, Verhaftungen in Palästina Jerusalem, IS. Januar. In Haifa ist wieder ein Araber, der in einer Gastwirtschaft unweit der Hauptpolizeistelle saß, erschossen worden. Der Täter entkam. Es wurden mehrere Verhaftungen vorgenommcn. Die „Durchsuchungen" der Engländer in Palästina halten weiter an. So wurden in Lydda die Cafühäuser „durchsucht" und Araber fesigenommen. DaS gleiche geschah mit den Dör fern Aljib und Beit Nabala im Bezirk Jerusalem. Später wurde das Militärlager in Lydda schwer beschossen, worauf üher die Stadt das Äusgehverbot verhängt wnrdc. Auf der Straße Jericho—Jerusalem kam cS zu einem Zu sammenstoß mit arabischen Freiheitskämpfern, gegen die oie Engländer Flugzeuge einsetzten. Die Anzahl der Opfer ist bisher Mt bekannt geworden. Unangenehme UeVerraschuna für -en britischen ArVeitsminister DNB. London, iS. Januar. Arbeitsminister Brown er lebte am Freitagabend bet einer Rede, die er in der Grafschaft Fifeshire hielt, eine unangenehme ,Ucbcrraschung. Angehörige des Arbeltslosenverbanbes, der kürzlich durch seine Demon strationen viel Aufsehen erregt hat. störten den Minister auf das empfindlichste, indem sie ihn während seiner Rede ständig durch Zwischenrufe unterbrachen. Minister Brown mußte schließlich 10 Minuten lang auf weiteres Reden verzichten. Einige der Zwischenruser wurden von der Polizei aus dem Saal entfernt. Großer Reinfall Juba- in Südamerika Jüdische Boykotthetze fehlgeschlagen — Die Juden sollen tn die Landwirtschaft vuena» Alk«, IS. Jan. Südamerika wirb immer mehr das Hauptziel der jüdischen Einwanderung. Allein In Bolivien liegen SOOO Zulassungsanträge vor. Die Juden versuchen dabei besonders krampfhaft im Handel, für den sich ja seither die jüdisch« Rasse tn erster Linie „interessiert , «-.umfassen, was allerdings vielfach wenig Gegenliebe bei der einheimischen Bevölkerung findet. Die einzelnen Regierungen sind deshalb bemüht, den jüdischen Zustrom in die Landwirtschaft abzuleiten. So beabsichtigt Paraguay, künftig von jeder einwandernden jüdischen Person über 14 Jahre 1000 Gold- Pesos zu erheben, die nur zurückerstattet werden, wenn der betref fend Jude oder die Jüdin das Land endgültig wieder verlassen oder von ihnen eine dreijährige Beschäftigung in der Landwirtschaft in Paraguay nachgewiesen wird. Die Zahl der jüdischen Einwande rungsanträge, in Paraguay beläuft sich augenblicklich auf rund 5000 Trotz dieser recht deutlichen Abwehrmaßnahmen gegen jegltche jüdische Vorherrschaft und Anmaßung geben sich die Juden alle Mühe, in Argentinien «inen Boylott der totalitären Staaten anzu- zetteln. Dabei haben sie aber «inen großen Reinfall zu verzeichne», da sich der erst unlängst gebildeten Abwehrfront gegen diese Machen- schäften jetzt weitere 50 Großsirmen angeschlossen haben. Diese Anttboykott-Organtsation will demnächst auch mit einem Aufruf hervortreten. (Scherl-Bilderdienst-M.l Ehrenring für -ie Ehrenmeister -es Handwerks Erster Tröger Hermann Göring Reichshandwerksmeistcr Schramm hat bestimmt, daß von jetzt ab den Ehrenmeistern des deutschen Handwerks als äußeres Zeichen der Ehrenmeisterwürde ein Ehre n- ring des deutschen Handwerks verliehen wird. In der An ordnung heißt es, daß den Ehrenring führende Persönlich keiten erhalten, die sich um das deutsche .Handwerk im natio nalsozialistischen Staat außergewöhnliche Verdienste erwor ben haben und in Anerkennung dieser Verdienste zu Ehren meistern des deutschen Handwerks ernannt worden sind. Der erste Träger eines EhrenringeS ist Ministerpräsident Genc- ralfcldmarschall Hermann Göring. An seinem Ge burtstag ist der Ring dem Ehrenmeister des deutschen Ha»d- werks Hermann Göring vom Ncichshandwerksmcistcr mit einer Urkunde überreicht worden. Der Ehrenring des Hand werks ist ein von Goldschmiedemcistcr Prof. Zeitner ent worfenes handwerkliches Prachtstück aus Platin und Gold, das um einen Smaragdstein die Inschrift trägt: „Handwerk - Werk aus Erbe." Generalbevollmächtigter für Energie wirtschaft Berlin, 13. Januar. Der Beauftragte für den Vierjahres- plan, Ministerpräsident Gencralfelbmarschall Göring, hat den Leiter der Rcichsgruppc Energie, Oberbürgermeister Dill- Hardt, beauftragt, alle Maßnahmen zu ergreifen, die zur Stei gerung der Energieerzeugung und zur Vereinheitlichung der Energieverteilung notwendig sind. Neichswirtschaftsminister Funk empfing den Oberbürgermeister Dillhardt und händigte ihm im Auftrage des Gcneralscldmarschalls Göring seine Be rufung und Vollmacht als Generalbevollmächtigter für die deutsche Energiewirtschaft aus. Der Generalbevollmächtigte für die Energiewirtschaft wird auf Grund dieser Vollmacht die großen Aufgaben zur Steige rung der Encrgiecrzellgung und Vereinheitlichung der Ver teilung schnell und einheitlich durchführen und die hierzu er forderlichen Anordnungen treffen, ihm cntgcgcnstchcndc Hin dernisse zu beseitigen. Sitz» attee K/eiä — Erdsturz bei Magdeburg — Ein Krater do» 50 Mieter Durchmesser. An der Kreuzung der Grubenbahn Egeln— Hadmersleben mit der Straße von Westeregeln nach den Konsolidierten Alkaliwerken erfolgte Donnerstag abend un mittelbar vor dem Verwaltungsgebäude des Werkes ein grö ßerer Erdrutsch. Ein Abstellgleis wurde dabei in die Tiefe gerissen. Freitag gegen 4 Uhr morgens ereignete sich dann ein weiterer Erdrutsch, der das Erdloch auf einen Durchmes ser von fast 30 Meter und eine Tiefe von 12 bis 15 Meter ver größerte. In den Abendstunden hatte der Krater einen Durchmesser von SO Meter. Von einem anliegenden Garten sind bereits der Zaun und eine Reihe von Sträuchern nnd Bäumen in dem Trichter, in dem schmutzig-graues Wasser brodelt, verschwunden. Unmittelbare Gefahr für das große Verwaltungsgebäude scheint vorerst noch nicht zu bestehen, da sich die Einsturzstelle nach der anderen Seite erweitert. Das Gebäude einer ehemaligen Kainit-Mühle, das in den letzten Jahren bewohnt wurde, mußte vorsorglich von den Bewoh nern, fünf Familien, geräumt werden. Die Bergbaubehörde hat gemeinsam mit den Technikern der Konsolidierten Alkali-