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hörter Roheiten, Mißhandlungen und Grausam« reiten zurückzuführen ist. Es handelt sich um Verbrechen am Tier, welche geeignet sind, auf die sittliche Höhe, den Kulturzustand des ganzen deutschen Volkes ein sehr trübe» Licht zu werfen. Glücklicherweise bietet das neue Tierschutz« gesetz, für welche- der Regierung aufrichtiger Dank gebührt, die Handhaben, mit Rohlingen, Quälern und Schindern in etwa- unsanfterer Weise umzuspringen, als es bisher möglich war. Aber daS Auge des Gesetze- leuchtet nicht hinein in alle verschwiegenen Winkel, z. B. Stallungen und geschlossene Höfe, und so wird sich noch manche Schinderei hinter den Kulissen abspielen. Im Interesse des BolkSvermögenS und der Moral müßte nach einem Gesetz gestrebt werden, welches die Pferoehaltung und die Anstellung als Kutscher jeglicher Art-von einem Befähigungs nachweis abhängig macht, der durch einen Lehr« gang oder eine Prüfung erworben werden müßte. ES würde zuviel Raum beanspruchen, auf die Franckeschen Vorführungen, Lehren und Methoden einzugehen. Die Beobachtung ist aber nicht ohne Interesse, daß er in wesentlichen Punkten zu derselben Erkenntnis gelangte und zu Müteln greift, denen ein alter Meister auf dem Gebiet der Pferdebehandlung huldigte. nämlich derverstorbeneWilhelmCapobuS-Büsum. Wie dieser lehrt auch Francke, daß es Grundsatz aller Behandlung und Vorbedingung jede- Er« folge- sei, da- Vertrauen des Pferdes zu ge winnen oder wiederzugewinnen. Wie CapobuS stellt auch Francke da- zu bessernde Pferd in einen aus zwei rechtwinklig zusammenstoßenden Mauem von Gebäuden gebildeten Winkel. In seinem bekannten und weitverbreiteten Buch „Pferds mit Untugenden dienstbrauchbar zu machen", welches im Verlag von I. Neumann, Neudamm, bereit- seit 1V14 in dritter Auflage (Preis 00 Lol) erschienen ist, bezeichnet CapobuS oiesen Winkel als »Launenecke" und beschreibt ihre Benutzung sehr anschaulich. Vom wirtschaftlichen wie« vom sittlichen Standpunkt betrachtet sind die Aufsehen er regenden Leistungen des Herrn Francke von außerordentlichem Wert. Es wäre freudig zu begrüßen, wenn er die ihm von der Natur verliehenen seltenen Gaben, die das Geschick nur seinen erkorenen Günstlingen schenkt, noch mehr als bisher in den Dienst unserer Pferde stellen und vielleicht eine Besserungsanstalt für Pferde und Erziehungs« und Lehranstalt für Pferde halter und Kutscher, Pferdepfleger und Fuhr leute in- Leben rufen würde. Derfütterung von Brenneffeln an Geflügel Die Beifütterung von frischen Brmnesseln in der Geflügelhaltung spielt wie jede^Grün- fütterung «ine wichtige Rolle. Auch als Heu oder sogenanntes Mehl leistet die Pflanze dabei Dienste. Daß in der Aufzucht der Gänse junge, zarte Brennesselkost wertvoll ist, ist genügend bekannt, ja man könnte sich die Heranfütterung dieser Tiere auf dem Lande gar nicht ohne sie denken. Den Gänsekücken bietet man vielfach' schon in der ersten Lebenswoche zwei Drittel ihrer ganzen Nahrung aus Nesseln, in der zweiten sogar drei Viertel davon. Fehlt Weide gelegenheit, dann bleibt das Brennesselfutter auf dem Speisezettel der Gänse bis zum Ein setzen der Mast, und auch während dieser kann eS als Zukost gereicht werden. Man gibt;junge, zarte Brennesseln oen Gänsekücken recht fein zerhackt oder geschnitten und mischt sie bis zum Alter von zehn Wochen dem geriebenen Weiß brot, den gehackten Harteiern, dem Bruchreis, dem Gerstenschrot usw. bei, vom fünften Tage an kann auch trockener Weißkäse (Qark) und in der zweiten Woche angebrühte Weizenkleie auf dem Futterzettel stehen. Im Winter ersetzt zerriebenes Brennesselheu, sog. Brenneffelmehl (auch solches von Luzerne), die grünen Pflanzen, fördert das Wachstum der jungen Tiere, hält alt und jung gesund und beeinflußt günstig die Legetätigkeit des Geflügels. — Das gleiche gilt auch von der Aufzucht der Enten, denen man vom dritten Tage an fünf Wochen und auch länger hindurch feingehackte Nesseln als Bei futter reicht, die auch von älteren Enten gern genommen werden. Sie sind besonders wert- ° Völl für Legeenten. Kleine Puten haben bekanntlich eine große Vorliebe für zarte-, frische- Grünzeug. Junge, zerschnittene Nesseln sind ihnen als reichliche Beikost ebenso gesund als willkommen. ! Auch Perl- und Haushuhnkücken sollten schon vom dritten Lebenslage an kleine, mit i ihrem Wachstum sich sinngemäß vergrößernde Gaben dieser Pflanze in Verbindung mit zarte» Melden- und Löwenzahnblättern, Spinat, Salat usw. erhalten. Auch dann, wenn die heran gewachsenen Tiere bereits daS Futter der allen Hühner erhalten, ist bei mangelndem Auslauf Grünzeug, darunter geschnittene junge Nesseln, zu verabreichen. Für frühe Kücken im aus gehenden Winter wie für die Legehennen ist Brennesselheu und -mehl kaum zu entbehren. Deren Reichtum an Eiweißstoffen und Nährsalzen steigert vorteilhaft die Eiererzeugung. — Wrrd an das Geflügel Weichfutter gegeben, dann kann dies im Sommer gut mit einem Drittel gehackter, frischer Nesseln, im Winter mtt der gleichen Menge von Heu oder Mehl dieser Pflanze vermischt werden, die man etwas anbrüht, während die grünen Pflanzen roh gereicht werden. Einzig allein brütendes Geflügel soll keine Neffelsutterzulage erhalten, da besonders größere Gaben davon leicht Durchfall veran lassen können. Ackermann. Merlei Neues aus Feld und Gatten, Stall und Hof, Haus und Keller, Küche und Dlumenzimmer Feldmäßig« Anbau von Stangenbohnen. Stangenbohnen wie überhaupt alle Bohnen ver langen einen geschützten, sonnigen und warmen Äcken An den Boden werden hohe Anforderungen gestellt. Er soll tiefgründig und nahrhaft sein. Was die Düngung anbelangt, so brauchen Bohnen vor allem Kali, Phosphorsäure und Kalk. Aus diesem Grunde wird die zur Ver fügung stehcndeHolzasche zweckmäßig den Bohnen oder auch anderen Hülsenfruchten gegeben. Auch gute Komposterde Ist für Dohnen sehr günstig. Auf weniger gutem Boden ist eine Stallmistdüngung notwendig, die aber am besten schon im Herbst gegeben worden ist. Stickstoff muß mit Vorsicht, höchstens für die erste Entwicklungszeit verabreicht werden. Wer nur geringeren Boden zur Verfügung hat, wird sich besser mit Buschbohnen begnügen, die anspruchsloser und früher pflückfähig sind. Die Aussaat erfolgt Mitte Mai, wenn Nachtfröste nicht mehr zu erwarten sind. Diese Vorsicht ist deshalb notwendig, weil alle Bohnen gewächse gegen Kälte sehr empfindlich sind. Vor der Aussaat sind die Stangen zu setzen. Sie sollen 2,50 m bis 3 m hoch sein und be stehen am besten aus Fichten- oder Tannen holz. Di« Stangen können schräg gegeneinander in die Erde gesetzt werden, so daß sie sich »oben überkreuzen. Dadurch entsteht nebeneinander «ine Reihe von Gabeln, in die zur Festigung eine Querstange eingelegt wird. Die Stangen können auch senkrecht im Boden befestigt und oben durch Querstangen, die mit Kokosfase» stricken angebunden sind, verbunden werden. In der Reib«, haben.die Bohnenstangen zweck mäßig «inen Abstand von so om. Um «jede. '.die Bohnenstangen Meck-, .erst« Herausbeingen zum Twen, s,n an stand von SO om. Um 'jede, warme», sonnigen Lagen erfolgen und nur »u- ;«rum wird eine flache Mulde' nächst auf Kur». Zeit mn'Äge, damit U hinein werden dann vier bi« die Ziegen langsam abhärten. Sine gewisse 's um di« Stang« herum aus- Abhärtung sollte allerding» schon vor dem Aus- mit Erde zugedeckt. Zwischen trieb im Stall durch reichlich» Lüften des. K KL ss ro trieb im Stall durch reichlich» Lüsten des- die aus dunstigen, ost sehr warmen Ställen zum Tüdern ^ommen. sich l-M erkältet Man lasse die Tiere auch nicht stundenlang tn der brennenden Sonnenglut stehen, sondern bringe sie tn dieser Zeit In dm Stall oder wenigsten» an «tnar schattigen Platz. Das Tüdern an heißen, staubigen Tagen an Rainen und Rändern vielbefahrener Straßen unter, lasse man lieber. Beaufsichtigung an Straßen ist durchaus nötig, da die Der« an solchen oft Belästigungen ausgesetzt sind. Rl. Vergleich«»»- der drei gebräuchlichste, Wärmemesser.zeigt di« Veistehmde Abbildung Reaumur und Telstu» stellten den EtS« oder NuL punkt durch Eintauchen der Röhre tn schmelzenden Schnee fest, den Siedepunkt in kochendem Wasser. Fahrenheit zu Danzig bestimmte al» Nullpunkt die tiefste Temperatur de» Winter» 170», da» sind 32» (knapp 18» C) unter dem natürlichen Gefrier- punkte. (Daß Wasser bedeutend unter seinen Gefrierpunkt ab- gekühlt'werben kann, ohne zu er« ^starren, entdeckte er wohl 12Jahre später.)fDen Fundamentalabstand zwischen Null- und Siedepunkt teilte Reaumur in 80, Celsius tn 100, Fahrenhell in iSOGrade ein. Mithin Verhalten sich diese »»ein ander wie 4:S:v. Die auSRord- amertka, wo da» Thermometer von Fahrenheit hauptsächlich benutzt wird, gemeldeten hohen Wärme« grade werden un», fall» sie nicht bereits von derZettuna tn TelstuS- schen Graden gebracht werden, durch Umrechnung verständlich. Diese geht immer von unserem Nullpunkt, aus, weShakb bet Verwandlung Fahrmheitscher Wärmegrade,uerst32» abgezogen, bei Reaumur- und EelfiuSschen "aber zuletzt 32» Grad zugezählt werben. -^ 95» k, ab 32» — 83», davon --- 35» E: .oder »/, von 63 23» k. 24» ir X V« -- 30» c (oder 24 X »/. und 32 . . . oder 30 x »/, und 32 --- 86» L). Wer Fahrenhettsche Gradangaben unter 32», also auch Fahrenhettsche Kältegrade umrechnen will, muß zuerst fest stellen, wieviel Grade die betref fende Zahl unter dem natürlichen Gefrierpunkte umfaßt. So sind z-Ä- bet -i- 20» L nur 12» zu v, gesetzlich vorgeschriebene Abdaffelung gemeinde weise durch eine möglichst zuverlässige Person, am besten einen Tierarzt, vorgenommen wird, und daß zur Behandlung nur erprobte und als brauchbar befundene Mittel Verwendung finden. Bewahrt hat sich das Derrival, ein Extrakt ans der Derriswurzel, aus dem durch Zusatz von Wasser und Schmierseife eine Waschflüssig keit heraestellt wirb, die zum Einretben der Beulen Verwendung findet. Bei zweimaliger Einreibung der befallenen Stellen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen kann mit einem Erfolg von 100 °/o gerechnet werden, vr. Lz. Tüdern der Ziegen. Durch richtig aus- geführt» Tüdern — Weidenlassen an einer Kette — kann die Fütterung der Ziegen in der Zeit vom Frühjahr bis zum Spätherbst bedeutend verbilligt werden. Wo sich irgend ein« geeignete Gelegenheit zum Tüdern bietet, sollte man sie auch voll aüsnützen, denn dies» ist jedenfalls besser als ausschließlich Stallhaltung und Grünfütterung im Stall. Das z.LA. bet -i- 20» L nur 12» zu verwandeln, näm lich 32 — 20, bet 0» ? 32, bei —13» ? aber 45 (32 und 13). Dementsprechend ist auch die Verteilung von umgerechneten Reaumur« und CelsiuSschen Kältegraden bet Fahrenheit vörzunehmen. Spargel mit holländischer Satz«. Vor Mehl und Butter bereitet man «ine weHr Mehlschwitze, di« mit Spargekvasser ver dünnt wird, läßt sie dutchkochen und schmeikt sie mit Salz, Zucker und Zitronensaft ab. Zuletzt quirlt man «in Eigelb darunter. Einen pikanten Geschmack kann man durch Zugabe von Kapern erhöhen. Die Soße kann man über die gekochten Spargel gießen od«r exkra.an richten. Die Spargel werden in Stücke ge schnitten oder man läßt sie ganz. Ad. tn K, Kalbsleber auf Schweiz« Art. Eine frische, ausgewässerte und abgehäutete Kalbsleber wird in fingerdicke, fünf Zentimeter lange Stücke geschnitten. Jedes Stück bestreut «an mit Salz und etwas Pfesser, rollt es ein und umi wickelt es mtt einem frischen, gewaschenen Salbeiblatt, das man mit «inem Faden fest macht. Man wälzt di« Leberrollen in Mehl und bäckt sie tn heißer Butter hellbraun. Di« Leberrollen gibt man als Beigabe z» Gemüse oder auch zu Kartoffeln. At. gelegt und leicht mit Erde zugedeckt. Zwischen je -wrt Reihen Staiwen bleibt «in Weg von 80 bis SO om frei. Die Keimung der Bohnen erfolgt «rst bei einer Bodentemperatur von 10 bis . 12 Grad Celsius. WGrend des Wachs tums ist es notwendig, die Bohnen öfter ein mal zu hacken. Wenn sie eine Höhe, von IS bis 20 om erreicht haben, wird etwas angehäufelt. Dadurch wird di« Bewurzelung günstig an geregt. Wenn die ersten Ranken erschienen sind, werden sie um die Stang« herumgewunden und, wo notwendig, sogar leicht angebunden. Spater ist diese Arbeit nicht mehr notwendig. Di« Bohne klettert dann von selbst tn die Höhe. Stangenbohnen bringen höher« Er- träge als Buschbohnen, sind aper später pflück- reif als di« niedrigen Arten. vr. Hu. Schnittlauch-Vermehrung. Neben der Aus saat ist dl« Teilung des Schnittlauchs «ine be kannte Vermehrungsart. Letzter« kommt vor allem dort zur Anwendung, wo der Bedarf an Schnittlauch nur gering ist und «ine Aus saat sich nicht lohnen würde. Fetzt kann man ihn verpflanzen und teilen. Man wähl« dafür nur starke Büsche mit derben Röhrchen. Sin autgedünater, feuchter, schwerer Boden ist der beste. Der Abstand beim Pflanzen beträgt nach allen Setten 20 om. Gu. Wi. Bekämpft di« Dassrlsliegenplagel Die Dasselfliege schwärmt in den Monaten Juni bis September an heißen, sonnigen Lagen tn der Mittagszeit und legt weiße, längliche Eier an die Haare der weidenden Rinder. Die aus diesen Eiern schlüpfenden Larven dringen teils unmittelbar durch die Haut, zum Teil gelangen si« durch das Ablecken der Rinder in das Körperinnere. In den Monaten Januar bis Mat des folgenden Jahres werden die Larven unter der Haut der befallenen Rinder an getroffen, wo sie die sogenannten Wurmbeulen «rzeugen, di« außer der 2 bis 2,5 Zentimeter langen und 1 bis Zentimeter breiten grauweißen Larve noch Elter und Blut ent halten. Um die Atmung zu ermöglichen, wird mit dem Hinterleib, worin die Atmungswerk- zeuge ausmünden, eine runde Oeffnung tn die Haut gemacht. Aus diesen Beulen schlüpfen in dm Monaten April bis Juni, meist am frühen Morgen, die Larven aus, graben sich im Boden «tn und verpuppen sich. Nach etwa sechswöchiger Puppenruhe schlüpft aus der Puppe die Dasselfliege und der geschilderte Kreislauf beginnt von neuem. Der durch diese Parasiten verursachte Schaden besteht in der Verringerung der Milch- und Fleischpro duktion und besonders in der Verminderung des Hautwertes, da an der Austrittsstelle der Larven dünne Fehlerstellen im Leder entstthen. Di« Bekämpfung der Dasselfliege ist gesetzlich geregelt, und zwar durch das Gesetz zur Be kämpfung der Dasselfliege vom 7. 12. 1933. Eine wirksam« Bekämpfung wird aber nur Trage unv Antwort Gin Ratgeber für jedermann Bedingungen für die Beantwortung von Anfragen: Der weitaus größt« Teil der Fragen wird schrift lich beantwortet, da «tn Abdruck aller Antwort«» räumlich unmöglich ist. Deshalb muß leb« Anfrag« di« genaue Anschrift des Fragesteller« enchalten. Anonyme Fragen werde» grundsLtzlich nicht beantwortet. Außerdem ist jeder Frage ein Ausweis, daß Fragesteller Bezieher dieser Beilage ist, sowie al« Bortoersatz der Betrag von 80 Rpf. beizufllgen. Für jede weitere Frag«, auch desselben Fragestellers- sind gleichfalls 50 Rpf. mitzusenden. Anfragen, denen zu wenig Bor« beigefllgt Ist, werden zurückgeleat-'Und erst beantwortet, wenn der volle Portoersatz erstatte« lst. Im Briefkasten dieser landwirtschaftlichen Beilage können nur rein landwirtschaftliche und unmittelbar einschlägige Fragen behandelt werden; in Rechts fragen oder tn Angelegenheiten, die sich nicht dem Rahmen dieser Beilage anpassen, wird Auskunft keinesfalls erteil«. Die Ratschläge geschehen ohne jede Verbindlichkeit. Dt« Schrtftlettung Frage: Kühe haben Läuse. Der Grund dafür wird sein, daß st« im Spätherbst noch aus die Weide gingen. Ich putze sie alle Tage, trotzdem sind die Läuse nicht wegzubekommen. Mit was für einem Mittel kann ich sie erfolg reich vertreiben? Des Nachts belecken sich die Kühe gegenseitig sehr. Ist der Läusebesall hierfür vttlleicht die Ursache? R. B. in W. Antwort: Zur Bekämpfung der Läuse bei Rindern eignen sich Waschungen mit Sulfo liquid oder mit zwei- bis dreiprozentigem Kreolin-, Kresol-, Lysol- v-er Bazillolwasser. Auch Einreibungen mit einem Kreolin-Liniment (Kreolin 1, Schmierseife 1, Spiritus 7 Teil«) haben sich bewahrt. Zu beachten ist, daß zu nächst nie Ganzbehandlungen, sondern nur durch ein- bis dreitägige Pausen getrennte Drittel behandlungen durchzuführen find, um Vergif tungen zu vermeiden. Die Gesamtkur ist nach sechs Tagen zu wiederholen, bis lebende, beim Zerdrücken knackende Nisse nicht mehr nach- zuweifen sind. Zwischen den einzelnen und nach der letzten Behandlung ist für gründlich« Rei nigung und Desinfektion des Stalles, der Stallgerätfchaften und besonders des Putzzeuges Sorge zu tragen. Ein neueres «Präparat, das sowohl die Läuse als auch -die Nisse ver nichtet, ist Cuprer, das tn jeder Drogerie zu haben ist. Das gegenseitige Belecken kann in diesem Falle mit dem Läusebefall zur Be hebung des Juckreizes zusammenhängen und wird sich nach erfolgreicher Behandlung ver lieren. vr. Tz. Frage: Abgeschunden« Stellen an deck Gliedmaßen der Ferkel. Die Ferkel von sechs Sauen eines Stalles (bis sechs Wochen alt) haben an beiden Schienbeinen vorne haar- lose bis wie abgeschunden aussehcnde und mit einer trockenen Blutplatte bedeckte Flecken. Ein Ferkel hat nebenbei noch das Fleisch an «inem Sprunggelenksknochen weggefressen, als ob es «ine vernachlässigte, halbvereiterte Wund« wäre. Da ich Bakterien als Ursache annahm, bepinselte ich sämtliche Flecken mit Jodtinktur. Um was handelt es sich, und wie wäre das Uebel zu behandeln? S. H. in K. Antwort: Di« bei den Ferkiln beob achteten krankhaften Veränderungen der Haut an den Gliedmaßen werden zur Zeit häufiger beobachtet und sind als Erythem anzusprechen. Die Ursache kann sehr verschiedenartig sein: Hitz« oder Kälte, chemisch reizende» teils von außen, teils von der Blutbahn aus wirkende Stoffe usw. Vorwiegend werden von dem Leiden die Ohren bettoffen oder aber, wie auch im vorliegenden Falle, di« Gliedmaßen. Die erkrankten Teile sind zunächst stark geschwollen, hochgerötet und schmerzhaft. Die Hauttntzün- dung verschwindet manchmal allmählich unter starker Abschuppung, oder es entstehen, wi« es auch bei diesen Ferkeln beobachtet wurde, Wundflächen verschiedener Größe. Die Be handlung hat zunächst in der Abstellung der oben näher beschriebenen Ursachen zu bestehen. Weiter können Waschungen der erkrankten Partien mit essigsaurer Tonerde und Ein reibungen mit Ichthyol- oder Thvgenvlsalb« (10»/o) versucht werden. Gleichzeitig ist für regelmäßig« Reinigung und Desinfektton des Stalles Sorge zu tragen. S. > Frage: WaMund leidet an starkem A<mtjuck«n, er kratzt sich dauernd. Nach Ein reibung mit Peruol fand ich die beifolgenden Parasiten auf seinem Lager, halb tot. Womit kann ich das Ungeziefer bekämpfen? K. in T. Antwort: Di« eingesandten Parasiten sind Flöhe. Ein sehr gutes Ungeziefermittel ist Pulvex, das die Flühe und Haarlinge schnell abtötet. Das Einstteuen muß aber nach drei- Tagen noch einmal wiederholt werden, damit die frisch ausgeschlüpften Flöh« gleich ab-' getötet werden. Bet. Frage: Fichten find mit Gattenläuse« befallen. Bet einer Fichten«npslanzung hab« ich im letzten Jahre festgestellt, daß «tn Teil der Bäume mit den «ingesandten schwarzen Auswüchsen befallen ist; andere werden rot und verlieren die Nadeln. Bei den erstgenannten Fichten sehen die Kronen auch ganz rot aus. Was soll ich zur Bekämpfung dieser Erschei nung tun? A.R.inUe. Antwort: Die übersandten Fichtenzwelge zeigen Gallenbildungen, die durch Befall von Gallenläusen (Lhennes-Arten) an Fichten be wirkt worden sind. Ein Eingehen der Bäume tritt durch die Gallenbildung allein nicht ein. Eine Bekämpfung der Läuse ist schwierig und im großen nicht durchführbar; es kommt ledig lich das Abschneiden und Verbrennen der an den jüngsten Zweigen gebildeten Gallen vor Beginn des Herbstes in Bettacht, da dann noch die Larven im Innen» vorhanden sind. Das Rotwerden und Abfallen der Nadeln hängt nicht mit diesen Gallenbildungen zu sammen. Diese Krankheitsursache kann ohne Einsendung geeignetm Material» »sicht mtt- geteilt werden. Prof. vr. Li. Frage: Pelzkäfer. Ich find« seit dem letzten Jahre in meiner Wohnung verschiedent lich einen Käfer, der sich meist auf dem Teppich und vor allem an den Fransen desselben auf hält. Irgendwelchen Schaden hat der Käfer bisher nicht angerichtet, doch vermehrt er sich in letzter Zelt sehr. Um was für einen KSf«r handelt es sich? Richtet dieser irgendwie Schaden an, und was kann ich dagegen tun? Sch wohne tn einem sehr allen Hau», und es wird schwer sein, gegen di« Käfer «twas zu machen, da si« sich tn Dtelenrktzen, die nicht zu verstopf«« find, verkrieche» können. G. 3. in W. Antwort: Dek.aingesandt« Käfer ist der gewöhnlich« DelKSfer, dessen Larve sich von Haaren, Wolle, Feder« Uyd dergleichen ernährt und gelegentlich an alletlet Woll- oder Pelz sachen im Haushalt Schaden anrichtet. Wenn nach Ihrer Angabe die Dielenrttzen in Ihr» Wohnurm sich nicht verstopsen lassen, würde bei tatsächlichem Schadenauftreten des Käsers nur eine Vergaßt« der Wohnung mit Schwefel- Kohlenstoss, Lrttachlorkohlenstoff oder Areginal in Frage kommen, die durch «ine» geprüften Desinfektor durchzusüchren wäre. Vorläufig Ist das Wegfang«» aller aufzufirchendon Käfer schon von «rheblicheut Wert. vr. I. FraK«: HagekuttemvM gikttMein Hagebuttenwein, mtt Tokaier Wetnhefe an- gefetzt, hat, wie dl« etnaesanlll« Prob« zeigt, vorzeitig aufgehört zu garen. Sch hatte etwa S kg Zucker auf 28 Liter genommen. Er bat schwer zu gären aagefanaen und hat dann vls vor fünf Woche« aufgehört Hu gären. So habe ich nochmal» vor Mvölf Tagen mit Tokaier Hefe und noch 1 kg gacker angesetzt, leider bis heute ohne Erfolg. Was kann ich tun, um den Most erfolgreich für di« Dauer vor dem Der- derben zu bewahr«»? I. S. in C. A n t wor t: Sie Probe/enthielt 12,5 Dolum- prozent Alkohol ui« «ntspricht demnach !» Stärk« einem mittler«» Lsschwein. Da irr Wein durch de» zweiten Zuckerzusatz «twas sitz ausgefallen Ist, rate« wir zu einem Versuch, eine Nachgärung tn Gang zu bringen, indem nochmal» frisch angekeimte Rettiches« zugcsetzt wird und außerdem iog Thlorammoisiumpulver, tn wenig Wasser gelöst. Sollt« eine Nachgärung nicht mehr einsetzen, io muß baldigst auf Flaschen gezogen werden, da die Gefahr eines Sssigstiche» besteht. Vorläufig ist der Wein noch «twas krautig tm Geschmack, wa» fich aber mtt der Zeit durch Lagerung verlieren wird. Prof, vr. Ks. «le Sutendimam em die ostbriftlewmg, «ab «nfraoen, Pud zu Achten an --N«»man«, «rudammlve». gf»'