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«erSSGsHeLrMer nmnmrr 1» Pfg3 Sonnabend, den 5. Januar1S35 Nr. 4 stungsbesprechui.gen in Genf vor Ende -er ersten Februar, woche wieder aufzunehmen. Wyebkü firAWOwerda Einzige Tageszeitung tm Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächftfch» Erzähler ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Ämtahauptmannschaft, de« tzauptzollamt» und des Be- zttt»schulamt» -u Bautzen fowie de» Finanzamts und de» Stadttot» zu Bischofswerda und der Gemeindebehörden behvrdltchersett» bestiumUe Blatt Tagesschau. * «voll» Matt" gibt einen lttngeveu au, der amMchen Verlautbarung Über die Führerkuadgebung in Vertin am Donners tag wieder und schreibt, diese Versammlung sei in der Tai ei« Triumph für dl« nationalsozialistische Partei. * Zu einer Unterredung mit einem englische« Pressevertreter änderte sich der Saarbevallmächtlgte de» Reichskanzler», Gauleiter Bürckel. ausführlich über die Zukunft de, Saargeblele, nach dem IS .Januar. Zur Teilnahme an der Abstimmung sind wleder hvn- derte von Saardeutschen au» aller Wett eingetroffen. * Die erste Sitzung de» «emelläadischea Landtag« im neuen Jahr ist ebenso gesprengt worden, wie die letzte Sitzung de, alten Jahre». Der Gouverneur hat den Lihungrsaal durch Sriminalpoli- zel rüumen lasten. Vier Abgeordnete wurden verhastet. * Der diplomatische Sorrespondent de» »Daily Telegraph- be richtet über einen angeblichen europäischen Fried«n»ploa Mussolini». Maa schreib« Mussolini di« Absicht zu, -ast der Grundsatz »gegen- seitiger Rlchttlumischmrg". der im Falle Oesterreich» vorgesehen sei, auch an anderer Stelle zur Anwendung gebracht werden könne. * Sieben Skiläufer «nw München unter Führung de» Skileh- rer» Luder wurden an der Marmolata la den Dolomiten von einer Lawine verschüttet. Da» Unglück forderte 4 Todeiopfer. AussührNche» an anderer Stell«. Aleukinh und Ilmgegenb Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadtund Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Seilagen. Illustriertes Sonntagsblau- Heimatkundlich» BeUaae > und S'E ' Landwirtichastlichr Beilage - Druck uad Bnlag^ Friedrich May, G.m. b. H. in Mscho^werda. — voftscheckkoato Amt Dresden Nr. 1521. Demeindeverbandsgttokasse Bischofswerda Konto Rr. 81 Sie VrrhaMrn rn in Rom. Rom, 5. Januar. (Eig. Funkmel-.) Die italienisch, Hauptstadt steht ganz im Zeichen des sranzSsischen Slaatsbe suche» und der Verhandlungen 'wischen Laval und Muss» lini, die heute vormittag S,Zl> Uhr im Palaiio Venetta be gonnen haben. Vor dem Gebäude hatte sich eine größere Menge Schaulustiger eingefunden. Rach der ersten Ve- spkeckmng findet eine Unterredung de» französischen Austen- Ministers mit dem italienischen Staatssekretär im Austen amt. Suvich, stakt. Um 11.30 Uhr folgt die Audienz beim König von Italien, um 12 Uhr das anschließende Frühstück an der königlich-n Tafel zu Ehren de« französischen Gaste». Die Presse verösfentilcht ausführliche Berichte über die Ankunft Laval» und spricht von dem lebhaften Interesse, da» die Bevölkerung Roms dem französischen Außenminister entgegenbringe. In den Kommentaren wird nochmal» da» Festhalten Italiens an seinen Freundschaften unterstrichen und der Hoffnung Ausdruck gegeben, dast die Haupthinder nisse zwischen Italien und Frankreich beseitigt werden und damit ein wichtiger Schritt auf dem Wege zur Festigung des Friedens getan werden könne. Vie italienisch-franzö sische Verständigung schließe durchau» nicht die Teilnahme der übrigen Großmächte an einer gemeinsamen europäischen Politik aus. Außenminister Keck reist nach Gönf. Warschau, 5. Januar. (Eig. Funkmelö.) Außenminister Beck wird heute von seiner Reise aus Schweden in Warschau zurückerwartet. Wie verlautet, wird er sich nach kurzem Aufenthalt zur Ratstagung nach Genf begeben. Die Oppo sitionspresse kündigt an, -aß Minister Deck nach-er Rückkehr aus Genf voraussichtlich im Sejmausschuß für auswärtig« Angelegenheiten einen Bericht über die außenpolitische Lage erstatten werde. Mauernde Bedrückung des MmeideiMlums. Kriminalpolizei gegen Volksvertreter Die erste Sitzung des Memelländischen Landtags im neuen Jahr ist genau so gesprengt worden wie die letzte Versammlung des alten Jahres. Diesmal war es seüoch -er Gouverneur selbst, der als Dirigent auftrat und schließlich Kriminalpolizisten herbeirief, -ie den Sitzungssaal zu räu men hatten. Man denk«: Kriminalpolizei, die, wie ihr Name schon sagt, nur -azu da ist, Verbrechen zu bekämpfen und sich mit Verbrechern obzugebenl Nichts kennzeichnet besser die nackte Brutalität der Litauer im Memelgebiet al« dieser Vorgang. Man schämte sich nicht einmal, vor aus ländischen Diplomaten, die als Gäste auf der Tribüne saßen, di« Volksvertretung mundtot zu machen. Bedauerlich ist es jedoch, daß unter den Diplomaten die Vertreter der Da- rantiemächte nicht zu sehen waren, obwohl sie hier «in« aus gezeichnete Gelegenheit hatten, sich mit eigenen Augen von dem Treiben der Litauer zu überzeugen. Schad«, daß sie den mit der Präsident«nglock« wild um sird fuchtelnden Gouverneur nicht beobachten konnten, wie er di« Erklärung des litauischen Ministerpräsidenten, an der Memel sei alle. gen gerade, das Blatt des „Dolksbundes", das vergebens auf Katholikenfang ausgeht, diele und ähnliche Annoncen enthält, allerdings auch keine anderen, die wenigstens nach außen hin «inen gewissen seriösen Eindruck machen könnten. Ausländische Geschäftsleute inserieren, darunter einige Juden, ausländische Schriften gegen Deutschland werden an- geboten und di« Druckerzeugnisse des ausländischen Buchhan del» preisen ihre Hetzschriften an. Jedes weitere Wort er übrigt sich angesichts dieser „sprechenden Inserate". Die geschäftliche Seite der ganzen Angelegenheit braucht uns schon gar nicht zu interessieren. Es muß aber jeden Be ttachter doch sehr nachdenklich stimmen, wenn sich die gleiche Presse auf ihren vorderen Seiten, die dem Kampf gegen deut- sches Wesen gewidmet sind, nicht genug tun kann mit erloge nen Zahlen über Beitritte zu ihrer „Einheitsfront" und über Verfammlungsbesuche, und auf ihrer letzten Seite oder viel mehr meistens auf der letzten halben Seite den unumstöß- Go Slick io die Separatistknpkeffe des Saargebiets. Don unserem nach Saarchrücken entsandt«« L-Sonderbericht- erstälter. Saarbrücken. Anfang Januar 1SSS. Trotzdem oder vielleicht gerade wett die separatistisch« und Emigrantenpresse im Soargebiet einen Lebenrfaden be sitzt, den die Schicksalsschere schon , in wenigen Wochen end gültig abschn«iden wird, ist es recht nützlich, sich in kurzen Zügen mit ihr und ihren Spalten zu beschäftigen, und zwar mit jenen Spalten, die der Fachmann zu betrachten pflegt, wenn er gewisse Rückschlüsse auf das Gedeihen der Zeitung ziehen will. Die Lektüre der Presseerzeugniss« tm Saarland, die für den Gedanken des sogenannten Status auo ointreten, ist aber in zweifacher Hinsicht interessant. Einmal stellt man mit innerer Befriedigung fest, wer eigentlich solche Sudel- organe als die richtigen Jnsertionsplätze betrachtet, zum an dern erkennt man mit der gebotenen und verständlichen Scha denfreude den geradezu kümmerlichen Raum, den die Inse rate einnehmen. Das trifft nicht etwa nur für eines dieser Blätter zu, nein, die gesamte dsutschtumfeindliche Presse bil det hier im wahrsten Sinne des Wortes «ine „Einheitsfront". Was zunächst die Jnserenten angeht, so ist immer e i n jüdischer Schuhlaven in Saarbrücken vertreten, mitunter ent deckt man noch eine weitere Anzeige nichtarischen Charakters, aber dann ist auch diese Rassenfamilie „ausgestorben". — Immerhin ein symptomatischer Vorgang, wenn man berück sichtigt, daß der angeborene Geschäftsgeist dieser Herrschaften überall eine lukrative Verotenstmöglichkeit wittert. Ob es innere Hemmungen sind oder ob man lediglich die Bla mage vor der Saaröffentkchkeit scheut, entzieht sich unserer Kenntnis, ist aber auch nicht weiter von Bedeutung. Weit interessanter werden die Anzeigen, wenn sie beispielsweise folgendermaßen lauten: „Niewiederkehrende Gelegenheiil Konkurrenzlos billiger Totalausverkauf wegen völliger Geschäftsaufgabe". E» folgt dann der Name, der meistenfalls französisch oder — jüdisch klingt. Man möchte unwillkürlich und au» reinster Nächstenliebe heraus Herrn Mak Braun und seinen Genossen den guten Rat geben, die Mitteilung vom „Ausverkauf* und der »Fötalen Geschäftsaufgabe" als Schlagzeile und prophetische Ankündigung schon heute an die Spitz« der ersten Setten seiner gekauften und mit fremdem Geld bezahlten „Organe" au setzen! — Er würde damit beim Saarvolk ganz bestimmt nicht auf Unglauben stoßen. — Cs folgen noch «in bl» zwei Inserate, die sich konsequen- terweise zu der oben beschriebenen Gruppe rechnen lassen. Das sind die lockenden Angebote luxemburgischer oder loth ringischer Häuser- und Geschäft-Makler, welche offenbar aus einem bestimmten und sicherlich richtigen Ahnungsvermögen heraus gerade dies« Spalten al» die maßgebendsten für solche Offerten betrachten. Hier bietet einer eine „Herrüche Villa" an, dort kann sich ein „Wanderer aus dem Saargebiet" ein« Bombenexistenz durch Üebernahme einer gutgehenden Bäcke rei gründen. — Schließlich sei noch am Rande erwähnt, daß selbstverständlich die EigmreHame für Erzeugnisse des deutschfeindlichen Buchhandels und sonstige Schundliteratur einen entsprechenden Raum einnimmt. Besonder» muß aber darauf hingewiesen werden, daß auch, man möchte sogar sa- Englische Stimmen zur Mrerklmdgebung in Berlin Heilsame Wirkung auf die außenpolitische Lage. Loudon, S. Januar. (Eig. Funkmeldg.) „Daily Matt" gibt einen längeren Au»zug an» der amtlichen Verlaut barung über die Aührerkundgebuug in Berlin am Donners tag wieder und schreibt, diese Versammlung sei in der Tat eit» Triumph für die nationalsozialistisch« Partei. Der Berliner Berichterstatter der „Times" meint, im ganzen ge nommen dürfte die Veranstaltung eine heilsame Wir kung aus die außenpolitische Lage ausgeübt haben zu einer Zeit vor der Saarabstimmung, wo ein wirk lich achtunggebietendener Eindruck der Solidarität unter den Führern de» neuen Deutschland sehr wlchlg sei Der Ein fluß dieser Kundgebung könne sich wohl noch lange über de« 1Z. Januar hinaus auswlrken. Gin enropüischer Friedensplan Mussolinis? DRB. London. 8. Januar. (Eig. Funkmeldg.) Der di plomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" ist der Ansicht, daß die römischen Besprechungen zwischen Mussolini und Außenminister Laval voraussichtlich einen noch weite ren Umfang annehmen werden, als man zuerst erwartet habe. Außer dem geplanten Garantieprotokoll für die Un abhängigkeit Oesterreichs sei mit einem Vorschlag Mussolinis zu rechnen, daß Laval erneut an die Frage eines ö st - ltchen Sicherheitspakte», der Sowjetrußland, Deutschland, Polen und di« Tschechoslowakei umfassen wür de, Herangehen möge. Man schreibe Mussolini die Ansicht zu, daß der Grundsatz der gegenseitigen Nichtein mischung", der im Falle Oesterreichs vorgesehen sei, auch nützlicherweise an anderer Stelle zur Anwendung gebracht werden könnte. Er habe daher dem französischen Außenminister auf privatem Wege nahegelegt, einen ergän zenden Vertragsentwurf aufzusetzen, England, Sowjettuß- land und Dolen sollten zur Beteiligung daran eingeladen werden. Äußer Laval würden auch die Außenminister der anderen Länder während der Bölkerbundsratssitzung in Genf in der nächsten Woche darüber befragt werden. Es sei noch unbekannt, wie weit Laval diesen neuen Gedanken unterstütze, aber er werde, so meint der Korrespondent, an erkennen, daß es leichter für Mussolini sei, sich zu einer neuen Donaupolitik bereitzuerklären, wenn er gleichzeitig als Urheber eine» noch größeren europäischen Friedenspla nes erscheinen könne. In Warschau habe man bereit» ange fragt, und in Moskau seien ebenfalls Sondierungen angestellt worden. Mit endgültigen Antworten sei aber vor der Rückkehr des polnischen und des sowjetrussischen Außenministers nach Genf nicht zu rechnen. Auch die eng lische Stellungnahme sei seit Bekanntwerden des neuen Planes noch nickt festgelegt worden und werde daher eben falls der Gegenstand weiterer ministerieller Unterhaltungen sein. Die englische Regierung sei sich allerdings wohl be wußt, daß die Sicherheitsfrage bei dem bevorstehen den Londoner Besuch von Laval und Flandin eine große Rolle spielen werde. Paris habe klar zu verstehen gegeben, daß Frankreich zusätzliche Garantien für seine Sicherheit verlange, wenn es die deutsche Wiederaufrüstung in ur kundlicher Form zu einem für Deutschland annehmbaren Stande anerkennen solle. Der Zeit« bschnittnachder Saarabstimmung werde voraussichtlich von französi scher Seite dazu benutzt werden, die ganze Frage der Rüstungsbegrenzung mit England durchzuaehen. Unter diesen Umständen sei nicht beabsichtigt, die Abrü- vv. Iahraang lichen Beweis liefert, daß ihre antideutsche Propaganda kel- nen Hund hinter dem Ofen hervorlocken kann. Stünde wirk- sich auch nur ein nennenswerter Bruchteil des Saarvolkes hinter den schwankenden Gestalten eines Matz Braun, eines Jmbusch und Konsorten, man dürfte gewiß sein, daß der In- seratenteil ihrer Blättchen anders aussehen würde als es tat sächlich der Fall istl — Die etwaige Einwendung, auch im Saargebiet sei «ine gewisse Jnsertionsmüdtgkeit eingetreten, die sich überall zeige, ist nicht stichhaltig und kann an Hand derDeutschen Presse im Land der Saar beweiskräftig ad absurdum geführt wer den. Eine sehr lehrreiche Bettachtung konnte man gerade an Weihnachten und vor dem Neujahrsfeste machen. Seiten- lang liefen die Anzeigen der saardeutschen Blätter durch, — bei den Separatisten- und Emigrantenblättern das gleich« kümmerliche Bild wie an jedem anderen Tage und vor allen Dingen — immer wieder nur die alten „Stammkunden"! - und Sei«- Fenyprech« «»I Bischofswerda Re. «4« m>d 14L lta: Frei ia» 6m gack» höherer GewaU - Krieg oder wnst.a« agendwelchn Im TextteU die 00 mm breit» Millimeters«. Störung »e. »««be» d« Zeitung °d« der Veftrveruna«'nrtch. nach den g-l-tzlich oorg-schrt-benen SäA gL A EfiÄÄ (Sonnabend- Mnaen - Hord« »«z'ehertemen «nlpruch aut weterung oder von Anzeigen in bestimmten Nummern Und an beltinmntenZllinn 'Nachlieferung der Zeitung oder auf Nllckzahlung de, «ezugepreiie, , kein» Gewähr. - Erfüllungeori Vlschvf,i«rda.