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lang abkühlte, mit der ünterfiäche auf einem festen heissen Stück des Erdinnere auflag, so konnten die heissen unterirdischen Gewässer ihr Kieselsäure, Silikate von Kalk und Alkalien entziehen und auf der Oberfläche absetzen in Form von Quarz und thonerdehaltigen Silikaten; bemerkenswerth ist das in diesen Absätzen fast gänzliche Zurücktreten von eisen- und magnesiahaltigen Silikaten l ). Nach Geikie sind die Gesteine metamorph, deren mineralogische oder chemische Zusammensetzung und innere Struktur in einer gewissen Tiefe unter der Erdoberfläche durch mechanische Bewegung, verbunden mit hoher Tempe ratur, heissem Wasser oder Dampf verändert sind 2 ). Die Summe der chemischen Veränderungen, welche die Sedimente nach ihrem Absatz erfahren haben, be zeichnet A. de Lapparent als metamorphisch 3 ). Schliesst man, wie es zweckmässig erscheint, die durch Verwitterung und Zersetzung 4 ) bedingten Veränderungen der Gesteine von den metamorphischen aus, so kann man ein Gestein nur dann metamorphisch nennen, wenn man seine Beschaffenheit vor der Veränderung kennt und weiss, wie und wodurch es ver ändert wurde. Das Erstere wird durch üebergänge in das unveränderte Gestein nachgewiesen, welches als ein Fertiges, also nach seiner Festwerdung von der Umwandlung betroffen wurde. Damit schliesst man von den metamorphischen Erscheinungen aus: den Uebergang der feurigflüssigen Eruptivgesteine in feste; ihre durch verschiedenartiges Erstarren bedingten Differenzen; das Entstehen von Sandstein und Conglomerat durch Zutritt von Bindemitteln aus Sand und Gerollen; die Umbildung pflanzlicher Reste zu Torf und Kohlen, der kalkhal tigen organischen Reste zu Kalkstein; das Uebergehen von Anhydrit in Gyps, von Eisenkies in Brauneisen und Aehnliches. Nach dieser Begrenzung bleiben als metamorph übrig die Veränderungen der Gesteine 1) durch Blitzschläge, 2) durch Kohlenbrände, 3) durch Eruptiv gesteine 5 ). Ist auch im Vergleich zu den beiden ersteren die dritte Gruppe bedeutend, so betrifft sie doch nur Wirkungen auf kleine Entfernungen, ver glichen mit der vierten Gruppe, dem Regional-Metamorphismus. Den durch Eruptivgesteine hervorgebrachten Metamorphismus hatte man als örtlichen, speciellen, anormalen, meist als Contakt-Metamorphismus 6 ) bezeichnet, den Namen Regional-Metamorphismus führte Daubröe 7 ) 1860 ein statt der Ich entlehne diese von T. St. Hunt als „Crenitic. hypothese“ bezeichneten Sätze dem Aufsatz von R. D. Jrving in Seventh annual report of the United States geological survey. 1888. 382, wonach sie in Transact. Roy. Soc. Canada for 1884. Vol. 2. 36 und flg. standen. Aehnliche Ansichten hat T. St Hunt schon früher in Quart. J. geolog. Soc. 1859, Amer. J. of sc. 1861 und 1863 und anderswo ausgesprochen, vgl. Chemical and geologi cal essays. 1875. — 2 ) Geikie. Textbook of geology. 1885. 557. cf. 294. — 3 ) A. de Lap parent. Traite de geologie. 1885. 648. — 4 ) Die durch ältere Emanationen bewirkte Um änderung der Gesteine (die Bildung von Gesteinen, welchen Zinnstein, Topas, Turmalin auf diesem Wege zugeführt wurde) ist als Anhang den metamorphischen Erscheinungen beigefügt. — s ) Die Umänderungen der Kohlen durch Eruptivgesteine sind gesondert und unmittelbar nach den Wirkungen der Kohlenbrände aufgeführt. — 6 ) Daubree nannte ihn 1860 metamorphisme de juxtaposition, Boubee 1844 metarn. par incandescence, A. de Lapparent 1883 metam. d’influence. — ’) Daubree. Mem. de l’Acad. des Sciences, sa- vants etrangers. XVII. 1860; Bull. geol. (3) XVHI. 470. 1861.