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hinausreichenden, um sich selbst rotirenden Nebelballs nach dem Mittelpunkt, der späteren Sonne, hin, und die so entstandenen Ringe verdichteten sich zu Planeten und ihren Monden. Im Ganzen nimmt die Dichtigkeit der Planeten ah je nach ihrem Abstand von der Sonne. Die so entstandenen feuerflüssigen Massen lieferten bei weiterer Erkaltung mindestens an der Oberfläche feste Körper, die Planeten, welche um die wegen ihrer überwiegend grossen Masse sehr langsam erkaltende Sonne rotiren. Einen Beweis für diese Nebeltheorie 1 ) liefert die 1860 von G. Kirchhoff und Bunsen begründete Spektralanalyse, welche gestattet, selbst über die chemische Beschaffenheit entfernter Sonnen systeme und Nebel auszusagen. Ferner erweist die Beschaffenheit der Meteoriten den Zusammenhang unseres Sonnensystems mit dem im übrigen Weltraum Vor handenen. Für den einst feurig-flüssigen Zustand der Erde zeugt ferner ihre Form (die eines Rotationsellipsoides), die Abplattung an den Polen (etwa Vzaa) und die Zunahme der Temperatur in der Tiefe. Nachweis eines Wärmeschatzes im Erdinnern. In der gemässigten Zone verschwinden bei 60—80 Fuss Tiefe die täglichen und jährlichen, von der Einwirkung der Sonne abhängigen Temperaturschwan- kungen der Erdoberfläche. Diese Tiefe wechselt je nach der geographischen Breite, dem Klima und der Gebirgsart, da das Wärmeleitungsvermögen der letzteren einen grossen Wechsel zeigt. In den Tropen, wo die Schwankungen der Temperatur viel geringer sind, liegen die Punkte, an denen während des ganzen Jahres die Temperatur nicht wechselt, der Oberfläche viel näher. Unterhalb der invariablen Erdschicht nimmt die Temperatur stetig zu, wenn auch keineswegs gleichmässig. Beweise für das Vorhandensein eines Wärmeschatzes im Erdinnern, welcher langsam, aber stetig ausgegeben wird, liefern die Laven der Vulkane, deren Temperatur 2 ) auf 1200—1500° steigt; die zahlreichen Thermen, d. h. die Quellen, deren Temperatur höher ist als die Mitteltemperatur ihres Ausflusspunktes (s. Bd. I, p. 568); die artesischen Brunnen; die Bohrlöcher; die Schächte der Bergwerke. Um die Resultate vergleichbar zu machen, nennt man die Tiefe, in welcher die Temperatur um 1° zunimmt, die geothermische Tiefenstufe. Sie ist hier in Pariser Fuss (p. F.) angegeben. Man berechnet sie aus der Differenz der Temperatur an der Oberfläche oder am ersten Beohachtungspunkt und der Temperatur in der Tiefe, unter der freilich unrichtigen Voraussetzung, dass die Zunahme der Temperatur in arithmetischer Progression erfolge. In grösseren Tiefen beträgt die jährliche Oscillation höchstens 1°. Von den zahlreichen Beobachtungen sind hier nur einige angeführt. x ) Durchschnittlich enthalten Granite 48°/o, Doleritbasalte 43°/o, Kalksteine 48°/o, Thone 44°/o, Meerwasser 86°/o Sauerstoff. — 2 ) Alle Temperaturangaben sind in °C. ausgedrückt, wenn nicht andere Maasse besonders angegeben sind.