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10. Latacunga—Quito. Nur anderthalb Tage hielten wir uns nach der Cotopaxi-Quilindana- Tour in Latacunga mit Briefschreiben, Sammlungsordnen, Besuchemachen u. dergl. auf. Dann eilten wir nordwärts der Landeshauptstadt Quito zu; nun immer auf der großen Landstraße reitend. Von Latacunga ab blieben wir nach Übergang über den Cutuchifluß auf der Westseite des Latacungabeckens. Die Straße zieht lange Strecken schnurgerade durch sumpfiges Terrain und ist deshalb hoch ge pflastert. Jo mehr wir uns dem Cotopaxi näherten, der leider in Wolken versteckt blieb, desto öder, steiniger und staubiger ward die Ebne von den Ablagerungen der vom Cotopaxi herabgeschwemmten Avenidas. Schon 3 Wochen vorher hatten wir auf dem Weg zum Cotopaxi am Rio de Aläques und bei Mulalö diese ungeheuren Muren kennen gelernt (s. S. 219,223). Hier unten ist nun die ganze Ebne bis zum Cotopaxifuß meilenweit von dem grauen sandigen Lehm und den rundgerollten Lava- und Bimssteinblöcken bedeckt, die der Cutuchifluß bei Cotopaxiausbrüchen über das Land ge schwemmt hat. Dor Straßondamm bildet die Westgrenze der jüngeren, meist vom Ausbruch des Jahres 1877 herrührenden Vermurung. Nur an zwei Stellen haben ihn die Sehlammfluten durchbrochen und sich auch auf die westliche Talseite zwischen die Felder und Viehtriften ergossen. Dieses junge, sehr vegetationsarme Aufschüttungsgebiet, das noch direkten Zuwachs durch die vom Cotopaxi ausgeworfhen Aschen und Lapilli erhält, ist der Tummelplatz der Windes. Anfangs blies er aus Ostsüdosten kräftig hinter uns her. Die ganze Atmosphäre war von Staub