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-29- Im Vorgefühl, daß seine Arbeit gut werden mußte, empfand er eine Freude, wie nie zuvor. Fast zärtlich nahm er vom Stoß ein Blatt nach dem anderen wieder herunter und legte sie wie eine Spielkarte auf den Tisch. Ein nie gekanntes Glücksge fühl war ip. ihm: das alles hatte e r berechnet, erforscht. Für diese Arbeit hatte er seine Nachtruhe geopfert - aber es war seine Arbeit. Noch war sie nicht beendet. Aber Michael wußte, daß er, wenn en/das alles aus der Hand geben würde, das tun würde, als ginge es ihn nichts mehr an. Das Ziel war dann erreicht, eine neue Arbeit wir de sein Denken beanspruchen, ^as war schon immer so gewesen bei ihm. Das Erreichte hatte nie vermocht, ihn lange zu fesseln, ihn im Erfolg einzuwiegen. Aber das vorher, der Kampf, bis es gelang! Das war Herrlich, das war ein Kräftemessen, das war Leben. Er mußte an Gräupner denken, diesen kühlen Rechner, der im Voraus wußte, wo es lohnte, seine ganzen Kräfte einzusetzen. Gräupner ging nie ein Risiko ein. Eva hatte einmal zu ihm gesagt: "Du bist ein richtiger Aben teurer, Michael! Wenn du eine Sache beginnst, weißt du nie, in welches Abenteuer du dich einläßt." Ja, sie hatte recht. Es war schon ein Glück, daß sie ihn so verstand, daß sie auf Abende und Nächte verzichten konnte, die er in seinem Keller-Laboratorium versaß, wenn er gar nicht daran dachte, daß sie auf ihn wartete. Ein Gewitterregen hatte den Platz vor dem Technikum in einen See verwandelt. Mißmutig saß Michael an seinem Schreibtisch und blickte durch das Fenster. ^Elender Dreckstall", fluchte