fielen ihr jetzt ein. Aber war denn nicht alles schon vorher beschlossen? Hatte man sie überhaupt nach ihrer Meinung ge fragt? "So eine Gemeinheit!” sagte sie und schloß die Tür ihres Ar beitszimmers hinter sich zu. Jetzt brauchte sie sich wenigstens nicht mehr zu beherrschen - sie konnte ihrer Empörung freien lauf lassen - und ihren Tränen. Es waren Wuttränen. + Noch schlimmer als diese Versetzung war die Tatsache, daß Michael wieder einmal recht behielt. Vor wenigen Tagen erst, im Urlaub, gab es dieserhalb eine Auseinandersetzung ... ”Du hast dich sehr verändert, seit wir hier sind”, sagte Michael. Sie gab keine Antwort und sah nur den Wolken nach, die über sie hinsegelten, jenen Wolken, die Urlaubsstunden hinter sich herzogen. ”So möchte ich dich immer haben”, sprach er weiter. "Weißt du, so heiter, so jung - einfach du.” "In ein paar Tagen ist der Urlaub vorbei, Michael. Dann muß ich wieder ernsthaft sein.” Sie sagte es und in ihrer Stimme klang ein leises Bedauern mit. Vielleicht muß ich gar nicht so ernst sein, dachte sie. Vielleicht bilde ich mir das alles ein. Wahrscheinlich ist es nur Unsicherheit, die ich hinter Ernst und Würde verbergen will. Unsicherheit? Warum eigentlich? Sie kannte doch die Gesetze und hielt sich daran. Aber gab es nicht auch Entscheidungen, für die