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-25- Ein Sommerabend begann. Eva sagte: "Komm, sei nicht bockig,Michael", und fuhr ihm mit der Hand über das Haar. Er hielt ganz still. "Wir fahren noch ein Stück raus", sagte er unvermittelt, bei nahe grob und zog sie vom Fenster weg. Als sie hinter ihm auf dem Motorrad saß, bereute er seine Barsch heit. Aber sie konnte ihn auch aus dem Konzept bringen, wenn sie ihm so übers Haar fuhr, wie vorhin. Und das Schlimmste war, sie wußte das gar nicht. In ziemlich raschem Tempo fuhr er stadtaus wärts. "Wohin fahren wir?" rief sie. Der Fahrtwind trug ihre Frage davon "Michael, wohin fahren wir?" Er beschleunigte das Tempo. Sie mußte sich an seiner Jacke festhalten. Es ist zum Verrücktwerden, dachte Michael. Das geht nicht so wei ter, daß ich sie quäle, wenn ich mich mit Gräupner in der Wolle hatte. Sie kann doch nichts dafür. "Wohin fahren wir?" schrie sie hinter ihm und trommelte mit der Faust gegen seinen Rücken. Ich muß dem Gräupner endlich mal die Zähne zeigen, dachte er. Wenn ich mir von ihm immer alles gefallen lasse, dann schika niert er mich immer mehr. Der soll noch an mich denken, dieser - dieser Pedant. Schließlich kann ich auch etwas, nicht nur er. Ich werde schon noch mit ihm fertig werden, ich muß es einfach schaffen. Ich werde es ihm beweisen, was ich kann. Michael wurde etwas ruhiger und mäßigte die Fahrtgeschwindig keit. Sie bogen in einen holprigen Feldweg ein und Eva konnte sich kaum auf dem Sozius halten. An einem See bremste Michael.