Volltext Seite (XML)
18 - Ein Telefonanruf riß Eva in die Wirklichkeit zurück. Der Tag forderte sein Recht von ihr, ihre Entscheidungen. Als Sie den Hörer wieder zurücklegte, wußte sie, daß diese Episode aus der Kindheit nicht zufällig in ihrer Erinnerung aufgetaucht war. Es war ein Mosaiksteinchen von den vielen, die dem Wunsch Gestalt gaben, gerade diesen Beruf zu wählen. Es war gewiß nicht immer leicht, sofort das Richtige zu er kennen. Und es würde schwer werden, Michael davon zu über zeugen, daß ihre Versetzung notwendig sei, zumal sie selbst sich gegen diesen Beschluß sträubte. Warum ist das Leben so kompliziert? 3 Als Michael die Wohnung betrat, ahnte Eva schon, daß etwas nicht stimmte. "Von dem Gräupner lasse ich mich nicht mehr schikanieren. Ich mache das einfach nicht mehr mit.” Ohne Begrüßung und Einlei tung loszulegen, war seine Art in solchen Situationen. Beim Luftholen gab er Eva einen flüchtigen Kuß, um danach umso heftiger zu wettern. Eva wußte, daß sie ihn erst einmal aus toben lassen mußte, bevor sie nähere Einzelheiten darüber er fuhr, was ihn ärgerte. Ruhiger geworden, erzählte er ihr, was im Betrieb vorgefallen war. '•Stell dir vor, jetzt, da ich mit meinen Teilversuchen fast fertig bin, kommt mir wieder mal der Gräupner in die Quere. Heute Nachmittag^ war’s. Kommt ganz freundlich an, der Herr