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-63- Gräupner zu sprechen? Es ist eine Chance, die sich bietet - sie kommt nie wieder. Und Gräupner müßte dann klein beigeben. Wenn ich mich wenigstens mit einem Menschen beraten könnte, dachte er. Wenn Eva da wäre, sie ist der einzige Mensch, den ich bedenkenlos liebe, trotz alledem. Gestern hatte er bei ihr angerufen, da war sie in der Verhand lung. Vielleicht verstünde sie mich auch gar nicht richtig. Sie sieht alles von ihrem Standpunkt als Richterin, als Funktionär. Warum denkt sie nicht so wie andere Menschen? Schließlich verscheuchte er diese Bedenken. Er war ärgerlich auf sich. Galt es jetzt nicht, jeden Gedanken auf diese Arbeit zu konzentrieren? Ohne daß er es wahrnahm, wurde der Gedanke, mit dem er erst gespielt hatte, zum Beschluß. Für Michael stand es jetzt außer jeder Debatte, daß er den Versuch nicht durchführte. So eine Gelegenheit kam nie wieder und Gräupner sollte vor Wut platzen, daß er ihm zuvorgekommen war. Aus welchen MotivenGräupner den Versuch immer wieder hinaus schob, wußte Michael nicht. Aber er wußte, daß jede Verzögerung auch wenn sie noch so gut begründet war, einen Schaden für das Werk bedeutete. Morgen werde ich die letzten Laborproben bekommen, dachte er. Ich werde sie selbst auswerten, damit alles in Ordnung geht. + Die folgenden zwei Tage flogen nur so dahin. Mit ungeheurer Energie stürzte sich Michael in die Arbeit und verbot sich je-