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ö08 Der Harnstoff als stickstoffhaltiges Pflarrzerr- nahrungsmittel Bon vr. W. Kampe, Assistenten am agriculturchemischen Laboratorium zu Göttingen. (Vorläufige Notiz.) Um zu ermitteln, ob die Pflanzen die Fähigkeit besitzen, Harn stoff zu asflmiliren, stellte ich, auf Veranlassung von Herrn Professor Wicke, im vorigen Sommer Vegetationsversuchc mit Mais im hiesigen agriculturchemischen Laboratorium an. Die Lösung, in welcher der Mais gezogen wurde, enthielt im Liter folgende Salze: UZ0 80, 0,2047 Grm. -- 0,4l93Grm.Llß0 80z-j-7a<j. 6a 01 0,7577 - LOI LO ?0, 1,2082 - -- 1,392 - 80t?0,, 80 > 01z ,0g Og 0,2116 - 0,6142 - I»2 2,9965 Die Pflanzen zeigten eine in jeder Beziehung kräftige, gesunde Ent wicklung; erlitten aber kurz nach der Blüthe dadurch eine empfindliche Störung, daß ich ihnen, durch Krankheit verhindert, mehrere Wochen lang keine frische Lösung geben konnte. Während dieser Zeit hatten sich die Wurzeln mit Schwefele! scn überzogen, was später allerdings ent fernt wurde, aber doch bereits so nachthcilig gewirkt hatte, daß nur eine Pflanze Samen brachte und zwar unreifen. In diesem Sommer wurden die Versuche wiederholt, aber eine viel verdünntere Lösung angewandt. Das Wachsthum war wieder, bis zum Eintritt der anhaltenden außer ordentlichen Hitze, ein vorzügliches zu nennen. Eine Pflanze hat jetzt einen bereits stark entwickelten Kolben, während bei einer andern zwei, bei einer dritten sogar drei Kolben vorhanden sind, die aber vielleicht