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Sckiwefclmoleküls -- 16 Gewichtseinheiten" u. s, w, Hat der Leser schon in der Real- oder Bürgerschule oder Ackerbauschule gehört, daß man unter eigentkümlichem Gewicht sonst das specifischc Gewicht versteht und findet er in dem tz, 19 nirgend angegeben, welches die Gewichtseinheit für die chemischen Acquivalente ist, oder hat er auch sonst wohl schon ein Buch in Händen gehabt, wo die Zahl des Schwefels mit 200 ange geben ist sin diesem Fall dasselbe ausdrückend, wie Atomgewicht), so wird er die Confufion der Bücher verwünschen und das, welches er eben gelesen bat, zur Seite legen. Muß nicht Mancher sich vom MechanikuS, dem er ein Barometer abgekauft hat — das beiläufig ebenfalls höchst stief mütterlich vom Vers, behandelt worden ist — betrogen glauben, wenn er S. 15 liest: „DaS Quecksilber ist weiß und metallisch glänzend," Man findet ferner: „Eisensauerstoff ist Säure" lS. 41), „Schwefel ist gelb, erdig" — kurz, die Einleitung wimmelt von solchen unpräciscn Ausdrücken, In dem Gebrauch der chemischen Formeln erlaubt sich der Vers, eine Willkürlichkeit, mit der schwerlich weder der Chemiker, noch der Leser einverstanden sein wird: „Um das Verständniß zu erleichtern, be nutze ich auch qualitative Formeln, in welcher einfach nur die Säuren und Basen stehen, nicht aber deren Atomverhältnisse angegeben find" re, (S, 147) — beiläufig gesagt, spricht der Vers, früher nur von Aequiva- lentverhältnissen (tz, 19. tztz, 56 —59) — dadurch werden die Formeln selbstverständlich ganz entbehrlich, die ja zugleich die GcwichtSverhälrnisse ausdrückcn sollen und erst dadurch Bedeutung und Werth erhalten. Im Gegensatz zu dieser Absicht, dem Leser die wissenschaftlichen Ausdrücke leichter verständlich zu machen, braucht der Vers, wieder Ausdrücke, wie S, 165: „So kommt in der Natur als Polyhalit ein Tripclsalz von schwefclsaurcm Kalk, schwefelsaurcm Kali und schwefelsaurer Magnesia (OaO . 80z ff- KO. 80z ss- LIgO . 80,) vor." Wir zweifeln, daß der Leser solche Ausdrücke, die nirgend in dem Buche näher erklärt sind, verstehen wird, und führen diese Stelle zugleich als Beweis für unsere Behauptung an. daß solche Formeln durchaus unnütz find. Andererseits finden sich spcciell wissenschaftliche Sachen, die für den Landwirth nur sehr untergeordnetes Interesse haben können und die ganz wcggelasscn werden mußten, verhältnißmäßig zu ausführlich besprochen, z. B, die elektrochemische Theorie, die doch mit den neueren Er gebnissen der Wissenschaft im Widerspruch steht und nur noch von weni gen Chemikern unter vielfach gesuchten sehr gekünstelten ErklärungSwcisen und offenbaren Widersprüchen bcibehalten wird. Man kann sich die ganze Einleitung nur dadurch erklären, daß man annimmt, der Vers, habe nach der Vollendung des eigentlichen, mit dem Preise gekrönten Werkes, in einiger Eile noch diese Einleitung geschrieben. Keineswegs aber erleichtert die Einleitung, wie der Vers, sich in der Vorrede schmeichelt, das Verständniß. Die Eile