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Nr. 16 Gberlaufltzer Helmatzottung mitn Quirle zesoamnrgestoambt un hieß nu „Mauke" odr vv „Bvambs", „Stvambe" usm. Ba uns derheerue gvabs oo vill Abern ze schäln. Mir woarn dr a Hardl Frassr! Aergerlich rvurd'mer besun- dersch an Wintr, wenn's non Mittchassn an Dupfl Zickl- abrn ze schäln goab. De anern Kindr kunntn derweile schun ba Belgersch uffm Deiche Schlittnfoahrn. Resniert dürfte abr ne warn. Dr Votr hutt'se ju mit uns su a dr Hoalle ausgelasn, an jedn Saak no dan'n Brogroamme: „Gruße!" Die woarn zun Ruhschäln fer öe Saalzabrn odr irscht gekocht, fer Abernkoilchl zen Sunntsche. „Asser!" Die wurön mit dr Schoale gekocht, wenn's Harch, Buttr un Quoark odr Leinäle goab. „Wärmer!" Die wurdn Oabmds zun Broatabern genumm, odr wie mer uff'm Dürfe soin, zu gewärmt» Aber». „Soom!" odr „Steckr!" — Nu, a anuer Juhr sulltn doche oo wiedr welche wachsn. „Kleene un Zicklabern!" Doo dervone wiedr extra „aale un diese". Die flugn den n Auslasn a dr Obeseite zun Hoalldure raus uffm Mist. — Doo kunnt'ste bale himmln, doo bie'ch dr gutt dervier! Abr nu wiedr nuner zun Grußeldern. Wie s zeu Mittche immer Abernstoambs goab, su gvabs oabmds Abern mit Buttr, an Fiedr Brud un „a Schalchl Heeßn". Abr, doaß nu a jeds oallemoal mi sen'n oabge- lecktn Massr as Buttrweckl neifvahrn knnnte, doaß gvabs freilch niche. Jeds Hütte a Stiül uffm Schalchlranöe. Fing non Oabdassn dr Grußvvtr hindr sennr Kugl- loambe no amoal oo eizufadln, doo öerzählte uns derweile de Grußmuttr vu „8ieinhuld dem Wundrkind". Baale hütt'ch no ee Spielzeug vergass». Ich meen'S Wiegepfard. Doas hoat ze mennr Zeit moanchn Drubbm Boomäle gekust. Vu au Pfare woar ju ue groade vill ze sahn. An Pfarkubb hutt's ju schun. Stotts Uhrn woar hiebm un driebm a Greef. Uff doas Wiegepfard kunnt'ch a dr Mitte un oo vurne un hinge ees drufsetzn. An Sunnt- che wurde doas oo immr gemacht. Kerzngroade ging's a de Hiehe, un mir hoan gläcklhalle gelacht. Doas doa drbei unsr Pfard immr nähndr a de Nähmaschine rutschte, hoan Mer ne gesahn. Wupp! kuoallte dar verdere uff de Diele; dar hindere hult'ch a Hurn an Nähmoschintrttte. Ja, nu pfupferte a jeds. Durch Bloasn, Drickn un Reibm — irscht Mit Spechl, derno mit Boomäle — blieb dar Schoadn kleene. Nu brucht'mer 's Ruhgsitzn uffm Stuhle. War nu den n Grußvvtr uff dr Schuuß soß, dar wurde geschumbert. Doaöerzu song dr Grußvvtr immr doasselbe Lied: di radera, di radera, di raderadada, bi radera, di radera, di raderadada. Rumdidldei. rumdidldei, rumdidldeidei, rumdtdldei, rumdidldei, rumdidldeidei. De Melodie derzu is uv vill schinnr vals doas Varschl. Doaderbei sog mern Grußvvtr grüß oo. Nu merkt'mer irscht, doaß ar anNe ganz schiefe Noase Hütte. Wenn ar derno fert'g woar mit Drallern, frug mern: „Grußvvtr, wu hoatt'r denn Euer schiefe Noase Hahr?" „Ja," soite ar doo, „dr liebe Gutt Hutt seck ock no grüße, dicke un ficke, die immr dervoloofm wulln. Doo hoi'ch mer uv ltebr die dvo genum'm, die alleene a dr Ecke hing." Wenn dr Koaffee mit'n Sammln koam, woarn de -oeuln vergassn. Derheeme grickt'mer ocke a jeds uffm ganz« Sunntch reue Samml; de irschte Hälfte gvabs frieh, de anere no- snittsch. War abm nomie Sammlhungr Hütte, dar machte »ch abm uundr. Wie mer derno grißr woarn un alleene uff's Schissn iiwhn durftn — wu ich moanchmoal de Reitmoschine un's ^anrama gedräht hoa — ging mer oallemoal zun Gruß adern „Gun Dag" soin. Doo grickt'mer oo no a boar ^chisspfennge ze unfern dreiß'sch Pfenng, die uns dr Votr a Pfenng un Zweepfenngern fer oalle drei Dage uff de "ähmoschine hiezahlte. Oals grußr Schuljunge grieckt'ch ze jedn Jrschtn an Monate an „Viergruschner" — de Grußeldern sottn zu an „Fuftscher" immr su — weil'ch de Jnvolidn- un Altersch- rente vu dr Bust hulte. Zahn Juhre spätr, weun'ch aus'n Ferchn as Seminoar zerickefuhr, fotzt 's an Doaler — vun Grußeldern. Heude schloafm se schun lange nabmandr uffm Kirch hofe. I^oncHtorei ßelnilliliii Zsuhen,^Ven6isciie Ztr. Oss Zern beleuchte IsZes- unck ^benck-Lsse l^rÜIelssliZes Konrert Reinste Kc> n ck ito re i-^rreuZn i tse VestellunZSZescchsft Verlsnck nscte auswärts lei. 2118 DI 22 klerloösobnstr. 1 » l'ernspr. 56979 ausIitSts-kli-g«! u. ll»I»n», in cker „Vbvrlaasilrer keimLlreiluuL" Kaden besten Lrkolxl Aus den tzeimatvereinen »ericht über die von Januar bis März 1927 im Humboldtvrrein Seifhennersdorf gehaltenen Borträge Die Vvrtragsfolge 1827 wurde eingeleltet durch einen Lichtbildcre vorlrag des Herrn E Schulze» Grimma: „Im Hochgebirg- der Dauphins" <6. Januar). Der Bewunderer kühner Mannes tat findet bei Herrn Schulze volle Befriedigung. Dieser kühne Alpinist, zäh und stahlhart, nimmt den Kampf auf gegen Gleicher und Eis» wände, gegen Sturm und Kälte. Den Hörer packt ein Gruseln. Die prachtvollen Bilder zeigen diesen ernstesten und einsamsten aller Alpen züge: die Dauphins. Der erste Teil des Vortrags führte in das Pelvoux-Gebiet. Dann schilderte der Vortragende die Bezwingung der Königin der Dauphins, der Meije, die den Menschen die 1200 Meter hohe Wand der Grand Mur gleichsam als Schild entgegenhält. Nur wenigen Menschen war es bisher vergönnt, von diesem Gipfel aus das Meer der Zacken zu bewundern. Reicher Beifall lohnte de» lieben und geschätzten Redner. In einem fesselnden Vortrag: „Rundflug über Deutsch land" gab Herr Oberleutnant Tschoeltsch zunächst einen Uber- blick über die gegenwärtige Lage des Flugwesens. Die Lichtbildoor- führungen, von sachkundigen Darlegungen begleitet und mit gewin nendem Humor gewürzt, gaben zunächst ein Bild von dem ewigen Kampf zwischen Land und Meer im Küstengebiet, zeigten dann im Binnenlande die stcdlungsgeschichtliche Entwicklung vom germanischen Einzelgehöft zur modernen Großstadt, der licht- und lustarmen Kultur zentrale <der Vortragende nannte sie „Steinwllste") der Jetztzeit, in der der Mensch in gewaltigen Mietskasernen Hausen und im hastenden Verkehr und unfreundlichen Heim die Fühlung mit der Scholle und den Wunderwerken der Natur verlieren muß. Den Gegensatz dazu bildeten moderne Fabrikanlagen und mustergültige Stedelungen. Dann aber glitt das Flugzeug in höhere, reinere Regionen und zeigte die Alpenschönheit von oben. Leuchtenden Auges schaute man von da aus ins Land — unser Vaterland. Der Vortrag war ein Genuß seltener Alt und wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen.