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278 Verwaltung die Bitte zu richten, das Radfahren an Sonn- und Festtagen im Neißetal von 11 Uhr vormittags ab zu verbieten. Die Klosterverwaltung teilte mit, daß das Rad fahren durch das Neißetal vorläufig nur auf ein Jahr ge stattet sei. Ein neuer Vertrag mit dem Verein für Rad fahrwege ist noch nicht abgeschlossen worden, jedoch sind Verhandlungen darüber im Gange. Zu gegebener Zeit wird der „Globus" darüber benachrichtigt werden. Wie in jeder anderen Sitzung lagen auch diesmal wieder eine An zahl Rednerangebote vor, von denen kein Gebrauch ge macht werden konnte, da die Vorträge für das Winterhalb jahr bereits festliegen. Dem Verein sollen zu den Vor trägen, die nicht immer billig sind, von der Gesellschaft für Volksbildung (Berlin) und vom Verband „Lusatia" Bei hilfen gegeben werden. Man beschloß, den alten Bildwerfer zu einem angemessenen Preise zu veräußern. Einstimmig vertrat man die Meinung, der Gründung eines Orts museums näherzutreten. Es hat sich herausgestellt, daß viele Funde und Altertumsgegenstände nach auswärts wandern. Einen entsprechenden Raum würde man in der Zentralschule finden. Den Bericht über die Bücherei er stattete Herr Sterz. Neu angeschafft worden sind 118 Bände, von denen sieben dem Verein geschenkt worden sind. Ent liehen wurden im Berichtsjahr 1600 Bände, das ist gegen über dem Vorjahre ein Mehr von 502L. Die Bücher ver teilen sich auf 80 Leser, gegenüber 48 im Vorjahre. Bei dieser Gelegenheit gedachte der Vorsitzende des soeben ver storbenen 2. Bücherwarts, Herrn Ernst Herrmann. Der Verstorbene wurde für seine Arbeit im Verein durch Er heben von den Plätzen geehrt. Der Tätigkeitsbericht des vergangenen Geschäftsjahres war sehr reichhaltig. Viel Arbeit haben die Verhandlungen mit der Reichsbahn be treffs Stegverlegung im Neißetal verursacht. Umsonst waren die Bemühungen mit der Büchereiberatungsstelle Bautzen. Von hier erhoffte man einen Zuschuß zu erhalten, der aber nur gewährt wird, wenn die Gemeinde einen Beitrag von 700—900 Mark gibt. Mit dem Pächter der Redoute ist ein Pachtvertrag auf 10 Jahre abgeschlossen worden. Pläne zur Verschönerung derselben sind angefer tigt worden. Einige Bänke sind im Neißetal und dessen Umgebung aufgestellt worden. Außer vier Vortrags- und Theaterabenden wurden zwei Halbtagswanderungen ver anstaltet. An größeren Reisen hat sich der Verein nicht be teiligt. Im Neißetal sind an wichtigsten Punkten Anschrif ten angebracht worden. Die Mitgliederzahl ist auf 186 an gestiegen. Nachdem der Vorsitzende allen Helfern gedankt hatte, nahm man den Kassenbericht zur Kenntnis, der mit einem Plus abschließt. Dem Kassierer konnte Entlastung erteilt werden. Einem Anträge, bei Vorträgen von Mit gliedern keinen Eintritt zu verlangen, wurde nicht ent sprochen, da man zur Durchführung weiterer Pläne das Geld dringend benötigt. Man beabsichtigt u. a. eine Wetter säule aufzustellen. Bei dieser Gelegenheit wurde beschlossen, die amtlichen Wetterkarten zu bestellen und in dem Kasten auszuhängen. Um den Fremdenverkehr zu heben, beschloß man, sich um das Zustandekommen der Vertreterversamm- Uung des Verbandes „Lusatia" in Hirschfelde zu bemühen. Längere Zeit nahm die Durchberatung der Satzungen in Anspruch. Zu einer endgültigen Fassung derselben kam man noch nicht. Es soll sich deshalb die nächste Monats versammlung in Riegers Gasthof nochmals damit beschäf tigen. Zu einem wichtigen Punkte gestaltete sich die Frage der Verschönerung der Redoute. Der hiesige Militärverein hat den „Globus" gebeten, bei dieser Frage die Aufstellung eines Kriegerehrenmals ins Auge zu fassen. Zum Ehren mal gedachte der Militärverein das Denkmal auf dem Markte, das entsprechend umgearbeitet werden müßte, zu verwenden. Baumeister Viehweg legte einige Skizzen vor, die eine Umarbeitung des Denkmals in ein Ehrenmal zeigten. Außerdem hatte noch Herr Hammer einen Plan angefertigt, wie er sich die Verschönerung der Redoute in Ar. 22 Verbindung mit der Aufstellung eines Ehrenmals gedacht hatte. Der Vorsitzende schlug dem Militürvereiu vor, das Kriegerehrenmal auf dem Friedhöfe unter der alten Linde bei den Soldatengräbern aufzustellen, da er die Meinung vertrat, daß die Leute, die die Redoute besuchen, sich an der schönen Umgebung erfreuen wollen. Es wurden noch mannigfache Vorschläge gemacht, jedoch kam man zu keiner Einigung, so daß man einen Ausschuß wählte, der die Ver schönerung der Redoute in Verbindung mit einem Krieger ehrenmal prüfen soll. Bei den Wahlen wurde der Gesamt vorstand einstimmig wiedergewählt. Für den ausgeschiede nen 2. Bücherwart wählte man Herrn Maiwald. Der Vor sitzende machte darauf aufmerksam, daß der erste Vortrags abend am 16. Oktober stattfindet. Es wird Herr Dr. Heinke- Zittau über Ostafrika und von den Nilquellen abwärts bis zur Mündung sprechen. Zahlreiche Lichtbilder werden vorgeführt. Für die Bücherei bewilligte man 100 M. Von der Anschaffung eines Lichtbildapparates sah man ab. 0 Hirschfelde. Seinen ersten Vortragsabend hielt der „Globus" von Hirschfelde am Donnerstag in Hennigs Gasthof ab. Der Saal war voll besetzt. Es sprach der allseits bekannte Forschungsreisenöe Dr. Heinke- Zittau über die Eindrücke seiner Afrikareise vor einem Jahre. Der Redner führte die Zuhörer durch das ehern. Deutsch-Süd-Westafrika, durch Kapland nach Deutsch-Ost afrika. Der Höhepunkt des Abends dürfte die Besteigung des Kilimandscharo gewesen sein. Die Zuhörer wurden dann weiter geführt an Hand von besonders trefflichen und scharfen Lichtbildern nilabwärts nach Kairo. Die Reise endete auf einer der großen Pyramiden. Der Vortrag fand lebhaften Beifall. Nachdem der Vorsitzende dem Red ner seinen Dank ausgesprochen hatte, gab er noch bekannt, daß am 7. November Fräulein Kottmann über „Am freien deutschen Rhein" an Hand von zum Teil prächtig kolo rierten Lichtbildern sprechen wird. Am 8. November findet in Riegers Gasthof eine außerordentliche Hauptversamm lung statt, die sich mit der Frage eines Kriegerehrenmales beschäftigen wird. Mirgsvmin Cunewalde. Der Gebirgsverein für das Cunewalder Tal ver anstaltete am Freitag, dem 10. Oktober, einen wohlgelun genen Unterhaltungsabend. Die zahlreichen Besucher be kamen einen bunten Kranz von Darbietungen literarischer und musikalischer Art geboten, so daß der Abend allen einige schöne Stunden brachte. Nach herzlicher Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden, Herrn Berufsschulleiter Looke, leitete Herr Schulleiter Paul mit einem Griegschen Klavierstück stimmungsvoll die Vortragsreihe ein. Hierauf las Herr Looke eine ergreifende Novelle aus dem Buche „Dorfköpfe" von Richard Blasius vor, und er fesselte alle Zuhörer durch die schlichte Sprache und die zu Herzen gehende Darstellungsweise dieses Heimatdichters. Durch einige Lieder Gustav Mahlers erfreute Frau Dr. von Po lenz/ die ja immer im Gebirgsvserein gern durch ihre klangschöne Stimme die Unterhaltungsabende aus gestalten hilft. Lebhaften Beifall fand sie vor allem für die neckische Weise „Wir armen, kleinen Mädchen" aus Lortzings „Waffenschmied". Gemeinsam gesungene Lieder trugen wesentlich zur Hebung der Stimmung bei. Humor in gereimter und ungereimter Form wurde in reichem Maße von den Herren Baumeister Looke, Dr. Beyer uud Lehrer Schöne dargeboten, so daß allzu schnell die mitternächtliche Scheidestunde schlug. — In einem kurzen geschäftlichen Teil wurde über die Vorarbeiten zu dem für Anfang November geplanten großen öffentlichen Lausitzer Heimatabend berichtet. Wenn alle Gedanken des engeren Vorstandes verwirklicht werden können, ist mit einem ganz genußreichen Abend zu rechnen, der dann hoffentlich für die ideale Aufgabe des Gebirgsvereins im Dienste der Heimat werben dürfte. Berg Heil! — ön — Gberlausitzer He!maize!tung