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Blüiter fün 'E L?elmaikunöe, K i« Schriftleitung unü Geschäftsstelle «,^ÄÄD > in Reichenau,Sa. FernsprecherNnrir Mitteilungsblciti der Gesellfchaft für Anthropologie und Arg« sowie des Verbandes „Lufatia" der Hi ^RÄ Gescf)icl)ie, «^unsi,.Litepatu^ U Drucf u Vertog.Alwin Marx (Inh. Otto Marx) Sü-laufttzer Nachrichten.ReichenausSa. ! der Gberlaufitz-Bautzen, der Gesellfchaft für Heimatkunde Hoyerswerda, Fortbildungs- und Gebirgsvereins der Gbeelaufitz. Hauptschriftleitung Gtto Marx, Reichenau, 6a., unter Mitwirkung bewährter Hsimatjchriftsteller. ManujKripten ist Rückporto bsizusügen, da fönst ein Anspruch aus Rücksendung nicht besteht. Anbsrechtigter Nachdruck aus der „Tberlausttzer Heimatzeitung" wird strafrechtlich verfolgt. Erfüllungsort und Gerichtsstand für Bezieher und Inserenten Reichenau, 6a. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27 534. Bankverbindung: Gewsrbebank und Girokasjs Reichenau Nr. 16. Gberlausitzsr Dank, Abteilung der Allgemeinen Deutschen Lredit-Anstalt, Sittau. Nr 13" - ' II 24. 9»un! (Brachst) 1928 II 9. Jahrgang Verband I-usutia. Mittwoch, den 27.^uni 1928,18 Nhr, Bahnhofswirtschaft Eibau: Vespreckung äer ^inter- progrsmme 1928-29- Der Vorstand. I. V. Vr. Meder. Dorjkirchhos von Max Burkhardt Non Blütenbäumen Lbernickt, Don Efeuranken fest umstrickt, Liegt Grab bei Grab, Nom Mittagszauber übersonnt. Dos Kirchleins Klobig plumper Bau Ragt über Daumgezweig ins Blau. Eichstämme, sturmzerborsten, In deren Wipfel Krähen horsten. Ein 6teinblock wuchtet am Portal Al» ewiges Erinnerungsmai An Helden, die im grausen Nölkerkamps Ihr Herzblut hingegeben. Auf schmalen Pfaden, Dis durch 6trauch und Büsche winden, Non Blättern, Blüten übersät Hie eins stolze 6äule, Dort ein schmuckes Kreuzlein nur, Als letzte Lrdsnspur Non einem langen, langen Leben, Das vielleicht «in Kampf, solang es währte, And das zurück nun Kehrte Zum Arqusll alle» 6slnsl Das deutsche Volkslied Von Hermann Fritz Pflug Nachdruck nur mit Genehmigung des Versaflers. Ein kleines Lied, wie fängt's nur an, Daß ich so lieb es haben kann? — Erzähle. — Was liegt darin? Es liegt darin ein wenig Klang, Ein wenig Wohllaut und Gesang Und eine ganze Seele! Maria Ebner-Eschenbach. Jawohl! So ist es, meine lieben Leser und Leserinnen! Mögen die andern sagen und schreiben was sie wollen, „das deutsche Volks- und Heimatlied in Ehren!" — Es ist jedoch bittere Tatsache, daß gerade in unserer heutigen Zeit des modernen Flitters und Tandes, welcher vom Ausland in unsere Heimat eingeführt wurde, das deutsche Volkslied zu ersticken droht. Wie so heimlich und traut konnte man frü her in der Dörfer Straßen den heimischen Volksweisen lauschen, wo sich Burschen und Mägde, Arm in Arm, daran erfreuten und ergötzten. Und heute? — Wandere hinaus in die Dörfer, und du wirst statt dessen unsere heutige Jugend die allerneuesten Operetten-, Jazz-, Charleston oder sonstigen Schlager pfeifen und singen hören. Wie die Sitten, so wird auch damit das herrliche deutsche Volks und Heimatlied erstickt. Alles ist anders geworden! Alles fremd! Vergessen das „Alte", das „Schöne!" — Welch lieb licher Anblick war es doch z. B. früher, wenn die Wander vögel mit Laute und Gitarre durch Städte und Dörfer zogen. Wie klang da das herrliche deutsche Volkslied in den ödesten und verlassensten Winkeln wieder. Wie anmutend und heimlich tönt uns da Sang und Sattenspiel entgegen. Ja, damals sangen noch die Schmiedegesellen bei ihrer schweren Arbeit die urwüchsigen, kernigen Lieder ihrer Hei mat, während der schwere Hammer den Takt dazu schlug. Und wie schallte der fröhliche Sang junger, lebenslustiger Studenten von den Burgen in das romantische Tal her nieder, daß das Echo ihrer Schelmenlieder sich tausendfach an den Wänden brach. Ja! Damals war noch eine herr liche Zeit des Frohsinns und Sanges! —