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2S) Störzner, a. a. O. S. 243. 2°) Frenzel, a. a. O. 6. 28. 2?) Störzner, a. a. O. S. 442. — Derselbe. Die Studien fahrt der Mitglieder der hist. Sektion in das Gebiet des Sibyllen- steines am 8. Sept. 1907. Uber Berg und Tal. Bd. 31. 1908. E. 311-313. 22) Gräve, H. T. Volkssagen und oolkstüml. Denkmale der Lausitz. Bautzen 1839. S. 142—144. Meichc, A., a. a. O. S. 415-416. 2°) Sekt. Pulsnitz, a. a. O. 8. 29. 2°) Schöne, O. Bom Schwedenstein bei Pulsnitz. „Heimat klänge" Nr. 33. Beil. z. Bautzn. Tagebl. v. 18. 8. 1923. 2>) Naumann, Hans, Geologische Naturdenkmäler in der Oberlausitz, I. Der Hochstein bei Kleindehsa. Ober!. Heimatzeitung. Bd. 5. 1924. S. 58-59. »M»!WIIIIII!I!IIIDI!IN!WW st Uremdenhof zum AVeber § Kirschau Dz Erbaut 1921—1923 häii saina E Neuzeitlich eingerichtet Fremdenzimmer - Zentralheizung - Kalt- und Warmwajserleitung - Gediegene Dier- und Weinstuben - Gessllschaftssaal WjM Wein-und Diertsrrasjen - Gartenrestaurant l4096itzplätzo) - Dundeskegslbahn - Nutohalls - Ausspannung - Angenehmer Familienaufsnthalt - Fernruf Wilthen Nr. 50 - Anerkannt gute Küche -MaxAlbrich. Die empfindsame Zeit im Seifersdorfer Tal Von Stud.-Ass. Herbert Sticht, Ohorn Fortsetzung Heute zeugt nur noch ein unmittelbar am Wege stehendes Sandsteinpostament, das an einer Seite einen Kranz von Rosen und darüber eine Schleife aufweist, von der tugend reichen Stelle im Tal. Die Aufschrift: „Der Tugend" kenn zeichnet es als den Altar, an dem Graf Karl seinen tugend- samen Vater pries. In ähnlicher Weise vollzog sich die Einweihung der gleich falls von der Gräfin ihrem Gemahl als Geburtstagsgeschenk gestifteten „Kapelle zum guten Moritz". An diesem Orte — nichts ist erhalten — fand man einen kurzen Abriß der Lebensgeschichte des Grafen in Bildern dargestellt, die einige seiner „wohltätigen und menschenfreundlichen Handlungen" Wiedergaben. Ein kleiner Altar gegenüber der Tür wieder holte den Wahlspruch: „Nur Handlungen bestimmen den Wert des Menschen." Das neunstrophige Lied des Kapell meisters Naumann, das man zum Lobe des Grafen bei der Weihefeier sang, wurde in einer Nische über der Tür auf bewahrt. Es verherrlichte des Grafen Eheglück, Wohltätig keit und edelmütige Nächstenliebe: wie er das von Hoch. Wasserflut niedergerissene Häuschen „einer armen Haut" wieder aufbauen läßt, wie er ein altes gebrechliches Weiblein in seinen Wagen hebt und bei einer Feuersbrunst „edlen Mutes voll" in höchsteigener Person rettet und hilft. * * * Doch suchen wir weiter in dem Labyrinth des neuen Seelenlebens vorzudringen! Je mehr sich dasselbe empor steigerte, desto mehr wurden die Beziehungen der Menschen untereinander in neuartige Beleuchtung gerückt. Nicht darum handelte es sich, den bloß äußerlichen Verkehr von Mensch zu Mensch neu zu gestalten und zu regeln, sondern man wollte das eigene Ich in grenzenloser Sehnsucht nach Läute rung und Erhöhung desselben in dem des Nachbars wieder finden. Die Folge davon war jene enthusiastische Freund schaftsschwärmerei. Heilige Freundschaftsbünde wurden zu Mondnachtsstunden im- geheimnisvollen Eichengrund geschlossen. Mitmensch, Freund und Bruder galten dabei meistens als identische Begriffe. Gewiß erweckt solch über schwenglicher Freundschastskult — welcher natürlich recht schwache Seiten haben konnte und zu Indiskretionen und Ärgernissen von mancherlei Art führte — bei uns Menschen von heute den Eindruck eines kindlichen, um nicht zu sagen kindischen Treibens. Wollten wir ihn jedoch damit abtun, so bliebe das ein höchst oberflächliches Urteil, das nicht in die Tiefe dringt und darum auch nicht verstehen kann, daß eben der empfindsame Freundschastskultus Objektivation des Strebens ist, im andern Menschen den eigenen zu erkennen. Es braucht nicht besonders unterstrichen zu werden, daß Graf Brühl mit seiner Familie völlig im Banne dieser zeit gemäßen Bewegung stand. Wäre uns das nicht urkundlich überliefert, die Denkmäler im Tal würden es uns genügend klar berichten. Das meiste von derart geheimnisreicher Stim mung verrät auch heute noch das Fleckchen in der Nähe des „Altars der Wahrheit" (6 b). Dort steht sie noch, die alte „Linde der Ruhe" (4), und an ihr hängt noch das erneuerte Medaillon mit dem Namen der gräflichen Familie. Darunter war zu lesen: „Hier fände selbst ein König Ruh', Wenn er wie wir voll Liebe wär'!" Und ihr gegenüber war auf uralter Erle ein moosgepolster ter „Sessel der Freundschaft... (5)". Die gleiche Stimmung sollte eine Base andeuten, die kurz unterhalb der Marienmühle auf losem Steinhaufen am Felsen steht, freilich mit fehlendem Oberstück. Sie war der „gotischen", d.h. immerwährenden Freundschaft gesetzt (19). Wenn noch etwas den Zusammenhang, in dem die „Pfleger" des Tales mit den neu zur Herrschaft gelangten Ideen kreisen standen, erhellen kann, so ist es die Inschrift, die die Base der gotischen Freundschaft trug: „An des Freundes Seite Duftet die Rose weit süßer; Und des Dornes Spitze wird stumpf." Ganz in der Nähe war in einer Laube an der Felswand folgender „Zuruf an den Freund" zu lesen: