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Underwags hommer aber gelacht. Uff emol troff merr a boor Fgßnachtsnorrn, dar ene soite: „Klenner iech war derr glei denn Turm runder hon. 3tze stonn merr be derr Haustire, do hiesn se uns rei kum. Hinne füllt morch setz», do fotzt merch alte Stube. Immer furt frugn se uns war merr wern, mir gobm aber kene Antwurt. Dorno kom Reinhuld derzu, dar kannte uns glei, und soite: „Dos iß Marlin unds Lenchn." Die andern soiten: „Ja ja die seins ganz gewiss." „Na zietch ock aus" soite Reinhuld. De Klara bruchte an jedn an Tupft Koffee, zwee Pfangkuch und an Zwieback, wie merr gegassn und getrunkn hottn, gobse uns jedn no anneZuckertüte. No arZeit ruckt merr wieder ob. Underwags erzählt merr uns no ollerle vurn Foßnachtsnorrn. Wiech hem kom gingch glei aß Bette, den iech wor tutmüde. HeleneMay Neugersdorf Obere Schule Kl. 4 k. Mitteilungen vom Lsnaerverein Zächzircder keimattchuir Orchideen. Eigenart und Schönheit sind wohl in höchster Vollkommenheit vereint in den Blüten der Orchideen. Zumeist sind sie Kinder der Tropen, ausgewachsen im undurchdringlichen Urwald, im Moderboden, auf Bäumen oder gefallenen Riesen. Kühne, unerschrockene Forscher sind vorgedrungen in die Wild nisse, um diese floristischen Schätze zu heben. Nichts erzählen sie mehr von den Schwierigkeiten, mit denen sie gewonnen wu den, wenn sie die Schaufenster unserer Blumenläden schmücken oder in Gewächshäusern als Stolz der Besitzer prangen. Doch auch unsereHeimat beherbergt diese wunderbarenBlumen- gcschöpfe, freilich sind ihre Blüten kleiner, bescheidener ist der Farbenschmelz der Tropen über sie ausgegossen. Und doch, welche Wunder offenbaren sie dem sehenden Äuge! In schattigen Wäl dern staunen uns blattlos Nestwurz (Cottis nicius nvw) und Korallenwurz (OorrsIIorrkisn) entgegen, deren Namen aus die eigenartigen Wurzelgebilde Hinweisen. Kleine weißrote Blüten zeigt diese, etwas größere, schemenhaft braune jene. Gleich ihnen mit einem sehr verästelten Wurzelstock lebt in gleichen Wäldern der Widerbart (Lpipogium upiryiium) mit seinen großen bleichen, rötlich überlaufenen Blüten. Häufiger begegnen wir der Sumpfwurz oder Sitter (Lpipsctw). Bräunlichgrün, röt lich und weiß blicken ihre wunderbaren Augen dem Wanderer vom Waldboden Entgegen, wenn der Sommer ins Land gezogen ist. Waldvöglein (Lepiiuluntkera) hat der Volksmund eine der schönsten und seltensten Waldorchidee» getauft. Unschulds und vertrauensvoll sieht es uns aus weißgelben oder auch rötlich überhauchten Gesichtchen an. Alter Aberglaube spiegelt sich in dem Namen Händel wurz (O^mnacienin) wieder, der eine bis kniehohe Pflanze mit purpurnen Blumen in vielblütigen, lockeren Ähren bezeichnet, die den Weg aus dem Walde auch schon auf die Wiese findet. Lichtliebend sind auch die Stendelwurz (pluluntkeru) mit weißen, wohlriechenden Blüten und das Zweiblatt Distern) mit grünlichen Blüten in dichter Ähre. Zu bunten Teppichen gewebt aber finden sich die Knaben kräuter oder Kuckucksblumen lOrckis). Auf feuchten Wiesen erheben sich stolz und schön die häufigeren Arten (Oroiiw lutikoliu, Orctiw musculu) mit ihren purpurnen Blütenähren und den eigenartig bräunlich gefleckten Blättern. An Pracht aber nicht zu übertreffen sind die Wiesen des Berglandes, wo eine Wunderblume sich neben der anderen erhebt, mit abenteuerlichen Formen und leuchtenden Farben. Hier treffen sich die auserlesen sten Vertreter aus Floras Reich, hauptsächlich geführt von der Kugelorche (Orckis giobosu) mit ihren fast kugelig zusam mengedrängten, blaß fleischfarbenen Blüten. Es gibt Wiesen, auf denen über zehn verschiedene Orchideenarten zusammenstehen. Die Schönheit der Orchideen liegt begründet neben den wunderbaren Farben in der Form der Blüten. In zwei Kreisen angeordnet, bilden die sechs Blütenblätter dadurch eine unregel mäßige Blume, daß das eine Blatt zu einer oft wunderlich ge formten Lippe umgewandelt ist. Weitere Wunder sind dem for schenden Auge im Blüteninnern Vorbehalten. Leider sind die Orchideen gegen die Einflüsse der Kultur sehr empfindlich. Licht änderung, Drainage und künstliche Düngung können ihren Be stand vernichten. Es sind deswegen Kosten und Mühen nicht ge scheut worden, Orchideenwiesen des sächsischen Berglandes uns zu erhalten. Möge nun auch jeder einzelne dazu beitragen, indem er an der Pracht dieser Bestände vorübergeht, um sich im nächsten Jahre ihrer wieder erfreuen zu können. Aus dem angeführten Grunde ist es auch unmöglich, Orchideen in Gärten zu verpflan zen. Die schönste unserer Orchideen ist leider in Sachsen schon völlig ausgerottet worden und findet sich nur noch jenseits der Grenze, es ist der Frauenschuh (L^pripettium culceoius), ein Blütenmärchen voller Schönheit und Süße. Der Pflanzen freund trauert ihm nach mit dem festen Vorsatz, wenigstens die übrigen Orchideen erhalten zu helfen. Sie stehen sämtlich unter staatlichem Schutze. Laßt den Schutz zur Wirklichkeit werden, denheimischenPflanzen zumSegen, euch selbst zurFreude! ^eimatscbriftenxvarte Unter diesem Kennwort soll in Zukunft eins Sammlung der in den Tageszeitungen und ihren Beilagen sowie in den wissen- scbaktlicben Veröffentlichungen der Obsrlausitz erscheinenden Buk- sätzen folgen, was umsomskr von dem Leserkreis der OBZ. be grüßt werden dürfte, als viele wichtige und gründliche Brbsften noch recht verstreut erscheinen. Oie Beimatscbriftsnwarte wird aber auch die in wendischer Sprache erschienenen Abhandlungen deutsck verzeichnen, wozu ein des wendischen kundiger Mit arbeiter sich freundlichst bsreiterklärt Kat. 1. M. Z e i b i g - Bautzen, O 8ancti88ims. Morienverekrung in alter und neuer Zeit in Wort und Bon. Bericht über einen Vortrag des Bischofs von Meißen vr. Lhristian Schreiber. Btz. Oacbr. v. 23. Mai 1424. 2 O S cb ö n s - Sokland a. B., Vom Beiratsmarkt in Jauernick. Unterhaltungsbeilage Btz. Oachr. vom 23. Mai 1424. 3. I. v r e ß I s r - Lunewalds, Drei Sagen aus meiner Beimat Bbenda. 4. vr. Stübler- Bautzen, Urkunden zur Beschickte der Lausitzer Bisrwelt. Btz. Bagedl. vom 24. Mai, „Beimatklänge" vr. 21. 5. vr. Osedon-Bautzen, Burgruine l^irsckau Btz. Oacbr. Mitt woch-Beilage vom 21. Mai 1924. 6. vr. §renzel-Vautzen, ver Irrenberg in Bautzen, ebenda. 7. vr. §renzel, ver Bükl nördl. Lippitscb. ebenda. 8. O. Schöne, ein alter §rüklingsbraucb der Osterzeit in der Oberlausitz. Unsere Oberlausitzer Beimal, Scbmords-Bernstadt. 20. Bpril 1424 (Streitgssänge zwischen Sommer und Winter). 4. O. Schöne, ver „Brohs Oonnenwold" bei Bernstadt in Beschickte und Sage, ebenda 10. B. Gramer- Oiederoderwitz, ver Wanderfalke - ein Natur denkmal des O^bin. ebenda, 31. März 1924. 11. p. I. § l s cb t n e r - wiltken, Bimmslkakrtsbräucbe. Btz. Bagsbl. vom 28. Mai 1424. 12. O. Schöne, Blauben und Brauch in der Oberlausitz am Bimmelfakrtstage. Btz. Oackr. vom 28. Mai 1424. 13. vr. B i s b l - Bautzen, Vas Bautzener Lorvinus-Oenkmal in Bsfakr. Mitt, des Landssver. Säcbs. Beimatsckutz Xlll S. 25. 14. O. Schöne, Vie eibs auf dem Löbauer Berg, ebenda S. 64. 15. vr. Srenzel, Lin krükslaviscker Siedlungsfund aus prietitz bei Listra. Btz. Oacbr., Mittwoch-Beilage vom 4. Juni 1424. 16. B. S t ü r z n e r - Brnsdork, was vor 80 Jakren über Steinigt wolmsdorf geschrieben wurde. Z. für Meißner Bockland und südl. Lausitz, Stolpen, vom 31. Mai 1924. 17. vr. Oesdon, Inwiefern ist aus den Ortsnamen der vautzner Legend auf das Bestehen vorslaviscker Siedlungen in dieser zu schließen? vautzner Beschicbtskette Il/3. 18. vr. Brras-Bautzen, Oekan I. Leissntritt und sein letzter Wille (1575). ebenda. 14. Oers., Bat, Bäcker und Müller in Budissin (1724). ebenda. 20. Oers, Budissiner Böttcher sind bei der BsrstsIIung des großen Weinfasses auf der §sstung Königstein mitbeteiligt (1720). ebenda. 21. Oers., Vie deutsche poetische Bessllscbaft in Leipzig und der Bat von Bautzen (1723). ebenda. 22. Vers., Lin Vorläufer des Vereins zu Bat und Bat (1784). ebenda. 23. Oers., ver Budissiner Bat Kat sine offene Band kür die Lr- forsckung der Beimat (1782), ebenda.