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Nr. 5 l § I Weber- ^lbst von >°hl: - die ichen lchen ring, cknb lchen »ohl- Den, r b«. hent- 'Zeil r wie 'wisse i los- chcrt. 'N be- >8ans »men- g der 8 'vsitzer K Spesen. I »fftigc 8 S hin- ß »d des ö <s aus I ickenn- indes- ii ohne üiplteil ich aus ' dessen -ttsährl. ige eine Hal alle Iklöhncr N wird gleichen über gtniann- N890): lach zu- Zen sich Emilie, i Durch energie, ^chlichst- ch dorti- Ane vor weg nichi ..lnichchen iiuschung 'Tag sm 'Nds und Abgesehen ^»en Ge iste Un- i>ges Ge> en. Der Wedstuhl klagt daher vor einen Groschen." Nach dem um dieselbe Zeil angelegten rs^istrum Neuciorum scclesia Msnonsw (abgedruckt-in Schöttgens, Wurzen, Anh. S. 48) mußten die Bewohner des Dorfes Semmichau bei Göda unter anderm auch „sex den verhältnismäßig besser bemittelten Familien werden nur hin und wieder Heringe, das billigste Fleisch, und an hohen Festtagen, von einzelnen Familien jeden Sonntag, auch Schlachtfleisch (Rindfleisch und Schweinefleisch) genossen. Trotzdem düs Fleisch als Festspeise gilt, so ist es doch nur gewissermaßen ein Genuß für sie, keinesfalls aber ein Be- rürsnis, nach dessen öfterer Befriedigung großes Verlangen getragen wird. Auch bei den zum Teil wohlhabenden Bauern ist die sleischarme Kost die im allgemeinen übliche. Guts besitzer dortiger Gegend haben z.B. bei ihren Tagelöhnern aus dem Felde eine fleischlichere Kost einzusühren versucht, aber gänzlich ohne Erfolg. (S. 35f.) „Grüne Gemüseiverden nur wenig gegessen. Zum Ein kauf sind sie ihnen ^u teuer. Wenn ein eigenes Gärtchen vorhanden ist, liefert es ihnen einige Mahlzeiten grüne Bohnen, Kohlrüben, auch Zwiebeln. Das hauptsächlichste Letränk, das fast zu jeder Tageszeit, fast zu jede^r Mahlzeit erscheint, ist Kaffee, aus Zichorie, gebrannter Gerste oder anderen Kaffeesurrogatcn, oder meist ein Gemisch von eigent lichem Kaffee und Kaffeesurrooaten. Branntwein wird nicht getrunken, Bier^nur ausnahmsweise. Als gewöhnliche tägliche Kost kann gelten: Früh: Milch kaffee oder Mehlsuppe, Brot mit Butter. Mittags: Kar toffeln in der Schale mit Salz und Butler, Milchkaffee, Brot. Nachmittags: Milchkaffee^Brot mit Butter. Abends: Ab- gerahmte oder Buttermilch oder Vollmilch, Brot mit Butter; ! oder Kartoffeln mit Salz und Butter, Brot. Die Handweberfamilien sind mit ihrer-Kost, sowohl der Art als auch dec Menge »ach, im allgemeinen zufsiedcst. 8ie sättigen sich vollständig. Dieselbe Kost in ihren wesent lichen Merkmalen, fleischarm, kartoffelreich, fettarm bis mäßig fettreich, abwechselungsarm betreffs der Hauptspeisen, arm yn Genußmitteln, istZm allgemeinen die Kost der Be völkerung des Zittauer Kreises." (S. 36). Auch nach 1890 konnte man in manchem Lausitzer Haus halt der Industciedörfer beobachten, daß.„Prägelmauke", d. h. Kartoffelmus mit in Fett geschmortem Salz, und .Zigorrntunke", Zichorienbrühe, eine ivesentstche^ Rolle spielten. Wie dürftig die arme Weberbeoölkerung unsrer Ober- iausitzer Oberdörfer einst lebte, erfahren wir aus einer Reihe volkstümlicher Äußerungen, die man dem Webfiuhl gewisser maßen in den Mund legt, d. h. die man dem Geräusch des .Trittschemelgeschlinges" unterlegt/ --- Der Webstuhl ächzt bedeutungsvoll: . ' . Mit hunger und Kummer!- — 's wär besser, 'ch ging batltn, > verdien mr ni's Brut, mogs warn, wic's will. — Zum Bücken nach Brot! — hol'» Brot rein, mich hungert! — Ich mutz'noch verhungern. — , Wenn'ch nur bat vaspern könnt! — Die Butter is teuer,— Arbsn, Bun, Bun (- Bohnen). — Mathilde will Wurscht Ham. — Jetzt hul'ch mr en Güler! (- Sülze). Die-mangelhafte Ernährung und auch die sonstige Daseins- not brachte den Weber wohl manchmal in Verführung, auch eins über den Durst zu trinkt " 's . ' _ wohl auch: 1 Wenn'ch nur mal trinken macht! — E Schnaps schmeckt immer gut!. — ---- " ' Vberlauflher Helmatzsltung Kn Dreier zu Schnapse . . — Schistekapuste, Schistekapuste Schnaps und Kraut, slawisch). Daß auch die Gesindekost bei den Bauern mancherlei zu wünschen übrig ließ, verraten die Spottreime der Kühjungen -und der Kleinknechte, die manchmal sogar nach dem Ver lassen des Dienstes am Hostore pranged: tzoriweedcn hoo, zu Iuhr bi'ch niinmeh do. r Der Bauer schlät mich immer, die Frau is no vil! schlimmer. Der Moid, der macht se's sauer, de Maaten ( - saure Milch) frißt der Bauer, die Milch, die macht se hirnmelbloo, ich bleib kce Biertelstund mieh do. (Dittersbach). horiweedc, horiweede, ho, ich bleib ni meh do. Der Bauer schlät mich immer, die Frau is noch viel schlimmer. Die Butter itzt sie allcene, ' den säuern Quark, den gibt sie mir, den eß ich nun und nimmermeh. (Rennersdors). Kraut, Kraut, immer Kraut, alle Tage dreimal Kraut, die. Woche einundzwanzigmal Kraut. Das hält'ch mcin'n Bauer nich zugetraut,- daß er soviel Krallt erbaut. (Fischbach b. Arnsdorf). Früh'Kraut, mitt'g Kraut, obnds Kraut, Las hält'ch mein'n Bauer nich zugetraut, daß a suviel Kraut erbaut und soviel Speck wir a Taubndreck. Hatje, me! Kiihjung is »eg. (Rodewitz). Sauerkraut und Rüben, die haben mich vertrieben, hält mei Mecster Flecsch gekocht, so wär'ch bei ihm geblieben. > ' (Sojsand a. d. Spree).- Krautsalat und Karpen, daß die Zähne schnärpen.. v--Hallert, daß der Magen schnattert. (Kl. Laus. Mag. 44, 252). Ein ganz besonderes, Kapitel unsrer Oberlausitzer Volks- nah/ung bildet das verschiedenartige Gebäck. Die mannig fachem-Einflüsse, von, den Tschechen in Böhmen und den Wenhen im eigenen Lande her, machen sich gkade hier geltend, denst die Slawen, azich die Wenden, sind von jeher Freunde opitt mancherlei gutem, Gebäck gewesen. Manche beliebte ^Kuchensortenchon'slawischer Herkunft sind sogar in weiten sächsischen Gebieten heimisch geworden wie die Plinse (von slaw.blineo---Pfannkuchen),einfla.cher Eierkuchen,während man unter Pfannkuchen auch bei uns in der Lausitz ein lockeres kugelförmiges Gebäck versteht. Nach der böhmischen Grenze zu sind in den Lausitzer Orten die Kranzgebäcke aus Weizenmehl besonders begehrt, die Gültschen der Neuktrcher im Christmonat oder die Kolätschen, unter welchen Namen sie gleicherweise bei den Böhmen wie bei den Wenden be kannt sind. In Neukirch bäckt man im Dezember Gültschen von verschiedener Größe. DieMeinsten hängt man an den Christbaum, die größten erhalten die Kinder vor Weihnachten als- Geschenk. Die Mutter sagt wohl dazu: «Ich tun- Rupprch begänt, dan joit'ch an Gültschn ab oer'd'ch." Bei den Wenden versteht man jetzt wohl meist den gewöhnlichen länglichen oder runden Christstollen oder Strietzel unter dem Namen Gültschen oder Kolätschki. Früher muß eine noch größere runde Gebäcksorte so benannt gewesen sein. Nach . einer Urkunde im, Bautzstpr Ratsarchio vom Dienstag nach Bonifazius 1499 zinste ein vom wendischen Edelmann Sig- xnund Randegk zu Wuische verkaufter Bauer Jorge Hlaßigk unter anderem auch „auf den Heiligen Abend ein Koletzsch