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Gberlausitzer Heimatzeiiung . 55 Nr. 5 ' td !lS 'kS >g- tpe ni, Hie he, schiede. Während z.B. Oberneuki/ch dem niedern Rittergut durch, zeitweilige Fleischkost etwas voranstand, blieb es hinter jenem durch Fehlen des Breies beim Mittagessen der Handdienstfröner und durch'das gänzliche Fehlen der Quark- - . käse zurück. Diesen hotten die Oberneukircher ursprüng lich auch bekommen, ec war ihnen aber entzogen worden,, „nachdem lose Bögel den Quark getadelt, auch einer selben -freventlich an das Tor geschmissen" (Mitte des 17. Jahr hunderts). Die Niederneukircher Hofckost bot jedem Unter- tauen mittags einen Brei, von Breimehl angequirlt, und eine .Suppe von Kofent oder Langwell, „daran von Breimehl ans gutem Korn etwas einqequirlt wird". „Wenn aber Kosent oder Langweil (auch Dünnbier) nicht vorhanden und statt dessen Wasser genommen werden mußte, so wird dafür etwas abgenommene (also abgerahmte), doch nicht saure Milch genommen. Es darf aber die Suppe nicht eingebrockt werden, sondeick^xin jeder Hosemann bekommt täglich 3 Hänichen oder Va ZeileHofebrot und ein Quergel (-Quark käse) dazu. Bam erhaltenen Hofebrot aber gibt ein jeder Hofemann das Brockebrot nach Proportion sechsten, zum Linbrocken In die Suppe" (nach Pilk I). Man sieht also, wie genau die Bestimmungen festgelegt waren, uni womög lich jeden Streit fernzuhalten. Etwas bessergestaltete sich die Kost der Mähder, wie es ja auch im Oberdorfe der Fall war. Alle Hosemähder erhielten von 8—9 Uhr Frühstück und zwar Suppe und Brei und jeder R Zeile oder 3 Hänichen ,Hofebrot nebst einem Quark (Käse wohl), des Mittags Sauerkraut nebst einem Zugemüse und'l/2 Zeile Hosebrot nebst einem Quarkkäse, zua Vesper Langwell zum Ein brocken und wieder 1/2 Zeile Brot nebst einem Quarkkäse und Kofent zum Trinken. - ' Interessant ist der Vergleich dieser Speisezettel aus den ! Neukirchec Untertanenordnungen mit denen anderer Orte. In Niederrennersdorf bei Herrnhut bestand die den Frönern von der Rittcrgutsherrschast zu gewährende Mittagskost gewöhnlich aus Trauven oder Grütze in Milch gekocht oder aus.Sauerkraut, wozu >/? Lot Butter aus jeden kam. In der Ernte "beim ersten Weizen- und Kornhauen war Milch hirse und Milchrnus angeordnct. Das sogenannte Mähder- 1 gericht bestand aus Milchmus, Milchgraupen und Erbsen, das Frühstück dagegen aus Melslsuppe und Milchmehlmus. Zur Vesper wurde Quark gereicht und Langmell zum Trinken oder Einbrocken. Zu jeder Mahlzeit war auf 6 Mann 1 Brot von 5 Pfund 16—20 Lot gerechnet. In Steinigtwolmsdorf und Ringenhain war im 17. Jahr hundert (1664) die Frönerkost nicht viel anders: Beim Gras hauen früh eine Suppe und ein Stück Käsebrot, mittags zwei Zugemüse, z. B- Graupen und ein Roggenmus nebst Eingebrocktem. Beim Getreidehauen gab es vor 7 Uhr eine Suppe und ein Stück Käsebrot, mittags 2 Zugemüse, Graupen und Grütze oder „Erbeiß" nebst Eing'ebrocktem, dann Kofent, soviel man haben wollte. Beim Essen rechnete man auf 10 Personen ein Brot, deren 16 auf einen Scheffel gehen. Käse gab es übrigens nur von Ostern bis Michaelis, im Winter keinen. (Pilk II. Serie I. Bd.) Zum Vergleich sei angeführt, wie in der fruchtbareren Meißner Gegend die fronenden Dienstleute wesentlich besser als in der Ober- larksitz verpflegt wurden. Wenn die Leute nach Zadel bei Meißen Sensentage zu leisten hatten, erhielten sie früh Käse, Brot und jeder ein Paar Eier, mittags Suppe, Fleisch und Zugemüse, zurVesper Käse und Brot, zu Abend das Gleiche wie mittags.. Die Frönerkost ruhte also hauptsächlich auf -the >ing kur 'and slier-, üse ach -tel iiir die cke aen A M >che der svn «vohl h der sdoch .... ,. Mer- .8 3 Hauptspeisen in der Lausitz: Suppe oder Brei, Brot, Käse. Mer s'ich. ihder ich zu zum d für Daß die Herrschaft manchmal etwas abzuknapsen suchte. s ist anzunehmen und zu erschließen aus den genauen Be stimmungen über die Größe des Brotes, die Zutaten zur .. Suppe usw. Das Oberneukircher Urbariüm von 1716 spricht k sich darüber folgendermaßen aus: „Es ist aber ein Hofebrot i (d. h. eins für die fronenden Hofeleute) gleich halb.so groß s als ein Gesindebrot, allermaßen denn 2 Hofebrote aus dem vorhandenen Teigmaße gemacht werden. Dieses Maß wird s, zwar voll, doch nicht mit einem Haufen gemessen, wie mich böse Leute bei Erkauffung des Gutes bereden wollep (Worte des Besitzers), gnd werden von einem Viertel guten h' Korn Alt-Budissiner Maße 16 Hofe- oder 8 Gesindebrote gebacken." Für Niederneukirch galt die Bestimmung: „Es werden aber aus dem vorhandenen Brot- oder Teigmaße, welches voll und nicht mit einem Haufen gemessen wird, < 4 Zeilen und in jeglicher Zeile 6 Hänigen gebacken, und also aus einem Viertel gutem Korn Alt-Budissinischen Maße 8 Brot- oder Teigmaße voll oder 32 Zeilen gemacht." Die >, Käse 1)er Fröner mögen auch nicht immer die erwünschte > Größe gehabt haben, sonst würden die Menden nicht das Sprichwort aufgebracht haben: Große Frondienste und > « kleine Käse. - , Wie die Bauernk 0 st früher, bis ins 19. Jahrhundert j hinein, beschaffen war, lassen auch Aufzeichnungen Georg ! Pilks (I. Bd.) erkennen. Das'erste Frühstück, um 6 Uhr oder noch früher^ bestand an Werktagen aus Mehlsuppe, „Seclenkleister" genannt, aus Roggenmehl bereitet, Salz, H Wasser und Milch (statt deren wohl auch Butter öder Speck) s und manchmal einigen Brotstückchen. Sonntags gab es Kaffee mit Brot und Butter. Das zweite Frühstück, zwischen h 8 und 9 Uhr eingenommen, bestand aus Brot und Quark mit Salz, bei Wohlhabenden auch mit Butter. Als Getränk ' verwendete man früher die Schlickermilch, die aber seit der Entwicklung der Schweinezucht für diese verwendet wird. In manchen Bauernhäusern hat sich auch der Kaffee zum ! 2. Frühstück eingebürgert, dann gibt es die „hunschlichen Apcrn", d. h. ganze Kartoffeln, dazu mit Butter. Die Butter darf aber in manchen Häusern nicht geschnitten, sondern s muß oben abgeschabt werden: Auch das Mittagsmahl einer s Bauerssamilie unterschied sich Nicht von dem des Gesindes ! durch besondere lukullische Genüsse. Zwischen 12 und 1 Uhr erschien häufig, die sogenannte Mehltunke aus dem Tische, f, aus Roggenmchl, Wasser und Speck: Die dazu gegebenen j ganzen Kartoffeln wurden geschält und halbiert, aus den. Halbkugeln schnitt man aus der Schnittfläche ein Stück heraus, spießte den Halbkugelmantel mit der Gabel ünd tauchte ihn in die Tunkej mit der er sich füllte. Ein beliebtes Gericht statt der Mehftunke war das Pmgelsalz, aus Mehl , (seltener aus geriebenem Brote), Speck und Salz im Tiegel : zusammengeschmort. Das kam auch im Tiegel sogleich auf den Tisch. Als Nachtisch gab cs häufig eingedrückte Schlicker- > milch oder süße Milch. . , . . Die Mehl- oder Milchsuppe ünd der Brest sind früher i> der wichtigste Bestandteil der ländlichen Kost gewesen, j Nicht ohne Grund erwähnt auch das Oberlausitzer Kinder- lied diese oft, so die vielgesungenen. Wiegeliedchen: Ei und der Pappe kocht, a siiht an Ufen un. plappart nooch. Lieber Koch, sieh drnooch, daß der Pappe.ne lcest as Losch/ Boie iiene Poppe, kocht den Kindern Foppe - . : und ane Mandel Eier nein, das muß anc gute Suppe sein. Auch ein oieloerbreiteter Weberrcim deutet auf diese Suppe hin: . . ' -ü A Rapperschdorf, a Leckerschdurf (- Leutersdorf) Do wirken se Kattun, Aß, der' liche Aen !ge- -de- An- )ofe- »i (8 Rt, Re, Und »'ehr l als zu ien, °Ile st",