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i' Sette 4 ttr 17» l^lpÄger 7«ged1»tt uaL »eq6elseett«»g Oer Untermieter und sein Recht Eine der wichtigsten kommunalpolitischeu Auf- gaben der Gemeinden ist, für die Erhaltung de» bestehenden Wohnraume» zu sorgen. Diese» Problem ist nicht erst in den letzten Jahren, seitdem di» katastrophale Wohnungsnot eingesetzt yat, dis kutiert, sondern nur mehr in den Vordergrund des astgcminen Interesses gerückt worden. Das Reich». Mietengesetz, das in erster Linie einen Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage schaffen sollte, ist noch bi» zum 1. Juli 1926 in Kraft. Hausbefitzer und Mieter klagten oft, dass das Ge setz nicht genüge, daß beispielsweise die Miet- etnigungsämter vielfach nicht nach billigem Ermessen, sonder»» rein willkürlich ihre Entscheidung treffen. Dem ist nun nbgeholfen. Der Reichstag hat kürzlich da» neue Mieterschutzgesetz verabschiedet; es wird am 1. Oktober in Kraft treten. Danach ist den Mieteinigungsämtern die Entscheidung über die Kündigung genommen und den ordentlichen Gerichten übertragen. Dort wird künftig die Rechtsprechung über Streitigkeiten im Mietver- HSltni» erfolgen. - Hat also die Gemeinde die wichtige Aufgabe, den Wohnraum zu erhalten und zu vermehren, oder ein geordnetes Familienleben zu gewährleisten, so soll das Gesetz anderseits den Mieter und auch den Untermieter schützen. Zn der gegenwärtigen Zeit, bei fast unerschwinglichen Kosten, ist ein Umzug eine Seltenheit. Kommt es doch zum Streit und zur Kündigung, so soll eben das Gesetz, den gesetzlichen Bestimmungen folgend, eine gerechte Entscheidung treffen. Zn dem Gesetz wird auch das Verhältnis dwischen Vormieter und Untermieter präzisiert. Bei näherem Betrachten finden wir, daß der Untermieter immer der Benachteiligte sein wird. Eine Bestimmung be sagt, daß ihm gekündigt werden kann, »wenn der Mieter oder ein« Person, die zu seinem Hausstand oder Geschäftsbetrieb gehört, sich einer erheblichen Belästigung des Ver mieters oder eines Hausbewohners schuldig macht, oder durch unangemessenen Gebrauch des Mietraumes oder Vernachlässigung der ge botenen Sorgfalt den Mietraum oder das Ge bäude erheblich gefährdet, oder, wenn der Mieter einem Dritten den Gebrauch des Mietraume» überläßt, obwohl er zur Ucker- lassung nicht befugt ist." Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Klage find schnell gegeben, und noch mehr, ^wenn der Vermieter ein begründetes Interesse an der Erlangung des Raumes hat, insbeson dere, wenn er diesen für sich selbst braucht, vorausgesetzt allerdings, daß der Untermieter nicht seinen eigenen Hausstand führt." Dehnbar ist der Begriff des .angemessenen" Er- satzraumes, den der Vermieter dem Gekündigten be schaffen kann. Will ein Vermieter seinen Unter mieter los werden, beschafft er ihm einen Ersatzraum und kündigt ihm. Uns scheint, die Gesetzgeber haben bei der Beratung des Gesetzes die Härten, die dem Untermieter drohen, nicht gebührend berücksichtigt. Der Untermieter, der tagsüber seiner Arbeit nach- geht, dem Staat regelmäßig seine Steuern zahlt, Witwen und bedürftigen Rentnern durch einen hohen Mietbeitrag in der teuren Zeit hilft, hat ein Recht auf Schutz, auf Wohnug. Die Bestimmungen in der neuen Mieterschutzvcrordnung werden Streitigkeiten DZs posiabonnement für August 1923 sofort erneuern, damit in der Zustellung der Zeitung keine Unterbrechung eintritt. nicht aus der Welt schaffen. Die Menschen.sind eben I zu verschieden, nicht wesensverwandt genug. Die I leicht kann im Zeitalter der Nervosität ein Streit vom Zaun gebrochen werden, wenn beispielsweise zwei Familien in der Küche hantieren. Die -Be lästigung" ist schnell konstruiert und wenn der Vor- »nieter ebenso schnell mit der „Ersahwohnung" bei der Hand ist, kann sich der Untermieter freuen. Was aber, macht der Vermieter der Ersatzwohnung Schwierig keiten, den „Delästiger" nicht aufzunehmen? Dann gibt» Klagen, Rattenkönige von Prozessen. - Alle» in allem: Der Untermieter geht , einem Martyrium entgegen. Bot bei der Wohnung»- not und der sprunAaften Teuerung da» Möbliert wohnen dem Untermieter schon wenig Annehmlich, keit, wird es in Zukunft noch schlimmer werden. Ls ist nicht von der Hand zu weisen, daß die meisten Vermieter aus Ang st vor dem Gericht es nicht zu einem Prozeß bei Streitigkeiten kommen lassen. Anderseits wird aus Angst vor dem Gericht mancher Vermieter die ungemütlichsten Zustände in seinen vier Wänden dulden. Unvollkommenes auf beiden Seiten. Der End effekt wird schließlich sein: Revision des Gesetze», Schutz den» Untermieter! K. 0. Die vom Rat unterm 6. Juni festgesetzten S8t>e sind mit Wirkung vom 1. August an wie folgt ge ändert worden: Vermietung möblierter Räume: Al» Entgelt für die Benutzung und Abnutzung der Einrichtung einschl. Verdienst monatlich für eine Person das 800fachc des Betrages, der als Mietpreis für die eingerichteten Räume im jetzigen Zustande am 1. Juli 1914 an gemessen gewesen wäre. Bettwäsche: Für Benutzung und Abnutzung der Bettwäsche und Handtücher monatlich für eine Per- son, je nach der Beschaffenheit der Wäsche, 25 000 bis 35 000 Mark. Bedienung: Monatlich für eine Person und einen Raum, je nach dessen Ausstattung, 00000 bis 90 000 Mark. Das klerztehonorar Im Rcichsarbeitsministcrium fällte das Schieds» gericht in dem Honorar st reit zwischen der» Krankenkassenverbändcn und den Aerztcn die Entscheidung, daß für die zweite Juli-Hälfte ein Honorar pro Patient von 8250 zu zahlen ist, so daß das Pauschalhonorar für den ganzen Juli 10 687 .lt beträgt, lieber die für August und September zu zahlenden Honorare wird im preußischen Wohlfahrtsmiaisterium ver handelt werden. Vrotpreiserhöhung Der Rat gibt bekannt: Infolge der fortschreiten den Teuerung haben die Löhne des Bäckereipersonals wiederum bedeutend erhöht werden müssen. Dies bedingt eine entsprechende Erhöhung des Preises für das Markengebäck. Beim Verkauf von Marketzgebäck an Verbraucher dürfen von Dienstag, den 31. Juli 1923 ab, folgende Preise nicht überschritten werden: Schwarzbrot 3300 Mark für 1 Pfund, 9250 Mark für 1400 Gr^ 12550 Mark für 1900 Sr^ Kleingebäck zu 65 Gr. 650 Mark für -a» Stück. Die Mehlpreise bleiben unveräudert. Preisüberschreitungen werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu 10 Mil lionen Mark oder mit einer dieser Strafen sowie außerdem mit Schließung der Geschäfte besi'vft. * Der Milliouenscheck. Wir haben un>.. eisern bereits mitgeteilt, daß die Leipziger Großbanken, um der Zahlungsmittclnot zu steuern, Schecks über je 500 000 Mark aufeinander gezogen haben, die im Verkehr als Zahlungsmittel dienen sollen. Die Banken haben jetzt auch Schecks über je 1000 000 Mark ausgeschrieben. Die Großbanken wenden sich an alle Benölkerungskrcise mit der Bitte, diese Schecks bis zur Beschaffung ausreichender Mengen von Bank- I noten durch die Reichebank in Zahlung zu nehmen. Manon Lescaut Von krlest Sie saßen in behaglichen Sesseln. Das Portal zur Freitreppe war weit offen. Und sie sah auf den Park hinab, aus dessen grüner Wirrnis graue stei nerne Götter hervortratcn. Der Tag begann seine langen, zarten Wimpern auf die bunte Welt zu sen- ken, die langsam blaß und fern wurde. Irgendwo leuchtete noch ein Tulpenbcet. Gelb und rot. Dann ging es unter im Dämmer des kühlen Abends. . . . -Ich weiß nicht genau, ob Sic recht haben," nahm sie da» Gespräch wieder auf, -aber mich dünkt, die Liebe vermag heute nichts weiter zu sein als ein Spiel für Freistunden." . . . -Liebe gnädige Frau," erwiderte er, -Sie tun uns bitter unrecht!" -Nein, nein — übrigens nehme ich un» Frauen von meinem Dorwutf nicht aus. . . . Wie teilt doch Stendhal die Liebe ein? Liebe, sagt er, ist entweder Eitelkeit oder Trieb oder . . . Deschmacksbedürfnis oder —" „Oder Leidenschaft," schloß er. „Ja, die Leidenschaft hätte ich beinahe vergessen!" „O, das dürfen Sie nicht," sagte er lächelnd. Sie schien nicht darauf zu achten: „Wir sind sür die Leidenschaft, scheint es, zu über- legsam geworben, zu verständig." Er fragte, und' e» klang ein wenig unvermittelt: „Haben Sie „Manon Lescaut" gelesen?" Und als sie den Kopf verneinend bewegte: „Aber dann kennen Sie ja den größten Roman der Liebe nicht!" „Wahrhaftig? Run — erzählen Sie etwas davon!" — Der Abend trat aus den Alleen und stieg be- dächtig die Stufen zu den beiden empor. Eia blond haarige» Windspiel sprang ihm vorau» und legte sich zu den Füßen der Dame nieder, die ihr Gegen über abwartend ansah. „Der den Roman schrieb, war einer von denen, die noch Liebe als Leidenschast an sich erfahren haben. Au» unglücklicher Lieb« ging er, fünfundzwanzig- jährig, in» Kloster. Sechs Jahre war er Benedik tiner. Dann brach er au», der AbbS Pröoost. . . . Abenteuerte durch England und Holland. Kehrte nach Frankreich zurück und wurde bald berühmt durch seine Romane. E» war im ersten Viertel des geliebten achtzehnten Jahrhundert». . . , Und einer dieser Romane heißt „Manon Lescaut". E» ist sein bester, und ist wohl auch der beste Roman der Lieb«. Denn er hat sein Leben und seine Leidenschaft htaein- gefrachtet. Doll bis zum Ucberfluß. Und er droht uns nicht mit dem Finger, während er. von der kleinen Manon und ihrem des Grieux, ihrer Liebe und ihren Sünden erzählt. Denn er wußte, daß Leidenschaft nicht mit dem Rohrstöckchen behandelt werden kann. Er wußte, daß sie uns über die Brüstung der geordneten Welt wie. ein Taifun hm- überreißt. Und in die Abgründe der Seligkeiten und der Qualen stürzen läßt. Und wir wollen stürzen. ..." Er schwieg, brachte eine Zigarette in Brand und blickte nach den Wolken, die den blassen Mond um- spielten. „Erzählen Sie von Ihrem Liebespaars" mahnte sie. > „Des Grieux, ein blutjunger Chevalier der Pro- vinz, sieht im Abend eine Postkutsche vor dein Gasr- hau« stehen. Er tritt näher. - Und sieht Manon f>s- caut; fast noch Kind; arm und so)Ün — So hebt es an. . . . Sie fliehen. Tauch'."» in Paris unter; fremd und verborgen. Sie sehen nur sich; sie wissen nur, daß sie einander ».eben; sie sind erfüllt vom Rausch und Glück ihrer Leidenscha't. Und erwachen erst, als das Geld zerronnen ist. Des Grieux wird ent deckt und nach Hause zurückgebracht. Wie ein Ge- fangener gehalten. Er stellt sich reuig. Und flieht. Zu Manon. — Manons Bruder, ein verderbter Sol dat der verderbten Stadt, macht ihn zum Falsch spieler. Und warum nicht? Manon putzt sich für ihn. Sie brauchen das leidige Geld, um ihre Liebe darin warmzuhalten. — Si« wohnen auf dem Lande. Dor Pari». . . . Manon zieht ihn zurück in den bunten Glanz der Stadt. Das La.rohau» verbrennt. Und mit ihm alles Geld. . . S!» sind so arm wie nie. Da gibt Mano.» Betteln eine» alten, reichen Kerl» nach. Schreibt des Grienr einen Zettel. Verschwindet. — Er findet sie. Besucht si» al» ihr Bruder im Haus ihre» alten Galan«. Sie lassen ihn von Manons Bruder und dessen Spieß gesellen überfallen. Lieben sich. Brennender denn je. — Werden vom Sohn des Alten überrascht. — Ma. non wird eingesperrt. Des Grieux befreit sie. Tötet den Pförtner. — Sie lieben sich. ... Und wieder verschwindet Manon. Kehrt mit Geld zurück. Liebt ja nur ihren de» Grieux. ... So geht ihr Leben hin zwischen Trennungen voller Pein und Wochen de« Glück«, vor dem alle Schmerzen und Häßlichkeiten verblassen. Wie Sterne vor der Sonne. ... So Unglücksfälle und verbrechen I Wettertatäfirophe l« Au» Allahabad wird gemeldet, daß, ein.Wol kenbruch die ganz« Umgebung von Udici ver wüstet hqt. Tausende von Häufe» n war- den fortgeschwemmt. ' englischer Dampfer sesnnke«. Der englisch« Dampfer „Billa Mal", mit Holz von Porsgvund, ist acht Meilen östlich dom Noderneh-Aeuerschäff gesunken. Da» Schiff hatte schwere Schlagseite, kenterte und ging schließlich unter. Di« Mann, schäft wurde von dem dänischen Dampfer „Mo«, kol" gerettet und nach Hamburg gebracht. Der Mau» mit den großen Plänen. Bei Ber liner Rechtsanwalten und großen Ge» sell schäften sprach in der letzte» Zeit ein Mann vor. der große Pläne hatte. Wie er erzählt«, hatte er bedeutende Unternehmungen zu verkaufen, oder suchte sie au<b. B-londers Bergwe rke, aber auch Ziegeleien und Betriebe anderer Art. Der Mann entwickelte mit großer Redegewandtheit seine Pläne, die aber alle noch nicht so weit waren, baß es zu ein m Abschluß hätte kommen können. Darauf kam es ihm aber auch gar nicht an. Denn er suchte nur eine Gelegenheit, daß man ihn allein ließ, und dann verschwand er mit einer Schreibmaschine, einem Ueberzieyer oder was ihm sonst noch zur Hand lag. Die Ausweispapiere, die er in den Kleidungsstücken fand, benutzte er als Legitimation beim Verkauf der gestohlenen Maschinen. Er wurde nun verhaftet und entpuppte sich al» ein 48 Jahre alter Kaufmann Kurt H e m m le b . der während der Kriegszeit Lebcnsmittelschwindel betrieb. Schon einmal festgenommen, würde er im April dieses Jahres von der Staatsanwaltschaft irrtümlich entlassen "und nahm sofort sein Schwindeltreiben wieder auf. Er besaß kein« Wohnung und hatte seine Sachen auf ein>-m Bahnhof in Verwahrung gegeben. Mußte er einmal, waet nicht allzuoft ge- schah, sein Hemd wechseln oder brauchte er sonst etwas, so ging er nach dem Bahnhof und holte es sich. Die Signalschnur. Ganz eigenartige Eicherh-its- maßnahmen hatte eine Elnbrecherbande getroffen, um sich vor Ueberraschungen zu schützen. Es han del»» sich um eine Bande, die es ausschließlich auf alleinstehende Grundstücke in der näheren und wei teren Umgebung Berlins abgesehen hatte. An einem in der Mitte des Zimmers aufgestellten Spchl be festigten sie eine Schnur, die durch, den Park geht bis zu einem Aufpasser, der irgendwo versteckt steht. Naht nun Gefahr, so zieht er an der Strippe, der Stuhl fällt um, und die Einbrecher wissen, daß es Zeit ist, Reißaus zu nehmen. An dieser merkwürdigen Vorrichtung, die an verschiedenen Stellen entdeckt worden ist, ist zu erkennen, daß es sich überall um ein und dieselbe Bande handelt. Zu letzt hat die Gesellschaft in Schöneich in der Mark wieder reiche Beute gemacht. Sie stahl dort da« ge samte Silber mit dem Zeichen P. M., P. und anderen Buchstaben, im Werte von 30 Millionen Mark. , Rur de« Frack zurückgekasse». Ganz« Arbeit machten Einbrecher in Charlottenburg, Niebuhr, sttatz: 77, in der Wohnung etned-Großkaufmanns, der zurzeit verreist ist. Hier packten sie in' aller Ruhe die gesamte Wäsche, alle Teppiche, Kleidung», stücke und Wertsachen zusammen, ließen sie an einer Waschleine auf die Straße hinunter und verstauten sie in einem Auto, das vor der Tür wartete. Dem Bestohlenen ließen s e nur seinen Frack. Die Diebe, drei Männer, wurden von Passanten gesehen, ließen sich aber nicht stören und fuhren mit der Beute davon. Ei« Diebstahlsrekord. Richt weniger al» 60 Dieb stähle hat ein 22 Jahre alter Zeichner Fritz Dahl- mann auf dem Kerbholz.. D. stammt aup einer hochachtbaren Familie in Hannover. Schon seit Jahren treibt er sich umher und sucht Verwandte und Bekannte seiner Familie auf. Der' Besuch dauert aber meist nur Stunden odkr gar Minuten. D. weiß es stets so einzurichten, daß man ihn allein läßt. Dann stiehlt er an Wertsachen, was ihm erreichbar lst, und verschwindet damit. Der Vater selbst hat schon wiederholt bei' verschiedenen Staatsanwalt- sckoften Strafanzeige erstattet, aber es ist immer noch nicht gelungen, den mißratenen Burschen zu stürzen sie durch Schuld und Niedrigkeit, durch Oual und Sünde. Aber sie lieben sich. Und alles andere bleibt ihrem Herzen fern. Und ist kein Schmutz, der hpftet. Sondern Schatten, der ste flüchtig streift.. Dann wird Monpn mit Dirnen in die amerikanischen Kolonien deportiert. — De« Grieux weicht ihr nicht von der Seiles Gibt der Eskorte seine letzte Münz«. Wird von lhüen lauthals verlacht. Manon sieht ihn an. Da ist alles gut. ..... - Drüben in der Verbannung leben, si« al« Mann und Frau. Als man entdeckt, daß sie nicht, ver- heiratet sind, stellen ihr Aufseher nach. ... So wer den sie weitergehetzt. In die Steppen hinaus. Sie wapdern durch Einsamkeit und tropische -Glut.'. . . Manon stirbt am Wege. Und ihr Liebster kann ihr nicht einen Schluck Wasser reichen. Er ryuß zusehen, wie sie stirbt. Während sie ihm zulachelt. — Er begräbt sie allein. Am Wege. Und kehrt zurück nach Europa. — Das Leben hat für ihn keinen Sinn weiter als die Erinnerung an seine kleine Manon/ Er schwieg. Und wartete, daß'sie spräche. — Aber die Erzählung von der Liebe de» Grieux' und Ma nons hatte die Luft getränkt. . . . Und sie wußte, daß ihre Stimme zittern würde, wenn sie spräche.... Ls war so ganz still geworden Und beide blickten auf den Park, der schwarz vor« Himmel stand. Und auf den Mond, der golden darüber hing. Wie eine reife Orange. . . . Da« Windspiel wurde unruhig. Stand auf und lief di« Stufen hinab in di» abend lichen Gärten. Und ließ die beiden Menschen allein... Furtwängler» Erfolge 1» der Schweig. Furt- wängler, der sich augenblicklich in St- Moritz auf hält, hat vor kurzem mit dem Gewandhau»- or «he st er eine lötagige Tournee absolviert. Der Erfolg war so stark, daß im kommenden Frühling ein« Wiederholung dieser Gastspielreise durch dieselben Städte stattflndea wird. Sleoore Kufe t» Wien Die un« au» Die« gemeldet wird, sollen in der kommenden Theaterspiel zeit einige Künstler von Weltruf in Wien auftreten Zu den interessantesten zählen Eleonore Düse, die in. Ibsen« „Frau vom Meere" und in den „Ge spenstern", sowie in zwei italienischen Stücken an der Neuen Diener Bühne i» Oktober b. A auftreten solh Loaatsg, Sea 29. JuL 80» Vie . der Ri« und echt blick, da sei. Der des Geh Man sie! fassen. Auch in Berlin ist die Kriminalpolizei hinter ihm her,-hat ihn aber noch nicht ermitteln können. Es gib -Übungen wescn wä gerade hie statt reifer Menschen" materillstis Befriedig» findende 4 Wissen, sta waren in in der Rest Gegen ihr« aber in di« auf der an dessen Hilf Unter bett hat es stet« im heftigst die Geg»ni Revolution deren Zug, den neun, Goethe uni ihre Stimv heutige Li Sehr beme und der Gl kann zu d kü»e»wea» Gerade di« Gegensätzen verwischen, Ha» stand Die hei Auf ältere, als Berkrh es ein tief« mag wand« schicht tägl MsiM-lloiMN mit I«t vvtor dem vom katentsm« xesedütrl Xor«se»6. UrLNieeixi 81« vor Io 6er Luxel LpotlisU«, «orkt U. Lächeln eine vor steckt, die den zah kleinen < japanisch Zeit Mo! Viele, Tage. 'S lernt, a Europäer die ganz, Kampf u günstigen vermögen viduum i als in ( Famili das Gesc Macht d« als bei i Familie nicht ged was dur« des Iapa Der Zusg in materi erleichtert Indivi Aber noä schützend« Lande lei Für , japanische Aufmerksc mehr sorg die unbec schlüpfen, den Men! der „Kun empfängt, Menschen Stileinhei Alles, wo zierlich i sondern st die Natur kleinen gi Bäume, z besonders endlich di« Bewegung ten, derer habe ich c sehr gcgl' mit Platte kleine Ein zierliche T Verbeugen wundern, es vergebl glichen mi gegenseitig sondern in sich immer Don gr nische i unabhängi Mir scheir fühlsm, Eindruck, gar die e maßgebend daß es siö fühlsäußer Natur laut« einen Gest der Vögel veile««»- de» Kasseler L««dar»etterstreitt. Die Verhandlungen über die Beilegung de» Land- arbeiterstretks erzielten ein Hebereinkömmen dahingehend, daß die mit den Arbeitgebern am 19. d M. durch den Zentralderband der Land arbeiter mit Wirkung vom 23 Juli abgeschlossenen Löhne auch von dem sreigewerkschaftlichen Deutschen Landarbeiterderband anerkannt werden. Ferner wurde als neuer Lerhandlunastag zwecks Ab geltung der fortschreitenden Tcuecung der SO. Juli bestimmt. Roch immer Metallarb eiterst re ik i« Vresla«. Die streikenden Metallarbeiter haben bei der Ab stimmung in den einzelnen bestreikte» Betrieben da» Ergebnis der auf Veranlassung und unter Leitung des Regierungspräsidenten Jänicke ab gehaltenen Ausgleichsverhandlungen mit 80 Proz. der abgegebenen Stimmen abgelehnt. Der Breslauer Metallarbeiterstreik geht also weiter-. Ei» Millionen-escheuk. Ein Ausländer über gab aus den St.-Pauli-Landungsbrücken in Ham burg einem Bettler eine Gabe. Bald darauf entdeckte der Spender zu seinem Schrecken, daß er irrtümlich dem Manne 9 englische Pfund aus gehändigt hatte. Der Geber läßt letzt zur Wieder erlangung seines Geldes den Bettler durch die Polizei suchen, die ihn aber bisher noch nickst finden konnte. . «rschiießnng der Rhön. Der HauShaltaukschnß des Bayrischen Landtags beschäftigte sich mit einem Antrag des StaatSmintsteriumS für Landwirtschaft und Finanzen, der die freiwilligen Staatszuschüsse sür Bodenkulturunternehmungen auf 4'/, Mil- liärden sestsctzt. Für die gemeindlichen Wege bauten in der Rbön sind für das Jahr 19-3 30o Millionen vorgesehen. " Iudex für Biiver uud Kurorte. Du vom Reichs- verband der deutschen Hotels, dem Allgemeinen deutschen Dciderverband, dem Verband der Fremden- * Tagung der Berelnlgung Deutscher Wohnungs ämter. Die diesjährige ordentliche Mitgliederver sammlung der Vereinigung Deutscher Wohnungs ämter wird am 20. und 21- September d. I. in Nürnberg stattfinden. Als Gegenstände der Tagesordnung sind vorläufig die Behandlung der Frage der Zwangswirtschaft, der Finanzierung der Neubauten und der Erhaltung des alten Wohnungs bestandes vorgesehen. Ferner sollen praktische Fragen hinsichtlich der Durchführung derWohnungs- mangclgesetze und des Reichsmietengesetzes sowie der Wohnungsaufsicht zur Verhandlung kommen. Die Geldentwertung bei der Post. Dom 1. August ab werden die Lrsatzbeträge für Pakete und ein geschriebene Sendungen neu festgesetzt, und zwar wird der Ersatzbetrag für Pakete ohne Wertangabe auf 14 400 Mark für je 500 Gramm der ganzen Sendung und der Ersntzbrtrüg für eine eingeschriebene Sendung auf 100 000 Mark erhöht. Der Meistbetrag für telegraphische Postanweisungen wird vom 1. August an von 1000 000 auf ö 000 000 Mark hinaufgesetzt. * Neue Ersatzbeträge für Pakete. Dom 1. August ab. werden die Ersatz beträgefürPakete urch einDeschricbsne Sendungen neu festgesetzt, und zwar wird der Ersatzbektag für Pakete ohne Wertangabe auf 14 000 Mark für 500 Gramm der ganzen Sen dung und der Ersa^b^trag für eine eingeschriebene Sendung auf 100 000 Mark erhöht. Der Meistbetrag für telegraphische Postanweisungen wird vom ersten Augnst an von 100 000 auf 5 000 000 Dkark hinauf- gesktzt. Am Operntheater wird Schaljapin einige Male auftreten. Don deutschen Künstlern werden Moisst, Bassermann und Wegener in Wien gastieren Da» kritische Medium: Oskar Wilde. Aus Lon- don meldet uns ein eigener Drahtbericht: Die neueste Sensation aus dem Reiche der Geister besteht in den Niederschriften eines Mediums, dessen sich Oskar Wilde angeblich bedient haben soll. Diese Niederschriften zeiaen, wie Schriftsach- verständige behaupten, eine auffallende Uebereinstim- mung der Handschrift mit der überhaupt charakteri stischen Schrift Wildes. Sic stellllen geistreiche Betrachtungen über Bücher lebender Schrift- steiler dar, die nach dem Tode Wildes erschienen sind. Die sonst sehr ernste und ruhige Daily News wid. met dieser Feststellung der Schrift von Wilde nicht nur mehrere ihrer Spalten auf der ersten Seite, sondern auch einen Leitartikel, in dem folgend« Sätze Vorkommen: „Das die Kritik auch sonst gegenüber diesen Bot schaften einzuwenden hat, eines ist gewiß: daß der lebende Wilde die kindische Trivialität, die in diesen besprochenen Schriften zutage tritt, von sich gewiesen hätte. Niemand, der die Schriften Wildes kennt, kann daran zweifeln, daß diese arroganten Kri'tilen über lebende Schriftsteller »nd Dramatiker mit dem Urteil übereinsttmmen, das der lebend« Wilde über Inhalt und Form gegeben hätte." — Aber trotzdem ist er e» vielleicht nicht selber gewesen. 100 Werkstudenten der deutschen Hochschulen waren noch einer Zusammenstellung der Deutschen Aka demische» Rundschau 23 sowohl während de» Se- mesters al« auch während der Ferlen, 85 nur in den Ferien tätig. Zn einem festen Anstellung»- verhältni» befanden sich 4H Prozent. Daß die Bezahlung durchschnittlich bei weitem «icht die der ungelernten Arbeiter erreichte, wirft eia grelle« Licht auf die Notlage unsere, akademischen Jugend. E» betätigten sich SO Prozent der Werkstudenten in der Industrie, in der Landwirtschaft 1V Prozent wahrend der Ferien, 14 Prozent «ährend de« Se mester». Etwa ein Sechstel wird unter den Begriff „Sonstiges" zusammengefaßt, der alle möglichen Berufe, wie Fremdenführer, Klavier spieler, Nachtwächter osw. «afaßl. „