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Sonnabend/Sorinkag, 2K./27. August 1S3S Schrtftleiiung: Dre^n-A., Pol><chiab« 17, gevlrrh «Ml ». Ilü» Leschöstsstell«, Druck und Verlag: T«rmairla vuchdr«ck«rei und Verlag DH. und D. Winkel, Pollerstrab» 17, F«rnnft 710», Postscheck; Nr. 10«, Bank: Nadlban» Dreetz«, Nr. V17S7 Im Fall« von höherer Tewalt, Verbot, etnlrelenr-«, velrled» störunzen Hal der Bezleher »der Werbungtv ldend« leln« Ansprüche, saN, ole Zeitung In beschrönllem Umsang«, oer» spölet otzer nicht erlcheint. lkrsliltun-rort ist Dr « » d « N, Irsch«lnt » mal ivilchenINch. MonaMtber V«tug,p«ei, »,rch Irilger «inschl. Ski Vsg. SM. M Psg. IrSgerlohn 170; virrch di« Poll 1.7V «inschllestlich Poftüberwrisungsgebühr, pMlich SV Vig. Post-Bestellgeld. Si»j«l-Nr. 10 Psg , Sonnabend, und Festt«g«.Nr. » Pf«. Abbest«llung«n mlill«, spStesten, «In« woch« vor Ablauf d«r Ve»ng»ielt schiiftllch betn, vertu, «ingegong«, sein Unser« »rlge« dürfe, k«I« Abb«st«llun,e» h,t»«,e»»ih»«>l. Verlag»«« vreeden. Anzeigenprels«: »i, lspaltig« S mm> breit« geil« I Pfg.z für Fomilienan,eigen » Pf« Filr Platzwlinjch« Unne» mir kein« LeroLhi Ntfte», Nummer26v—38. Iahrq LachMe volksseilung Graczynsli gab Signal zm Losschlagen Staatssekretär Stuckart berichtet über den Keuerüberfatt polnischer Kriegsschiffe — Maschinengewehrseuer aus gewaltsam Eingezogene: 24 Todesopfer Vor blutigen Ltebersällen der Aufständischen Klei witz, 2K. August. In Ostoberschleslen verbreitete, sich wie ein Lausfeuer die Nachricht, dah nach einer vertrau lichett Sitzung des Wojewoden Graczynski mit dem Aufständischen - Kommandanten den bewaffneten Aufständischengruppen das Signal zum allgemeinen Losschlagen gegeben wurde. Es werden blutige Ueberfiille auf die wehrlose deutsche Bevölkerung und Attentate aus deutsche Gebäude befürchtet. Diese Nachricht von dem allgemeinen Losschlagen hat eine grotze Panik« stimmung ausgelöst. Die deutsche Bevölkerung ist in die Wälder geflüchtet und hält sich vor den bewaffneten Aufständischen verborgen Tannenberg-Feier fällt aus Berlin, 25. August Amtlich wird mitgeteilt: Mit Rücksicht aus die gespannte Lage fällt die auf Sonntag, 27. August, angesetzte Tannenberg-Feier aus. Polen will auch Litauen schlucken Wilna, 26. August. In der letzten Zeit sind In Wilna Postkarten mit den Grenzen Polens „in der Zukunst" verbreitet worden. Innerhalb der Grenzen Polens erscheint auch ganz Litauen Diese Post- Karten sind jetzt auch in Koivno und an der polnisch litauischen Grenze gefunden worden. Polen plant Handstreich auf deutsches Gebiet Offelisivvorberettunaen an der ostpreußischen und oberschleflschen Grenze Berlin, 26. August. Durch Übereinstimmende zuverlässig« Meldungen aus pol- nischem Grenzgebiet und durch neue Aussagen polnischer Deser. teure steht nunmehr einwandfrei fest, dah di« Polen U « ber. fälle auf deutsches Gebiet beabsichtigen. Die Truppenzusammenziehungen und militärischen Barbe, reltungen der Polen tragen keineswegs defensiven Charakter. So wurden an der ostpreutzifchen Grenze bei Mlawa und Przasnysz drei polnische Angriffsdivisionen und eine Panzerbrigade versammelt. Auch an der oberschlesischen Grenz« sind Vorbereitungen erkennbar, die auf einen beabsichtigten Handstreich der Polen schlieften lassen. Aus Kreuzburg wird gemeldet, dass gegenüber von Landsberg und Rosenberg (OS.) die 19. und die 13. pol» nische Division und die Kavalleriebrigade Wolynska in Bereit stellung zum Vormarsch gegen die deutsche Grenz« sind. Ge genüber von Gleiwitz ist die 28. polnische Division festgestellt worden. Art und Umfang der polnischen Bereitschaftsmatznah- men, verstärkter Wege- und Stellungsbau und Anlage von De pots, lassen deutlich Angrifssabsichten erkennen. AnaeheuerlicherpoWcherMffenmordbeiLodz Maschinengewehrseuer aus zum Militärdienst gcvretzie Volks deutsche und Ukrainer — 24 Todesopfer Berlin, 26. August. Wie der Sonderberichterstatter des „Angriffs" meldet, ereignete sich am Donnerstag nach- mittag in einem provisorischen Truppenlaqer bei Lodz ein furchtbares Gemetzel, bei dem 24 Menschen nie dergemacht wurden. Etwa 30 Volksdeutsche aus Lodz und mehrere Ukrainer, die zum Militär eingezogen worden waren und mit einem grötzercn Truppentransport nach Nordpolen beiördert werden sollten, weigerten sich, für die Palen in den Krieg getrieben zu werden. Die Dienstverweigerer wurden darauihin von einem gröszeren Aufgebot von Feldgendarmen entwaffnet, von- der Truppe abgesondert und außerhalb des Lagers dicht zusam mengetrieben. In die wehrlosen Menschen, die sich weigerten, etwa gegen Ihre eigenen Volksgenossen Kämpfen zu müssen, wurde dann ohne weitere Vorstellungen oder Strafandrohun gen mit einem Maschinengewehr hineingeschossen. Nach wenigen Kopfprämien für Deutsche Ein toller Beschlich des berüchtigten Wesimarkcnvcrbandes. Kattowitz, 26. August. Aus einer Tagung des berüchtigten Westmarkenverbnndes in Vielitz wurde beschlossen, auf die An gehörigen der deutschen Volksgruppe in Polen Kopfprämien zu setzen. Die Prämien bewegen sich in einer Höhe bis zu 560 Zloty. Polen fchmunnelt fünfZentner Sprenüstoff nach Danzig Der Inhalt des polnisclien „Lebensmittel"-Waggons. Danzig, 26. August. Bei der Untersuchung des kürzlich von der Polizei entlarvten Wassenschmuagels für die im Gebiet der Freien Stadt zu bildenden polnischen Terrorbanden hat man fünf Zentner gefährlichen Sprengstosss gesunden. Wie erinnnerlich war die als ..Lebensmittelsendung" dekla rierte Ladung eines polnischen Eisenbalmwaggons in Danzig an- gehalten und beschlagnahmt worden. Eine genaue Untersuchung des Schmuggelgutes ergab nun, dah nutzer den bereits gemel deten ricsüzen Munitionsmenaen auch 250 Sprenabüchsen mit je 1 Kilogramm Sprengstoff grötztcr Brisanzwirkung in dem Wag gon enthalten waren. Diese Sprengbüchsen sollten asfenbar zur Sprengung von Eisenbahnbrüchen und Schiencngeise dienen, Außerdem enthielt der „Lcbensmitteltransport" auch 600 Eier handgranaten. Polen bereitet Einverleibung Schlesiens vor! Polnische Schilder für die deutschen Bahnhöfe bereits fertig. Eisenbahn, Post und Polizei zur Uebernahme Schlesiens eingeteilt. Kattowltz, 26 August. Der polnische Grötzenwahn, unterstützt und geschürt von England, gefällt sich in den wildesten Sprüngen. Aus dem Ge fühl der gegen Veuthen, Gleiwitz und Hindenburg gerichteten Kanoneuläufe heraus wiegt man sich bereits in Siegesträumen und bereitet Matznahmen für eine „rasche Uebernahme Dcutsch- Oberschlesiens" vor. Sa konnten wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, datz man bereits polnische Schilder für die Bakghöfe in Veuthen — Bntom, Gleiwitz — Gliwice, Oppeln — Opole und sogar für Vreslnu — Wroclaw hat anfertigen lassen. Des weiseren hat man bei Eisenbahn, Post und Polizei bereits Vor kehrungen für die eventuelle Uebernahme bestimmter Stellun gen in Deutsch-Oberschlesicn getroffen. So grotesk es auch klingen mag, so wahrhaftig glaubt Polen an die „bevorstehende Befreiung der polnischen Brüder senseits der Grenze", wie es erst vor wenigen Tagen der „Pomstaniec". das Organ des vom Woiwoden Graczynski geführten Aufständischenverbandes, wört lich sagte. Polen zünden deutsche Gehöfte an St« Hin, 26. August. Wie die „Vommersche Zeitung" meldet, tresfen von der pommerschen Küste Meldungen «in, wonach dl« Polen deutsch« Gehöfte im Korridor anzünden. ^.polnische« Mäzen« wer Mhrisch-Sftrau 8 nnd Milkowih «Polnisch« Geschütze vor Mährisch,Ostrau in Stellung gebracht. Mährisch-Ostrau, 26. August. Am Frcitagnachmittag über flog gegen 17 Uhr ein polnisches Militärflugzeug — es handelt sich um einen Eindecker, wahrscheinlich ein Beobachtungsflug zeug — bei Mährisch-Ostrau die Protektoratsarenze, machte eine Schleife über der Stadt, flog im Bogen um Witkowitz und ver schwand in Richtung Fricdek, um wiederum die polnische Grenze zu erreichen Es handelt sich um eine unverschämte pol nische Grenzverletzung, die von deutscher Seite nicht unbeantwortet blieb. Leider konnte das pol nische Flugzeug entkommen. Die militärischen Vorbereitungen In Polen haben Im Olsa- gebict Ihren Höhepunkt erreicht. Gegenüber Mährisch-Ostrau und Witkowitz ist eine starke Truppenkonzentration sestgestellt worden. Welter wird gemeldet, datz vor Mährisch-Ostrau und Witkowitz polnisch« Geschütz« in Stellung ge bracht worden sind. Augenblicken bedeckten 24 Tote als entsetzliches Opfer dieses polnischen Verbrechens den Boden. Stadthalle von Nlnifyoal durch Vombenervlosion schwer beschädigt London, 26. August. In den frühen Morgenstunden -cs Sonnabends wurde die Stadthalle von Blackpool, dem bekannten englischen Vadeort an -er Irischen See, durch die Explosion einer Bombe schwer beschädigt. Kurz vorher batte man zwei Bomben in der Nach- barsämst der Stadthalle gesunden. Warnung für im Ausland befindliche deutsche Handelsschiffe Berlin, 26. August. Nachdem die englische Regierung der Oeffcntlichkeit gegenüber bereits vorgestern abend eine Reihe von Verfügungen als V o r b e r e i t u n g s m a tz n a h - men für den Kriegsfall bekanntgcqeben hat und im Zusammenhang hiermit die englische Schiffahrt SoOderanivei- sungcn erhielt, hat auch die Reicksregiernna die im Aus lände befindlichen Handelsschiffe entsprechend gewarnt. Weitere Lteberfätte auf deutsche Flugzeuge Fluazeua mit Staatssekretär Stuckart beschoßen Berlin. 26. August Am Freitag wurden wieder drei deutsche Flug zeuge von polnischer Flak beschossen. Um 12.47 Uhr wurde das Flugzeug D—AHIH („Rudolf Kleine") autzer- lmlb des Sperrgebietes der Halbinsel Hela von polnischen Kriegsschiffen unter Feuer genommen, lieber zcbn Schutz kre pierten in unmittelbarer Nähe der Vcrkehrsmaschinc, in der sich u. a. Staatssekretär Stuckart befand. Das von -en Polen übcrsallartig beschossene -.mische Verkehrsflugzeug „D—AHIH" ist um 14.47 Uhr aus dem Flug hafen Tempelhof gelandet. Ein Vertreter des Deutschen Naäp richtenbiiros hatte Gelegenheit, unmittelbar nach -er Landung mit Stuckart zu sprechen. Der Staatssekretär war noch ganz erfüllt von -er Erregung, die der heimtückische Ueberfall der Polen auf die deutsche Verkehrsmaschine in ihm auslöste. Staatssekretär Stuckart schilderte, -atz die Maschine um 12.65 Uhr fahrplanmäßig gestartet sei. An Bor- befanden sich außer ihm und seinem Begleiter, Ministerialrat Hubrich, vier Frauen mit ihren Kindern sowie weitere Passagiere. Unmittelbar nach dem Start ging Flugkapitän Rutschow weit auf See hinaus, um von vornherein -en Polen keine Gelegenheit zu geben, Zwischenfälle zu provozieren. Vor allen Dingen achtete der Pilot daraus, die Danziger Bucht und die Halbinsel Hela weit außerhalb der Dreimeilenzone und -cs polnischen Sperr gebiets zu passieren. Trotzdem wurde das Lan-slugzcug aus offenem Meer von polnischer Marine-Flak urplötzlich und ohne jeden Anlaß überfallartig unter Feuer genommen. Es war genau 12.47 Uhr, als schlagartig drei Salven schwerer Flakgeschosse in unmittelbarer Nähe -er Maschine krevierten. Die Kabine -cs Flugzeuges mar erfüllt von -cm Krachen dcr Granaten, man sah. wie die Geschosse unter schwarzer Rauchentwicklung krepierten nnd ihre Splitter streuten. Die Fenster klirrten, man sah die Explosionen so nahe bei -er Maschine, -atz jedermann sofort -en Eindruck halte -atz die nächsten Salven das Flugzeug tresfen mützten. Datz die Passa giere gerettet wurden, ist nur der unerhörten Geistesgegenwart Flugkapitän Rutschows zu danken. In -em Augenblick, als -er feige polnische Ucbersall erfolgte und die verderbenbringen den Salven in -er Höhe des Flugzeuges und in seiner un mittelbaren Nähe krepierten, ritz Flugkapitän Rutschow die Maschine rücksichtslos in die Höhe, wobei er gleichzeitig eine Steilkurve nach rechts aussührte und so in Sekundenschnelle das Flugzeug nicht nur aus seiner kursmätzigen Höhe heraus holte. sondern cs auch auf See hinaus al>drehte. Wie entschei dend dieses Manöver war, erkannten die Passaaiere, die wild durcheinandergeworsen wurden, in der nächsten Sekunde. Denn eine vierte Salve der polnischen Batterien erplodicrte mit rasendem Krachen jetzt nur ibeniae fünfzig Meter unterhalb des Flugzeuges, genau an der Stelle, an der sich die Maschine bei weiterem Geradeausslug befunden hätte. Staatssekretär Stuckart bat sich nach -er Landung in Berlin-Tcmpclhof in die Reichskanzlei begeben, um über diesen unerhörten, alle Grundsätze -es Völkerrechtes verletzenden feigen Ueberlall der Polen Bericht zu erstatten. Um 14.48 Uhr schoß d>« polnische Flak aus die von Ham burg über Stettin nach Danzig kommende Verkehrsmaschine, die sich ebenfalls auhcrhalb des polnischen Hoheitsgebiete» befand. Um 15.20 Uhr beschoß »in polnUä»er Zerstörer ein deut sches Sccflugzeug in dcr Danziger Bucht.