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.Kommst Uann !m Ke^en Humoristische Skizze von Peter Feichten Es war ein Sauwetter. Der Himmel hatte alle Schleusen geöffnet. Es »oh in Strömen. Der Wind peitschte Lurch die Straßen. Es war ein Wetter, wo man keinen Hund auf die Gasse jagt. Trotzdem satz Hugo vor seinem Hause. Er satz im Regen. Er starrte traurig in die trostlose Welt. Und stöhnte und scuszte bitterlich. Da kam Johannes des Weges daher. Er sah Hugo im Regen sitzen. „Nanu. Hugo?" „Sich, Johannes!" „Warum sitzt du hier draußen?" „Frag mich nicht!" „Warum gehst du nicht ins Haus?" „Ich kann nicht." „Warum nicht?" „In meinem Zimmer raucht der Kamin." „Der Kamin?" „Ja", stöhnte Hugo. „Stark?" „Schrecklich stark! Man kann cs drinnen nicht aushalte»!" ^.Aber du kannst doch hier nicht — Johannes ist ein gefälliger Knopf. Er klonst Hugo aus die schiefe Schuller. „Nur Geduld, Hugo!" „Was denn?" „Ich werde mir die Geschichte einmal ansehen." „Den Kamin?" ..Ja." „Er raucht surchtbar, Johannes!" „Laß nur! Ich verstehe mich daraus." Johannes trat ins Haus. Er öffnete vorsichtig die Tür. Kaum aber steckte er den Kops ins Zimmer. endlich wieder?' keifte eine Frauenstimme, „wo warst du ^Ieuent6eckunZ Mit Todesverachtung müht sich der Gast, das zähe Stück Rinderzunge zu zermalmen. Verzweifelt wendet er sich schließ lich an den Kellner: .Herr Ober, ich habe zwar schon oft vom Stahlroß und vom goldenen Kalb reden hören, aber daß es auch eine Gummikuh gibt, wußte ich bis heute noch nicht!" Crit-vitL.) Xur Kems Z^nAst! Zur Zeit der französischen Revolution hatte ein Schweizer Kanton einen eigenen Gesandten in Paris. Murray hieß der wackere Mann und war ein wahres Scheusal an Gestalt. Wer ihn zum ersten Male sah, den schüt telte das Grauen vor so viel Häßlichkeit. Als er in einer Gesellschaft einer etwas betagten Hof dame vorgcstellt wurde und sie begrüßte, schrie die Matrone entsetzt ans: „Mein Gott, ein Mensä)ensresscr . . .!" Da meinte Murray beruhigend: „Nur keine Angst Ma dame. Ihnen tue ich bestimmt nichts, denn ich sresse nur frisches Fleisch!" 8o kt'8 ricktiZ! Zur Uraufführung des „Don Juan" studierte Mozart die Rollen mit den Künstlern persönlich ein. Alles klappte, nur der Aufschrei, den Zerlina ausstößt, wenn sie von Don Juan gepackt wird, war ihm nicht echt genug. Immer und immer wieder wurde geprobt. Ter Schrei blieb so miserabel wie zuvor. Da riß dem guten Mozart denn doch die Geduld. Er ließ die Szene noch einmal aussühren, begab sich aber vom Tirigen- tenpult aus die Pülme, und als der Augenblick kam. in dem die Darstellerin, die Zerlina. schreien sollte, kniss Mozart sie derart heftig, daß die Sängerin beinal»« brüllte vor Schmerz und Schreck. „So ist's richtig", sagte Mozart, „so müssen Sic ausschreien. Sie können es ganz großartig! Verstanden?" du , , den» so langc? Entwischt wnrste, Hugo, weil du Butter am Kopf hast, was? Also wie ist das jetzt mit den fünf Mark. Haste die gestern beim Kegeln verloren, ja oder nein? Dazu haste Geld, aber wenn ich was brauche, da sehlts hinten und vorne. Jeden Tag bereu« ich, dich zum Manne zu haben! Wenn das meine selige Mutter wüßte, was ich für einen Scklappieh zum Manne habe! Aber jetzt hat's bei mir geklingelt, Hugo, jetzt hat's ab geläutet, jetzt pfeifl's aus einem andern Loch! Und da »seist cs heftig, worauf du dich verlassen kannst!" Johannes schloß schweigend die Tür. Langsam schritt er zur Hausbank zurück. muü Iei6en Heitere Skizze von Hermann Ebbinghaus Der Tatbestand schien einfach. Viel zu einfachI Das war eben der Haken bei der Sache! In der einsam stehenden Villa des Fabrikbesitzers Häber- lein war nachts cingebroche» morden, in einer Zeit, während der er sich mit seiner Familie, fern vom Wohnort, seines Ur laubs erfreute. Durch Herablassen aller Fensterläden und durch vorzeitige Berichte seiner Frau und der Mädchen in allen Ge schäften der Umgebung waren die Herren Verbrecher freundlichst darauf aufmerksam gemacht worden, daß dieses Haug zur Zeit vollkommen unbewacht und verlassen sei. Es handelte sich um «inen klaren Einbruchsdicbstahl, nach der Arbeit zu schließen offenbar von einem einzelnen Mann ausgesührt — und zivar mit großer Umsicht, denn es waren keinerlei Spuren hinter lassen morden, weder vergessenes Werkzeug oder verlorene Ho- senknöpse noch Fingerabdrücke oder sonstige Visitenkarten. Da- sür aber schien der Einbrecher alles, aber auch alles mitgenom men zu haben, was von einigem Wert und transportabel war, — und so mußte sich denn wohl unter seinen Werkzeugen auch «in mittelgroßer Handwagen befunden haben, um so viele Ding« auf einmal hinweqführen zu können. Die beiden Revierpolizistcn Grantlingcr und Huber, die zuerst am Tatort erschienen, sahen das alles nach gründlicher Untersuchung. „Er kann was, der Halunke! Und er ist ein sorg fältiger Arbeiter! Wenn wir den noch erwischen, fresse ich mei nen Hut!" sprach Grantlingcr, — denn er las mitunter amerika nische Kriminalgeschichten, und die Sache mit dem Hut hatte sich ihm tief ins Herz gegraben. „Wir müssen warten, bis der Ehef kommt!" konnte Huber als einziges entgegnen. Und damit hatte er nicht nur recht, son dern es entsvrach auch der Dienstvorschrift. Der Ehef kam bald. Ein forscher und energischer, gescheiter junger Mann, dem so leicht nichts entging und dessen glanzvoller Aufstieg nur deshalb gefährdet schien, weil er sich von seiner Phantasie des öfteren zu romantischen oder grotesken Ver mutungen mit Feuereifer hinreißen ließ. Hier witterte er cs gleich: diese Sach« war schwierig! Diese Sacke lohnte der Mühe und konnte ihm Lorbeeren eintragcn! Und so stürzte er sich denn mit begieriger Freude in seine Arbeit. „Auch den Keller schon durchsucht?" langen, langen Reihen. Die von Regneville und Bethincourt. Still und stumm wandern sie, die von Lhattancourt und Esncs. Still und stumm, einer hinter dem andern. Schweigende Züge wankender, grauer Gestalten. Im Walde von Malancourt wird cs voll, gedrängt voll. Vom Tors aus sicht man nur ein wcißgraues Geivog« von Ne- belschwadcn. Der stille, bleiche Mond von Verdun steht fetzt hoch über dem Gehölz. Voll gießt er sein weißes Licht über Gestrüpp und Nebel. Da fallen von irgendwoher vier dünne, Helle Glockcn- Ichläge und ein tiefes „Domm!" Jetzt auch vom Turm von Mont- faucon — 1 Uhr! — Tie Stunde der Geister ist vorüber. Im Walde formieren sich die Nebel zu Gruppen und Zü gen. Diese fügen sich zu Kompanien und Bataillonen. Die Toten von Verdun sammel» wieder. Abschnittweise rücken sie ab. Neuerdings lege ich mich hin, aber vom Schlaf ist nicht die Rede. Ohne Unterlaß kommen und gci)«n die Gedanken. Weicker Gegensatz: Diese unheimliche Stille heute zum brandenden und brausenden Orkan der Kriegsnächte! Wieder kommen die Mäuse. Oder sind es Ratten, die uns den Zwieback zernagt, die damals auch Uber die Toten herge sallen sind. Nagen, schaben und knappern hinter den Wänden, tlber dem Zimmerboden. überall. Mindestens acht, zehn. Bei nahe bin Ich froh um diesen Spektakel. Wenigstens tönt die Stille nicht so entsetzlich. So liege ich die Stunden und erwarte mit ins Dunkel ausgesperrten Augen einen erlösenden Tag. Die grausige Wirklichkeit, die ich heute beim Gang durch den Wald noch erleben soll, hämmert schon in Schläfen und Siir». Niemand, der nicht dabei mar, kann das ermessen. Man beugt sich vor in die schwarze Leer« jener Zeit, die seither schwand ... Unterm Wnldrasen drüben modern die Gebeine Eine der unruhvollsten Nächte bleibt für mich die Nacht von Malancourt. Endlich kommt sacht grau der Morgen. Ich ziehe mich an und besehe mir nochmals das Zimmer. Erst jetzt gewahre ich im Winkel, auf einen rauhen Stab gc- nagelt, die französische Trikolore. Prüfend ülwrzeuge ich mich mir »reinen Fingern, es ist ein ganz billiger Stoss. Im Hausflur empfängt mich di« Alte ui^> lächelt ein „Bon four, monsieur!" Sie geleitet mich ehrerbietig in die Küche, bittet, ich möchte mich in ihr Fremdenbuch eintrage», das sie mit schlürfenden Schritten und andächtiger Miene von der Kredenz holt. Seite um Seite niit Namen, Orten, Geburtsdaten bedeckt. Rubriken, Tintenstift, Blei. Nur Franzosen! EI»enialige Solda ten französiscl>er Regimenter, die hier gekämpft. Nicht ein ein ziger Deutsck»er stand bisher drinnen. Man wird nicht recht schlau, ist dies Privatsnche oder soll es eine Art polizeilicher Mel dung ersetzen. Tie gute Frau erzählt lange, iver alles bei ihr gen-eseii sei. Tas Bild ihres Sohnes hängt an der Wand. Auch «r war Soldat und arbeite jetzt in Paris. Beim Frühstück in der Stube von gestern melden sich wie der die Fliegen. Dann gehl es hinaus. Die einsame, ziemlich breite Straße — Richtung: „Toter Mann" Leopold Schwarz. Geisterritt cius Bürgers Meisterballadc „Lenore": „Graut Liebchen auch? Der Mond scheint hell! Hurra, die Toten reiten schnell!" Wenn der Mond scheint, kehren die Toten zurück, um ihre Rechnung mit den Lebenden glattzustellen. Im Mondlicht schlägt die Geisterstunde, im Mondlicht tobt der Hexenkessel der Walpurgisnacht. Im Mondlicht läßt der Dich ter „die große Parade" erstehen, in der die Gefallenen der Armeen Napoleons vor dem toten Kaiser vorüber ziehen: „Es grinsen die weißen Schädel Bleich unter den Helmen hervor, Es halten die Knochenhände Die langen Schwerter empor . . Wie das bleiche Licht des Mondes die ganze Land schaft verwandelt und ihr ein neues Aussehen gibt, das von den Bildern des Tages wesenhaft verschieden ist, so scheint es dem entrückten Auge des Dichters den Blick zu offnen in eine Welt, die uns Kindern der Sonne sonst verborgen ist und In der wir mit unsicheren Sinnen ungeheure Möglichkeiten ahnen. Tröster Mond In einem freundlicheren Lichte erscheint der Mond dem Menschen, der das Grauen vor der Natur über wunden hat, der in ihr seinen Freund sieht. Ihm werden auch die seltsamen Aspekte, die das Herz des naiven Besrl-auers zunächst beklemmen könnten, zum Ausdruck großartiger Urkräfte, deren Anblick den Menschen lautert und erhebt. Unsere Klassiker haben mit solchen Empfindungen und Gedanken immer wieder von der tröstenden Kraft des Mondes gesprochen. Bon Goethe könnte man ein Dutzend Stellen zitieren, die das belegen. Am bekannte sten sind das Gedicht „An den Mond" mit den berühm ten Eingangsversen „Füllest wieder Busch und Tal Still mit Nebelglanz, Lösest endlich auch einmal Meiner Seele ganz . . ." und die Tröstung „Dem ausgehenden Bollmonde", das der greise Dichter auf der Dornburg nach dem Tode seines großen Freundes Karl August schrieb: „So hinan denn, hell und Heller! Reinerer Bahn, in vollerer Pracht! Schlägt das Herz auch schmerz lich schneller Ueberselig ist die Nacht." Bon besonderer Innigkeit, von einer kindlichen Frömmigkeit und doch einer ganz starken, männlich sicheren Kraft erfüllt ist des Matthias Claudius Abend lied „Der Mond ist aufgegangen". Hier spricht das Emp finden des christlichen Menschen, der alles Grauen, das aus der Erinnerung an heidnische Vorstellungen droht, überwunden hat. Für ihn ist der Mond, sind die Sterne Schmuckstücke des Himmelssaales, die Gott aufgehängt hat, um das Herz des Menschen zu erfreuen und ihm den rechten Weg zu weisen. Wohl ist der Mond nur halb zu sehen, aber wir wissen doch, daß er rund und schön ist: „So sind gar manche Sacken, die wir getrost belachen, weil unsere Augen sie nicht sehn." Mit gleichem Gefühl christlicher Naturempfindung schildert Annette von Droste-Hülshoff einen Mondes aufgang über dem Bodensee: Alpen und See, ja jeder Tautropfen ist durch das Mondlicht verklärt und ver schönt. So dankt die Dichterin dem Mond mit herr lichen Worten, die auch am Schluffe dieser Nlauderei, gleichsam als eine Widmung an den August-Vollmond, stehen mögen: „O Mond, du bist mir wie ein später Freund, Der seine Jugend dem Verarmten eint. Um seine sterbenden Erinnerungen Des Lebens zarten Widerschein geschlungen, Bist keine Sonne, die entzückt und blendet, In Feuerströmen lebt, im Blute endet, — Bist, was dem kranken Sänger sein Gedicht, Ein fremdes, aber o ein mildes Licht." „Natürlich, Herr Kommissar!" antwortete Huber. „Durch das zweite Kellersenster der Hinterfront, von links aus gezählt, ist der Mann eingestiegcn. Im Keller selbst hat er alle Schränke geöffnet, aber augenscheinlich nichts mitgenommen. Die Wert gegenstände lagen ja auch alle im Hause selber." „Kommen Sie!" sagte Kommissar Schmitt und stieg mit Huber in den Keller hinunter. Es war genau so, wie der Be amte berichtet hatte. „Die Kohlenecke! Der Kartoffelschrank! Der Obstschrank! Der Weinschrankl Einen Augenblick mal, Huber! Der Wein schrank" Und mit Zielbewußtsein prüfte der Kommissar di« statt lichen Reihen der auf den Lagerregalen versammelten Flaschen. Vorsichtig nahm er die eine oder die andere heraus und stu dierte Wack)stuin und Jahrgang. „Op^nheimer 1921! Hm! Hm! Hm! Wie? Wie? 1911er?! Und hier Achtzchnhundcrtund Kommen Sie, Huber! Wir nehmen Grantlingcr auch mit! Ich glaube, wir können zur Verhaftung schreiten!" „Aber, Herr Kommissar!" stammelte Huber erschrocken. „Ja, kommen Sie nur! Mehr als sehlschlagcn kann's ja auch nicht!" Und so ivanderten sie denn zu dritt, ein siebernder Kom missar und zwei ungläubige Polizisten, zu der kleinen Vorstadt kneipe in der Nähe, in der ab und zu ein schwerer Junge saß, der gerade mal nichts auf dem Kerbholz hatte, und seine» Schnaps oder sein Vier oder seinen Schoppen Wein trank. Der „Bunte Rock" war zu dieser Stunde halb voll Menschen und ganz voll Rauch. Ein lautes und fröhliches Stimmgewirr scholl ihnen entgegen. Zwischen all den lärmenden Zeckrern aber saß auch ejn etwas stillerer Mann, der einen erstaunlichen Anblick bot. Denn er allein trank in diesem Lokal eine Orangelimonade. Und aus diesen nun schritt der Kommissar Schmitt mit sesten Schritten zu und sprach: „Emil Rückte! Wo haben Sie das Die besgut aus dem Einbruch in der Villa des Fabrikanten Häber- lein, den Sie heute nacht begangen haben?" Mit einem Ruck und erbleichend fuhr Emil Rückle, genannt der „Limonadenheinrich". hinter seinem milden Getränk In die Höhe. „Wie — wie — wie kaben Sie das nur so schnell 'raus bekommen. Herr Kommissar?" „An Hand des Weinkellers, mein Lieber! Wer sich solche Jahrgänge genau und ungestört anschant und alle liegen läßt, -er muß ein überzenater Antialkoholiker sein! Emil Rückle, ich erkläre Sic für verhaftet!" Dann trat er zu Hugo. „Armer Freund!" sagte er, „ich habe zwar daheim auch einen Kamin, der raucht — aber beileibe nicht so stark, l^ilcibe nicht so stark!" Stellvertretung Die Herzogin von Marlborough halte einmal einen Emn geschenkt bekommen. Und gerade als di« Herzogin verreist mar, geschah das Wunder, -aß der Vogel ein Ei legte. Der mit der Wartung des Tieres beauftragt« Bedienstete war nun in einiger Verlegenheit, was mit dem Ei geschehen sollte, damit es nicht verderbe. Am besten schien es ihm, cs aus brüten zu lassen. Gedacht, getan! Und an die Herzogin ging folgender Bericht: „Emu hat ein Ei gelegt. Habe in Abwesenheit von Frau Herzogin Gans auf Ei gesetzt!" „bist 6er Herr ° Als die Beratung zur Gestaltung des neuen deutschen Strcfgcfetzbuches stattsand, sagte einer der Herren zum Reichs ¬ präsidenten von Hindenburg: „Die Zahl der Stimmen gegen die Todesstrafe hat sich um eine vermehrt. Der Reichstagsabgeordnctc P. hat kürzlich einer Hinrichtung beigewohnt und voller Entsetzen geäußert: „Es ist grausig. So eine Hinrichtung paßt nicht mehr in unsere heutige Zeit." Darauf fragte Hindenburg sehr ernst: „Hat der Herr denn auch schon einmal so einer grausigen Ermordung beigewohnt?" IZnter Kameraöen General von Stein besichtigte Rekruten. Er tat das sehr streng und sachlich, hatte aber für jeden Mann ein freundliche» Wort. Einen besonderen strammen Kerl fragte er: „Aus wieviel Teilen besteht denn dein Geivehr, mein Sohn?" Der „Sohn" schwieg. „Na", fuhr Stein fort. ,Henke einmal, ick» sei nicht dein General, sondern ein einfacher Soldat wie du. Was würdest du denn aus meine Frage für eine Antwort geben?" „Das geht dich einen Dreck an, Kamerad!" Sckleckte /1u8kunst Ein Bankier verliebte sich in eine schöne Schauspielerin und wollte sie heiraten. Bevor er um ihre Hand anhielt, beauf tragte er vorsichtshalber ein Dctektivbüro, das Privatleben der Dame zu beobachten. An dem Bericht, den er dann bekam, hat er vermutlich wenig Freude gehabt. Die Auskunft lautete nämlich: „Die Dame hat den besten Rus, ihre Vergangenheit ist tadellos, sie verkehrt in den besten Kreisen. Das einzige, was man ihr vor- werfen kann, ist die Tatsache, daß sie in der letzten Zeit ziemlich häufig mit einem Bankier zweifelhaften Rufes gesehen worden ist.« lHumorist.) /VugendlickUeke ^Vetterpropkereiungen in 6er ^latur Wenn die Spatzen bald nach Sonnenaufgang ungewöhn lich viel Lärm mack)«n, kann man aus Regen gefaßt sein, ebenso, wenn die Möwen von der Küste iveitcr landwärts fließen oder wenn di« Puten auf dem Hühnerhof in Grup^n beisammen stehen, statt verstreut ihre Nahrung zu suche». Wenn aber viele Wespen schon früh am Morgen umherschmärmen, kann man sicher sein, daß der Tag schön wird. Wenn die Fröscke sehr laut guakcn und viele Regenwürmer aus ihren Löchern kriechen, ist Regen zu erwarten, da die Würmer ihre Löcher verlassen, wenn sie fühlen, daß sie bald überschwemmt sein werden. Fliegen aller Art werden besonders lästig und zudringlich, wenn ein Gewitter im Anzug ist. Steht Sturm bevor, so traben die Schafe ruhelos umher. Ganse, die Regen wittern, durch den die Frösche aus ihren Schlupfwinkeln vertrieben iverden, begeben sich an Teiche, Pfützen oder Moräste. Vögel pflegen vor Regen die Fe dern zu glätten und aus diese Weise ihr Gefieder einzuölen, damit der Regen besser ablausen kann. Kleine Vögel suchen sich vor Regen Schluufwlnkel und hören mit der Nahrungssuche auf, Amseln und Drosseln aber freuen sich des Regens, singen auch während des kräftigsten Schauers und Hüpfen, sobald er nach läßt, munter im Grase umher, um Würmer und Schnecken zu suck>en. Wenn Schwäne oder Enten am Morgen besonders leb haft sind und viel mit den Flügeln schlagen, weiß der Bauer, daß es bald beginnen wird, zu regnen. Tauben bleiben bei dein Nahen nasser Witterung gern In Ihren Schlägen oder doch In der Nähe. Fisck-e springen ost aus dem Wasser empor, Schweine grunzen laut und sind unruhig, Hühner nehmen Sandbäder und bleiben in der Näh« Ihres Stalles.