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37. Iahrg k - Dienstag, 1. Mürz 1938 H MarsKatlstab an Göring Wemicht r -/i' . K - Berlin, t. März. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht überreichte heute dem Generalfeldmarschall Göring in der Reichskanzlei vor der Feier anläßlich des Tages der Luftwaffe den Feld- mar f ch a l l st a b. hat der Bezieher ooer Werbunglreibende Irin« sall» die Zettung in befchranllem Umfange, ver- nicht «'scheint. Erfüllungsorti st Dresden. Sch'tstleltung: Dresden-A., Polieistratze 17, Fernruf 20711 u. 21V12 Sefchäfisstelle, Druik und Verlag: Germania Buchdruckerei und Verlag Ih. und T. Winkel, Pollerstratz« 17, Fernruf »012, Postscheck: Nr. 1025. Bank: Stadtbank Dresden Nr. S17S7 Im Falle oon Werer Gewalt, Verbot, «inlretender Betriebs» störungen Ansprüche, spület oder wurde, schreibt „Maly Dziennik", man habe cs hier nicht mit irgend einem Einzelgänger zu tun, sondern mit einer Erschei nung der planmäßigen Aktion des gesamten kommunistischen Lagers. Denn was in Lubon verübt wurde, das sei seit zwei Jahren die Tagesgeschichte in Sowjctspanien. Der Mord zeige, das; der kommunistische „Staat" jetzt auch in Polen zu „Taten" iiberzugehen beginnt. „Dziennik Narodowy" weist darauf hin, das; die kommuni stische Hetze in Polen in letzter Zeit verstärkt worden sei. Nach dem Zusammenbruch der bolschewistischen Aktionen in Spanien habe die Komintern ihr Hauptaugenmerk den Ländern zuge wandt, die der Sowjetunion unmittelbar benachbart seien, also vor allem Polen. Der Schuh in Lubon könne sehr wohl das Signal sein, das umfangreichere Terrormahnahmen gegen die Kirchen und letzten Endes die bolschewistische Revolution ein leiten sollte. Der Schuh in Lubon sei ein neues Symptom in der Kette der Ereignisse, die beweisen, dah der Kommunismus sich als das Hauptziel seiner Angriffe Polen ausgewählt hat. Lord Perth verhandelt noch die ganze Woche London, 1. März. Wie halbamtlich milgeteilt wird, wer den die augenblicklichen Londoner Besprechungen des britischen Botschafters in Rom, Lord Perth, zur Vorbereitung der kom menden englisch-italienischen Verhandlungen die ganze Woche über fortgesetzt werden. Wie der diplomatische Korrespondent von Reuter in die sem Zusammenhang berichtet, stehe die Frage der Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien immer noch offen, da die sowjet russische Antwort noch nicht eingetrofscn sei. Man hasse jedoch, dah es möglich sein werde. Ende dieser Woche eine Sitzung des Hauptunteransschusses des Nichtcinmischungsausschusscs abzu halten. S. . „ setzte Kundgebung nicht statt. Bei dieser Kundgebung sollte u. a. Innenminister Seyß-Inguart sprcä-en. Achttägiger Ztalienvesuch des Führers und Reichskanzlers In der ersten Maihiilfte — Aufenthalt ln Rom, Florenz und Neapel DNB. Berlin, 1. März. Der Besuch des Führers und Reichskanzlers in Italien wird in der ersten Hälfte des Monats Mai statt finden. Der Führer und Reichskanzler wird während seines etwa achttägigen Aufenthaltes in Italien Rom, Florenz und Neapel besuchen. In Rom wird er im Quiri- nal Wohnung nehmen. Der „Deutsche Tag" in Linz abgesagt Wien, 1. März. Wie von mahgebender Stelle verlautet, findet die am März in Linz unter dem Motto „Deutscher Tag" ange- Berlagsort Dresden. » Anzeigenpreis«: die Ifpaiiig« 22 mm brett« Zell« « VII4 für Familienanzeigen 5 Pig Für Platzwünfch« kannen wir lein« Eewühr leisten. Gin Aufruf des volkspolitischen Referenten Oberösterreichs „Niemand braucht Angriffe auf seine Gesinnung zu dulden". Wien, 1, März. Die „Linzer Tagespost" bringt unter dem Titel „Disziplin halten" einen Aufruf des volkspolitischen Referenten bei der Landesleitung der Vaterländischen Front Oberösterreichs. in dem darauf hingewiesen wird, dah gesetzlich verankerte Verbote von jedem Nationalsozialisten strengstens respektiert werden mühten. Nur so werde es möglich sein, Provokateuren das Handwerk zu legen und die zu leistende gewaltige Aufbauarbeit ruhig durchzusührcn. Der valksvolitischc Referent und die Füh rer der Nationalsozialisten seien, wie es in dem Aufruf weiter heiht, überzeugt, dah von heute an kein Grund mehr vorliegen werde, sich mit Schwierigkeiten befassen zu müssen, die vielleicht durch die Mihachtung ihrer Wünsche entstehen könnten. An griffe auf seine Gesinnung brauche Indessen niemand zu dulden; sie würden die schärfste Zurückweisung erfahren. Diesen Aufruf des volkspolitischen Referenten veröffent lichen auch die amtliche „Wiener Zeitung", die „Wiener Neuesten Nachrichten" und die „Neue freie Presse". Indien — ein zweites Irland? Die große Lebensfrage des Vritijh Empire, Indien zu befriedigen, schien vor mehr als sieben Monaten leid lich gelöst zu sein. Die neue Verfassung, die England dem großen Lande auferlegt hatte, fand zwar nahezu überall Ablehnung. Am ehesten fanden sich noch die 500 indischen Fürsten mit ihr ab, obwohl auch hier starke widerstrebende Interessen der einzelnen vorhanden sind. Aber in den Fürstentümern ist noch am wenigsten ein indisches Natio nalgefühl erwacht, das in den britischen Provinzen sich immer stärker ausprägt. Von Indiens Bevölkerung von 350 Millionen sind 240 Millionen Hindu und rund 80 Mil lionen Mohammedaner. Die Hindus der Provinzen haben trotz aller Zergliederungen in Kasten und Nassen ein poli tisiertes Nationalgesühl, das in ihnen in erster Linie dis Agitation der großen Kongreßpartei hervorgerusen hat. Der Kongreß, wie diese Partei kurz heißt, lehnte die Ver fassung scharf ab. Sie wollte sich nicht die Staatssorm von dem herrschenden England vorschreiben lassen. Im März wird es gerade ein Jahr, daß bei den ersten Wahlen der Kongreß in sieben von den elf autonomen Provinzen dis Mehrheit errang. Es war sehr schwierig, die siegreiche Partei für eine Regierungsbeteiligung zu gewinnen. Schon faßte die britische Kolonialverwaltung die Ernennung von Minderheitsregierungen ins Auge, die aber die ganze Ver fassung wieder problematisch gemacht hätten. Damals sand England den Weg zu seinem größten und zähesten Gegner, Mahatma Gandhi. Auf seinen Einfluß hin ge lang es, den Kongreß umzustimmen. Die Gouverneure übernahmen die Verpflichtung, sich nicht in die Entschei dungen der Provinzregierungen einzumischen. Sieben Mo nate ist das gut gegangen. Jetzt aber sind in Vihar und in den Vereinigten Provinzen die Negierungen zurück getreten, und die Gefahr besteht, daß auch in den übrigen fünf Provinzen, wo der Kongreß über die Mehrheit ver fügt, das gleiche geschieht. Der Grund ist natürlich der, daß sich die Provinzial- Gouverneure doch in die Negierungsgcschäste eingemischt haben. In den beiden Provinzen wurden Gefangene am nestiert, deren Freilassung die englische Verwaltung nicht glaubte verantworten zu können. Die Gouverneure haben dabei nach Ratschlägen gehandelt, die sie vom Vizekönig er hielten. Die engltzche Verwaltung wendet sich gegen eine allgemeine Befreiung der politischen Gefangenen, sie befür wortet eine Prüfung der Einzelfäile. Rian kann zugeben, daß die englische Verwaltung durch die Praxis der allgemei nen Amnestie mit Recht eine Schwächung der Staatsautori tät befürchtete. In der „Times" wird mitgeteilt, daß bei spielsweise in Vihar Gefangene amnestiert wurden, dis Naubüberfälle verübten. Die „Räuber" handelten freilich nicht im privaten Interesse. Sie waren insofern politische Verbrecher, als die Naubüberfälle Geld für die „Sozia listische Republikanische Armee von Hindustan" beschaffen sollten. Andere Gefangene wieder gehörten zu der berühm ten Patna-Verschwörung, die sich das Ziel der Errichtung einer sozialistischen Republik gesetzt hatten. Es kam dabei zu schweren Zusammenstößen mit dem Militär. Die Ver schwörung versuchte die Aushebung von Rekruten, beschlag nahmte Waffen und Geld, und mehrere britische Offiziere kamen dabei ums Leben. Wieder andere Verurteilte hatten Polizeiposten überfallen und Anschläge auf Schnellzüge ver übt. Gandhi selbst hat aus Anlaß dieser Vorfälle damals seinen ersten Feldzug für den passiven Widerstand aufge geben und seinen Abscheu vor den Gewalttaten mit längerem Fasten gebüßt. Aber für den Kongreß geht es setzt' um einen großen Grundsatz. Nicht der Einzelfall ist entscheidend und nicht der Charakter des politischen Verbrechens. Eine allgemeine Versöhnung darf nach seiner Anschauung keine Ausnahmen kennen, und ltzandhi sieht jetzt seine Befürchtungen einge troffen, daß die Gouverneure doch den Ministern und Pro« vinzregicrungen in den Arm fallen und das von der Ver- fassung zugestandene Maß von Selbstverwaltung verkürzt wird. Die Stimmung der Kongreßpartei entlud sich in leidenschaftlichen Aeußerungen auf dem Allindischen Kon- greß, der gegenwärtig in Haripur tagt. Der bisherige Kon. greßpräsident Pandit Nehru ist zuriickgetretcn, und der radikale indische Freiheitskämpfer Subas Bose hat den Vor sitz übernommen. Er wurde seinerzeit von England in Acht und Bann erklärt, und bis vor kurzem durste er englischen Boden nicht betreten. Der neue Kongrcßpräsident hat auf dem Nationalkongreß sein Programm in schärfster Prägung ausgesprochen. Er verlangt ein freiesJndien, eine Los. losung Indiens aus dem britischen Reiche, wobei auch nicht eine Spur von britischer Vorherrschaft mehr übrig bleiben soll. Für diesen Fall sieht er die Regelung der künftigen Beziehungen mit Großbritannien durch ein von beiden Sei ten freiwillig eingegangenes Bündnis vor. Der Vergleich mit dem Freiheitskampfe Irlands springt in die Augen. Nun hat England immer als sein Ziel die Erhebung In diens zu einem Dominion des Empire verkündet Aber^die britischen Staatsmänner waren der Auikasiu»«». dak die Am Tage der Lustwaffe durch den Führer Das reichhaltige Festprogramm sieht u. a. eine Flottenschau, eine Parade der Wehrmacht, Vorführungen der Land- und Luftstreitkräste sowie drei große Veran staltungen der nationalen faschistischen Partei zu Ehren des Führers vor. Reuordnung im Berliner Theaterwesen Beauftragung durch Reichsminister Dr. Goebbels. Berlin, 1. März. Einer Anregung des Generalintendanten Klöpfer entspre chend. scheidet am 1. März das Theater am Nollendorfplatz aus dem Verband der Volksbühne aus. Mit der selbständigen Lei tung des Theaters am Nollendorsplatz hat Reichs minister Dr. Goebbels den Staatsschauspieler Harald Paulsen beauftragt. Diese Regelung erfolgt unbeschadet der bestehenden Abonnementsverhältnisse. Gleichzeitig hat Ncichsminlster Dr. Goebbels den Staats schauspieler Heinrich George mit der Leitung des Schil ler-Theaters beauftragt. Das Schiller-Theater wird nach vollständigem limbau mit Beginn der kommenden Spielzeit im Herbst neu eröffnet werden. <r,Nein, « mal wrchenmq. — Nummer 31 Monaittche, Bezugspreis durch Träger elnschl. 20 Pfg. b,u>. « P,g Irägerlahn 1.70; durch die Post 1.70 «InM-bNch Postiiberweifungsgebiihr, zuzüglich M Pfg. Post-Bestellgeld. 10 Pfg.. Sonnabend. Festiags-Nr. 20 Pfg. M W M M W Abbestellungen fpSIestens ein« Woche vor WM M W Bezugszelt IchvfMch beim Berlag elngegangen fein. Nnfer« W W W W W W W W W I dürfen I-Ine Abbestellungen Volkszeitung Neuer Erfolg -er Japaner in Nordchina Das chinesische Sauptquartler in Süd-Schansi besetzt Peking, 1. März. Iapanifche Truppen haben am Sonntag di« Stadt Lin sen besetzt, di« mehr als 2Ü0 Kilometer südlich von Taiyu ans» und nur noch 120 Kilometer nördlich von der Slldgrenze der Provinz Schonst entfernt ist. Linfen war der letzte Stütz punkt der Chinesen im südlichen Schonst. Dort befand sich der Sitz der geflüchteten Provinzialregierung und das militä rische Hauptquartier. Die Einnahme erfolgte nach einem sechstägigen über raschenden Vorstoß von Westen her durch unwegsames Berg land, wobei es den Japanern gelang, durch geschickte Um fassungsmanöver die Chinesen zur Räumung ihrer riesigen Ver teidigungsanlagen bei Lingschih zu zwingen. Motorisierte japanische Streitkräfte haben sich nach Süden gewandt, um entlang dem Gelben Fluß vorftoßcnd die West grenze von Schanst abzuriegeln und dadurch das Entweichen der flüchtenden chinesischen Truppen nach der Provinz Schansi zu verhindern. Reue Unruhen ln Palästina Bomben auf die Bahnlinie bei Gaza — Befestigung der eng lischen Polizeistation Jerusalem, 1. März. Nach einer Ruhepause von mehreren Tagen die in der Hauptsache durch außerordentlich starke Rcgenfälle veranlaßt wurde, die jeden Verkehr auf den Land straßen unmöglich machten, haben sich jetzt wieder zahlreiche Zwischenfälle im ganzen Land ereignet. Bei Safet wurde ein Araber aufgesunden, der von unbekannten Tätern erschossen worden war. Im Gebiet von Emek wurde ein Jude durch mehrere Pistolenschüsse von Unbekannten tödlich verletzt. Die Bahnlinie bei Gaza wurde durch Bombenabwürfe beschädigt. Schließlich sind zahlreiche Omnibusse außerhalb der Städte unter Feuer genommen worden. Aus Sicherheitsgründen hat sich die Polizei veranlaßt gesehen, im Bezirk von Nablus <hre Stationen durch Militär besehen zu lassen. Wie dazu ergänzend mitgeteilt wird, soll mit einer Befestigung der Polizeistationen an der Nordgrenze von Palästina begonnen morden sein. Kubas Regierung greift durch Energisches Borgehen gegen das bplschewistische Gesindel -- Weitere Verhaftungen von Rädelsführern Havanna, 1. März. Wie von halbamtlicher Stelle verlautet, beabsichtigt der Führer der kubanischen Armee, Oberst Fulgencio Vattsta, die In den letzten Tagen begonnenen Maß nahmen zur Säuberung Kubas von bolschewistischen Elementen energisch weiterzuführen. Zu den zunächst vorgenommenen 27 Verhaftungen erfolgte eine ganze Reihe weiterer Festnahmen bolschewistischer Rädelsführer. Nachdem aus dem beschlagnahmten Agitationsmaterial auch die beiden H a u p t a n f Ü h r e r des geplanten General streiks und Sturzes der Regierung bekannt wurden, soll — wie verlautet — auch deren Verhaftung unmittelbar bevor stehen. Der Priestermord in Lubon Polen, das neue Angriffsziel des Bolschewismus. — Ernste Warnungen der polnischen Presse. Warschau, i. März. Zu dem gestern gemeldeten kommunistischen Verbrechen, das sich nm Sonntag In Lubon bei Posen zutrug, wo der Prie ster Streich wkhrend des Gottesdienstes durch mehrere Schüsse vor dem Altar von einem kommunistischen Verbrecher erschossen