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siriegserinnerungs-Tafrl. 1. August 1V14. Kaiser Wilhelm ordnet nachmittags S'/« Udr die Mobilmachung des deut» schen Heeres und der deutschen Flotte an. In den Bezirken von 14 Grenzarme«- korps wird durch Kaiserliche Verordnung der Landlturm aufgeboten. Kaiser FranzJoseph verfügt für Oester« reich-Ungarn die allgemeine Mobil machung. Das französische Herr wird mobi« l i s i e r t. In einem Pariser Taft- wird der französische Sozlalistenführer Jean Jaurös er schossen. das Recht zu ungehemmter Entfaltung aller schaffen den Kräfte in der Heimat und auf dem freiem Meere. Mit diesen prächtigen Worten hat der Kaiser das ausgesprochen, was wir als den tief sten Sinn dieses gewaltigsten aller Kriege be zeichnen möchten Uno seine bewegenden Worte wer den in allen deuljche» Herzen lebhaften Widerhall wecken. Daß wir durchhalten, dis wir dieses Kriegsziel erreichen, das sind wir allen den unerschrockenen Kämpfern schuldig, die nun schon zwölf Monate lang auf treuer Wacht stehen, die tief in Feindes land eingedrungen sind und Sieg aus Sieg an die ruhmreichen deutschen Fahnen hefteten. Das schul den wir aber vor allen Dingen auch denen, die für unsere heissgeliebte Heimat bluteten und starben und nun die Früchte ihrer Siege nicht mit ernten können. Unsere unauslöschliche Dankbarkeit ver pflichtet uns aufs tiefste all den Helden. Wir wür den das Andenken der Toten verletzen, wir würden die hoffentlich in absehbarer Zeit als Sieger Heim kehrenden um ihren Preis bringen, wollten wir nicht begeistert dem zuslimmen, was der Kaiser als Kriegsziel hingestellt hat. so schließt sich denn in dem Aufrufe des Kaisers die Kette der Gedanken mit der Erinnerung an die große, ernste Zeit vor Jahresfrist. Um Sein oder Nichtsein deutscher Macht und deutschen Wesens zog das deutsche Volk in den Kampf. Unsere wackeren Krieger haben das Reich geschützt und geschirmt: sie werden es weiter tun, bis Friede uns erfreut. Dann aber, nach den Worten des Kaisers: Rüstig vorwärts auf neuen Bahnen, weiter in Bildung und Gesittung! Vie Sprengung der russischen tveichselsront Vor Jahresfrist fielen die Russen in die deutschen Grenzgebiete ein. Unter Rennenlampss Führung brandschatzten sie in rohester, rüdester Weise die Fluren Ostpreußens. Großsprecherisch brüstete sich der russische Generalissimus, Großfürst Nikolai Nikolajewitsch, mit dem Marsche nach Berlin. Als dann Hindenburg den Freoeltaten der Feinde ein Ziel setzte flutete die russische Heeresmasse über die Grenzen der Donaumonarchie^ und als Feld» geschrei galt die Losung: Budapest und Wien. Zwölf Monate später sind diese ursprünglichen Ziele > unseres Feindes im Osten in Vergessenheit geraten. Das amtliche Organ des russischen Kriegsministe riums, der „Rußkij Invalid", kündigt die Preis- gäbe des westlichen Gebiets von Rußland, die Räu mung der Weichsellinie mit ihren stolzen Festungen an. Nicht mehr Berlin oder Wien: Moskau lau- tet jetzt die Losung. Die Erinnerungen an den Feld zug Napoleons im Jahre 1812 werden yeraufbe- schworcn, damit das russiscl-e Volk sich in diese selt same Wandlung der Dinge finde. Bei den schlecht oder mangelhaft gebildeten Muschiks mag dieses Zaubcrbilo verfangen: sie mögen wähnen, daß mit solcher Strategie den deutsch-österreichischen Heeren der sichere Untergang bereitet werde. Die geschicht lich geschulten „Barbaren" durchschauen diesen Be trug: fester denn je vertrauen sie aus den Sieg ihrer Waffen, weil sie wissen, daß die Vertmltnisse von 1812 mit denen von 1915 sich nicht vergleiche» lassen. Was vor hundert Jahren den Russen nützte, die Verwüstung ihrer eigenen Städte und Dörfer, ist heute eine lächerliche Sinnlosigkeit. Die technisch ausgezeichneten Mittel des Verkehrs, über die wir Kegenwartsmenschen verfügen, sichern unseren Trup- pcn Zufuhr und Nachschub und bewahren daher un- sere Heere vor dem Schicksale der Kriegsmacht Napo leons — selbst wenn die Russen wirklich bis Moskau verfolgt werden müßten. Es ist indes m:hr als fraglich, ob für die Russen ein derartiger Rückzug überhaupt noch rm Bereich der Möglichkeit liegt. Wir bemerkten schon vor einigen Tagen, das; die Russen nicht »ehr Herren ihrer eigenen Bewegung seien, daß sie vielmehr in ihrem taktischen Unternehmen von den Fortschritten ihrer Verfolg?! bestimmt würden. Dieser Eindruck hat sich durch die Ereignisse der Tage seit dem 28. Juli noch ganz erheblich verstärkt. Bereits seit orei Tagen haben sich die Truppen der Armee W o, rs ch nördlich von Iwangorod den llebergang über die Weichsel erzwungen. Dieses wichtige und zugleich auch gefährliche Unternehmen ist natürlich aufs sorg samste vorbereitet gewesen, und so festigen und er weitern denn die Sieger ihren Besitz am Ostufcr der Weichsel in beständigen Kämpfen mit den russischen Truppen. Die Bresche die hier geschlagen ist, wird stündlich breiter und tiefer. Die unmittelbaren Ge fahren für Warschau und Iwangorod wachsen täglich. Für Iwangorod noch in erhöhtem Maße, seit dem der Durchbruch durch die rns'H-> Linie -wischen Weichsel und Bug geglückt ist und in der Besetzung des wichtigen Etappenmittelpunktes Lublin einen besonders sinnfälligen Ausdruck er halten hat. Die Bahnlinie Iwangorod—Lublin— Tholm—Kowel war für die Festungsbesatzung und für die zu ihrer Sicherung bereitgestelltcn russischen Truppen von unschätzbarem Wert. Sie ist jetzt ret tungslos verloren. Zwar versuchen die Russen noch einmal in der Front Nowo-Alexandrja (14 Kilometer südöstlich von Iwangorod) — nürd- lich Lublin — südlich Tholm den Siegeslauf der Verbündeten zu hemmen. Aber sie werden das Verhängnis nicht abwenden können. Auf der gan zen Front setzen die Armeen Mackensens den Angrlfk fort; es wird nicht lange mehr dauern, bi» Ke auch di« von den Russen noch gehaltenen Teile dar Bahnstrecke in ihren Besitz bringen. Die Zu. lammenpressung der russischen Streitmacht nimmt ihre» unerbittlichen Fortgang, und erschauernd spürt man in England die Wirkungen diese, »Meisterstückes der Strategie". Auch anderNordkront machen die Deutschen dm» Russen schwer zu schaffen. Zwar liegen keine neueren Nachrichten über di« Umklammerungs- ß«»«g»«g gegen Rowo-Georgtewsk vor. (agerderickt der Ödemen Heeresleitung Das Lolffsche Büro meldet amtlich: «ratze» -««ptgnartier, zi. Juki. Westlicher Kriegsschauplatz. Gestern früh stürmten wir bei unserem Angriff auf - ooge (östlich Yperns am 8. Juni noch in englischer -and gebliebene Häuser am Westrand« des Orte», so- wie einen Stützpunkt südlich der Stratze nach Ypern. Nachmittag» und «acht, wurden Gegenangriff, de» Feinde» zurllckgeschlagen. Wir eroberte» vier Ma schinengewehre, fünf Minenwerfer und »ahmen einig, Engländer gefangen. Die in den Gräben de» Feinde» gefundene Zahl Toter beweist seine großen blutigen Verluste. Die Franzosen griffen bei Souchez abermals erfolglos mit Handgranaten an. Di« erbitterte« Kämpse um die Linie Lingekopf-Barren« köpf (in den Vogesen) sind zu einem Stillstand ge kommen. Die Franzosen halten einen Teil unserer Stellung am Lingekopf noch besetzt, Sch ratz. «Lnnle und Barrenkopf sind nach vorüber gehendem Verlust wieder in unserer Hand. Als Vergeltung für die mehrfachen Bombenwürfe der Franzosen auf Thauny-Tergnter und an dere Orte hinter unserer Aivne»Front wurde der Bahnhof Eompiogne beschossen. Auf Angriffe französischer Flugzeuggeschwader, die gestern aus Pfalzburg, Zaber«, nördlich Hagenau und auf Freiburg Bomben abwarfen, antworteten am Nachmittag unsere Geschwader mit Bombenabwürfen auf Flughafen und Fabriken von Lunävikle, die Bahnhofvanlagen von St. Di« und den Flughafen bei Naneq. Der durch die feind lichen Flieger angerichtete Schaden ist unerheblich. Sin franMsches Flugzeug wurde bei Freiburg durch unsere Abwehrgeschütze heruntergeschossen. vestlicher Kriegsschauplatz. Nordwestlich von Lomza und an der Bah» nördlich von Goworowa (Mich von Nozan) seht unser Angriff »orwärt». Gestern wurde« 18SV Rus» se« gefangen, drei Maschinengewehre erbeutet. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die auf da» rechte Weichselufer llberge- gangenen Truppen des Generalobersten v. Woyrsch dringen unter hartnäckigen Kämpfen nach Osten vor. Alle Gegenangriffe eiligst herangeführter rus sischer Verstärkungen scheiterten völlig. Die Zahl der Gefangenen ist auf sieben Offiziere, darunter ein Regimentskommandeur, und 1899 Mann ge stiegen. Den in der Verfolgung begriffenen verbündeten Armeen des Eeneralfeldmarschall» v. Mackensen scheint der Gegner in der ungefähren Linie Nowo» Alexandria an den Weichsel-Höhen, nördlich Lublin (das gestern nachmittag besetzt wurde), dicht südlich Tholm erneuten Widerstand leisten zu wollen. Der Feind wird überall angegriffen. Während der Kämpse der deutschen Truppen bet Biskupice —Piaskj am 30. Juli find 4S3V Gefangene gemacht und fünf Geschütze, acht Maschinengewehre erbeutet. Der ösiemichkebe Lagebericht Wien, 31. Juli. Amtlich wird verlautbart: 31. Juli ISIS, mittags: Russischer Kriegsschauplatz. Die Armee des Erzherzogs Joseph Ferdinand nahm gestern nachmittag von Lublin Besitz. Ihr linker Flügel überschritt in der Verfolgung die Bnstra. Deutsche Truppen drangen den Wieprz abwärts vor und nähern sich von Südwest der Stadt Tholm. Der Gegner versucht an verschiedenen Punkten, in vorbereiteten Stellungen erneuert Widerstand zu leisten; er wird überall angegriffen. Nordwestlich Iwangorod wiesen die ans dem Ostnser der Weichsel vorgedrungenen deutschen Kräfte heftige Angriffe ab. Die Russen erlitten große Verluste. Jn^Ofigabizi-«« blieb die Lage unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. Die italienischen Jnfantrrieangrisfe jm Görzi schen haben gestern vollkommen ausgesetzt. Gegen unsere Stellungen am Plateaurande verfeuert die feindliche Artillerie nach wie vor große Munitions mengen. Im Kärntner Grenzgebiet kam es zu meh, reren Gefechten. Drei italienische Bataillone griffen nach starker Artillerievorbereitung die Stellungen unserer Truppen auf dem Kl. Pal an; e» gelang dem Feinde, in einen vorgeschobenen Schützengraben einzudringen, er wurde jedoch nach hartem Kampf« unter schwersten Berlusteu wieder vollends zurückge- schlagen. Ebenso wurde ein Vorstoß italienischer Truppen beim Passe Lodinut (nördlich Paularo) aus nächste Distanz durch Feueranfall und Handgranaten abgewiesen. Am Greuzkamm südlich Malborghet räumte eine unserer vorgeschobenen Abteilungen einen Bcobachtungsposten vor überlegenen feind lichen Kräften. In Tirol beschoß italienische Artillerie erfolglos die Plateaus von Folgario-Lavarone. Ein Angnsf schwächerer feindlicher Kräfte im Gebiet von Trist allo wurde blutig abgewiesen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes (W. T. B.) v. H o.e f e r, Feldmarschalleutnant. Aber die Tatsache, daß die Räumung auch dieser Festung von amtlicher russischer Stelle «»gekündigt wird, zeigt uns, daß der Feind hier nicht mehr auf Erfolge rechnet, die den Deutschen unbequem werden könnten. Dazu kommen die deutschen Fortschritte am östlichen Teile der Narewfront. Nachdem Pultusk und Rozan — deren Befestigungs werke die russische Heeresleitung übrigens ableug net! — bezwungen und Ostrolenka umgangen, erfüllt sich das Schicksal von Lomza. Von Nord- westen her schreitet der Angriff gegen diese Festung vorwärts. Die Truppen, die bei Nowogrod den Narew überschritten haben, bedrohen also Lomza mit einer Umfassung. Von Goworowa aus streben die Deutschen erfolgreich auf den Straßen- knotenpuntt Ostrom zu. Ueberall auch hier an der Nordfront frisches Vorwärtsgehen der Deut schen, steigende Bedrängung der Russen. Hofft Niko lai Nikolajewitsch unter solchen Umstünden wirklich, seinen in Paris und in London gebilligten Rllck- zugsplan lückenlos und ohne Gefahr für seine Heere durchführen zu können? Russischer Generatsiabsberlcht wtb. Petersburg, 31. Juli. Der Keneralstäb des Generalissimus teilt mit: Zwischen N je men und Düna fanden am 29. Juli Vorhuttämpse südlich Bauske aus dem linken Ufer des Muschaflusses statt. In der Gegend jenseits des Njemen erneuerte der Feind in der Nacht vom 29. Juli seine Angriffe nordöstlich von Suwalkt bei dem Dorfe Kienoreyzv. Zn der Gegend von Kowno rückten die feindlichen Vorhuten von Südoften vor und näherten sich den Außenwerken der Festung. Am Narew hauptsäch lich A r t i l I e r i e k a m p f. An derselben Front zwischen dem Dorfe Kamenka, am Narew und der Eisenbahn drückten wir auf die Deutschen. Am rechten Narewufer nördlich von Serock schlu. gen wir mit Erfolg mehrere feindliche Angriffe zu rück. An der Weichsel brachte der Feind zu beiden Seiten de» Nebenflusses Radomka seine Vorhuten au einigen Stelle» auf Ponton» auf da» recht« Ufer des Strome» und versuchte, Brücken zu schlagen. Un sere Truppen greifen die feindlichen Abteilungen an, welche die Weichsel überschritten haben. Unsere schwere Artillerie zerstörte eine Brücke des Feindes bei dem Dorfe Kobylkitza. Zwischen Weichsel und Bug unternahm der Feind am 29. Juli mit großen Massen einen Angriff auf Leiden Ufern des Wieprz. Jm Ab schnitt Ehmiel —Piaski wurde der Feind mit großen Verlusten zu r ü ck g eich l a ge n; aber läng« de» linke» Ufer» de» Wieprz gelang es ihm nach einem hartnäckigen Kampf, in dem Ab schnitt vorznräcke». Eine Division bemächtigte sich des Dorfes Travaniki und ging hierauf oberhalb dieses Punktes auf das rechte Ufer des Wieprz hinüber. Zwischen Wieprz und Bug schlugen wir am 29. Juli alle hartnäckigen Angriffe des Feindes ab. Am Bug warfen wir in der Gegend von Sokal den Feind aus zwei Schützengraben linien, machten eintausend Gefangene und er ¬ beuteten vier Maschinengewehre. Bei Kamionka wiesqn wir mit Erfolg einen österreichischen An griff ab. Jm Schwarzen Meere bestanden unsere Torpedoboote einen Kampf gegen die Batterien bei der Stadt Schile. In der Nähe des Bosporus zer störten wir in der Kohlengegend einen großen mit Kohlen beladenen Dampfer und 47 Segelschiffe. Französiere Heneratsiabsbericbt vtb. Paris, 31. Juli. Amtlicher Bericht von gestern nachmittag: Jm Artois, bei Touche- und im Labyrinth während der ganzen Nacht Kampf mit Granaten und Fröschen in den Schützen gräben. Zwischen Oise und Aisne auf dem Quennevlt-res-Plateau unausgesetzte Tätig keit der Artillerie und Minenwerfer. Zwischen Boureuilles, Vauquois und dem Malan- court - Walde Mineuexplosionen, die keinen Scha den verursachten. Jm Priest er walde wuede ein deutscher Angriffsversuch am Croixdes Lärmes leicht zuriickgeworfen. Ein deutsches Flugzeug warf vier Bomben auf Nancy, die weder Schaden noch Unfälle verursachten. In den Vogesen dauerte am Barrenkopf der Kamp? bis Mitte der Nacht mit großer Erbitterung an. Ein neuer deutscher Gegenangriff wurde abgewiesen. Unser Sperrfeuer brachte dem Feind schwere Verluste bei. ivtb. Paris, 39. Juli. Amtlicher Bericht von abends: Jm Laufe des Tages keine Jnfanterie- gcfechke auf unserer Front. Ziemlich heftige Ar tillerieaktionen in Belgien, bei St Georges, Steenstraate, auf dem Plateau von Ouenne- vieres und in der Champagne bei Aubcrivc-sur-Suippes. In den West- argonnen Kampf mit Bomben, der von beiden Seiten von einer kräftigen Kanonade bei St. Hu bert begleitet wurde. Zwischen Maas und Mosel konzentrierte sich die Artillerietätigkeit auf die Gebiete des Mort Mare-Waldcs und des P r i e st e r w a l d e s. Jm Laufe des 29. Juli bom bardierten unsere Flugzeuge 1. die Eisenbahnlinie Ypern —Roulers aus der Höhe von Pas- schendale, 2. die deutschen Biwaks im Gebiete von Longusval westlich von Sombres, 3. die deutsck-en Anlagen auf dem Hügel Brimont bei Reims, 4. den Militärbahnhof von Chatel en-Argon» es, 5. den Bahnhof Hurthccourt in Lothringen. In der Nacht zum 30. Juli bombar diert« eines unserer Flugzeuge ein« Fabrik in Dör nach (Elsaß), die erstickende Gase herktellt. Heute bombardierte ein Geschwader den Bahnhof von Freiburg (Breisgau», «in anderes aus zehn Flug augen bestehendes Geschivader des befestigten Lagers von Paris belegte den Babnhof von Chauny mit etiva 40 Granaten. Ferner stieg ein Geschwader von 45 Fluazcugcn heute morgen auf: <» hatte di: P- trolwerkstättcn von Pechelbronn zwischen Ha genau uns Weißenburg zum Zielpunkt. Der bewölkte Himmel und häufiger Nebel gestalteten nur Teilen des Geschwaders, das Ziel zu erreichen. Die Werkstätten von Pechelbronn und die Nebcnanlagen erhielten 103 Geschosse. Außerdem wurden sechs Ge ichoffe auf den Bahnhof von Dettweiler tvi Psalzburp und sechs Geschoße auf die Flieger schuppen von Pfalzburg geworfen. All« Flug zeuge kehrten zum «Ubflugsgelände zurück. Seite 2. Nr. 386. Sonntags-Nusysde. relp-tger Lagedtatt. vonntrra, i. Nuyult lSlS. Rattealfcher Senrralsiabsberlcht MÜ>. Ron», 31. Juli. Kriegsbericht von gestern: In Tirol und an der Trienttner Kampffront Gefechte kleiner Abteilungen mit für uns günstigem Ausgang. ZnPreaasina am Westufer des Gardafee», nordöstlich von Marco tm Etsch- tal und im Ladore griff der Feind am Abend de» 27. Juli mit Infanterie und Maschinengewehren unsere Äellungen an. An der Mündung des Tra - venanze im Bottetal wurde er mit Verlusten zurückgeschlagen. Jm Tale von San Pellegrino versuchte am 28. Juli eine andere feindliche Abtei- lung eine Ueberraschungsaktion gegen unsere Etel- lungen von Tostabella. Unsere Truppen ließen den Gegner bis auf 100 Meter an die Schützengräben herankommen, um ihn dann mit überraschendem Feuer zurückzutreiben, indem sie sogar Gefangene machten. Jm Fella - Tal besetzten unsere Alpint abteilungen trotz einigen Widerstandes einige Vorsprünge, die sich von der Höhe des linken Abhanges des Tales bis nach Lusnitz herab ziehen. Auf dem K a r st beschränkte sich der Feind nach seinem Mißerfolg am 28. Juli im Laufe des gestrigen Tages darauf, unserem Vorrücken Wider stand zu leisten, ohne es jedoch aufhalten zu können. Unter heftigem Feuer der Artillerie und Infanterie des Gegners wurden von uns noch einige Grabenstücke erobert. In der Nacht zum 29. Juli versuchten feind liche Patrouillen den Kapuzinerwald in Brand zu stecken, in dem wir fest verschanzt sind. Aber die Aufmerksamkeit unserer Wachtposten vereitelte den Versuch. Obwohl im Lause des gestrigen Tages keine bedeutenden Gefechte stattfanden, wurden doch wei tere 4 Offiziere, 120 Mann gefangen, 638 Gewehre, 18 Kisten mit Munition und anderes Kriegsmaterial erbeutet. ZNinMerrat in Nom vtd. Mailand, 31. Juli. „Corriere della Sera" meldet aus Rom: Gestern abend 5 Uhr trat der Ministerrat zusammen. Nur Minister Or lando fehlte, der sich zur Front begeben hat, um feine drei Söhne zu besuchen. Der Ministerrat dauerte bis V28 Uhr. Der K r i e g s m i n i st e r be richtete über die militärischen Unternehmungen, der Marineminister über die Tätigkeit zur See Der Kolonialmini st er erstattete Bericht über die Lage in Tripolitanien und erläuterte die Gründe, die für die Sammlung und Zurückziehung der Truppen auf die befestigten Küstenpunkte be stimmend waren. Mit Rücksicht auf den europäischen Krieg scheine es augenblicklich nicht ratsam, erhebliche Verstärkungen nach Tripo litanien zu entsenden. Die Regierung hielt es deshalb für richtig, eine vorläufige Lösung zu schaffen, wobei innerhalb zewiffer Grenzen die Herr schaft in der Kolonie bis zu dem Tage gesichert bleibe, wo nach Beendigung des europäischen Krieges die politische und militärische Umgestaltung Tripoli- taniens in Angriff genommen werden könne. Die Ereignisse in Tripolitanien seien zum größten Teil der türkisch-deutschen Propaganda zu zuschreiben sowie der unaufrichtigen Haltung der türkischen Regierung, die den Verpflichtungen des Vertrages von Lausanne nicht nachgekommen sei. Der Ministerrat legte außerdem den Entwurf zu einem Erlaß vor, in dem unter teilweiser Acnderung der Bestimmungen für die Prisengerichte festgelegt wird, daß diese in der Beurteilung von Schaden ersatzansprüchen unbedingt maßgebend sind. Weitere öeweise für Italiens verrat vtk. Wien, 31. Juli. Aus dem Kriegspresse quartier wird gemeldet: Jm italienischen Militär verordnungsblatt vom 19./6 sind alle im Laufe des April und Mai erfolgten ge heimen Einberufungen nunmehr veröffent licht worden. Die Durchführungsbestimmungen zu denselben (ausgegeren mit einem Reservaterlaß Nr. 538 vom 13. April) enthalten den Satz „Da diese Einberufungen nicht zu Ausbildungs zwecken erfolgen, wird jeder nicht oder verspätet Einrückende als Deserteur erklärt Dies geschah zu einer Zeit, wo die italienische Regierung laut Rotbüch erklärte, daß ihre Kompen sationsforderungen einzig und allein von dem Wunsche beieelt seien, eine neue und gekläitigle Basis für das Bundesverhältnis mic der Monarchie zu schaffen. Eingesiän-nls -er französischen Heeresleitung wtk. Berlin, 31. Juli. In dem Prcsselärm, den Frankreich über den Gebrauch erstickender Gase seitens der deutschen Heeresleitung erhob, verdient nachstehender Regimentsbefehl des 112. französischen Infanterie-Regi ments beachtet zu werden. Es heißt da: Die erstickenden Gasgranaten, deren sich die Deutschen bei dem Angriff am 20. Juli bedienten, waren mit einem erstickenden Stoff geladen, der ein Bromür eines stark riechenden Kohlenstoffs zu sein scheint. Dieser Stoff besitzt einen sehr starken Geruch: er hat außerdem äußerst reizerzeugende Eigenschaften, die Tränen und Husten Hervorrufen. Seme giftigen Eigenschaften sind ziemlich schwach. Sie stellen ein Produkt dar, das At mungsbeschwerden hervorruft, aber nicht im eigent lichen Sinne des Wortes Ersticken herbeifiihrt. Alles in allem ist es recht unangenehm, aber wenig gefährlich, ihn einzuatmen. Auch in diesem Falle also erhoben die Franzosen eine bewußt unwahre Anklage gegen die deutsche Heeresleitung. Trotzdem sie selbst in der Anwen dung giftiger Gase vorangingen, setzten sie die Behalmtung in die Welt, Deutschland verwende töd liche Gase, während sie sehr wohl wußten, daß die von den Deutschen verwendeten Gase „sehr unange nehm, aber wenig gefährlich einzuatmen sind". firtillerkekämpfe am unteren Vnjesir «t!>. Wien, 31. Juli. Die „Neue Freie Presse" meldet aus Czernowitz: Am unteren Dnjestr finden Arttlleriegefechte in der Umgebung von Horodenka und Zalesc 1 yki sowie an der Grenze zwischen der Bukowina und Rußland statt. Da die japanische Munition sich nicht bewährt hat, verwenden die Ruffen vielfach eigene Munition aus den Jahren 1904 und 1905. Vie Krisis -er Rosien un- -ie pariser presie nr. Genf, 31. Juli. Die Petersburger Nachricht über die kritische Gesamtlage der russischen Armeen in Kurland und Polen veranlaßte die Pariser Zensur, mchrere kommentierende Fach, artikel um die Hälft« zu kürzen. Da» Best« zur Zahnpflege Sanni» -er p An» Luga Die „Stm 29. Juli: De, Fortschritte g du«ge» n haben durch Ruffen aus Z ihnen so lant fieuy-Sch danach Pon abzweigt, err tung aufDr der Linie P Keidany, 24 Gleichzeitig westen auf Riga schen wurden sie al Tukkum bis 9! Kanonen dei natürlich, daß reien nicht, Len könne, a glauben, daß werden, große schauplatz Narew und die viel wich Warschau; sie gegenüber H i ihre Kräfte z entscheide mittelbar bev Vie Entjche >vtb. Christ arbeiter des Tagen wird d Riejenschl ausgetämpft, 1 ganzen We hängen wird: zurzeit vom N Bmowina au! ?n der Ostfror krieg entfl daß Großfürst zusetzen, das R ,folgen zu t Widerstand d für große Tc strophe, ja den verblaßt dage Debacle. Be A e u ß e r st e Wie der A gegenwärtig kündete größere sonders an Ar besitzen außei legenheit, immer gibt, führer un ziere, und a intelligenter r aber ihre Aust ländeschwierigk festigungen, d ordentlich Russen sozus sie verfügen sn Streitkräfte. ! infolge ihres I Niederlagen st keinesweg und Munition sie bisher ihre gebracht und , alles zu dem setzen zu könne läge der R Lage für l jetzt, wo dies, Munitionsherst haben. Dieses Kraft der Per in der sie ja 2 Gegnern die gi Indessen wird bis man sieht, durchzuführen 1 flmerikanr <1t. 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